Deucer, Johann: Nützliches Gebet-Buch. Zittau, 1665.Am Donnerstag. tes/ daß du mich in Sünden liessest stecken und ver-derben/ darumb so mache dich auff Herr/ und hilff mir/ hie liege ich in grosser Noth/ mit Sünden hart beladen/ ich bin der Verwundte von den Mördern/ für welchem iederman fürüber gehet/ welchem nie- mand aufhelffen k[a]n und vermag/ als du allein/ dar- umb so nim dich meines Elends an/ du frommer und barmhertziger Samaritaner/ verbinde meine Wun- den/ und mache mich gantz heil und gesund. Herr ich darf dir meine Sünde nach der länge und stück- weiß nicht erzehlen/ sie seynd dir besser bewust/ als mir selber/ Herr dir klage ich es mit weinendem Her- tzen/ daß von Fuß bis auf die Scheitel nichts guts an mir ist/ in Sünden bin empfangen und gebohren/ in Sünden leb ich/ in Sünden gehe ich zu Bette/ und stehe damit auff/ mit Sünden bin ich bekleidet und angethan/ aber das ist in meiner grossen Angst/ mein einige Erqvickung und Trost/ daß du am Stamm des Creutzes dein Blut für meine Sünde vergossen hast denn ich bin ja auch einer/ dem solch dein Leiden/ Ver- dienst zu gut kommen soll/ ich bin auch der einer/ der mit dem Blut sol gewaschen und gereiniget werden. Darüm Herr besprenge mich mit deinem Blut/ wasche mich wol ab/ und reinige mich von allen mei- nen Sünden/ verstoß mich nicht von deinem Ange- sicht Gg ij
Am Donnerſtag. tes/ daß du mich in Sünden lieſſeſt ſtecken und ver-derben/ darumb ſo mache dich auff Herr/ und hilff mir/ hie liege ich in groſſer Noth/ mit Sünden hart beladen/ ich bin der Verwundte von den Mördern/ für welchem iederman fürüber gehet/ welchem nie- mand aufhelffen k[a]n und vermag/ als du allein/ dar- umb ſo nim dich meines Elends an/ du frommer und barmhertziger Samaritaner/ verbinde meine Wun- den/ und mache mich gantz heil und geſund. Herr ich darf dir meine Sünde nach der länge und ſtück- weiß nicht erzehlen/ ſie ſeynd dir beſſer bewuſt/ als mir ſelber/ Herr dir klage ich es mit weinendem Her- tzen/ daß von Fuß bis auf die Scheitel nichts guts an mir iſt/ in Sünden bin empfangen und gebohren/ in Sünden leb ich/ in Sünden gehe ich zu Bette/ und ſtehe damit auff/ mit Sünden bin ich bekleidet und angethan/ aber das iſt in meiner groſſen Angſt/ mein einige Erqvickung und Troſt/ daß du am Stamm des Creutzes dein Blut für meine Sünde vergoſſen haſt denn ich bin ja auch einer/ dem ſolch dein Leiden/ Ver- dienſt zu gut kommen ſoll/ ich bin auch der einer/ der mit dem Blut ſol gewaſchen und gereiniget werden. Darüm Herr beſprenge mich mit deinem Blut/ waſche mich wol ab/ und reinige mich von allen mei- nen Sünden/ verſtoß mich nicht von deinem Ange- ſicht Gg ij
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Am Donnerſtag.
tes/ daß du mich in Sünden lieſſeſt ſtecken und ver-
derben/ darumb ſo mache dich auff Herr/ und hilff
mir/ hie liege ich in groſſer Noth/ mit Sünden hart
beladen/ ich bin der Verwundte von den Mördern/
für welchem iederman fürüber gehet/ welchem nie-
mand aufhelffen kan und vermag/ als du allein/ dar-
umb ſo nim dich meines Elends an/ du frommer und
barmhertziger Samaritaner/ verbinde meine Wun-
den/ und mache mich gantz heil und geſund. Herr
ich darf dir meine Sünde nach der länge und ſtück-
weiß nicht erzehlen/ ſie ſeynd dir beſſer bewuſt/ als
mir ſelber/ Herr dir klage ich es mit weinendem Her-
tzen/ daß von Fuß bis auf die Scheitel nichts guts
an mir iſt/ in Sünden bin empfangen und gebohren/
in Sünden leb ich/ in Sünden gehe ich zu Bette/ und
ſtehe damit auff/ mit Sünden bin ich bekleidet und
angethan/ aber das iſt in meiner groſſen Angſt/ mein
einige Erqvickung und Troſt/ daß du am Stamm des
Creutzes dein Blut für meine Sünde vergoſſen haſt
denn ich bin ja auch einer/ dem ſolch dein Leiden/ Ver-
dienſt zu gut kommen ſoll/ ich bin auch der einer/ der
mit dem Blut ſol gewaſchen und gereiniget werden.
Darüm Herr beſprenge mich mit deinem Blut/
waſche mich wol ab/ und reinige mich von allen mei-
nen Sünden/ verſtoß mich nicht von deinem Ange-
ſicht
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