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Davidis, Henriette: Praktisches Kochbuch für die gewöhnliche und feinere Küche. 4. Aufl. Bielefeld, 1849.

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verschiedener Früchte und Gewächse.
Zuckersaft zu Feuer, schäumt ihn, gibt Zitronenschale, Nelken,
einige Stücke Ingwer und die Melonen hinein, kocht solche
darin gahr, den Saft stark ein und gibt beides erkaltet in ein
Glas. Uebrigens wird wie gewöhnlich verfahren.

30. Kürbis einzumachen.

Geschieht ganz wie Melonen No. 29, nur nehme man dazu
noch nicht ganz gelb gewordene Kürbis.

31. Pflaumen (Zwetschen) ohne Schale einzumachen.
Ganz vorzüglich.

Man taucht große Pflaumen mit einem Netz in kochendes
Wasser und ziebt die Haut ab. Zu 4 Pfund derselben kocht
man 1/2 Maß Essig mit 1 1/4 Pfund Zucker, schäumt ihn, gibt
Stückchen Zimmet nach Belieben hinein und läßt ihn kalt
werden. Dann legt man die Früchte in einen Steintopf oder
Einmacheglas, schüttet den Essig darüber (er muß mit ihnen
gleich stehen), setzt solches in einen Topf mit kaltem Wasser
zu Feuer, bedeckt es mit Papier, daß keine Fliegen hineinfal-
len und läßt die Zwetschen vom Kochen an etwa 1/4 Stunde
kochen und in dem Wasser wieder kalt werden. Nach 14 Ta-
gen kocht man den Essig etwas ein, gießt ihn kalt auf die
Früchte und schüttelt einige Zeit täglich den Saft über diesel-
ben, oder drückt sie mit einem silbernen Löffel behutsam nie-
der, bis sie sich gesenkt haben; dann legt man ein Brannt-
weinspapier darauf und bindet das Glas mit einer Blase zu.

32. Pflaumen (Zwetschen) in Essig.

Zu 6 Pfund Pflaumen nimmt man 2 Pfund Zucker, ein
Maß Essig, 1/2 Loth Zimmet und 1/4 Loth Nelken. Zucker,
Essig und Gewürz läßt man zum Kochen kommen, gibt große
reife, aber feste Pflaumen, die gut abgeputzt sind, hinein, die
Stiele bleiben daran, kocht sie einige Minuten, bis sie platzen,
doch nicht länger, und läßt sie auf einem Einleger abtröpfeln.
Man darf dieselben aber nicht zugleich kochen, weil dadurch
einige zu weich werden; gibt sie dann in Einmachegläser, kocht
den Essig syrupähnlich ein und schüttet ihn abgekühlt über die
Früchte. Wie gewöhnlich aufbewahrt.


verſchiedener Früchte und Gewächſe.
Zuckerſaft zu Feuer, ſchäumt ihn, gibt Zitronenſchale, Nelken,
einige Stücke Ingwer und die Melonen hinein, kocht ſolche
darin gahr, den Saft ſtark ein und gibt beides erkaltet in ein
Glas. Uebrigens wird wie gewöhnlich verfahren.

30. Kürbis einzumachen.

Geſchieht ganz wie Melonen No. 29, nur nehme man dazu
noch nicht ganz gelb gewordene Kürbis.

31. Pflaumen (Zwetſchen) ohne Schale einzumachen.
Ganz vorzüglich.

Man taucht große Pflaumen mit einem Netz in kochendes
Waſſer und ziebt die Haut ab. Zu 4 Pfund derſelben kocht
man ½ Maß Eſſig mit 1 ¼ Pfund Zucker, ſchäumt ihn, gibt
Stückchen Zimmet nach Belieben hinein und läßt ihn kalt
werden. Dann legt man die Früchte in einen Steintopf oder
Einmacheglas, ſchüttet den Eſſig darüber (er muß mit ihnen
gleich ſtehen), ſetzt ſolches in einen Topf mit kaltem Waſſer
zu Feuer, bedeckt es mit Papier, daß keine Fliegen hineinfal-
len und läßt die Zwetſchen vom Kochen an etwa ¼ Stunde
kochen und in dem Waſſer wieder kalt werden. Nach 14 Ta-
gen kocht man den Eſſig etwas ein, gießt ihn kalt auf die
Früchte und ſchüttelt einige Zeit täglich den Saft über dieſel-
ben, oder drückt ſie mit einem ſilbernen Löffel behutſam nie-
der, bis ſie ſich geſenkt haben; dann legt man ein Brannt-
weinspapier darauf und bindet das Glas mit einer Blaſe zu.

32. Pflaumen (Zwetſchen) in Eſſig.

Zu 6 Pfund Pflaumen nimmt man 2 Pfund Zucker, ein
Maß Eſſig, ½ Loth Zimmet und ¼ Loth Nelken. Zucker,
Eſſig und Gewürz läßt man zum Kochen kommen, gibt große
reife, aber feſte Pflaumen, die gut abgeputzt ſind, hinein, die
Stiele bleiben daran, kocht ſie einige Minuten, bis ſie platzen,
doch nicht länger, und läßt ſie auf einem Einleger abtröpfeln.
Man darf dieſelben aber nicht zugleich kochen, weil dadurch
einige zu weich werden; gibt ſie dann in Einmachegläſer, kocht
den Eſſig ſyrupähnlich ein und ſchüttet ihn abgekühlt über die
Früchte. Wie gewöhnlich aufbewahrt.


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[357/0395] verſchiedener Früchte und Gewächſe. Zuckerſaft zu Feuer, ſchäumt ihn, gibt Zitronenſchale, Nelken, einige Stücke Ingwer und die Melonen hinein, kocht ſolche darin gahr, den Saft ſtark ein und gibt beides erkaltet in ein Glas. Uebrigens wird wie gewöhnlich verfahren. 30. Kürbis einzumachen. Geſchieht ganz wie Melonen No. 29, nur nehme man dazu noch nicht ganz gelb gewordene Kürbis. 31. Pflaumen (Zwetſchen) ohne Schale einzumachen. Ganz vorzüglich. Man taucht große Pflaumen mit einem Netz in kochendes Waſſer und ziebt die Haut ab. Zu 4 Pfund derſelben kocht man ½ Maß Eſſig mit 1 ¼ Pfund Zucker, ſchäumt ihn, gibt Stückchen Zimmet nach Belieben hinein und läßt ihn kalt werden. Dann legt man die Früchte in einen Steintopf oder Einmacheglas, ſchüttet den Eſſig darüber (er muß mit ihnen gleich ſtehen), ſetzt ſolches in einen Topf mit kaltem Waſſer zu Feuer, bedeckt es mit Papier, daß keine Fliegen hineinfal- len und läßt die Zwetſchen vom Kochen an etwa ¼ Stunde kochen und in dem Waſſer wieder kalt werden. Nach 14 Ta- gen kocht man den Eſſig etwas ein, gießt ihn kalt auf die Früchte und ſchüttelt einige Zeit täglich den Saft über dieſel- ben, oder drückt ſie mit einem ſilbernen Löffel behutſam nie- der, bis ſie ſich geſenkt haben; dann legt man ein Brannt- weinspapier darauf und bindet das Glas mit einer Blaſe zu. 32. Pflaumen (Zwetſchen) in Eſſig. Zu 6 Pfund Pflaumen nimmt man 2 Pfund Zucker, ein Maß Eſſig, ½ Loth Zimmet und ¼ Loth Nelken. Zucker, Eſſig und Gewürz läßt man zum Kochen kommen, gibt große reife, aber feſte Pflaumen, die gut abgeputzt ſind, hinein, die Stiele bleiben daran, kocht ſie einige Minuten, bis ſie platzen, doch nicht länger, und läßt ſie auf einem Einleger abtröpfeln. Man darf dieſelben aber nicht zugleich kochen, weil dadurch einige zu weich werden; gibt ſie dann in Einmachegläſer, kocht den Eſſig ſyrupähnlich ein und ſchüttet ihn abgekühlt über die Früchte. Wie gewöhnlich aufbewahrt.

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Zitationshilfe: Davidis, Henriette: Praktisches Kochbuch für die gewöhnliche und feinere Küche. 4. Aufl. Bielefeld, 1849, S. 357. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/davidis_kochbuch_1849/395>, abgerufen am 22.11.2024.