Es wird von 1/2 Pfund Mehl ein Blätterteig gemacht und zu einem Unterblatt ausgerollt (siehe Stachelbeer-Torte), dann das von 6 Eiern zu steifem Schaum geschlagene Weiße mit 1/2 Pfund Zucker und einem Teller voll Johannisbeeren durch- gerührt, auf dem Blätterteig auseinander gebreitet und gebacken.
73. Auf andere Art.
Man nimmt dazu einen Blätter-, Mürben- oder Sahnen- teig, rollt ihn zu einem Unterblatt aus, bestreicht es recht dick mit Gelee oder Eingemachtem, schlägt 8 Eiweiß zu steifem Schaum, vermischt es mit 1/2 Pfund Zucker und etwas gesto- ßener Vanille, streicht es über den Kuchen und backt ihn bei 1 Grad Hitze. Der Schnee muß nur einen gelblichen Schein haben, weshalb man, wenn es nöthig ist, Papier darüber le- gen muß, nur darf es den Schnee nicht berühren.
74. Kirschen-Torte.
Es wird dazu ein Sahnenteig gemacht, die Hälfte zum Un- terblatt ausgerollt, saure Kirschen ausgesteint, mit Zucker und Zimmet vermischt, ohne den ausgelaufenen Saft auf den Ku- chen gelegt, von der andern Hälfte des Teigs ein Gitter dar- über gemacht und bei 1 Grad Hitze gebacken.
Der ausgelaufene Saft wird mit Zucker etwas eingekocht und theelöffelweise in die schrägen Vierecke gefüllt.
75. Kirschen-Torte mit einem Guß.
Wird gemacht wie die Vorhergehende, doch ohne übergelegte Streifen gebacken. Dann schlägt man dicke, saure Sahne mit dem ausgelaufenen Kirschsaft, im Ganzen etwa 1/4 Maß (reich- liche 2 Tassen voll), nebst 4--5 Eidottern, versüßt es mit Zucker und Zimmet und gibt es über den Kuchen, wenn er beinahe gahr ist, und läßt ihn vollends gahr backen.
76. Confitüren-Torte.
Man nimmt die Hälfte von dem englischen Teig No. 6, rollt ihn zu einem Kuchen aus, legt rings herum einen schma-
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Backwerk.
72. Johannisbeer-Torte auf andere Art.
Es wird von ½ Pfund Mehl ein Blätterteig gemacht und zu einem Unterblatt ausgerollt (ſiehe Stachelbeer-Torte), dann das von 6 Eiern zu ſteifem Schaum geſchlagene Weiße mit ½ Pfund Zucker und einem Teller voll Johannisbeeren durch- gerührt, auf dem Blätterteig auseinander gebreitet und gebacken.
73. Auf andere Art.
Man nimmt dazu einen Blätter-, Mürben- oder Sahnen- teig, rollt ihn zu einem Unterblatt aus, beſtreicht es recht dick mit Gelee oder Eingemachtem, ſchlägt 8 Eiweiß zu ſteifem Schaum, vermiſcht es mit ½ Pfund Zucker und etwas geſto- ßener Vanille, ſtreicht es über den Kuchen und backt ihn bei 1 Grad Hitze. Der Schnee muß nur einen gelblichen Schein haben, weshalb man, wenn es nöthig iſt, Papier darüber le- gen muß, nur darf es den Schnee nicht berühren.
74. Kirſchen-Torte.
Es wird dazu ein Sahnenteig gemacht, die Hälfte zum Un- terblatt ausgerollt, ſaure Kirſchen ausgeſteint, mit Zucker und Zimmet vermiſcht, ohne den ausgelaufenen Saft auf den Ku- chen gelegt, von der andern Hälfte des Teigs ein Gitter dar- über gemacht und bei 1 Grad Hitze gebacken.
Der ausgelaufene Saft wird mit Zucker etwas eingekocht und theelöffelweiſe in die ſchrägen Vierecke gefüllt.
75. Kirſchen-Torte mit einem Guß.
Wird gemacht wie die Vorhergehende, doch ohne übergelegte Streifen gebacken. Dann ſchlägt man dicke, ſaure Sahne mit dem ausgelaufenen Kirſchſaft, im Ganzen etwa ¼ Maß (reich- liche 2 Taſſen voll), nebſt 4—5 Eidottern, verſüßt es mit Zucker und Zimmet und gibt es über den Kuchen, wenn er beinahe gahr iſt, und läßt ihn vollends gahr backen.
76. Confitüren-Torte.
Man nimmt die Hälfte von dem engliſchen Teig No. 6, rollt ihn zu einem Kuchen aus, legt rings herum einen ſchma-
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Backwerk.
72. Johannisbeer-Torte auf andere Art.
Es wird von ½ Pfund Mehl ein Blätterteig gemacht und
zu einem Unterblatt ausgerollt (ſiehe Stachelbeer-Torte), dann
das von 6 Eiern zu ſteifem Schaum geſchlagene Weiße mit
½ Pfund Zucker und einem Teller voll Johannisbeeren durch-
gerührt, auf dem Blätterteig auseinander gebreitet und gebacken.
73. Auf andere Art.
Man nimmt dazu einen Blätter-, Mürben- oder Sahnen-
teig, rollt ihn zu einem Unterblatt aus, beſtreicht es recht dick
mit Gelee oder Eingemachtem, ſchlägt 8 Eiweiß zu ſteifem
Schaum, vermiſcht es mit ½ Pfund Zucker und etwas geſto-
ßener Vanille, ſtreicht es über den Kuchen und backt ihn bei
1 Grad Hitze. Der Schnee muß nur einen gelblichen Schein
haben, weshalb man, wenn es nöthig iſt, Papier darüber le-
gen muß, nur darf es den Schnee nicht berühren.
74. Kirſchen-Torte.
Es wird dazu ein Sahnenteig gemacht, die Hälfte zum Un-
terblatt ausgerollt, ſaure Kirſchen ausgeſteint, mit Zucker und
Zimmet vermiſcht, ohne den ausgelaufenen Saft auf den Ku-
chen gelegt, von der andern Hälfte des Teigs ein Gitter dar-
über gemacht und bei 1 Grad Hitze gebacken.
Der ausgelaufene Saft wird mit Zucker etwas eingekocht
und theelöffelweiſe in die ſchrägen Vierecke gefüllt.
75. Kirſchen-Torte mit einem Guß.
Wird gemacht wie die Vorhergehende, doch ohne übergelegte
Streifen gebacken. Dann ſchlägt man dicke, ſaure Sahne mit
dem ausgelaufenen Kirſchſaft, im Ganzen etwa ¼ Maß (reich-
liche 2 Taſſen voll), nebſt 4—5 Eidottern, verſüßt es mit
Zucker und Zimmet und gibt es über den Kuchen, wenn er
beinahe gahr iſt, und läßt ihn vollends gahr backen.
76. Confitüren-Torte.
Man nimmt die Hälfte von dem engliſchen Teig No. 6,
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Kommentar zur DTA-Ausgabe
Die Erstausgabe erschien 1845 bei Rackhorst in Os… [mehr]
Die Erstausgabe erschien 1845 bei Rackhorst in Osnabrück u.d.T. "Zuverlässige und selbstgeprüfte Recepte der gewöhnlichen und feineren Küche. […]". In der der Bayerischen Staatsbibliothek München, der Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz sowie der Universitätsbibliothek Johann Christian Senckenberg in Frankfurt am Main konnte kein sicherer Nachweis auf ein verfügbares Exemplar der Erstausgabe ermittelt werden. Daher wurde für das DTA die 4., vermehrte u. verbesserte Auflage aus der Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz zur Digitalisierung herangezogen.
Davidis, Henriette: Praktisches Kochbuch für die gewöhnliche und feinere Küche. 4. Aufl. Bielefeld, 1849, S. 307. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/davidis_kochbuch_1849/345>, abgerufen am 24.11.2024.
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