Deucer, Johann: Nützliches Gebet-Buch. Zittau, 1665.am Dienstag. die Sünde/ ich vertraue noch gläube nicht von gan-tzem Hertzen/ deinen göttlichen Verheissungen/ im Creutz und Wiederwertigkeit bin ich ungedültig/ zur wahren Anruffung und Dancksagung nachläßig/ zur Bekäntnüs und Fördernüs deines Worts faul und träg. Deinen heiligen Namen mißbrauche ich zum öffternmal mit Schelten/ Fluchen/ Schweren/ Lügen und Trügen/ gebe offt mit meinem bösen Le- ben andern Leuten Ergernüs und Ursach/ von deinem heiligen Namen übel und hönisch zu reden/ zu deinem seligmachenden Wort/ und Gebrauch der heiligen Sacramenten/ habe ich gar keinen rechten Eyver noch Ernst: komme selten darzu/ lasse alle Vermah- nung zu einem Ohr ein-zum andern ausgehen: Dancke dir nicht hertzlich/ daß du das Ministerium und Predig-Ammt/ und die Schrifften der heiligen Propheten und Aposteln erhältest: Habe kein hertz- lich Mitleiden mit den verfolgten und verjagten Christen: Jch wende den heiligen Sabbath Tag oft übel an/ mit Fressen/ Sauffen/ Spielen/ Tantzen/ und andern Leichtfertigkeiten/ und lade also deinen Zorn beydes auf mich/ und auf ander Leut. Meinen Eltern und Oberherren bin ich oftmals ungehorsam und wiederwärtig/ murre/ erzürne und verachte sie/ wenn sie mich zum besten vermahnen und straffen. Mein Hertz ist gegen meinem Nechsten voll Haß/ Zorns/ Cc ij
am Dienſtag. die Sünde/ ich vertraue noch gläube nicht von gan-tzem Hertzen/ deinen göttlichen Verheiſſungen/ im Creutz und Wiederwertigkeit bin ich ungedültig/ zur wahren Anruffung und Danckſagung nachläßig/ zur Bekäntnüs und Fördernüs deines Worts faul und träg. Deinen heiligen Namen mißbrauche ich zum öffternmal mit Schelten/ Fluchen/ Schweren/ Lügen und Trügen/ gebe offt mit meinem böſen Le- ben andern Leuten Ergernüs und Urſach/ von deinem heiligen Namen übel und höniſch zu reden/ zu deinem ſeligmachenden Wort/ und Gebrauch der heiligen Sacramenten/ habe ich gar keinen rechten Eyver noch Ernſt: komme ſelten darzu/ laſſe alle Vermah- nung zu einem Ohr ein-zum andern ausgehen: Dancke dir nicht hertzlich/ daß du das Miniſterium und Predig-Am̃t/ und die Schrifften der heiligen Propheten und Apoſteln erhälteſt: Habe kein hertz- lich Mitleiden mit den verfolgten und verjagten Chriſten: Jch wende den heiligen Sabbath Tag oft übel an/ mit Freſſen/ Sauffen/ Spielen/ Tantzen/ und andern Leichtfertigkeiten/ und lade alſo deinen Zorn beydes auf mich/ und auf ander Leut. Meinen Eltern und Oberherren bin ich oftmals ungehorſam und wiederwärtig/ murre/ erzürne und verachte ſie/ wenn ſie mich zum beſten vermahnen und ſtraffen. Mein Hertz iſt gegen meinem Nechſten voll Haß/ Zorns/ Cc ij
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am Dienſtag.
die Sünde/ ich vertraue noch gläube nicht von gan-
tzem Hertzen/ deinen göttlichen Verheiſſungen/ im
Creutz und Wiederwertigkeit bin ich ungedültig/ zur
wahren Anruffung und Danckſagung nachläßig/
zur Bekäntnüs und Fördernüs deines Worts faul
und träg. Deinen heiligen Namen mißbrauche ich
zum öffternmal mit Schelten/ Fluchen/ Schweren/
Lügen und Trügen/ gebe offt mit meinem böſen Le-
ben andern Leuten Ergernüs und Urſach/ von deinem
heiligen Namen übel und höniſch zu reden/ zu deinem
ſeligmachenden Wort/ und Gebrauch der heiligen
Sacramenten/ habe ich gar keinen rechten Eyver
noch Ernſt: komme ſelten darzu/ laſſe alle Vermah-
nung zu einem Ohr ein-zum andern ausgehen:
Dancke dir nicht hertzlich/ daß du das Miniſterium
und Predig-Am̃t/ und die Schrifften der heiligen
Propheten und Apoſteln erhälteſt: Habe kein hertz-
lich Mitleiden mit den verfolgten und verjagten
Chriſten: Jch wende den heiligen Sabbath Tag oft
übel an/ mit Freſſen/ Sauffen/ Spielen/ Tantzen/
und andern Leichtfertigkeiten/ und lade alſo deinen
Zorn beydes auf mich/ und auf ander Leut. Meinen
Eltern und Oberherren bin ich oftmals ungehorſam
und wiederwärtig/ murre/ erzürne und verachte ſie/
wenn ſie mich zum beſten vermahnen und ſtraffen.
Mein Hertz iſt gegen meinem Nechſten voll Haß/
Zorns/
Cc ij
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