Diesterweg, Adolph: Über das Verderben auf den deutschen Universitäten. Essen, 1836.C. 1) Auf keiner Universität, nicht in ihrem Umkreise, wird 2) Auf keiner Universität wird ein leichtsinniger, zum 3) Auf keiner Universität wird das Duelliren geduldet. (Eine Jury, bestehend aus Professoren und Studenten, U. s. w. D. Großen Universitäten wird eine Akademie beigegeben, U. s. w. "Noch viel Verdienst ist übrig. Auf, hab' es nur! *) Nicht wahr, Ihr fühlt etwas bei obigem Worte, das ich ohne
Rückhalt ausspreche. Das "feine Gefühl", das in Euch wohnet, wird durch meine Rede verletzet. -- Wie, durch ein Wort? Durch ein Wort, das die Thaten bezeichnet, die Ihr duldet und durch Duldung befördert? Aber ich gebe die Thatsache zu, Ihr seid verletzt. Wohl; nun so schließet daraus auf den Ab- scheu, den Andere empfinden, wenn sie an Eure Thaten denken. C. 1) Auf keiner Univerſitaͤt, nicht in ihrem Umkreiſe, wird 2) Auf keiner Univerſitaͤt wird ein leichtſinniger, zum 3) Auf keiner Univerſitaͤt wird das Duelliren geduldet. (Eine Jury, beſtehend aus Profeſſoren und Studenten, U. ſ. w. D. Großen Univerſitaͤten wird eine Akademie beigegeben, U. ſ. w. „Noch viel Verdienſt iſt übrig. Auf, hab’ es nur! *) Nicht wahr, Ihr fühlt etwas bei obigem Worte, das ich ohne
Rückhalt ausſpreche. Das „feine Gefühl“, das in Euch wohnet, wird durch meine Rede verletzet. — Wie, durch ein Wort? Durch ein Wort, das die Thaten bezeichnet, die Ihr duldet und durch Duldung befördert? Aber ich gebe die Thatſache zu, Ihr ſeid verletzt. Wohl; nun ſo ſchließet daraus auf den Ab- ſcheu, den Andere empfinden, wenn ſie an Eure Thaten denken. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0094" n="76"/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#aq">C.</hi> </head><lb/> <p>1) Auf keiner Univerſitaͤt, nicht in ihrem Umkreiſe, wird<lb/> eine Hure <note place="foot" n="*)">Nicht wahr, Ihr fühlt etwas bei obigem Worte, das ich ohne<lb/> Rückhalt ausſpreche. Das „feine Gefühl“, das in Euch wohnet,<lb/> wird durch meine Rede verletzet. — Wie, durch ein <hi rendition="#g">Wort</hi>?<lb/> Durch ein Wort, das die <hi rendition="#g">Thaten</hi> bezeichnet, die <hi rendition="#g">Ihr</hi> duldet<lb/> und durch Duldung befördert? Aber ich gebe die Thatſache zu,<lb/> Ihr ſeid verletzt. Wohl; nun ſo ſchließet daraus auf den <hi rendition="#g"><choice><sic>Ab-<lb/> ſchen</sic><corr>Ab-<lb/> ſcheu</corr></choice></hi>, den Andere empfinden, <hi rendition="#g">wenn ſie an Eure Thaten<lb/> denken</hi>.</note> geduldet.</p><lb/> <p>2) Auf keiner Univerſitaͤt wird ein leichtſinniger, zum<lb/> Zechen und Schuldenmachen verleitender Wirth geduldet.</p><lb/> <p>3) Auf keiner Univerſitaͤt wird das Duelliren geduldet.</p><lb/> <p> <hi rendition="#et">(Eine Jury, beſtehend aus Profeſſoren und Studenten,<lb/> bildet das akademiſche Gericht, welches ſchlichtet und<lb/> richtet. Nur mündliches Verfahren, bei offenen Thü-<lb/> ren, nach einem pädagogiſchen, nicht nach einem Crimi-<lb/> nal-Codex.)</hi> </p><lb/> <p> <hi rendition="#c">U. ſ. w.</hi> </p> </div><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#aq">D.</hi> </head><lb/> <p>Großen Univerſitaͤten wird eine <hi rendition="#g">Akademie</hi> beigegeben,<lb/> d. h. eine Geſellſchaft von gelehrten <hi rendition="#g">Forſchern</hi>, welche die<lb/> neueſten Reſultate der Wiſſenſchaften vortragen. An dieſen<lb/> Vortraͤgen kann jeder Student Antheil nehmen, ſobald er ſein<lb/> Triennium abſolvirt, oder ſein erſtes Staatsexamen gemacht hat.</p><lb/> <p> <hi rendition="#c">U. ſ. w.</hi> </p><lb/> <p> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">„Noch viel Verdienſt iſt übrig. Auf, hab’ es nur!<lb/> die Welt wird’s anerkennen.“</hi> </hi> </p> </div> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> </body> </text> </TEI> [76/0094]
C.
1) Auf keiner Univerſitaͤt, nicht in ihrem Umkreiſe, wird
eine Hure *) geduldet.
2) Auf keiner Univerſitaͤt wird ein leichtſinniger, zum
Zechen und Schuldenmachen verleitender Wirth geduldet.
3) Auf keiner Univerſitaͤt wird das Duelliren geduldet.
(Eine Jury, beſtehend aus Profeſſoren und Studenten,
bildet das akademiſche Gericht, welches ſchlichtet und
richtet. Nur mündliches Verfahren, bei offenen Thü-
ren, nach einem pädagogiſchen, nicht nach einem Crimi-
nal-Codex.)
U. ſ. w.
D.
Großen Univerſitaͤten wird eine Akademie beigegeben,
d. h. eine Geſellſchaft von gelehrten Forſchern, welche die
neueſten Reſultate der Wiſſenſchaften vortragen. An dieſen
Vortraͤgen kann jeder Student Antheil nehmen, ſobald er ſein
Triennium abſolvirt, oder ſein erſtes Staatsexamen gemacht hat.
U. ſ. w.
„Noch viel Verdienſt iſt übrig. Auf, hab’ es nur!
die Welt wird’s anerkennen.“
*) Nicht wahr, Ihr fühlt etwas bei obigem Worte, das ich ohne
Rückhalt ausſpreche. Das „feine Gefühl“, das in Euch wohnet,
wird durch meine Rede verletzet. — Wie, durch ein Wort?
Durch ein Wort, das die Thaten bezeichnet, die Ihr duldet
und durch Duldung befördert? Aber ich gebe die Thatſache zu,
Ihr ſeid verletzt. Wohl; nun ſo ſchließet daraus auf den Ab-
ſcheu, den Andere empfinden, wenn ſie an Eure Thaten
denken.
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