In Landhaushaltungen, wo die Bohnen im eigenen Garten wachsen, pflücke man solche jung, so wie sie zum Einmachen passend sind, schneide dieselben fein und lang, vermische sie mit wenigem Salz, rühre sie so lange lose durcheinander, bis der Saft sich zeigt. Dann schütte man dieselben in ein Faß und beschwere sie gehörig mit Gewicht. Sind die Bohnen zum Ein- machen wieder herangewachsen, mache man solche auf dieselbe Weise zu den andern ein und fahre so fort, bis die zum Ein- machen bestimmten Bohnen zusammen sind. Dann bringt man reichlich Wasser in einem großen Kessel zum Kochen, füllt ei- nen Korb zur Hälfte mit den eingemachten Bohnen, setzt die- selben in das stark kochende Wasser, läßt sie eben durchkochen und legt sie zum Abkühlen in den Keller auf grobe Tücher. Durch das Abkühlen an der Luft oder mit Wasser verlieren die Bohnen ihre grüne Farbe und letzteres macht sie etwas hart. Darauf drückt man dieselben mit wenigem Salz in das Faß und versieht solches nach No. 1 mit dem nöthigen Tuch, Einleger und Gewicht.
Anmerk. Das Einmachen der Bohnen vor dem Abkochen dient zur Bequemlichkeit, um nur ein Mal die Mühe des Abkochens zu haben. Auch kann man damit so lange warten, bis das Stielmus abgekocht wird.
4. Schneidbohnen auf eine vorzügliche Weise einzumachen.
Die Bohnen werden vollwachsend, doch noch jung, geschnit- ten, ein kupferner Kessel voll Wasser zum Kochen gebracht, die Bohnen hineingeschüttet und nur einige Minuten darin ge- lassen, wenn sie auch nicht völlig durchkochen, in einen Korb oder Durchschlag geschüttet und zum Abkühlen viel kaltes Was- ser darüber gegossen. Der Boden des Fasses wird nun mit etwas Salz bestreut und jede abgekochte Portion Bohnen, wozu man jedes Mal frisches Wasser zum Kochen bringt, ins Faß geschüttet und ein wenig Salz darauf gestreut. Ist man mit dem Abkochen fertig, so streut man noch etwas Salz auf die Bohnen und bedeckt das Faß mit kaltem Wasser, beschwert es Anfangs nicht stärker, als es das Niederhalten der Bohnen erfordert, damit solche nicht zu fest gepreßt werden (später kann man etwas mehr Gewicht zum Beschweren nehmen). Nach
einiger Gemüſe.
3. Schneidbohnen abgekocht einzumachen.
In Landhaushaltungen, wo die Bohnen im eigenen Garten wachſen, pflücke man ſolche jung, ſo wie ſie zum Einmachen paſſend ſind, ſchneide dieſelben fein und lang, vermiſche ſie mit wenigem Salz, rühre ſie ſo lange loſe durcheinander, bis der Saft ſich zeigt. Dann ſchütte man dieſelben in ein Faß und beſchwere ſie gehörig mit Gewicht. Sind die Bohnen zum Ein- machen wieder herangewachſen, mache man ſolche auf dieſelbe Weiſe zu den andern ein und fahre ſo fort, bis die zum Ein- machen beſtimmten Bohnen zuſammen ſind. Dann bringt man reichlich Waſſer in einem großen Keſſel zum Kochen, füllt ei- nen Korb zur Hälfte mit den eingemachten Bohnen, ſetzt die- ſelben in das ſtark kochende Waſſer, läßt ſie eben durchkochen und legt ſie zum Abkühlen in den Keller auf grobe Tücher. Durch das Abkühlen an der Luft oder mit Waſſer verlieren die Bohnen ihre grüne Farbe und letzteres macht ſie etwas hart. Darauf drückt man dieſelben mit wenigem Salz in das Faß und verſieht ſolches nach No. 1 mit dem nöthigen Tuch, Einleger und Gewicht.
Anmerk. Das Einmachen der Bohnen vor dem Abkochen dient zur Bequemlichkeit, um nur ein Mal die Mühe des Abkochens zu haben. Auch kann man damit ſo lange warten, bis das Stielmus abgekocht wird.
4. Schneidbohnen auf eine vorzügliche Weiſe einzumachen.
Die Bohnen werden vollwachſend, doch noch jung, geſchnit- ten, ein kupferner Keſſel voll Waſſer zum Kochen gebracht, die Bohnen hineingeſchüttet und nur einige Minuten darin ge- laſſen, wenn ſie auch nicht völlig durchkochen, in einen Korb oder Durchſchlag geſchüttet und zum Abkühlen viel kaltes Waſ- ſer darüber gegoſſen. Der Boden des Faſſes wird nun mit etwas Salz beſtreut und jede abgekochte Portion Bohnen, wozu man jedes Mal friſches Waſſer zum Kochen bringt, ins Faß geſchüttet und ein wenig Salz darauf geſtreut. Iſt man mit dem Abkochen fertig, ſo ſtreut man noch etwas Salz auf die Bohnen und bedeckt das Faß mit kaltem Waſſer, beſchwert es Anfangs nicht ſtärker, als es das Niederhalten der Bohnen erfordert, damit ſolche nicht zu feſt gepreßt werden (ſpäter kann man etwas mehr Gewicht zum Beſchweren nehmen). Nach
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einiger Gemüſe.
3. Schneidbohnen abgekocht einzumachen.
In Landhaushaltungen, wo die Bohnen im eigenen Garten
wachſen, pflücke man ſolche jung, ſo wie ſie zum Einmachen
paſſend ſind, ſchneide dieſelben fein und lang, vermiſche ſie mit
wenigem Salz, rühre ſie ſo lange loſe durcheinander, bis der
Saft ſich zeigt. Dann ſchütte man dieſelben in ein Faß und
beſchwere ſie gehörig mit Gewicht. Sind die Bohnen zum Ein-
machen wieder herangewachſen, mache man ſolche auf dieſelbe
Weiſe zu den andern ein und fahre ſo fort, bis die zum Ein-
machen beſtimmten Bohnen zuſammen ſind. Dann bringt man
reichlich Waſſer in einem großen Keſſel zum Kochen, füllt ei-
nen Korb zur Hälfte mit den eingemachten Bohnen, ſetzt die-
ſelben in das ſtark kochende Waſſer, läßt ſie eben durchkochen
und legt ſie zum Abkühlen in den Keller auf grobe Tücher.
Durch das Abkühlen an der Luft oder mit Waſſer verlieren
die Bohnen ihre grüne Farbe und letzteres macht ſie etwas
hart. Darauf drückt man dieſelben mit wenigem Salz in das
Faß und verſieht ſolches nach No. 1 mit dem nöthigen Tuch,
Einleger und Gewicht.
Anmerk. Das Einmachen der Bohnen vor dem Abkochen dient zur
Bequemlichkeit, um nur ein Mal die Mühe des Abkochens
zu haben. Auch kann man damit ſo lange warten, bis das
Stielmus abgekocht wird.
4. Schneidbohnen auf eine vorzügliche Weiſe einzumachen.
Die Bohnen werden vollwachſend, doch noch jung, geſchnit-
ten, ein kupferner Keſſel voll Waſſer zum Kochen gebracht,
die Bohnen hineingeſchüttet und nur einige Minuten darin ge-
laſſen, wenn ſie auch nicht völlig durchkochen, in einen Korb
oder Durchſchlag geſchüttet und zum Abkühlen viel kaltes Waſ-
ſer darüber gegoſſen. Der Boden des Faſſes wird nun mit
etwas Salz beſtreut und jede abgekochte Portion Bohnen, wozu
man jedes Mal friſches Waſſer zum Kochen bringt, ins Faß
geſchüttet und ein wenig Salz darauf geſtreut. Iſt man mit
dem Abkochen fertig, ſo ſtreut man noch etwas Salz auf die
Bohnen und bedeckt das Faß mit kaltem Waſſer, beſchwert es
Anfangs nicht ſtärker, als es das Niederhalten der Bohnen
erfordert, damit ſolche nicht zu feſt gepreßt werden (ſpäter kann
man etwas mehr Gewicht zum Beſchweren nehmen). Nach
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Kommentar zur DTA-Ausgabe
Die Erstausgabe erschien 1845 bei Rackhorst in Os… [mehr]
Die Erstausgabe erschien 1845 bei Rackhorst in Osnabrück u.d.T. "Zuverlässige und selbstgeprüfte Recepte der gewöhnlichen und feineren Küche. […]". In der der Bayerischen Staatsbibliothek München, der Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz sowie der Universitätsbibliothek Johann Christian Senckenberg in Frankfurt am Main konnte kein sicherer Nachweis auf ein verfügbares Exemplar der Erstausgabe ermittelt werden. Daher wurde für das DTA die 4., vermehrte u. verbesserte Auflage aus der Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz zur Digitalisierung herangezogen.
Davidis, Henriette: Praktisches Kochbuch für die gewöhnliche und feinere Küche. 4. Aufl. Bielefeld, 1849, S. 381. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/davidis_kochbuch_1849/419>, abgerufen am 22.11.2024.
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