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Deucer, Johann: Nützliches Gebet-Buch. Zittau, 1665.

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Das 5. Theil/ Vermahnung
hätten wir so viel guter und tröstlicher Psalmen nicht gehabt. Sic
voluir
Gut/ Noth/ lehret beten. Wir aber sollen auch gleichfals oh-
ne unterlas bitten/ und nicht müde werden.

Vermahnung an einen Krancken/ welcher mit gros-
sen Geistlichen und Leiblichen Schmertzen behafftet ist/ dem Gott
gewis helffen und beystehen wil/ üm
Christi willen.

DEr allmächtige/ ewige/ gütige und barmhertzige Gott/ euer
getreuer hertzlieber Vater im Himmel/ hat sich euer aus Gna-
den erbarmet/ Lieber Bruder/ und beruffet euch aus diesem
elenden/ betrübten/ mühseligen Leben/ Willens und Fürhabens euch
zu versetzen in die Gloria immerwärender Freud und Seeligkeit.
Derowegen ergebet euch und alles das eurige ihm gutwillig/ und
was Er euch heisset und befiehlet/ dem gehorchet demütig/ und spre-
chet: Herr mein GOtt/ dein Wille geschehe/ und nicht der mei-
ne/ ruffet getrost mit dem Schecher am Creutz: Herr gedencke
mein/ so du kömmest in dein Himmelreich/ erhebet eure Stimme mit
dem offenen Sünder/ und sprecht: O Herr bis gnädig mir armen
Sünder/ schreyet unverzagt und ohne nachlassen mit dem Cananei-
schen Weiblein/ O Jesu du Sohn David erbarme dich meiner/
ungezweiffelter Hoffnung und Zuversicht Christus unser lieber Hey-
land/ werde euch gnädiglich erhören/ sich euer aus Gnaden erbarmen,
und eure Sünde mildiglich verzeihen. Zu diesem Christo haltet
euch fest und steiff/ dem befehlt euer Leib und Seel/ mit diesem gecreu-
tzigten Christo ruffet ernstlich zu GOtt euren himmlischen Vater/ und
sprecht den 31. Psalmen/ und unter andern/ Jn deine Hände befehl
ich meinen Geist/ du hast mich erlöst du getreuer Gott. Ruft auch/
Herr mein Stärck/ Herr mein Fels/ mein Burg/ mein Erretter/
mein Gott/ mein Hort auf den ich traue/ Nach dir Herr verlan-
get mich/ mein Gott ich hoffe auf dich/ laß mich nicht zu Schanden

werden.

Das 5. Theil/ Vermahnung
hätten wir ſo viel guter und tröſtlicher Pſalmen nicht gehabt. Sic
voluir
Gut/ Noth/ lehret beten. Wir aber ſollen auch gleichfals oh-
ne unterlas bitten/ und nicht müde werden.

Vermahnung an einen Krancken/ welcher mit groſ-
ſen Geiſtlichen und Leiblichen Schmertzen behafftet iſt/ dem Gott
gewis helffen und beyſtehen wil/ üm
Chriſti willen.

DEr allmächtige/ ewige/ gütige und barmhertzige Gott/ euer
getreuer hertzlieber Vater im Himmel/ hat ſich euer aus Gna-
den erbarmet/ Lieber Bruder/ und beruffet euch aus dieſem
elenden/ betrübten/ mühſeligen Leben/ Willens und Fürhabens euch
zu verſetzen in die Gloria immerwärender Freud und Seeligkeit.
Derowegen ergebet euch und alles das eurige ihm gutwillig/ und
was Er euch heiſſet und befiehlet/ dem gehorchet demütig/ und ſpre-
chet: Herr mein GOtt/ dein Wille geſchehe/ und nicht der mei-
ne/ ruffet getroſt mit dem Schecher am Creutz: Herr gedencke
mein/ ſo du kömmeſt in dein Himmelreich/ erhebet eure Stimme mit
dem offenen Sünder/ und ſprecht: O Herr bis gnädig mir armen
Sünder/ ſchreyet unverzagt und ohne nachlaſſen mit dem Cananei-
ſchen Weiblein/ O Jeſu du Sohn David erbarme dich meiner/
ungezweiffelter Hoffnung und Zuverſicht Chriſtus unſer lieber Hey-
land/ werde euch gnädiglich erhören/ ſich euer aus Gnaden erbarmen,
und eure Sünde mildiglich verzeihen. Zu dieſem Chriſto haltet
euch feſt und ſteiff/ dem befehlt euer Leib und Seel/ mit dieſem gecreu-
tzigten Chriſto ruffet ernſtlich zu GOtt euren him̃liſchen Vater/ und
ſprecht den 31. Pſalmen/ und unter andern/ Jn deine Hände befehl
ich meinen Geiſt/ du haſt mich erlöſt du getreuer Gott. Ruft auch/
Herr mein Stärck/ Herr mein Fels/ mein Burg/ mein Erretter/
mein Gott/ mein Hort auf den ich traue/ Nach dir Herr verlan-
get mich/ mein Gott ich hoffe auf dich/ laß mich nicht zu Schanden

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[92[93]/0436] Das 5. Theil/ Vermahnung hätten wir ſo viel guter und tröſtlicher Pſalmen nicht gehabt. Sic voluir Gut/ Noth/ lehret beten. Wir aber ſollen auch gleichfals oh- ne unterlas bitten/ und nicht müde werden. Vermahnung an einen Krancken/ welcher mit groſ- ſen Geiſtlichen und Leiblichen Schmertzen behafftet iſt/ dem Gott gewis helffen und beyſtehen wil/ üm Chriſti willen. DEr allmächtige/ ewige/ gütige und barmhertzige Gott/ euer getreuer hertzlieber Vater im Himmel/ hat ſich euer aus Gna- den erbarmet/ Lieber Bruder/ und beruffet euch aus dieſem elenden/ betrübten/ mühſeligen Leben/ Willens und Fürhabens euch zu verſetzen in die Gloria immerwärender Freud und Seeligkeit. Derowegen ergebet euch und alles das eurige ihm gutwillig/ und was Er euch heiſſet und befiehlet/ dem gehorchet demütig/ und ſpre- chet: Herr mein GOtt/ dein Wille geſchehe/ und nicht der mei- ne/ ruffet getroſt mit dem Schecher am Creutz: Herr gedencke mein/ ſo du kömmeſt in dein Himmelreich/ erhebet eure Stimme mit dem offenen Sünder/ und ſprecht: O Herr bis gnädig mir armen Sünder/ ſchreyet unverzagt und ohne nachlaſſen mit dem Cananei- ſchen Weiblein/ O Jeſu du Sohn David erbarme dich meiner/ ungezweiffelter Hoffnung und Zuverſicht Chriſtus unſer lieber Hey- land/ werde euch gnädiglich erhören/ ſich euer aus Gnaden erbarmen, und eure Sünde mildiglich verzeihen. Zu dieſem Chriſto haltet euch feſt und ſteiff/ dem befehlt euer Leib und Seel/ mit dieſem gecreu- tzigten Chriſto ruffet ernſtlich zu GOtt euren him̃liſchen Vater/ und ſprecht den 31. Pſalmen/ und unter andern/ Jn deine Hände befehl ich meinen Geiſt/ du haſt mich erlöſt du getreuer Gott. Ruft auch/ Herr mein Stärck/ Herr mein Fels/ mein Burg/ mein Erretter/ mein Gott/ mein Hort auf den ich traue/ Nach dir Herr verlan- get mich/ mein Gott ich hoffe auf dich/ laß mich nicht zu Schanden werden.

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Zitationshilfe: Deucer, Johann: Nützliches Gebet-Buch. Zittau, 1665, S. 92[93]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/deucer_gebetbuch_1665/436>, abgerufen am 24.11.2024.