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Davidis, Henriette: Praktisches Kochbuch für die gewöhnliche und feinere Küche. 4. Aufl. Bielefeld, 1849.

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Gemüse.
sie in kochendem Wasser, einem Löffel Weinessig, Salz und et-
was Butter ab und schüttet sie auf einen irdenen Durchschlag.
Dann schmilzt man ein Stück frische Butter mit einem Eß-
löffel Mehl gelb, zerrührt es mit Fleischbrühe, gibt etwas
Essig, sehr wenig Zucker, Muskatblüthe dazu, stovt die Wur-
zeln darin auf, und rührt sie vor dem Anrichten mit Eidotter
ab. Oder weich abgekocht und in einer dicken Spargelsauce
durchgerührt.

Die Beilagen sind dieselben.

4. Rosenkohl.

Die kleinen geschlossenen Rosen (Knospen) werden abge-
pflückt, die welken Blätter nebst den harten Knoten am Stiele
abgeschnitten, doch so, daß die kleinen Rosen ganz bleiben,
und in kochendem Wasser und Salz langsam abgekocht. Dann
in Butter, worin man etwas gestoßenen Zwieback oder Mehl
hat anziehen lassen, mit Fleischbrühe oder Wasser, Muskatnuß
oder Blüthe aufgestovt.

Zeit des Kochens 3/4 -- 1 Stunde.

Geräucherte und gebratene Ochsenzungen, Saucissen, Cote-
lettes als Beilage.

5. Sprossenkohl (von grünem oder braunem Kohl).

Nachdem derselbe verlesen und gewaschen ist, wird er in
Bündchen gebunden, in Wasser und Salz abgekocht und auf
einen Durchschlag gegeben. Die Fäden werden alsdann abge-
nommen, die Bündchen auf eine heiße Schüssel angerichtet, mit
fein gestoßenem Zwieback und Muskatnuß bestreut und eine
saure Eiersauce dabei herumgereicht.

Man kann diesen Kohl auch wie Rosenkohl zubereiten und
nach Belieben auch etwas Essig dazu geben. Zum Kochen ge-
hört dieselbe Zeit.

Rauchfleisch, Fricadellen, Bratwurst, gefüllte Kalbsbrust
paßt gut dazu.

6. Schmalz- oder Butterkohl.

Wird fein geschnitten, gut gewaschen, luftig abgekocht, wie
Rosenkohl, doch ohne Gewürz durchgestovt, mit gekochten Kar-
toffeln angerichtet.


Gemüſe.
ſie in kochendem Waſſer, einem Löffel Weineſſig, Salz und et-
was Butter ab und ſchüttet ſie auf einen irdenen Durchſchlag.
Dann ſchmilzt man ein Stück friſche Butter mit einem Eß-
löffel Mehl gelb, zerrührt es mit Fleiſchbrühe, gibt etwas
Eſſig, ſehr wenig Zucker, Muskatblüthe dazu, ſtovt die Wur-
zeln darin auf, und rührt ſie vor dem Anrichten mit Eidotter
ab. Oder weich abgekocht und in einer dicken Spargelſauce
durchgerührt.

Die Beilagen ſind dieſelben.

4. Roſenkohl.

Die kleinen geſchloſſenen Roſen (Knospen) werden abge-
pflückt, die welken Blätter nebſt den harten Knoten am Stiele
abgeſchnitten, doch ſo, daß die kleinen Roſen ganz bleiben,
und in kochendem Waſſer und Salz langſam abgekocht. Dann
in Butter, worin man etwas geſtoßenen Zwieback oder Mehl
hat anziehen laſſen, mit Fleiſchbrühe oder Waſſer, Muskatnuß
oder Blüthe aufgeſtovt.

Zeit des Kochens ¾ — 1 Stunde.

Geräucherte und gebratene Ochſenzungen, Sauciſſen, Cote-
lettes als Beilage.

5. Sproſſenkohl (von grünem oder braunem Kohl).

Nachdem derſelbe verleſen und gewaſchen iſt, wird er in
Bündchen gebunden, in Waſſer und Salz abgekocht und auf
einen Durchſchlag gegeben. Die Fäden werden alsdann abge-
nommen, die Bündchen auf eine heiße Schüſſel angerichtet, mit
fein geſtoßenem Zwieback und Muskatnuß beſtreut und eine
ſaure Eierſauce dabei herumgereicht.

Man kann dieſen Kohl auch wie Roſenkohl zubereiten und
nach Belieben auch etwas Eſſig dazu geben. Zum Kochen ge-
hört dieſelbe Zeit.

Rauchfleiſch, Fricadellen, Bratwurſt, gefüllte Kalbsbruſt
paßt gut dazu.

6. Schmalz- oder Butterkohl.

Wird fein geſchnitten, gut gewaſchen, luftig abgekocht, wie
Roſenkohl, doch ohne Gewürz durchgeſtovt, mit gekochten Kar-
toffeln angerichtet.


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[80/0118] Gemüſe. ſie in kochendem Waſſer, einem Löffel Weineſſig, Salz und et- was Butter ab und ſchüttet ſie auf einen irdenen Durchſchlag. Dann ſchmilzt man ein Stück friſche Butter mit einem Eß- löffel Mehl gelb, zerrührt es mit Fleiſchbrühe, gibt etwas Eſſig, ſehr wenig Zucker, Muskatblüthe dazu, ſtovt die Wur- zeln darin auf, und rührt ſie vor dem Anrichten mit Eidotter ab. Oder weich abgekocht und in einer dicken Spargelſauce durchgerührt. Die Beilagen ſind dieſelben. 4. Roſenkohl. Die kleinen geſchloſſenen Roſen (Knospen) werden abge- pflückt, die welken Blätter nebſt den harten Knoten am Stiele abgeſchnitten, doch ſo, daß die kleinen Roſen ganz bleiben, und in kochendem Waſſer und Salz langſam abgekocht. Dann in Butter, worin man etwas geſtoßenen Zwieback oder Mehl hat anziehen laſſen, mit Fleiſchbrühe oder Waſſer, Muskatnuß oder Blüthe aufgeſtovt. Zeit des Kochens ¾ — 1 Stunde. Geräucherte und gebratene Ochſenzungen, Sauciſſen, Cote- lettes als Beilage. 5. Sproſſenkohl (von grünem oder braunem Kohl). Nachdem derſelbe verleſen und gewaſchen iſt, wird er in Bündchen gebunden, in Waſſer und Salz abgekocht und auf einen Durchſchlag gegeben. Die Fäden werden alsdann abge- nommen, die Bündchen auf eine heiße Schüſſel angerichtet, mit fein geſtoßenem Zwieback und Muskatnuß beſtreut und eine ſaure Eierſauce dabei herumgereicht. Man kann dieſen Kohl auch wie Roſenkohl zubereiten und nach Belieben auch etwas Eſſig dazu geben. Zum Kochen ge- hört dieſelbe Zeit. Rauchfleiſch, Fricadellen, Bratwurſt, gefüllte Kalbsbruſt paßt gut dazu. 6. Schmalz- oder Butterkohl. Wird fein geſchnitten, gut gewaſchen, luftig abgekocht, wie Roſenkohl, doch ohne Gewürz durchgeſtovt, mit gekochten Kar- toffeln angerichtet.

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Zitationshilfe: Davidis, Henriette: Praktisches Kochbuch für die gewöhnliche und feinere Küche. 4. Aufl. Bielefeld, 1849, S. 80. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/davidis_kochbuch_1849/118>, abgerufen am 29.11.2024.