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Consentius, Ernst: Meister Johann Dietz erzählt sein Leben. Nach der alten Handschrift in der Königlichen Bibliothek zu Berlin. Ebenhausen, 1915.

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Frau, welche ihn als seine Magd zu heiraten, listig bestrickt; hernach aber, da sie ins Gut gekommen, wenig Gutes gethan. NB. Wie es denn zu gehen pfleget!) in die Erde vergraben, und ehe nichts sagen wollen, ohnerachtet alles Bittens, bis ihm die Sprache drüber verfallen und er also gestorben.

Was dieselbe Nacht für ein Ungeheuer und Poltern im Hause gewesen, ist nicht zu beschreiben. Es hat kein Mensch im Haus mehr bleiben wollen, bis der seelige Vater einen Schatzgräber kommen lassen, welcher die Wünschelrute im ganzen Haus hat umbgeführet, aber allemal, wann sie in'n Garten kommen, unter einem Apfelbaum mit Gewalt niedergeschlagen. Da denn unter selbigem Baum in der Nacht zwischen elf und zwölf Uhr sie angefangen zu graben, was geschicht? Ein greulich Gespenst, in des Vergrabers Gestalt, stellet sich gleich da hin, siehet zu und lehnet sich auf das Gegatter. Darüber die alle, mit sambt meinem seeligen Vater, erschrocken und stillschweigend über Hals und Kopf, mit sambt dem Schatzgräber, davongelaufen und sich in die Stube verriegelt, nicht wissend, was nun anzufangen. Die andere Nacht gehet es gleich so. Da denn der Schatzgräber auf eine gewisse Konjunktion wartet und wieder anfanget. Befinden aber, daß der Schatz wohl sechs Ellen weitergerücket. Worauf der Schatzgräber vorgegeben: daß der Schatz bereits besessen, und müßte er ins Gebürge reisen und eine gewisse Wurzel dazu holen. Er soll aber noch wiederkommen! Und ist zu vermuten, daß derselbige ein heimlich Verständnis mit der Stiefmutter gehabt, oder des Nachtes über die niedrigen Wände gestiegen und das Geld geholet. Summa: es war weg, und alles stille. - Darum hüte sich jeder vor dergleichen Stricken und Bannerei, dabei der heiligste Name GOttes gemißbrauchet wird, so dann nichtes übrig bleibet, als ein böses Gewissen, wie viel Exempel bezeigen.

Frau, welche ihn als seine Magd zu heiraten, listig bestrickt; hernach aber, da sie ins Gut gekommen, wenig Gutes gethan. NB. Wie es denn zu gehen pfleget!) in die Erde vergraben, und ehe nichts sagen wollen, ohnerachtet alles Bittens, bis ihm die Sprache drüber verfallen und er also gestorben.

Was dieselbe Nacht für ein Ungeheuer und Poltern im Hause gewesen, ist nicht zu beschreiben. Es hat kein Mensch im Haus mehr bleiben wollen, bis der seelige Vater einen Schatzgräber kommen lassen, welcher die Wünschelrute im ganzen Haus hat umbgeführet, aber allemal, wann sie in’n Garten kommen, unter einem Apfelbaum mit Gewalt niedergeschlagen. Da denn unter selbigem Baum in der Nacht zwischen elf und zwölf Uhr sie angefangen zu graben, was geschicht? Ein greulich Gespenst, in des Vergrabers Gestalt, stellet sich gleich da hin, siehet zu und lehnet sich auf das Gegatter. Darüber die alle, mit sambt meinem seeligen Vater, erschrocken und stillschweigend über Hals und Kopf, mit sambt dem Schatzgräber, davongelaufen und sich in die Stube verriegelt, nicht wissend, was nun anzufangen. Die andere Nacht gehet es gleich so. Da denn der Schatzgräber auf eine gewisse Konjunktion wartet und wieder anfanget. Befinden aber, daß der Schatz wohl sechs Ellen weitergerücket. Worauf der Schatzgräber vorgegeben: daß der Schatz bereits besessen, und müßte er ins Gebürge reisen und eine gewisse Wurzel dazu holen. Er soll aber noch wiederkommen! Und ist zu vermuten, daß derselbige ein heimlich Verständnis mit der Stiefmutter gehabt, oder des Nachtes über die niedrigen Wände gestiegen und das Geld geholet. Summa: es war weg, und alles stille. – Darum hüte sich jeder vor dergleichen Stricken und Bannerei, dabei der heiligste Name GOttes gemißbrauchet wird, so dann nichtes übrig bleibet, als ein böses Gewissen, wie viel Exempel bezeigen.

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[0016] Frau, welche ihn als seine Magd zu heiraten, listig bestrickt; hernach aber, da sie ins Gut gekommen, wenig Gutes gethan. NB. Wie es denn zu gehen pfleget!) in die Erde vergraben, und ehe nichts sagen wollen, ohnerachtet alles Bittens, bis ihm die Sprache drüber verfallen und er also gestorben. Was dieselbe Nacht für ein Ungeheuer und Poltern im Hause gewesen, ist nicht zu beschreiben. Es hat kein Mensch im Haus mehr bleiben wollen, bis der seelige Vater einen Schatzgräber kommen lassen, welcher die Wünschelrute im ganzen Haus hat umbgeführet, aber allemal, wann sie in’n Garten kommen, unter einem Apfelbaum mit Gewalt niedergeschlagen. Da denn unter selbigem Baum in der Nacht zwischen elf und zwölf Uhr sie angefangen zu graben, was geschicht? Ein greulich Gespenst, in des Vergrabers Gestalt, stellet sich gleich da hin, siehet zu und lehnet sich auf das Gegatter. Darüber die alle, mit sambt meinem seeligen Vater, erschrocken und stillschweigend über Hals und Kopf, mit sambt dem Schatzgräber, davongelaufen und sich in die Stube verriegelt, nicht wissend, was nun anzufangen. Die andere Nacht gehet es gleich so. Da denn der Schatzgräber auf eine gewisse Konjunktion wartet und wieder anfanget. Befinden aber, daß der Schatz wohl sechs Ellen weitergerücket. Worauf der Schatzgräber vorgegeben: daß der Schatz bereits besessen, und müßte er ins Gebürge reisen und eine gewisse Wurzel dazu holen. Er soll aber noch wiederkommen! Und ist zu vermuten, daß derselbige ein heimlich Verständnis mit der Stiefmutter gehabt, oder des Nachtes über die niedrigen Wände gestiegen und das Geld geholet. Summa: es war weg, und alles stille. – Darum hüte sich jeder vor dergleichen Stricken und Bannerei, dabei der heiligste Name GOttes gemißbrauchet wird, so dann nichtes übrig bleibet, als ein böses Gewissen, wie viel Exempel bezeigen.

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Zitationshilfe: Consentius, Ernst: Meister Johann Dietz erzählt sein Leben. Nach der alten Handschrift in der Königlichen Bibliothek zu Berlin. Ebenhausen, 1915, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/dietz_leben_1915/16>, abgerufen am 21.11.2024.