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Deucer, Johann: Nützliches Gebet-Buch. Zittau, 1665.

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Das 5. Theil/ Gebet üm
nem ewigen Heil richten. Hast du mir das Leben
gegeben/ so verleihe mir einen seeligen Abschied aus
diesem Leben. Hastu mich in diese Pilgerfahrt aus-
gesand/ so gib mir auch ein selige Heimfahrt. Hast
du mir die Mühe und Arbeit dieses Lebens auffge-
legt/ so beschere mir die rechte Ruhe an meinem letz-
ten Ende/ damit ich von aller Arbeit ruhen möge.
Hastu mich in Streit gestellet/ und muß immerdar
im Streit seyn auf Erden/ so laß mich an meinem letz-
ten Ende Sieg und Fried erlangen. Verleihe auch
mir Pilgram und Frembdling ein seliges Sterb-
stündlein/ ein vernünftiges Ende und eine fröliche
Heimfahrt ins ewige Vaterland. Behüte mich
für bösen schnellen Todt und ewiger Verdamnüs/
Laß mich nicht plötzlich und unversehens mit meinen
letzten Stündlein überfallen werden/ sondern bereit
zuvor mein Hertz/ Leib und Seel zum seeligen Ab-
schied.

Und weil der leidige Satan/ wie im gantzem Le-
ben/ also sonderlich im Sterben/ als ein brüllender
Löw sucht/ wen er verschlinge/ so wehre dem bösen
Geist durch deinen guten Geist/ befiehl deinen En-
geln den starcken Helden/ daß sie mich wieder den lei-
digen Satan schützen/ in aller Angst trösten/ und in
der letzten Noth in den sanfften Schoß Abrahams

mit

Das 5. Theil/ Gebet üm
nem ewigen Heil richten. Haſt du mir das Leben
gegeben/ ſo verleihe mir einen ſeeligen Abſchied aus
dieſem Leben. Haſtu mich in dieſe Pilgerfahrt aus-
geſand/ ſo gib mir auch ein ſelige Heimfahrt. Haſt
du mir die Mühe und Arbeit dieſes Lebens auffge-
legt/ ſo beſchere mir die rechte Ruhe an meinem letz-
ten Ende/ damit ich von aller Arbeit ruhen möge.
Haſtu mich in Streit geſtellet/ und muß immerdar
im Streit ſeyn auf Erden/ ſo laß mich an meinem letz-
ten Ende Sieg und Fried erlangen. Verleihe auch
mir Pilgram und Frembdling ein ſeliges Sterb-
ſtündlein/ ein vernünftiges Ende und eine fröliche
Heimfahrt ins ewige Vaterland. Behüte mich
für böſen ſchnellen Todt und ewiger Verdamnüs/
Laß mich nicht plötzlich und unverſehens mit meinen
letzten Stündlein überfallen werden/ ſondern bereit
zuvor mein Hertz/ Leib und Seel zum ſeeligen Ab-
ſchied.

Und weil der leidige Satan/ wie im gantzem Le-
ben/ alſo ſonderlich im Sterben/ als ein brüllender
Löw ſucht/ wen er verſchlinge/ ſo wehre dem böſen
Geiſt durch deinen guten Geiſt/ befiehl deinen En-
geln den ſtarcken Helden/ daß ſie mich wieder den lei-
digen Satan ſchützen/ in aller Angſt tröſten/ und in
der letzten Noth in den ſanfften Schoß Abrahams

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[62[63]/0406] Das 5. Theil/ Gebet üm nem ewigen Heil richten. Haſt du mir das Leben gegeben/ ſo verleihe mir einen ſeeligen Abſchied aus dieſem Leben. Haſtu mich in dieſe Pilgerfahrt aus- geſand/ ſo gib mir auch ein ſelige Heimfahrt. Haſt du mir die Mühe und Arbeit dieſes Lebens auffge- legt/ ſo beſchere mir die rechte Ruhe an meinem letz- ten Ende/ damit ich von aller Arbeit ruhen möge. Haſtu mich in Streit geſtellet/ und muß immerdar im Streit ſeyn auf Erden/ ſo laß mich an meinem letz- ten Ende Sieg und Fried erlangen. Verleihe auch mir Pilgram und Frembdling ein ſeliges Sterb- ſtündlein/ ein vernünftiges Ende und eine fröliche Heimfahrt ins ewige Vaterland. Behüte mich für böſen ſchnellen Todt und ewiger Verdamnüs/ Laß mich nicht plötzlich und unverſehens mit meinen letzten Stündlein überfallen werden/ ſondern bereit zuvor mein Hertz/ Leib und Seel zum ſeeligen Ab- ſchied. Und weil der leidige Satan/ wie im gantzem Le- ben/ alſo ſonderlich im Sterben/ als ein brüllender Löw ſucht/ wen er verſchlinge/ ſo wehre dem böſen Geiſt durch deinen guten Geiſt/ befiehl deinen En- geln den ſtarcken Helden/ daß ſie mich wieder den lei- digen Satan ſchützen/ in aller Angſt tröſten/ und in der letzten Noth in den ſanfften Schoß Abrahams mit

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Zitationshilfe: Deucer, Johann: Nützliches Gebet-Buch. Zittau, 1665, S. 62[63]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/deucer_gebetbuch_1665/406>, abgerufen am 23.11.2024.