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Davidis, Henriette: Praktisches Kochbuch für die gewöhnliche und feinere Küche. 4. Aufl. Bielefeld, 1849.

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Vom Einmachen und Trocknen
recht saftige Aepfel, reibt sie mit einem Tuche ab, sticht Blume
und Stengel heraus, und schneidet dieselben, ohne sie zu schä-
len, in 8 Theile. Darauf setzt man sie mit so viel kochendem
Wasser zu Feuer, daß sie davon bedeckt sind, läßt sie schnell
einige Minuten kochen und dann zugedeckt einen Tag und zwei
Nächte stehen. Nun gibt man sie mit dem Saft in einen dazu
verfertigten leinenen Beutel, der aber erst ausgekocht sein muß,
und hängt solchen über ein Gefäß, damit der Saft hinein
laufe, welches eine Zeit von 1--2 Tagen erfordert. Auf je-
des Pfund Saft rechnet man 3/4 Pfund Zucker, worauf die
Schale einer Zitrone abgerieben ist, wie auch den Saft dersel-
ben, oder statt dieses ein Glas weißen Franzwein. Dann setzt
man Alles zusammen auf starkes Feuer, und läßt es so lange
kochen, etwa 1/4 Stunde, bis es kalt geworden dick ist, welches
man mit einigen Tropfen versuchen muß. Nun füllt man den
Gelee in Einmachegläser und verfährt weiter nach S. No. 1.

74. Kirschäpfel-Gelee von angenehmem Geschmack und
vorzüglich schöner Farbe.

Die Kirschäpfel werden gewaschen, mit kaltem Wasser be-
deckt zu Feuer gesetzt, weich gekocht und mit der Brühe durch-
gepreßt. Am nächsten Tage wird der Saft abgeklärt und zu
jedem Pfund dieses Saftes 1 1/2 Pfund Zucker genommen. Bei-
des wird dann unter fortwährendem Schäumen 1 Stunde ge-
kocht, wodurch der Gelee die schöne rothe Farbe erhält.

Man füllt ihn in Gläser und bewahrt ihn wie Johannis-
beer-Gelee auf. Auch kann man ihn in Glasformen aufbe-
wahren und solche beim Gebrauch auf eine Glasschüssel um-
stürzen und man hat die schönste Geleeschüssel.

75. Süße Gurken.

Völlig ausgewachsene Gurken werden geschält, halb durch-
geschnitten, das Inwendige mit einem silbernen Löffel heraus-
genommen, dann die Gurken in lange, 2 Finger breite Strei-
fen geschnitten, gewaschen und abgetrocknet. Zu 6 Pfund Gur-
ken gehört stark 1/4 Maß Weinessig, 3 Pfund Zucker, 1/4 Loth
in Stückchen geschnittener Zimmet, eben so viel weißer Pfef-
fer. Zuerst kocht man die Gurken in Essig, bis sie die Farbe

Vom Einmachen und Trocknen
recht ſaftige Aepfel, reibt ſie mit einem Tuche ab, ſticht Blume
und Stengel heraus, und ſchneidet dieſelben, ohne ſie zu ſchä-
len, in 8 Theile. Darauf ſetzt man ſie mit ſo viel kochendem
Waſſer zu Feuer, daß ſie davon bedeckt ſind, läßt ſie ſchnell
einige Minuten kochen und dann zugedeckt einen Tag und zwei
Nächte ſtehen. Nun gibt man ſie mit dem Saft in einen dazu
verfertigten leinenen Beutel, der aber erſt ausgekocht ſein muß,
und hängt ſolchen über ein Gefäß, damit der Saft hinein
laufe, welches eine Zeit von 1—2 Tagen erfordert. Auf je-
des Pfund Saft rechnet man ¾ Pfund Zucker, worauf die
Schale einer Zitrone abgerieben iſt, wie auch den Saft derſel-
ben, oder ſtatt dieſes ein Glas weißen Franzwein. Dann ſetzt
man Alles zuſammen auf ſtarkes Feuer, und läßt es ſo lange
kochen, etwa ¼ Stunde, bis es kalt geworden dick iſt, welches
man mit einigen Tropfen verſuchen muß. Nun füllt man den
Gelee in Einmachegläſer und verfährt weiter nach S. No. 1.

74. Kirſchäpfel-Gelee von angenehmem Geſchmack und
vorzüglich ſchöner Farbe.

Die Kirſchäpfel werden gewaſchen, mit kaltem Waſſer be-
deckt zu Feuer geſetzt, weich gekocht und mit der Brühe durch-
gepreßt. Am nächſten Tage wird der Saft abgeklärt und zu
jedem Pfund dieſes Saftes 1 ½ Pfund Zucker genommen. Bei-
des wird dann unter fortwährendem Schäumen 1 Stunde ge-
kocht, wodurch der Gelee die ſchöne rothe Farbe erhält.

Man füllt ihn in Gläſer und bewahrt ihn wie Johannis-
beer-Gelee auf. Auch kann man ihn in Glasformen aufbe-
wahren und ſolche beim Gebrauch auf eine Glasſchüſſel um-
ſtürzen und man hat die ſchönſte Geleeſchüſſel.

75. Süße Gurken.

Völlig ausgewachſene Gurken werden geſchält, halb durch-
geſchnitten, das Inwendige mit einem ſilbernen Löffel heraus-
genommen, dann die Gurken in lange, 2 Finger breite Strei-
fen geſchnitten, gewaſchen und abgetrocknet. Zu 6 Pfund Gur-
ken gehört ſtark ¼ Maß Weineſſig, 3 Pfund Zucker, ¼ Loth
in Stückchen geſchnittener Zimmet, eben ſo viel weißer Pfef-
fer. Zuerſt kocht man die Gurken in Eſſig, bis ſie die Farbe

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[370/0408] Vom Einmachen und Trocknen recht ſaftige Aepfel, reibt ſie mit einem Tuche ab, ſticht Blume und Stengel heraus, und ſchneidet dieſelben, ohne ſie zu ſchä- len, in 8 Theile. Darauf ſetzt man ſie mit ſo viel kochendem Waſſer zu Feuer, daß ſie davon bedeckt ſind, läßt ſie ſchnell einige Minuten kochen und dann zugedeckt einen Tag und zwei Nächte ſtehen. Nun gibt man ſie mit dem Saft in einen dazu verfertigten leinenen Beutel, der aber erſt ausgekocht ſein muß, und hängt ſolchen über ein Gefäß, damit der Saft hinein laufe, welches eine Zeit von 1—2 Tagen erfordert. Auf je- des Pfund Saft rechnet man ¾ Pfund Zucker, worauf die Schale einer Zitrone abgerieben iſt, wie auch den Saft derſel- ben, oder ſtatt dieſes ein Glas weißen Franzwein. Dann ſetzt man Alles zuſammen auf ſtarkes Feuer, und läßt es ſo lange kochen, etwa ¼ Stunde, bis es kalt geworden dick iſt, welches man mit einigen Tropfen verſuchen muß. Nun füllt man den Gelee in Einmachegläſer und verfährt weiter nach S. No. 1. 74. Kirſchäpfel-Gelee von angenehmem Geſchmack und vorzüglich ſchöner Farbe. Die Kirſchäpfel werden gewaſchen, mit kaltem Waſſer be- deckt zu Feuer geſetzt, weich gekocht und mit der Brühe durch- gepreßt. Am nächſten Tage wird der Saft abgeklärt und zu jedem Pfund dieſes Saftes 1 ½ Pfund Zucker genommen. Bei- des wird dann unter fortwährendem Schäumen 1 Stunde ge- kocht, wodurch der Gelee die ſchöne rothe Farbe erhält. Man füllt ihn in Gläſer und bewahrt ihn wie Johannis- beer-Gelee auf. Auch kann man ihn in Glasformen aufbe- wahren und ſolche beim Gebrauch auf eine Glasſchüſſel um- ſtürzen und man hat die ſchönſte Geleeſchüſſel. 75. Süße Gurken. Völlig ausgewachſene Gurken werden geſchält, halb durch- geſchnitten, das Inwendige mit einem ſilbernen Löffel heraus- genommen, dann die Gurken in lange, 2 Finger breite Strei- fen geſchnitten, gewaſchen und abgetrocknet. Zu 6 Pfund Gur- ken gehört ſtark ¼ Maß Weineſſig, 3 Pfund Zucker, ¼ Loth in Stückchen geſchnittener Zimmet, eben ſo viel weißer Pfef- fer. Zuerſt kocht man die Gurken in Eſſig, bis ſie die Farbe

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Zitationshilfe: Davidis, Henriette: Praktisches Kochbuch für die gewöhnliche und feinere Küche. 4. Aufl. Bielefeld, 1849, S. 370. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/davidis_kochbuch_1849/408>, abgerufen am 22.11.2024.