behalten, läßt sie in gleichmäßiger Wärme aufgehen und im heißen Ofen backen. Wenn sie gahr und gelbbraun sind, gießt man 1/4 Maß kochende Milch mit Zucker darüber, welche ein- zieht, läßt sie noch einige Minuten im Ofen stehen und rich- tet sie recht heiß mit brauner Butter an.
36. Großer Mehlkloß. Für einen gewöhnlichen Tisch.
Man rechne auf 3--4 Personen 1 Pfund gutes Mehl, vier Eier, reichlich eine Tasse recht warmer Milch, 1 Loth Hefen, einen Stich Butter oder Schmalz, einen gehäuften Theelöffel voll Zucker und etwas Salz.
In der Mitte des Mehls wird eine Vertiefung gemacht, die heiße Milch hineingerührt und nachdem das Uebrige mit dem Mehl zu einem Teig gemacht, den man mit den Händen stark verarbeitet und dann an einen warmen, zugfreien Ort zum Aufgehen hingestellt. Nachdem der Teig gut aufgegangen, ar- beitet man ihn nochmals leicht durch, bindet ihn in eine aus- geschmierte und mit Mehl bestaubte Serviette, indem man ein wenig Raum zum Aufgehen läßt, legt den Kloß zum Auf- gehen noch eine Weile hin und kocht ihn dann mit kochendem Wasser und Salz 2 Stunden, und gibt geschmolzene Butter und Obst dazu.
M. Cremes.
1. Charlotte Russe.
Ein Viertel Maß süße Sahne kocht man mit 1/2 Pfund Zucker und einem ziemlich großen Stück Vanille, rührt, wenn sie kalt geworden, 10 Eidotter dazu, schlägt dies mit einem Schneebesen über Feuer so lange, bis es dick ist, nimmt den Topf schnell ab, rührt die Creme noch eine Weile, damit die- selbe nicht gerinne. Dann gibt man 3 Eßlöffel voll steifen Stand oder Gelee von Kalbsfüßen, wie man ihn in A. Vor-
Crêmes.
behalten, läßt ſie in gleichmäßiger Wärme aufgehen und im heißen Ofen backen. Wenn ſie gahr und gelbbraun ſind, gießt man ¼ Maß kochende Milch mit Zucker darüber, welche ein- zieht, läßt ſie noch einige Minuten im Ofen ſtehen und rich- tet ſie recht heiß mit brauner Butter an.
36. Großer Mehlkloß. Für einen gewöhnlichen Tiſch.
Man rechne auf 3—4 Perſonen 1 Pfund gutes Mehl, vier Eier, reichlich eine Taſſe recht warmer Milch, 1 Loth Hefen, einen Stich Butter oder Schmalz, einen gehäuften Theelöffel voll Zucker und etwas Salz.
In der Mitte des Mehls wird eine Vertiefung gemacht, die heiße Milch hineingerührt und nachdem das Uebrige mit dem Mehl zu einem Teig gemacht, den man mit den Händen ſtark verarbeitet und dann an einen warmen, zugfreien Ort zum Aufgehen hingeſtellt. Nachdem der Teig gut aufgegangen, ar- beitet man ihn nochmals leicht durch, bindet ihn in eine aus- geſchmierte und mit Mehl beſtaubte Serviette, indem man ein wenig Raum zum Aufgehen läßt, legt den Kloß zum Auf- gehen noch eine Weile hin und kocht ihn dann mit kochendem Waſſer und Salz 2 Stunden, und gibt geſchmolzene Butter und Obſt dazu.
M. Crêmes.
1. Charlotte Ruſſe.
Ein Viertel Maß ſüße Sahne kocht man mit ½ Pfund Zucker und einem ziemlich großen Stück Vanille, rührt, wenn ſie kalt geworden, 10 Eidotter dazu, ſchlägt dies mit einem Schneebeſen über Feuer ſo lange, bis es dick iſt, nimmt den Topf ſchnell ab, rührt die Crême noch eine Weile, damit die- ſelbe nicht gerinne. Dann gibt man 3 Eßlöffel voll ſteifen Stand oder Gelee von Kalbsfüßen, wie man ihn in A. Vor-
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Crêmes.
behalten, läßt ſie in gleichmäßiger Wärme aufgehen und im
heißen Ofen backen. Wenn ſie gahr und gelbbraun ſind, gießt
man ¼ Maß kochende Milch mit Zucker darüber, welche ein-
zieht, läßt ſie noch einige Minuten im Ofen ſtehen und rich-
tet ſie recht heiß mit brauner Butter an.
36. Großer Mehlkloß. Für einen gewöhnlichen Tiſch.
Man rechne auf 3—4 Perſonen 1 Pfund gutes Mehl, vier
Eier, reichlich eine Taſſe recht warmer Milch, 1 Loth Hefen,
einen Stich Butter oder Schmalz, einen gehäuften Theelöffel
voll Zucker und etwas Salz.
In der Mitte des Mehls wird eine Vertiefung gemacht, die
heiße Milch hineingerührt und nachdem das Uebrige mit dem
Mehl zu einem Teig gemacht, den man mit den Händen ſtark
verarbeitet und dann an einen warmen, zugfreien Ort zum
Aufgehen hingeſtellt. Nachdem der Teig gut aufgegangen, ar-
beitet man ihn nochmals leicht durch, bindet ihn in eine aus-
geſchmierte und mit Mehl beſtaubte Serviette, indem man ein
wenig Raum zum Aufgehen läßt, legt den Kloß zum Auf-
gehen noch eine Weile hin und kocht ihn dann mit kochendem
Waſſer und Salz 2 Stunden, und gibt geſchmolzene Butter
und Obſt dazu.
M. Crêmes.
1. Charlotte Ruſſe.
Ein Viertel Maß ſüße Sahne kocht man mit ½ Pfund
Zucker und einem ziemlich großen Stück Vanille, rührt, wenn
ſie kalt geworden, 10 Eidotter dazu, ſchlägt dies mit einem
Schneebeſen über Feuer ſo lange, bis es dick iſt, nimmt den
Topf ſchnell ab, rührt die Crême noch eine Weile, damit die-
ſelbe nicht gerinne. Dann gibt man 3 Eßlöffel voll ſteifen
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Kommentar zur DTA-Ausgabe
Die Erstausgabe erschien 1845 bei Rackhorst in Os… [mehr]
Die Erstausgabe erschien 1845 bei Rackhorst in Osnabrück u.d.T. "Zuverlässige und selbstgeprüfte Recepte der gewöhnlichen und feineren Küche. […]". In der der Bayerischen Staatsbibliothek München, der Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz sowie der Universitätsbibliothek Johann Christian Senckenberg in Frankfurt am Main konnte kein sicherer Nachweis auf ein verfügbares Exemplar der Erstausgabe ermittelt werden. Daher wurde für das DTA die 4., vermehrte u. verbesserte Auflage aus der Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz zur Digitalisierung herangezogen.
Davidis, Henriette: Praktisches Kochbuch für die gewöhnliche und feinere Küche. 4. Aufl. Bielefeld, 1849, S. 244. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/davidis_kochbuch_1849/282>, abgerufen am 22.11.2024.
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