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Consentius, Ernst: Meister Johann Dietz erzählt sein Leben. Nach der alten Handschrift in der Königlichen Bibliothek zu Berlin. Ebenhausen, 1915.

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Denn, ob mir wohl in der gemachten Ehestiftung das Haus (so viel nämlich davon ihres) loco dotis, zugeschrieben, und die bezahleten Schulden und Baukosten mir statt baaren Geldes als Kauf- Summa angerechnet, so hieß es doch immer: "Es ist das meinige und meinen Kindern", bis ich endlich hinter den Betrug des Advokatens kam: daß nur der vierte Teil am Haus der Frauen war.

Nun, was sollte ich thun? Ich saß einmal in der Bredouille drinnen und mußte aus zwei Bösen eins erwählen. Ich klagete im Berggericht auf mein ausgelegetes Geld, Baukosten und alimenta vor die Kinder und wollte nicht länger so in communione sein.

Da war der Henker gar los! Und wollten mich alle tot haben! Ließen mir durch mein Gesinde ins Haus sagen: ein toller Hund lief nicht über neun Tage, sie wollten nicht ruhen, bis sie mich zum Thor ausgebracht! - NB. Und ich lebe noch, gottlob! sie aber sind alle tot; und haben mich ihre Weiber und Kinder zur Hülfe gebraucht.

Der alte Herr Schwiegervater nahm gleich die Kinder weg, zu sich, weil sie aber da keine Wartung hatten, verdarben die Kinder in Läusen und bösen Grind. Da sie aber mit einer Schmiersalbe drüber kamen, sturb das eine Kind.

Weil nun dies Kindes Teil auf meine Frau verfället, hatten sie den bösen Anschlag gemacht: daß alles auf die Begräbniskosten gehen sollte und nichts übrig bleiben. Deswegen das Kind von drei Jahren in Taffent und köstliches Nesteltuch, item die Weiber und Mägde, gekleidet.

Weil ich das erfuhr (denn die Mutter wußte gar nicht, daß das Kind gestorben), stellete ich das bei dem Rath für, welcher gleich anbefehlen ließ: das Kind zum

Denn, ob mir wohl in der gemachten Ehestiftung das Haus (so viel nämlich davon ihres) loco dotis, zugeschrieben, und die bezahleten Schulden und Baukosten mir statt baaren Geldes als Kauf- Summa angerechnet, so hieß es doch immer: „Es ist das meinige und meinen Kindern“, bis ich endlich hinter den Betrug des Advokatens kam: daß nur der vierte Teil am Haus der Frauen war.

Nun, was sollte ich thun? Ich saß einmal in der Bredouille drinnen und mußte aus zwei Bösen eins erwählen. Ich klagete im Berggericht auf mein ausgelegetes Geld, Baukosten und alimenta vor die Kinder und wollte nicht länger so in communione sein.

Da war der Henker gar los! Und wollten mich alle tot haben! Ließen mir durch mein Gesinde ins Haus sagen: ein toller Hund lief nicht über neun Tage, sie wollten nicht ruhen, bis sie mich zum Thor ausgebracht! – NB. Und ich lebe noch, gottlob! sie aber sind alle tot; und haben mich ihre Weiber und Kinder zur Hülfe gebraucht.

Der alte Herr Schwiegervater nahm gleich die Kinder weg, zu sich, weil sie aber da keine Wartung hatten, verdarben die Kinder in Läusen und bösen Grind. Da sie aber mit einer Schmiersalbe drüber kamen, sturb das eine Kind.

Weil nun dies Kindes Teil auf meine Frau verfället, hatten sie den bösen Anschlag gemacht: daß alles auf die Begräbniskosten gehen sollte und nichts übrig bleiben. Deswegen das Kind von drei Jahren in Taffent und köstliches Nesteltuch, item die Weiber und Mägde, gekleidet.

Weil ich das erfuhr (denn die Mutter wußte gar nicht, daß das Kind gestorben), stellete ich das bei dem Rath für, welcher gleich anbefehlen ließ: das Kind zum

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[0236] Denn, ob mir wohl in der gemachten Ehestiftung das Haus (so viel nämlich davon ihres) loco dotis, zugeschrieben, und die bezahleten Schulden und Baukosten mir statt baaren Geldes als Kauf- Summa angerechnet, so hieß es doch immer: „Es ist das meinige und meinen Kindern“, bis ich endlich hinter den Betrug des Advokatens kam: daß nur der vierte Teil am Haus der Frauen war. Nun, was sollte ich thun? Ich saß einmal in der Bredouille drinnen und mußte aus zwei Bösen eins erwählen. Ich klagete im Berggericht auf mein ausgelegetes Geld, Baukosten und alimenta vor die Kinder und wollte nicht länger so in communione sein. Da war der Henker gar los! Und wollten mich alle tot haben! Ließen mir durch mein Gesinde ins Haus sagen: ein toller Hund lief nicht über neun Tage, sie wollten nicht ruhen, bis sie mich zum Thor ausgebracht! – NB. Und ich lebe noch, gottlob! sie aber sind alle tot; und haben mich ihre Weiber und Kinder zur Hülfe gebraucht. Der alte Herr Schwiegervater nahm gleich die Kinder weg, zu sich, weil sie aber da keine Wartung hatten, verdarben die Kinder in Läusen und bösen Grind. Da sie aber mit einer Schmiersalbe drüber kamen, sturb das eine Kind. Weil nun dies Kindes Teil auf meine Frau verfället, hatten sie den bösen Anschlag gemacht: daß alles auf die Begräbniskosten gehen sollte und nichts übrig bleiben. Deswegen das Kind von drei Jahren in Taffent und köstliches Nesteltuch, item die Weiber und Mägde, gekleidet. Weil ich das erfuhr (denn die Mutter wußte gar nicht, daß das Kind gestorben), stellete ich das bei dem Rath für, welcher gleich anbefehlen ließ: das Kind zum

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Zitationshilfe: Consentius, Ernst: Meister Johann Dietz erzählt sein Leben. Nach der alten Handschrift in der Königlichen Bibliothek zu Berlin. Ebenhausen, 1915, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/dietz_leben_1915/236>, abgerufen am 04.12.2024.