Mehl gewälzt und in viel kochender Butter oder Bratfett eine Stunde fest zugedeckt, langsam geschmort. Nun so viel ko- chendes Wasser zugeschüttet, daß es mit dem Fleisch gleich ist, wieder fest zugedeckt und noch eine Stunde gekocht. Dann ein Eßlöffel voll Essig daran gegeben und das Fleisch in der Sauce zu gekochten Kartoffeln angerichtet.
16. Beefsteaks in einem zugeklebten Topfe.
Die Beefsteaks werden, wie gesagt worden, geklopft, mit Pfeffer und Salz bestreut. Dann läßt man in einem nicht zu weiten irdenen Topf ein Stück Butter gelblich werden, legt einige Steaks hinein, darauf eine Lage große Zwiebelscheiben, dann wieder Steaks und so wechselt man damit ab, bis die Zwiebeln den Beschluß machen. Nun wird so viel kochendes Wasser darauf gegossen, daß es mit dem Fleisch gleich steht, der Deckel mit Roggenmehl, das mit Wasser dick angerührt ist, zugeklebt und auf einem ganz gelinden Kohlenfeuer 3--31/2 Stunde gekocht.
Zu der Sauce, die von den Zwiebeln ganz sämig wird, werden Kartoffeln gegessen.
17. Escalopps als Beilage.
Man nimmt hierzu das Fleisch wie zu Beefsteaks und hackt es recht fein. Zu 11/2 Pfund Fleisch nimmt man 9 Loth recht fein gehacktes Nierenfett, vermischt Beides mit 1 1/2 Loth Salz, etwas Pfeffer, theilt es in gleiche Theile, formt sie mit einem Messer wie Beefsteaks rund oder länglich platt, streut fein ge- hackte Zwiebeln darüber, drückt sie mit dem Messer an und brät das Fleisch in gelber Butter etwa 10--15 Minuten auf beiden Seiten nicht zu rasch.
18. Escalopps mit Senf-Sauce.
Werden eben so bereitet. Wenn sie angerichtet sind, wird 1 Löffel Senf, 1 Löffel saure Sahne und etwas kaltes Wasser zur Sauce gerührt und darüber gegeben. Besser ist es, wenn man den Abfall vom Fleisch gehörig auskocht und die kräftige Brühe statt Wasser zur Sauce benutzt.
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Fleiſchſpeiſen aller Art.
Mehl gewälzt und in viel kochender Butter oder Bratfett eine Stunde feſt zugedeckt, langſam geſchmort. Nun ſo viel ko- chendes Waſſer zugeſchüttet, daß es mit dem Fleiſch gleich iſt, wieder feſt zugedeckt und noch eine Stunde gekocht. Dann ein Eßlöffel voll Eſſig daran gegeben und das Fleiſch in der Sauce zu gekochten Kartoffeln angerichtet.
16. Beefſteaks in einem zugeklebten Topfe.
Die Beefſteaks werden, wie geſagt worden, geklopft, mit Pfeffer und Salz beſtreut. Dann läßt man in einem nicht zu weiten irdenen Topf ein Stück Butter gelblich werden, legt einige Steaks hinein, darauf eine Lage große Zwiebelſcheiben, dann wieder Steaks und ſo wechſelt man damit ab, bis die Zwiebeln den Beſchluß machen. Nun wird ſo viel kochendes Waſſer darauf gegoſſen, daß es mit dem Fleiſch gleich ſteht, der Deckel mit Roggenmehl, das mit Waſſer dick angerührt iſt, zugeklebt und auf einem ganz gelinden Kohlenfeuer 3—3½ Stunde gekocht.
Zu der Sauce, die von den Zwiebeln ganz ſämig wird, werden Kartoffeln gegeſſen.
17. Escalopps als Beilage.
Man nimmt hierzu das Fleiſch wie zu Beefſteaks und hackt es recht fein. Zu 1½ Pfund Fleiſch nimmt man 9 Loth recht fein gehacktes Nierenfett, vermiſcht Beides mit 1 ½ Loth Salz, etwas Pfeffer, theilt es in gleiche Theile, formt ſie mit einem Meſſer wie Beefſteaks rund oder länglich platt, ſtreut fein ge- hackte Zwiebeln darüber, drückt ſie mit dem Meſſer an und brät das Fleiſch in gelber Butter etwa 10—15 Minuten auf beiden Seiten nicht zu raſch.
18. Escalopps mit Senf-Sauce.
Werden eben ſo bereitet. Wenn ſie angerichtet ſind, wird 1 Löffel Senf, 1 Löffel ſaure Sahne und etwas kaltes Waſſer zur Sauce gerührt und darüber gegeben. Beſſer iſt es, wenn man den Abfall vom Fleiſch gehörig auskocht und die kräftige Brühe ſtatt Waſſer zur Sauce benutzt.
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Fleiſchſpeiſen aller Art.
Mehl gewälzt und in viel kochender Butter oder Bratfett eine
Stunde feſt zugedeckt, langſam geſchmort. Nun ſo viel ko-
chendes Waſſer zugeſchüttet, daß es mit dem Fleiſch gleich iſt,
wieder feſt zugedeckt und noch eine Stunde gekocht. Dann ein
Eßlöffel voll Eſſig daran gegeben und das Fleiſch in der Sauce
zu gekochten Kartoffeln angerichtet.
16. Beefſteaks in einem zugeklebten Topfe.
Die Beefſteaks werden, wie geſagt worden, geklopft, mit
Pfeffer und Salz beſtreut. Dann läßt man in einem nicht zu
weiten irdenen Topf ein Stück Butter gelblich werden, legt
einige Steaks hinein, darauf eine Lage große Zwiebelſcheiben,
dann wieder Steaks und ſo wechſelt man damit ab, bis die
Zwiebeln den Beſchluß machen. Nun wird ſo viel kochendes
Waſſer darauf gegoſſen, daß es mit dem Fleiſch gleich ſteht,
der Deckel mit Roggenmehl, das mit Waſſer dick angerührt
iſt, zugeklebt und auf einem ganz gelinden Kohlenfeuer 3—3½
Stunde gekocht.
Zu der Sauce, die von den Zwiebeln ganz ſämig wird,
werden Kartoffeln gegeſſen.
17. Escalopps als Beilage.
Man nimmt hierzu das Fleiſch wie zu Beefſteaks und hackt
es recht fein. Zu 1½ Pfund Fleiſch nimmt man 9 Loth recht
fein gehacktes Nierenfett, vermiſcht Beides mit 1 ½ Loth Salz,
etwas Pfeffer, theilt es in gleiche Theile, formt ſie mit einem
Meſſer wie Beefſteaks rund oder länglich platt, ſtreut fein ge-
hackte Zwiebeln darüber, drückt ſie mit dem Meſſer an und
brät das Fleiſch in gelber Butter etwa 10—15 Minuten auf
beiden Seiten nicht zu raſch.
18. Escalopps mit Senf-Sauce.
Werden eben ſo bereitet. Wenn ſie angerichtet ſind, wird
1 Löffel Senf, 1 Löffel ſaure Sahne und etwas kaltes Waſſer
zur Sauce gerührt und darüber gegeben. Beſſer iſt es, wenn
man den Abfall vom Fleiſch gehörig auskocht und die kräftige
Brühe ſtatt Waſſer zur Sauce benutzt.
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Kommentar zur DTA-Ausgabe
Die Erstausgabe erschien 1845 bei Rackhorst in Os… [mehr]
Die Erstausgabe erschien 1845 bei Rackhorst in Osnabrück u.d.T. "Zuverlässige und selbstgeprüfte Recepte der gewöhnlichen und feineren Küche. […]". In der der Bayerischen Staatsbibliothek München, der Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz sowie der Universitätsbibliothek Johann Christian Senckenberg in Frankfurt am Main konnte kein sicherer Nachweis auf ein verfügbares Exemplar der Erstausgabe ermittelt werden. Daher wurde für das DTA die 4., vermehrte u. verbesserte Auflage aus der Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz zur Digitalisierung herangezogen.
Davidis, Henriette: Praktisches Kochbuch für die gewöhnliche und feinere Küche. 4. Aufl. Bielefeld, 1849, S. 179. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/davidis_kochbuch_1849/217>, abgerufen am 16.02.2025.
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