Anmerk. Beim Einkochen des Birnsaftes auf dem Lande kann man die geschälten Birnen in dem Saft gahr kochen und später mit dem Zucker etwas Zimmet überstreuen.
94. Birnen zu Compote zu trocknen.
Die Birnen werden sehr schön, wenn man solche, nachdem sie erst vom Liegen mürbe geworden, in kochendes Wasser wirft, ein wenig kochen läßt, abschält und die Blume heraussticht. Gewöhnlich kann man die Schale abziehn. Dann werden sie auf mit Papier belegten sogenannten Hohrten, in einem mä- ßig geheizten Ofen langsam, nicht hart getrocknet.
95. Brünellen zu trocknen.
Reife, große Zwetschen werden mit einem Netz ein Paar Augenblicke in kochend Wasser getunkt, die Haut abgezogen, Steine herausgemacht und wie im vorhergehenden Rezept ge- sagt worden, getrocknet. Sie müssen noch etwas weich bleiben, werden dann auseinander gelegt, an der Luft noch ein wenig nachgetrocknet und in steinernen Töpfen aufbewahrt.
96. Pflaumen (Zwetschen) ohne Steine zu trocknen.
Sind dieselben halb trocken, stoße man mit einem irdenen Pfeifenstiel die Steine heraus und setze sie wieder in den nicht zu heißen Ofen; doch müssen sie nicht zu lange darin sein, sondern an der Luft noch etwas nachtrocknen.
97. Aepfel zu trocknen.
Man nehme reife, vom Liegen etwas mürbe gewordene Aepfel, schäle und bohre das Kerngehäuse heraus oder schneide sie in der Mitte durch, mache das Kerngehäuse heraus und trockne sie in einem mäßig geheizten Ofen.
98. Heidelbeeren (Waldbeeren) zu trocknen.
Gut ausgesucht, werden solche dünn auseinander gelegt, in der Sonne getrocknet.
Anmerk. Heidelbeer-Compote, sowol von frischen, als getrockneten Beeren, soll ein vorzügliches Mittel gegen Diarrhöe sein.
Vom Einmachen und Trocknen
Anmerk. Beim Einkochen des Birnſaftes auf dem Lande kann man die geſchälten Birnen in dem Saft gahr kochen und ſpäter mit dem Zucker etwas Zimmet überſtreuen.
94. Birnen zu Compote zu trocknen.
Die Birnen werden ſehr ſchön, wenn man ſolche, nachdem ſie erſt vom Liegen mürbe geworden, in kochendes Waſſer wirft, ein wenig kochen läßt, abſchält und die Blume herausſticht. Gewöhnlich kann man die Schale abziehn. Dann werden ſie auf mit Papier belegten ſogenannten Hohrten, in einem mä- ßig geheizten Ofen langſam, nicht hart getrocknet.
95. Brünellen zu trocknen.
Reife, große Zwetſchen werden mit einem Netz ein Paar Augenblicke in kochend Waſſer getunkt, die Haut abgezogen, Steine herausgemacht und wie im vorhergehenden Rezept ge- ſagt worden, getrocknet. Sie müſſen noch etwas weich bleiben, werden dann auseinander gelegt, an der Luft noch ein wenig nachgetrocknet und in ſteinernen Töpfen aufbewahrt.
96. Pflaumen (Zwetſchen) ohne Steine zu trocknen.
Sind dieſelben halb trocken, ſtoße man mit einem irdenen Pfeifenſtiel die Steine heraus und ſetze ſie wieder in den nicht zu heißen Ofen; doch müſſen ſie nicht zu lange darin ſein, ſondern an der Luft noch etwas nachtrocknen.
97. Aepfel zu trocknen.
Man nehme reife, vom Liegen etwas mürbe gewordene Aepfel, ſchäle und bohre das Kerngehäuſe heraus oder ſchneide ſie in der Mitte durch, mache das Kerngehäuſe heraus und trockne ſie in einem mäßig geheizten Ofen.
98. Heidelbeeren (Waldbeeren) zu trocknen.
Gut ausgeſucht, werden ſolche dünn auseinander gelegt, in der Sonne getrocknet.
Anmerk. Heidelbeer-Compote, ſowol von friſchen, als getrockneten Beeren, ſoll ein vorzügliches Mittel gegen Diarrhöe ſein.
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Vom Einmachen und Trocknen
Anmerk. Beim Einkochen des Birnſaftes auf dem Lande kann man
die geſchälten Birnen in dem Saft gahr kochen und ſpäter
mit dem Zucker etwas Zimmet überſtreuen.
94. Birnen zu Compote zu trocknen.
Die Birnen werden ſehr ſchön, wenn man ſolche, nachdem
ſie erſt vom Liegen mürbe geworden, in kochendes Waſſer wirft,
ein wenig kochen läßt, abſchält und die Blume herausſticht.
Gewöhnlich kann man die Schale abziehn. Dann werden ſie
auf mit Papier belegten ſogenannten Hohrten, in einem mä-
ßig geheizten Ofen langſam, nicht hart getrocknet.
95. Brünellen zu trocknen.
Reife, große Zwetſchen werden mit einem Netz ein Paar
Augenblicke in kochend Waſſer getunkt, die Haut abgezogen,
Steine herausgemacht und wie im vorhergehenden Rezept ge-
ſagt worden, getrocknet. Sie müſſen noch etwas weich bleiben,
werden dann auseinander gelegt, an der Luft noch ein wenig
nachgetrocknet und in ſteinernen Töpfen aufbewahrt.
96. Pflaumen (Zwetſchen) ohne Steine zu trocknen.
Sind dieſelben halb trocken, ſtoße man mit einem irdenen
Pfeifenſtiel die Steine heraus und ſetze ſie wieder in den nicht
zu heißen Ofen; doch müſſen ſie nicht zu lange darin ſein,
ſondern an der Luft noch etwas nachtrocknen.
97. Aepfel zu trocknen.
Man nehme reife, vom Liegen etwas mürbe gewordene Aepfel,
ſchäle und bohre das Kerngehäuſe heraus oder ſchneide ſie in
der Mitte durch, mache das Kerngehäuſe heraus und trockne
ſie in einem mäßig geheizten Ofen.
98. Heidelbeeren (Waldbeeren) zu trocknen.
Gut ausgeſucht, werden ſolche dünn auseinander gelegt, in
der Sonne getrocknet.
Anmerk. Heidelbeer-Compote, ſowol von friſchen, als getrockneten
Beeren, ſoll ein vorzügliches Mittel gegen Diarrhöe ſein.
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Kommentar zur DTA-Ausgabe
Die Erstausgabe erschien 1845 bei Rackhorst in Os… [mehr]
Die Erstausgabe erschien 1845 bei Rackhorst in Osnabrück u.d.T. "Zuverlässige und selbstgeprüfte Recepte der gewöhnlichen und feineren Küche. […]". In der der Bayerischen Staatsbibliothek München, der Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz sowie der Universitätsbibliothek Johann Christian Senckenberg in Frankfurt am Main konnte kein sicherer Nachweis auf ein verfügbares Exemplar der Erstausgabe ermittelt werden. Daher wurde für das DTA die 4., vermehrte u. verbesserte Auflage aus der Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz zur Digitalisierung herangezogen.
Davidis, Henriette: Praktisches Kochbuch für die gewöhnliche und feinere Küche. 4. Aufl. Bielefeld, 1849, S. 378. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/davidis_kochbuch_1849/416>, abgerufen am 30.07.2024.
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