Dickens, Charles: Der Weihnachtsabend (Übers. Edward Aubrey Moriarty). Leipzig, 1844.was ich in meinem Gewerbe that, war nur ein kleiner Tropfen Wasser in dem weiten Ocean meines Geschäftes." Er hielt seine Kette vor sich hin, als ob dies die Ursache seines nutzlosen Schmerzes gewesen wäre, und warf sie wieder dröhnend nieder. "Zu dieser Zeit des schwindenden Jahres," sagte das Gespenst, "leide ich am meisten. Warum ging ich mit zur Erde blickenden Augen durch das Gedräng meiner Mitmenschen und wendete meinen Blick nie zu dem gesegneten Stern empor, der die Weisen zur Wohnung der Armuth führte? Gab es keine arme Hütte, wohin mich sein Licht hätte leiten können?" Scrooge hörte mit Entsetzen das Gespenst so reden und fing an gar sehr zu zittern. "Höre mich," rief der Geist. "Meine Zeit ist fast vorüber." "Ich will hören," sagte Scrooge. "Aber mache es gnädig mit mir! Werde nicht hitzig, Jacob, ich bitte Dich." "Wie es kommt, daß ich vor Dich in einer Dir sichtbaren Gestalt treten kann, weiß ich nicht. Viele, viele Tage habe ich unsichtbar neben Dir gesessen." Das war kein angenehmer Gedanke. Scrooge schauderte und wischte sich den Schweiß von der Stirn. "Es ist kein leichter Theil meiner Buße," fuhr der Geist fort. "Heute Nacht komme ich zu Dir, um Dich zu warnen, daß noch für Dich eine Möglichkeit vorhanden ist, was ich in meinem Gewerbe that, war nur ein kleiner Tropfen Wasser in dem weiten Ocean meines Geschäftes.“ Er hielt seine Kette vor sich hin, als ob dies die Ursache seines nutzlosen Schmerzes gewesen wäre, und warf sie wieder dröhnend nieder. „Zu dieser Zeit des schwindenden Jahres,“ sagte das Gespenst, „leide ich am meisten. Warum ging ich mit zur Erde blickenden Augen durch das Gedräng meiner Mitmenschen und wendete meinen Blick nie zu dem gesegneten Stern empor, der die Weisen zur Wohnung der Armuth führte? Gab es keine arme Hütte, wohin mich sein Licht hätte leiten können?“ Scrooge hörte mit Entsetzen das Gespenst so reden und fing an gar sehr zu zittern. „Höre mich,“ rief der Geist. „Meine Zeit ist fast vorüber.“ „Ich will hören,“ sagte Scrooge. „Aber mache es gnädig mit mir! Werde nicht hitzig, Jacob, ich bitte Dich.“ „Wie es kommt, daß ich vor Dich in einer Dir sichtbaren Gestalt treten kann, weiß ich nicht. Viele, viele Tage habe ich unsichtbar neben Dir gesessen.“ Das war kein angenehmer Gedanke. Scrooge schauderte und wischte sich den Schweiß von der Stirn. „Es ist kein leichter Theil meiner Buße,“ fuhr der Geist fort. „Heute Nacht komme ich zu Dir, um Dich zu warnen, daß noch für Dich eine Möglichkeit vorhanden ist, <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0031" n="31"/> was ich in meinem Gewerbe that, war nur ein kleiner Tropfen Wasser in dem weiten Ocean meines Geschäftes.“</p> <p>Er hielt seine Kette vor sich hin, als ob dies die Ursache seines nutzlosen Schmerzes gewesen wäre, und warf sie wieder dröhnend nieder.</p> <p>„Zu dieser Zeit des schwindenden Jahres,“ sagte das Gespenst, „leide ich am meisten. Warum ging ich mit zur Erde blickenden Augen durch das Gedräng meiner Mitmenschen und wendete meinen Blick nie zu dem gesegneten Stern empor, der die Weisen zur Wohnung der Armuth führte? Gab es keine arme Hütte, wohin mich sein Licht hätte leiten können?“</p> <p>Scrooge hörte mit Entsetzen das Gespenst so reden und fing an gar sehr zu zittern.</p> <p>„Höre mich,“ rief der Geist. „Meine Zeit ist fast vorüber.“</p> <p>„Ich will hören,“ sagte Scrooge. „Aber mache es gnädig mit mir! Werde nicht hitzig, Jacob, ich bitte Dich.“</p> <p>„Wie es kommt, daß ich vor Dich in einer Dir sichtbaren Gestalt treten kann, weiß ich nicht. Viele, viele Tage habe ich unsichtbar neben Dir gesessen.“</p> <p>Das war kein angenehmer Gedanke. Scrooge schauderte und wischte sich den Schweiß von der Stirn.</p> <p>„Es ist kein leichter Theil meiner Buße,“ fuhr der Geist fort. „Heute Nacht komme ich zu Dir, um Dich zu warnen, daß noch für Dich eine Möglichkeit vorhanden ist, </p> </div> </body> </text> </TEI> [31/0031]
was ich in meinem Gewerbe that, war nur ein kleiner Tropfen Wasser in dem weiten Ocean meines Geschäftes.“
Er hielt seine Kette vor sich hin, als ob dies die Ursache seines nutzlosen Schmerzes gewesen wäre, und warf sie wieder dröhnend nieder.
„Zu dieser Zeit des schwindenden Jahres,“ sagte das Gespenst, „leide ich am meisten. Warum ging ich mit zur Erde blickenden Augen durch das Gedräng meiner Mitmenschen und wendete meinen Blick nie zu dem gesegneten Stern empor, der die Weisen zur Wohnung der Armuth führte? Gab es keine arme Hütte, wohin mich sein Licht hätte leiten können?“
Scrooge hörte mit Entsetzen das Gespenst so reden und fing an gar sehr zu zittern.
„Höre mich,“ rief der Geist. „Meine Zeit ist fast vorüber.“
„Ich will hören,“ sagte Scrooge. „Aber mache es gnädig mit mir! Werde nicht hitzig, Jacob, ich bitte Dich.“
„Wie es kommt, daß ich vor Dich in einer Dir sichtbaren Gestalt treten kann, weiß ich nicht. Viele, viele Tage habe ich unsichtbar neben Dir gesessen.“
Das war kein angenehmer Gedanke. Scrooge schauderte und wischte sich den Schweiß von der Stirn.
„Es ist kein leichter Theil meiner Buße,“ fuhr der Geist fort. „Heute Nacht komme ich zu Dir, um Dich zu warnen, daß noch für Dich eine Möglichkeit vorhanden ist,
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Wikisource: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in Wikisource-Syntax.
(2012-11-27T08:24:31Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme aus Wikisource entsprechen muss.
Wikimedia Commons: Bereitstellung der Bilddigitalisate
(2012-11-27T08:24:31Z)
Frank Wiegand: Konvertierung von Wikisource-Markup nach XML/TEI gemäß DTA-Basisformat
(2012-11-27T08:24:31Z)
Weitere Informationen:Anmerkungen zur Transkription:
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |