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Davidis, Henriette: Praktisches Kochbuch für die gewöhnliche und feinere Küche. 4. Aufl. Bielefeld, 1849.

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Eier-, Milch- und Mehl-Speisen.
nige Mal darüber kochen, bis das Weiße ziemlich fest, nicht
zu hart ist und nimmt sie dann mit dem Schaumlöffel her-
aus. Man kann auch vor dem Herausnehmen etwas Essig
übergießen, welches Viele angenehm finden; dann schneidet man
die Eier rund und gibt sie mit etwas Salz bestreut über Spi-
nat gelegt, zur Tafel. Zu diesem Zweck kann man auch frische
Eier in eine mit Butter heiß gemachte Pfanne schlagen, doch
behutsam, damit jedes Ei ganz bleibe, etwas feines Salz über-
streuen, solche auf einer Seite backen und beim Spinat an-
richten.

4. Eierkäse.

Zehn bis zwölf Eier, je nachdem sie groß sind, schlägt man
gut durcheinander, rührt sie mit einem Maß Milch und etwas
Salz über schwachem Feuer, bis es gerinnt (zu heiß darf es
nicht werden) und schüttet es dann zum Ablaufen schnell in
die Form, damit die Eier recht weich bleiben. Auch kann man
einige Korinthen, die man vorher im Wasser hat aufquillen
lassen, lagenweise durchstreuen.

Hat man indeß etwas länger Zeit, ehe der Eierkäse gebraucht
werden soll, so wird er jedenfalls milder, wenn man das An-
gerührte in einen Steintopf schüttet, solchen in kochendes Was-
ser stellt und dasselbe so lange fortwährend kochen läßt, bis
die Eiermilch gerinnt.

Eine angenehme Sauce dazu ist: die Sahne von saurer
Milch mit Zucker und Zimmet geschlagen, bis sie etwas schäumt.
Auch paßt eine Wein- oder Fruchtsauce, so wie auch Milch
mit Zucker und Zimmet gekocht, mit einigen Eidottern abge-
rührt; doch müssen alle diese Saucen kalt sein.

5. Eier-Fladen.

Ein Maß Milch, 4 geschlagene Eier und 5 Eidotter, eine
abgeriebene Zitrone, Zucker und Zimmet gebe man in eine tiefe
Schüssel, setze sie zugedeckt auf kochendes Wasser und lasse sie
so lange stehen, bis dies Gericht dick ist. Kalt bestreut man
es mit Zucker.

6. Schlesische Griesschnitten.

Zu einem Maß kochender Milch rührt man 2 gehäufte Ober-

Eier-, Milch- und Mehl-Speiſen.
nige Mal darüber kochen, bis das Weiße ziemlich feſt, nicht
zu hart iſt und nimmt ſie dann mit dem Schaumlöffel her-
aus. Man kann auch vor dem Herausnehmen etwas Eſſig
übergießen, welches Viele angenehm finden; dann ſchneidet man
die Eier rund und gibt ſie mit etwas Salz beſtreut über Spi-
nat gelegt, zur Tafel. Zu dieſem Zweck kann man auch friſche
Eier in eine mit Butter heiß gemachte Pfanne ſchlagen, doch
behutſam, damit jedes Ei ganz bleibe, etwas feines Salz über-
ſtreuen, ſolche auf einer Seite backen und beim Spinat an-
richten.

4. Eierkäſe.

Zehn bis zwölf Eier, je nachdem ſie groß ſind, ſchlägt man
gut durcheinander, rührt ſie mit einem Maß Milch und etwas
Salz über ſchwachem Feuer, bis es gerinnt (zu heiß darf es
nicht werden) und ſchüttet es dann zum Ablaufen ſchnell in
die Form, damit die Eier recht weich bleiben. Auch kann man
einige Korinthen, die man vorher im Waſſer hat aufquillen
laſſen, lagenweiſe durchſtreuen.

Hat man indeß etwas länger Zeit, ehe der Eierkäſe gebraucht
werden ſoll, ſo wird er jedenfalls milder, wenn man das An-
gerührte in einen Steintopf ſchüttet, ſolchen in kochendes Waſ-
ſer ſtellt und daſſelbe ſo lange fortwährend kochen läßt, bis
die Eiermilch gerinnt.

Eine angenehme Sauce dazu iſt: die Sahne von ſaurer
Milch mit Zucker und Zimmet geſchlagen, bis ſie etwas ſchäumt.
Auch paßt eine Wein- oder Fruchtſauce, ſo wie auch Milch
mit Zucker und Zimmet gekocht, mit einigen Eidottern abge-
rührt; doch müſſen alle dieſe Saucen kalt ſein.

5. Eier-Fladen.

Ein Maß Milch, 4 geſchlagene Eier und 5 Eidotter, eine
abgeriebene Zitrone, Zucker und Zimmet gebe man in eine tiefe
Schüſſel, ſetze ſie zugedeckt auf kochendes Waſſer und laſſe ſie
ſo lange ſtehen, bis dies Gericht dick iſt. Kalt beſtreut man
es mit Zucker.

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Zu einem Maß kochender Milch rührt man 2 gehäufte Ober-

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[135/0173] Eier-, Milch- und Mehl-Speiſen. nige Mal darüber kochen, bis das Weiße ziemlich feſt, nicht zu hart iſt und nimmt ſie dann mit dem Schaumlöffel her- aus. Man kann auch vor dem Herausnehmen etwas Eſſig übergießen, welches Viele angenehm finden; dann ſchneidet man die Eier rund und gibt ſie mit etwas Salz beſtreut über Spi- nat gelegt, zur Tafel. Zu dieſem Zweck kann man auch friſche Eier in eine mit Butter heiß gemachte Pfanne ſchlagen, doch behutſam, damit jedes Ei ganz bleibe, etwas feines Salz über- ſtreuen, ſolche auf einer Seite backen und beim Spinat an- richten. 4. Eierkäſe. Zehn bis zwölf Eier, je nachdem ſie groß ſind, ſchlägt man gut durcheinander, rührt ſie mit einem Maß Milch und etwas Salz über ſchwachem Feuer, bis es gerinnt (zu heiß darf es nicht werden) und ſchüttet es dann zum Ablaufen ſchnell in die Form, damit die Eier recht weich bleiben. Auch kann man einige Korinthen, die man vorher im Waſſer hat aufquillen laſſen, lagenweiſe durchſtreuen. Hat man indeß etwas länger Zeit, ehe der Eierkäſe gebraucht werden ſoll, ſo wird er jedenfalls milder, wenn man das An- gerührte in einen Steintopf ſchüttet, ſolchen in kochendes Waſ- ſer ſtellt und daſſelbe ſo lange fortwährend kochen läßt, bis die Eiermilch gerinnt. Eine angenehme Sauce dazu iſt: die Sahne von ſaurer Milch mit Zucker und Zimmet geſchlagen, bis ſie etwas ſchäumt. Auch paßt eine Wein- oder Fruchtſauce, ſo wie auch Milch mit Zucker und Zimmet gekocht, mit einigen Eidottern abge- rührt; doch müſſen alle dieſe Saucen kalt ſein. 5. Eier-Fladen. Ein Maß Milch, 4 geſchlagene Eier und 5 Eidotter, eine abgeriebene Zitrone, Zucker und Zimmet gebe man in eine tiefe Schüſſel, ſetze ſie zugedeckt auf kochendes Waſſer und laſſe ſie ſo lange ſtehen, bis dies Gericht dick iſt. Kalt beſtreut man es mit Zucker. 6. Schleſiſche Griesſchnitten. Zu einem Maß kochender Milch rührt man 2 gehäufte Ober-

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Zitationshilfe: Davidis, Henriette: Praktisches Kochbuch für die gewöhnliche und feinere Küche. 4. Aufl. Bielefeld, 1849, S. 135. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/davidis_kochbuch_1849/173>, abgerufen am 24.11.2024.