sie zum Abtrocknen auf einen Durchschlag. Dann legt man sie in ein Einmacheglas, gibt Stangen-Zimmet und einige Muskatnägelchen dazu, so wie auch feinen Zucker, gießt so viel ächten Cognac darauf, daß die Pflaumen stark bedeckt sind, und stellt das Glas gut zugebunden eine Zeitlang an die Sonne oder an einen warmen Ort.
10. Kirschen in Branntwein.
Am besten sind hierzu die süßen Glaskirschen, die an einem trockenen Tage gepflückt sein müssen; sie werden abgeputzt, die Stiele zur Hälfte abgeschnitten und in ein Einmacheglas ge- legt. Zu 4 Pfund Kirschen nehme man ein Maß guten Franz- brantwein und 11/2 Pfund feinen Zucker, läutere denselben und lasse ihn abkühlen, rühre den Branntwein gut durch und fülle ihn mit einigen Stückchen Zimmet und Nelken über die Kirschen. Völlig erkaltet bindet man das Glas mit einer Blase zu.
11. Obst wie frisches Compote einzumachen.
Man legt abgeputzte Pflaumen, Kirschen, Aprikosen, so auch saure Morellen-Kirschen, Johannisbeeren, Stachelbeeren, Hei- delbeeren u. s. w. in ein Einmacheglas, und gibt etwa auf ein Maß derselben, jenachdem das Obst viel oder weniger Säure hat, 8--12 Loth geriebenen Zucker, auch nach Belieben einige Stückchen feinen Zimmet, dann bindet man das Glas mit ei- ner präparirten Blase, siehe S. No. 1, zu, setzt solches mit kaltem Wasser, worin etwas Heu liegt, zu Feuer, und läßt es von der Zeit, wo es zu kochen anfängt, 1/4--1/2 Stunde ko- chen, je nachdem das Obst ist, und dann in dem Wasser er- kalten. Ein mit Franzbranntwein getränktes Papier vor dem Kochen auf das Obst gelegt, gibt denselben einen angenehmen Geschmack und es bewahrt sich dadurch besser. Obst auf diese Weise eingemacht, ist sehr zu empfehlen, erhält sich aber nicht länger als 3/4 Jahr. Thut man es aber in geschwefelte Glä- ser, so bewahrt es sich mehrere Jahre. Es ist das Schwefeln in No. 2 nachzusehen. Beim Gebrauch des Obstes wird noch Zucker durchgerührt, oder es wird das Compote eben damit aufgekocht. Das Verhältniß des Zuckers beim Einkochen kommt gar nicht so sehr darauf an.
Vom Einmachen und Trocknen
ſie zum Abtrocknen auf einen Durchſchlag. Dann legt man ſie in ein Einmacheglas, gibt Stangen-Zimmet und einige Muskatnägelchen dazu, ſo wie auch feinen Zucker, gießt ſo viel ächten Cognac darauf, daß die Pflaumen ſtark bedeckt ſind, und ſtellt das Glas gut zugebunden eine Zeitlang an die Sonne oder an einen warmen Ort.
10. Kirſchen in Branntwein.
Am beſten ſind hierzu die ſüßen Glaskirſchen, die an einem trockenen Tage gepflückt ſein müſſen; ſie werden abgeputzt, die Stiele zur Hälfte abgeſchnitten und in ein Einmacheglas ge- legt. Zu 4 Pfund Kirſchen nehme man ein Maß guten Franz- brantwein und 1½ Pfund feinen Zucker, läutere denſelben und laſſe ihn abkühlen, rühre den Branntwein gut durch und fülle ihn mit einigen Stückchen Zimmet und Nelken über die Kirſchen. Völlig erkaltet bindet man das Glas mit einer Blaſe zu.
11. Obſt wie friſches Compote einzumachen.
Man legt abgeputzte Pflaumen, Kirſchen, Aprikoſen, ſo auch ſaure Morellen-Kirſchen, Johannisbeeren, Stachelbeeren, Hei- delbeeren u. ſ. w. in ein Einmacheglas, und gibt etwa auf ein Maß derſelben, jenachdem das Obſt viel oder weniger Säure hat, 8—12 Loth geriebenen Zucker, auch nach Belieben einige Stückchen feinen Zimmet, dann bindet man das Glas mit ei- ner präparirten Blaſe, ſiehe S. No. 1, zu, ſetzt ſolches mit kaltem Waſſer, worin etwas Heu liegt, zu Feuer, und läßt es von der Zeit, wo es zu kochen anfängt, ¼—½ Stunde ko- chen, je nachdem das Obſt iſt, und dann in dem Waſſer er- kalten. Ein mit Franzbranntwein getränktes Papier vor dem Kochen auf das Obſt gelegt, gibt denſelben einen angenehmen Geſchmack und es bewahrt ſich dadurch beſſer. Obſt auf dieſe Weiſe eingemacht, iſt ſehr zu empfehlen, erhält ſich aber nicht länger als ¾ Jahr. Thut man es aber in geſchwefelte Glä- ſer, ſo bewahrt es ſich mehrere Jahre. Es iſt das Schwefeln in No. 2 nachzuſehen. Beim Gebrauch des Obſtes wird noch Zucker durchgerührt, oder es wird das Compote eben damit aufgekocht. Das Verhältniß des Zuckers beim Einkochen kommt gar nicht ſo ſehr darauf an.
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[350/0388]
Vom Einmachen und Trocknen
ſie zum Abtrocknen auf einen Durchſchlag. Dann legt man
ſie in ein Einmacheglas, gibt Stangen-Zimmet und einige
Muskatnägelchen dazu, ſo wie auch feinen Zucker, gießt ſo viel
ächten Cognac darauf, daß die Pflaumen ſtark bedeckt ſind,
und ſtellt das Glas gut zugebunden eine Zeitlang an die Sonne
oder an einen warmen Ort.
10. Kirſchen in Branntwein.
Am beſten ſind hierzu die ſüßen Glaskirſchen, die an einem
trockenen Tage gepflückt ſein müſſen; ſie werden abgeputzt, die
Stiele zur Hälfte abgeſchnitten und in ein Einmacheglas ge-
legt. Zu 4 Pfund Kirſchen nehme man ein Maß guten Franz-
brantwein und 1½ Pfund feinen Zucker, läutere denſelben
und laſſe ihn abkühlen, rühre den Branntwein gut durch und
fülle ihn mit einigen Stückchen Zimmet und Nelken über die
Kirſchen. Völlig erkaltet bindet man das Glas mit einer
Blaſe zu.
11. Obſt wie friſches Compote einzumachen.
Man legt abgeputzte Pflaumen, Kirſchen, Aprikoſen, ſo auch
ſaure Morellen-Kirſchen, Johannisbeeren, Stachelbeeren, Hei-
delbeeren u. ſ. w. in ein Einmacheglas, und gibt etwa auf ein
Maß derſelben, jenachdem das Obſt viel oder weniger Säure
hat, 8—12 Loth geriebenen Zucker, auch nach Belieben einige
Stückchen feinen Zimmet, dann bindet man das Glas mit ei-
ner präparirten Blaſe, ſiehe S. No. 1, zu, ſetzt ſolches mit
kaltem Waſſer, worin etwas Heu liegt, zu Feuer, und läßt es
von der Zeit, wo es zu kochen anfängt, ¼—½ Stunde ko-
chen, je nachdem das Obſt iſt, und dann in dem Waſſer er-
kalten. Ein mit Franzbranntwein getränktes Papier vor dem
Kochen auf das Obſt gelegt, gibt denſelben einen angenehmen
Geſchmack und es bewahrt ſich dadurch beſſer. Obſt auf dieſe
Weiſe eingemacht, iſt ſehr zu empfehlen, erhält ſich aber nicht
länger als ¾ Jahr. Thut man es aber in geſchwefelte Glä-
ſer, ſo bewahrt es ſich mehrere Jahre. Es iſt das Schwefeln
in No. 2 nachzuſehen. Beim Gebrauch des Obſtes wird noch
Zucker durchgerührt, oder es wird das Compote eben damit
aufgekocht. Das Verhältniß des Zuckers beim Einkochen kommt
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Kommentar zur DTA-Ausgabe
Die Erstausgabe erschien 1845 bei Rackhorst in Os… [mehr]
Die Erstausgabe erschien 1845 bei Rackhorst in Osnabrück u.d.T. "Zuverlässige und selbstgeprüfte Recepte der gewöhnlichen und feineren Küche. […]". In der der Bayerischen Staatsbibliothek München, der Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz sowie der Universitätsbibliothek Johann Christian Senckenberg in Frankfurt am Main konnte kein sicherer Nachweis auf ein verfügbares Exemplar der Erstausgabe ermittelt werden. Daher wurde für das DTA die 4., vermehrte u. verbesserte Auflage aus der Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz zur Digitalisierung herangezogen.
Davidis, Henriette: Praktisches Kochbuch für die gewöhnliche und feinere Küche. 4. Aufl. Bielefeld, 1849, S. 350. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/davidis_kochbuch_1849/388>, abgerufen am 22.11.2024.
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