Deucer, Johann: Nützliches Gebet-Buch. Zittau, 1665.am Dienstag. gesündiget/ und übel vor dir gethan/ auf daß du rechtbehaltest/ wenn du gerichtet wirst. Jch habe mich ja/ O Gott/ so tieff durch meine Sünde und Misset hat ver- sencket/ und verrennet/ daß ich mir aus eigenen Kräff- ten von dem Jammer nicht helffen kan/ und wohl müste ewiglich verlohren seyn und bleiben/ da es ohne deinen lieben Sohn unsern Herrn Jesum Christum wäre/ und Er für meine und der gantzen Welt Sünde mit seinem Leyden und Sterben nicht bezahlet/ und dir ein genungsamen Abtrag gethan hätte/ wie ge- schrieben stehet: Siehe/ das ist Gottes Lamb/ daß der Welt Sünde trägt. Darüm/ so bitte ich nun de- mütiglich dich treuen lieben barmhertzigen Gott und Vater im Himmel/ du wollest mir armen und grossen Sünder gnädig und barmhertzig seyn/ und meine mannigfaltige Sünde verzeihen und vergeben/ dero- selbigen nimmermehr gedencken/ noch zu ewiger Ver- damnüs zurechnen/ üm Jesu Christi deines lieben Sohnes/ meines Herrn und Heylands willen. So wil ich auch meinem Nechsten seine Fehl und Gebre- chen von gantzem Hertzen vergeben/ und mit ieder- man (so viel an mir ist) ein freundliches Leben füh- ren/ durch denselbigen deinen Sohn/ unsern Herrn/ Amen. Trost eines betrübten Sünders. Jch Cc iij
am Dienſtag. geſündiget/ und übel vor dir gethan/ auf daß du rechtbehalteſt/ weñ du gerichtet wirſt. Jch habe mich ja/ O Gott/ ſo tieff durch meine Sünde und Miſſet hat ver- ſencket/ und verreñet/ daß ich mir aus eigenen Kräff- ten von dem Jam̃er nicht helffen kan/ und wohl müſte ewiglich verlohren ſeyn und bleiben/ da es ohne deinen lieben Sohn unſern Herrn Jeſum Chriſtum wäre/ und Er für meine und der gantzen Welt Sünde mit ſeinem Leyden und Sterben nicht bezahlet/ und dir ein genungſamen Abtrag gethan hätte/ wie ge- ſchrieben ſtehet: Siehe/ das iſt Gottes Lamb/ daß der Welt Sünde trägt. Darüm/ ſo bitte ich nun de- mütiglich dich treuen lieben barmhertzigen Gott und Vater im Himmel/ du wolleſt mir armen und groſſen Sünder gnädig und barmhertzig ſeyn/ und meine mannigfaltige Sünde verzeihen und vergeben/ dero- ſelbigen nimmermehr gedencken/ noch zu ewiger Ver- damnüs zurechnen/ üm Jeſu Chriſti deines lieben Sohnes/ meines Herrn und Heylands willen. So wil ich auch meinem Nechſten ſeine Fehl und Gebre- chen von gantzem Hertzen vergeben/ und mit ieder- man (ſo viel an mir iſt) ein freundliches Leben füh- ren/ durch denſelbigen deinen Sohn/ unſern Herrn/ Amen. Troſt eines betrübten Sünders. Jch Cc iij
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am Dienſtag.
geſündiget/ und übel vor dir gethan/ auf daß du recht
behalteſt/ weñ du gerichtet wirſt. Jch habe mich ja/ O
Gott/ ſo tieff durch meine Sünde und Miſſet hat ver-
ſencket/ und verreñet/ daß ich mir aus eigenen Kräff-
ten von dem Jam̃er nicht helffen kan/ und wohl müſte
ewiglich verlohren ſeyn und bleiben/ da es ohne
deinen lieben Sohn unſern Herrn Jeſum Chriſtum
wäre/ und Er für meine und der gantzen Welt Sünde
mit ſeinem Leyden und Sterben nicht bezahlet/ und
dir ein genungſamen Abtrag gethan hätte/ wie ge-
ſchrieben ſtehet: Siehe/ das iſt Gottes Lamb/ daß
der Welt Sünde trägt. Darüm/ ſo bitte ich nun de-
mütiglich dich treuen lieben barmhertzigen Gott und
Vater im Himmel/ du wolleſt mir armen und groſſen
Sünder gnädig und barmhertzig ſeyn/ und meine
mannigfaltige Sünde verzeihen und vergeben/ dero-
ſelbigen nimmermehr gedencken/ noch zu ewiger Ver-
damnüs zurechnen/ üm Jeſu Chriſti deines lieben
Sohnes/ meines Herrn und Heylands willen. So
wil ich auch meinem Nechſten ſeine Fehl und Gebre-
chen von gantzem Hertzen vergeben/ und mit ieder-
man (ſo viel an mir iſt) ein freundliches Leben füh-
ren/ durch denſelbigen deinen Sohn/ unſern Herrn/
Amen.
Troſt eines betrübten Sünders.
Jch
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