darauf, verkorkt die Flaschen mit neuen Korken, versiegelt sie oder bindet ein Stück Blase über den Kork und bewahrt sie, aufrecht stehend, im Keller an einem dunklen Ort auf.
Beim Gebrauch rührt man entweder etwas Zucker durch, oder man kocht das Compote in einem irdenen Geschirr, wor- in nichts Fettiges gewesen, mit etwas Zucker und Zimmet auf.
Beides Verfahren ist gut, der Geschmack aber verschieden, besonders da bei ersterem ein Arracgeschmack etwas vorherr- schend ist, der bei letzterem sich verliert. Ich stimme jedoch für's Aufkochen.
54. Stachelbeeren und Kirschen in Flaschen einzukochen.
Diese müssen gleichfalls an einem sonnigen Tage gepflückt sein. Die Stachelbeeren nimmt man nur halb reif, befreit sie von Stielen und Blumen, doch so, daß sie nicht verletzt wer- den. Kirschen nimmt man reif, aber unaufgesprungen ohne Stiele und verfährt mit beiden nach vorhergehender Angabe, jedoch bedürsen sie etwas mehr Zeit zum Kochen.
55. Stachelbeeren in Zucker.
Man nimmt zu 1 Pfund recht reifer, rother Stachelbeeren, von denen man Stiel und Blume abgeschnitten, 1/2 Pfund Zucker, kocht solchen, in Wein getunkt, zum dünnen Syrup, schäumt ihn gut, gibt dann die Stachelbeeren hinein, kocht sie weich und nimmt sie mit einem Schaumlöffel heraus. Nach- dem der Zucker noch ein wenig nachgekocht, gibt man ihn er- kaltet über die Stachelbeeren und füllt beides in ein Glas. Siehe S. No. 1.
56. Stachelbeermus.
Dunkelrothe, überreife Stachelbeeren, nachdem sie abgeputzt, von Stiel und Blume befreit sind, werden mit einem silbernen Löffel zerdrückt, alsdann durch ein Sieb gerührt, gewogen, und auf 1 Pfund 1/2 Pfund Zucker gerechnet. Dieses wird zu Sy- rup gekocht, die Stachelbeeren hineingegeben, auch nach Belie- ben etwas Zitronenschale und unter fortwährendem Rühren gekocht, bis es dick wird.
Vom Einmachen und Trocknen
darauf, verkorkt die Flaſchen mit neuen Korken, verſiegelt ſie oder bindet ein Stück Blaſe über den Kork und bewahrt ſie, aufrecht ſtehend, im Keller an einem dunklen Ort auf.
Beim Gebrauch rührt man entweder etwas Zucker durch, oder man kocht das Compote in einem irdenen Geſchirr, wor- in nichts Fettiges geweſen, mit etwas Zucker und Zimmet auf.
Beides Verfahren iſt gut, der Geſchmack aber verſchieden, beſonders da bei erſterem ein Arracgeſchmack etwas vorherr- ſchend iſt, der bei letzterem ſich verliert. Ich ſtimme jedoch für’s Aufkochen.
54. Stachelbeeren und Kirſchen in Flaſchen einzukochen.
Dieſe müſſen gleichfalls an einem ſonnigen Tage gepflückt ſein. Die Stachelbeeren nimmt man nur halb reif, befreit ſie von Stielen und Blumen, doch ſo, daß ſie nicht verletzt wer- den. Kirſchen nimmt man reif, aber unaufgeſprungen ohne Stiele und verfährt mit beiden nach vorhergehender Angabe, jedoch bedürſen ſie etwas mehr Zeit zum Kochen.
55. Stachelbeeren in Zucker.
Man nimmt zu 1 Pfund recht reifer, rother Stachelbeeren, von denen man Stiel und Blume abgeſchnitten, ½ Pfund Zucker, kocht ſolchen, in Wein getunkt, zum dünnen Syrup, ſchäumt ihn gut, gibt dann die Stachelbeeren hinein, kocht ſie weich und nimmt ſie mit einem Schaumlöffel heraus. Nach- dem der Zucker noch ein wenig nachgekocht, gibt man ihn er- kaltet über die Stachelbeeren und füllt beides in ein Glas. Siehe S. No. 1.
56. Stachelbeermus.
Dunkelrothe, überreife Stachelbeeren, nachdem ſie abgeputzt, von Stiel und Blume befreit ſind, werden mit einem ſilbernen Löffel zerdrückt, alsdann durch ein Sieb gerührt, gewogen, und auf 1 Pfund ½ Pfund Zucker gerechnet. Dieſes wird zu Sy- rup gekocht, die Stachelbeeren hineingegeben, auch nach Belie- ben etwas Zitronenſchale und unter fortwährendem Rühren gekocht, bis es dick wird.
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Vom Einmachen und Trocknen
darauf, verkorkt die Flaſchen mit neuen Korken, verſiegelt ſie
oder bindet ein Stück Blaſe über den Kork und bewahrt ſie,
aufrecht ſtehend, im Keller an einem dunklen Ort auf.
Beim Gebrauch rührt man entweder etwas Zucker durch,
oder man kocht das Compote in einem irdenen Geſchirr, wor-
in nichts Fettiges geweſen, mit etwas Zucker und Zimmet auf.
Beides Verfahren iſt gut, der Geſchmack aber verſchieden,
beſonders da bei erſterem ein Arracgeſchmack etwas vorherr-
ſchend iſt, der bei letzterem ſich verliert. Ich ſtimme jedoch
für’s Aufkochen.
54. Stachelbeeren und Kirſchen in Flaſchen einzukochen.
Dieſe müſſen gleichfalls an einem ſonnigen Tage gepflückt
ſein. Die Stachelbeeren nimmt man nur halb reif, befreit ſie
von Stielen und Blumen, doch ſo, daß ſie nicht verletzt wer-
den. Kirſchen nimmt man reif, aber unaufgeſprungen ohne
Stiele und verfährt mit beiden nach vorhergehender Angabe,
jedoch bedürſen ſie etwas mehr Zeit zum Kochen.
55. Stachelbeeren in Zucker.
Man nimmt zu 1 Pfund recht reifer, rother Stachelbeeren,
von denen man Stiel und Blume abgeſchnitten, ½ Pfund
Zucker, kocht ſolchen, in Wein getunkt, zum dünnen Syrup,
ſchäumt ihn gut, gibt dann die Stachelbeeren hinein, kocht ſie
weich und nimmt ſie mit einem Schaumlöffel heraus. Nach-
dem der Zucker noch ein wenig nachgekocht, gibt man ihn er-
kaltet über die Stachelbeeren und füllt beides in ein Glas.
Siehe S. No. 1.
56. Stachelbeermus.
Dunkelrothe, überreife Stachelbeeren, nachdem ſie abgeputzt,
von Stiel und Blume befreit ſind, werden mit einem ſilbernen
Löffel zerdrückt, alsdann durch ein Sieb gerührt, gewogen, und
auf 1 Pfund ½ Pfund Zucker gerechnet. Dieſes wird zu Sy-
rup gekocht, die Stachelbeeren hineingegeben, auch nach Belie-
ben etwas Zitronenſchale und unter fortwährendem Rühren
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Kommentar zur DTA-Ausgabe
Die Erstausgabe erschien 1845 bei Rackhorst in Os… [mehr]
Die Erstausgabe erschien 1845 bei Rackhorst in Osnabrück u.d.T. "Zuverlässige und selbstgeprüfte Recepte der gewöhnlichen und feineren Küche. […]". In der der Bayerischen Staatsbibliothek München, der Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz sowie der Universitätsbibliothek Johann Christian Senckenberg in Frankfurt am Main konnte kein sicherer Nachweis auf ein verfügbares Exemplar der Erstausgabe ermittelt werden. Daher wurde für das DTA die 4., vermehrte u. verbesserte Auflage aus der Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz zur Digitalisierung herangezogen.
Davidis, Henriette: Praktisches Kochbuch für die gewöhnliche und feinere Küche. 4. Aufl. Bielefeld, 1849, S. 364. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/davidis_kochbuch_1849/402>, abgerufen am 22.11.2024.
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