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Davidis, Henriette: Praktisches Kochbuch für die gewöhnliche und feinere Küche. 4. Aufl. Bielefeld, 1849.

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Fische.
aufhauen, damit man das Fleisch leicht heraus heben kann,
den Leib aufschneiden und die Galle wegnehmen.

69. Gernalen.

Die Gernalen werden lebendig in brausend-kochendes Salz-
wasser geschüttet und während sie 1/4 Stunde kochen, läßt man
einige Mal ein glühendes Eisen darin ablöschen, wodurch sie
eine schöne, rothe Farbe erhalten.

70. Krebse.

Werden gekocht wie Gernalen, nur gebe man einen starken
Guß Essig (auch Kümmel) zu den Krebsen und rühre sie doch
ja, sobald sie in's Wasser kommen, gehörig um, weil sie sich
oft so in einander verwickeln, daß die inwendigen eines qual-
vollen Todes sterben müssen.

71. Austern zu braten.

Man tröpfelt etwas Zitronensäure auf die Austern, wendet
sie in Ei und Muskatblüthe und darauf in gestoßenem Zwie-
back um, und läßt sie einige Minuten in kochender Butter
backen, doch ja nicht zu lange, weil sie sonst hart werden.

Als feine Würze und Verzierung zum Sauerkraut.

72. Muscheln zu kochen.

Wenn die Muscheln mit einem Besen gewaschen und gerei-
nigt worden sind, schüttet man etwas Milch darauf, welche
die Thiere einsaugen und wodurch sie wohlschmeckender werden.
Dann schüttet man sie in ein Netz und hält dies so lange in
stark kochendem Salzwasser, bis sich die Schalen eben öffnen,
welches nicht lange dauert. Die Thiere werden nun aus den
Schalen genommen und eine Sardellen-Sauce darüber ange-
richtet, oder Butter, Senf und Zitronen dazu herum gegeben.

Anmerk. Unter den Muscheln befinden sich zuweilen giftige. Um
sicher zu sein, legt man beim Kochen einen silbernen Löffel
zwischen die Muscheln, sind giftige darunter, so läuft er
schwarz an.
73. Beignets von kaltem Fisch.

Man macht eine Farce von einem Stück zerrührter Butter,

Fiſche.
aufhauen, damit man das Fleiſch leicht heraus heben kann,
den Leib aufſchneiden und die Galle wegnehmen.

69. Gernalen.

Die Gernalen werden lebendig in brauſend-kochendes Salz-
waſſer geſchüttet und während ſie ¼ Stunde kochen, läßt man
einige Mal ein glühendes Eiſen darin ablöſchen, wodurch ſie
eine ſchöne, rothe Farbe erhalten.

70. Krebſe.

Werden gekocht wie Gernalen, nur gebe man einen ſtarken
Guß Eſſig (auch Kümmel) zu den Krebſen und rühre ſie doch
ja, ſobald ſie in’s Waſſer kommen, gehörig um, weil ſie ſich
oft ſo in einander verwickeln, daß die inwendigen eines qual-
vollen Todes ſterben müſſen.

71. Auſtern zu braten.

Man tröpfelt etwas Zitronenſäure auf die Auſtern, wendet
ſie in Ei und Muskatblüthe und darauf in geſtoßenem Zwie-
back um, und läßt ſie einige Minuten in kochender Butter
backen, doch ja nicht zu lange, weil ſie ſonſt hart werden.

Als feine Würze und Verzierung zum Sauerkraut.

72. Muſcheln zu kochen.

Wenn die Muſcheln mit einem Beſen gewaſchen und gerei-
nigt worden ſind, ſchüttet man etwas Milch darauf, welche
die Thiere einſaugen und wodurch ſie wohlſchmeckender werden.
Dann ſchüttet man ſie in ein Netz und hält dies ſo lange in
ſtark kochendem Salzwaſſer, bis ſich die Schalen eben öffnen,
welches nicht lange dauert. Die Thiere werden nun aus den
Schalen genommen und eine Sardellen-Sauce darüber ange-
richtet, oder Butter, Senf und Zitronen dazu herum gegeben.

Anmerk. Unter den Muſcheln befinden ſich zuweilen giftige. Um
ſicher zu ſein, legt man beim Kochen einen ſilbernen Löffel
zwiſchen die Muſcheln, ſind giftige darunter, ſo läuft er
ſchwarz an.
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Man macht eine Farce von einem Stück zerrührter Butter,

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[76/0114] Fiſche. aufhauen, damit man das Fleiſch leicht heraus heben kann, den Leib aufſchneiden und die Galle wegnehmen. 69. Gernalen. Die Gernalen werden lebendig in brauſend-kochendes Salz- waſſer geſchüttet und während ſie ¼ Stunde kochen, läßt man einige Mal ein glühendes Eiſen darin ablöſchen, wodurch ſie eine ſchöne, rothe Farbe erhalten. 70. Krebſe. Werden gekocht wie Gernalen, nur gebe man einen ſtarken Guß Eſſig (auch Kümmel) zu den Krebſen und rühre ſie doch ja, ſobald ſie in’s Waſſer kommen, gehörig um, weil ſie ſich oft ſo in einander verwickeln, daß die inwendigen eines qual- vollen Todes ſterben müſſen. 71. Auſtern zu braten. Man tröpfelt etwas Zitronenſäure auf die Auſtern, wendet ſie in Ei und Muskatblüthe und darauf in geſtoßenem Zwie- back um, und läßt ſie einige Minuten in kochender Butter backen, doch ja nicht zu lange, weil ſie ſonſt hart werden. Als feine Würze und Verzierung zum Sauerkraut. 72. Muſcheln zu kochen. Wenn die Muſcheln mit einem Beſen gewaſchen und gerei- nigt worden ſind, ſchüttet man etwas Milch darauf, welche die Thiere einſaugen und wodurch ſie wohlſchmeckender werden. Dann ſchüttet man ſie in ein Netz und hält dies ſo lange in ſtark kochendem Salzwaſſer, bis ſich die Schalen eben öffnen, welches nicht lange dauert. Die Thiere werden nun aus den Schalen genommen und eine Sardellen-Sauce darüber ange- richtet, oder Butter, Senf und Zitronen dazu herum gegeben. Anmerk. Unter den Muſcheln befinden ſich zuweilen giftige. Um ſicher zu ſein, legt man beim Kochen einen ſilbernen Löffel zwiſchen die Muſcheln, ſind giftige darunter, ſo läuft er ſchwarz an. 73. Beignets von kaltem Fiſch. Man macht eine Farce von einem Stück zerrührter Butter,

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Zitationshilfe: Davidis, Henriette: Praktisches Kochbuch für die gewöhnliche und feinere Küche. 4. Aufl. Bielefeld, 1849, S. 76. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/davidis_kochbuch_1849/114>, abgerufen am 28.11.2024.