Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Deucer, Johann: Nützliches Gebet-Buch. Zittau, 1665.

Bild:
<< vorherige Seite

Am Sontag.
te/ heilige Menschen machen/ wenn du uns aus Gna
den alle unsere Sünden erlässest/ und uns mit dei-
nem heiligen Geist erneurest. Derowegen bitte ich
dich durch deine Göttliche Krafft und Liebe/ verlei-
he Gnad/ daß ich geschickt zu deinem Tische gehe/
und nicht etwan mit unwürdiger Niessung mich
schuldig mache an deinem Leib und Blut/ auf daß ich
nicht für das Leben den Todt empfahe. Gib Gna-
de/ daß ich mich einen armen Sünder erkenne und
prüfe/ ein reuiges Hertz über meine Missethat habe/
dein edlen/ zarten Leib/ und theures/ werthes Blut/
recht unterscheide/ meine Vernunfft/ Sinn und Witz
deinem Wort allezeit unterwerffe/ auch mein Leben
durch deine Hülffe ernstlich zu bessern gedencke/ da-
mit ich in diesem Hochwürdigen Sacrament nicht
allein mit dem Munde deinen Leib esse/ und dein
Blut trincke/ Sondern auch mit wahren Glauben
dich meinen Heyland und Erlöser annehme/ in mein
Hertz schliesse/ und also Leben und Seligkeit in dir
habe. Denn du bist das lebendige Brod/ welches
vom Himmel kommt/ und gibt dem Menschen das Le-
ben/ wer zu dir kommt/ den wird nimmermehr hungern
wer an dich gläubet/ den wird nimmermehr dürsten/
Wer dein Fleisch isset/ und dein Blut trincket/ der
bleibet in dir/ und du in Jhm/ und wird nimmermehr

sterben

Am Sontag.
te/ heilige Menſchen machen/ wenn du uns aus Gna
den alle unſere Sünden erläſſeſt/ und uns mit dei-
nem heiligen Geiſt erneureſt. Derowegen bitte ich
dich durch deine Göttliche Krafft und Liebe/ verlei-
he Gnad/ daß ich geſchickt zu deinem Tiſche gehe/
und nicht etwan mit unwürdiger Nieſſung mich
ſchuldig mache an deinem Leib und Blut/ auf daß ich
nicht für das Leben den Todt empfahe. Gib Gna-
de/ daß ich mich einen armen Sünder erkenne und
prüfe/ ein reuiges Hertz über meine Miſſethat habe/
dein edlen/ zarten Leib/ und theures/ werthes Blut/
recht unterſcheide/ meine Vernunfft/ Sinn und Witz
deinem Wort allezeit unterwerffe/ auch mein Leben
durch deine Hülffe ernſtlich zu beſſern gedencke/ da-
mit ich in dieſem Hochwürdigen Sacrament nicht
allein mit dem Munde deinen Leib eſſe/ und dein
Blut trincke/ Sondern auch mit wahren Glauben
dich meinen Heyland und Erlöſer annehme/ in mein
Hertz ſchlieſſe/ und alſo Leben und Seligkeit in dir
habe. Denn du biſt das lebendige Brod/ welches
vom Himmel kom̃t/ und gibt dem Menſchen das Le-
ben/ wer zu dir kom̃t/ den wird nim̃ermehr hungern
wer an dich gläubet/ den wird nim̃ermehr dürſten/
Wer dein Fleiſch iſſet/ und dein Blut trincket/ der
bleibet in dir/ und du in Jhm/ und wird nim̃ermehr

ſterben
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0175" n="101"/><fw place="top" type="header">Am Sontag.</fw><lb/>
te/ heilige Men&#x017F;chen machen/ wenn du uns aus Gna<lb/>
den alle un&#x017F;ere Sünden erlä&#x017F;&#x017F;e&#x017F;t/ und uns mit dei-<lb/>
nem heiligen Gei&#x017F;t erneure&#x017F;t. Derowegen bitte ich<lb/>
dich durch deine Göttliche Krafft und Liebe/ verlei-<lb/>
he Gnad/ daß ich ge&#x017F;chickt zu deinem Ti&#x017F;che gehe/<lb/>
und nicht etwan mit unwürdiger Nie&#x017F;&#x017F;ung mich<lb/>
&#x017F;chuldig mache an deinem Leib und Blut/ auf daß ich<lb/>
nicht für das Leben den Todt empfahe. Gib Gna-<lb/>
de/ daß ich mich einen armen Sünder erkenne und<lb/>
prüfe/ ein reuiges Hertz über meine Mi&#x017F;&#x017F;ethat habe/<lb/>
dein edlen/ zarten Leib/ und theures/ werthes Blut/<lb/>
recht unter&#x017F;cheide/ meine Vernunfft/ Sinn und Witz<lb/>
deinem Wort allezeit unterwerffe/ auch mein Leben<lb/>
durch deine Hülffe ern&#x017F;tlich zu be&#x017F;&#x017F;ern gedencke/ da-<lb/>
mit ich in die&#x017F;em Hochwürdigen Sacrament nicht<lb/>
allein mit dem Munde deinen Leib e&#x017F;&#x017F;e/ und dein<lb/>
Blut trincke/ Sondern auch mit wahren Glauben<lb/>
dich meinen Heyland und Erlö&#x017F;er annehme/ in mein<lb/>
Hertz &#x017F;chlie&#x017F;&#x017F;e/ und al&#x017F;o Leben und Seligkeit in dir<lb/>
habe. Denn du bi&#x017F;t das lebendige Brod/ welches<lb/>
vom Himmel kom&#x0303;t/ und gibt dem Men&#x017F;chen das Le-<lb/>
ben/ wer zu dir kom&#x0303;t/ den wird nim&#x0303;ermehr hungern<lb/>
wer an dich gläubet/ den wird nim&#x0303;ermehr dür&#x017F;ten/<lb/>
Wer dein Flei&#x017F;ch i&#x017F;&#x017F;et/ und dein Blut trincket/ der<lb/>
bleibet in dir/ und du in Jhm/ und wird nim&#x0303;ermehr<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">&#x017F;terben</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[101/0175] Am Sontag. te/ heilige Menſchen machen/ wenn du uns aus Gna den alle unſere Sünden erläſſeſt/ und uns mit dei- nem heiligen Geiſt erneureſt. Derowegen bitte ich dich durch deine Göttliche Krafft und Liebe/ verlei- he Gnad/ daß ich geſchickt zu deinem Tiſche gehe/ und nicht etwan mit unwürdiger Nieſſung mich ſchuldig mache an deinem Leib und Blut/ auf daß ich nicht für das Leben den Todt empfahe. Gib Gna- de/ daß ich mich einen armen Sünder erkenne und prüfe/ ein reuiges Hertz über meine Miſſethat habe/ dein edlen/ zarten Leib/ und theures/ werthes Blut/ recht unterſcheide/ meine Vernunfft/ Sinn und Witz deinem Wort allezeit unterwerffe/ auch mein Leben durch deine Hülffe ernſtlich zu beſſern gedencke/ da- mit ich in dieſem Hochwürdigen Sacrament nicht allein mit dem Munde deinen Leib eſſe/ und dein Blut trincke/ Sondern auch mit wahren Glauben dich meinen Heyland und Erlöſer annehme/ in mein Hertz ſchlieſſe/ und alſo Leben und Seligkeit in dir habe. Denn du biſt das lebendige Brod/ welches vom Himmel kom̃t/ und gibt dem Menſchen das Le- ben/ wer zu dir kom̃t/ den wird nim̃ermehr hungern wer an dich gläubet/ den wird nim̃ermehr dürſten/ Wer dein Fleiſch iſſet/ und dein Blut trincket/ der bleibet in dir/ und du in Jhm/ und wird nim̃ermehr ſterben

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Matthias Boenig, Yannic Bracke, Benjamin Fiechter, Susanne Haaf, Linda Kirsten, Xi Zhang: Arbeitsschritte im Digitalisierungsworkflow: Vorbereitung der Bildvorlagen für die Textdigitalisierung; Bearbeitung, Konvertierung und ggf. Nachstrukturierung der durch die Grepect GmbH bereitgestellten Texttranskription
Britt-Marie Schuster, Alexander Geyken, Susanne Haaf, Christopher Georgi, Linda Kirsten, Frauke Thielert, t.evo: Die Evolution von komplexen Textmustern: Aufbau eines Korpus historischer Erbauungsschriften zur Untersuchung der Mehrdimensionalität des Textmusterwandels



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/deucer_gebetbuch_1665
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/deucer_gebetbuch_1665/175
Zitationshilfe: Deucer, Johann: Nützliches Gebet-Buch. Zittau, 1665, S. 101. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/deucer_gebetbuch_1665/175>, abgerufen am 24.11.2024.