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Consentius, Ernst: Meister Johann Dietz erzählt sein Leben. Nach der alten Handschrift in der Königlichen Bibliothek zu Berlin. Ebenhausen, 1915.

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Da ich nun sahe, daß solcher Gestalt alles den Krebsgang ginge, dachte ich zurück; zumal ich mir alle Sachen zu Sinnen zog; wie auch noch. Ging deshalb in die Domkirche da eben Herr Oberprediger Wincklern von dem Vertrauen auf GOtt predigte, und wie schwer sich ein Mensch an GOtt versündigte, wann er von GOtt ab, sich zu etwas Irdisches wendete und sein Vertrauen darauf satzte; wie der Satan ofte den Menschen alle Reiche der Welt vormalete, aber es nur ein Dampf und Schattenwerk, dahinter gar nichts, als Sorge, Angst, Furcht und böses Gewissen etc.

Ich dachte: wie kann der Mann so eigentlich von deinem Zustand wissen und sagen? Es ist eine sonderliche Schickung, daß du itzt in die Kirche gekommen mit solchen und dergleichen Bereuungs-Geoanken, daß ich mich an GOtt schwerlich versündiget, von ihm abgegangen, mein Vertrauen auf solchen Dreck gesetzet; an mein Siegel, so ich noch anhängend, gedenkende, gleich resolvierend: es nicht mehr zu thun! Griff in'n Busen, riß es vom Halse los und schmiß es auf der Breiten Straße in tiefen Schlamm. - Da ward mein Gemüthe wiedrum freudiger und leicht.

Derowegen ich umb GOttes willen alle Jugend und Menschen warne: sich vor solchen Büchern und Dingen zu hüten, ja nimmermehr von dem lieben GOtt abzusetzen und sein Vertrauen auf Menschen oder allerhand Teufels-Gaukelei zu setzen. Es gehet auf die Letzt überaus böse und gefährlich hinaus, wie ich denn viele gekannt, da es ein schlecht Ende genommen, die solche Hexerei gebraucht.

Und hätte mich GOttes Huld nicht daraus gerissen, wer weiß, wie es mir unter so vielen, folgenden, gefährlichen Umbständen noch ergangen? GOtt sei gepreiset dafür!

Da ich nun sahe, daß solcher Gestalt alles den Krebsgang ginge, dachte ich zurück; zumal ich mir alle Sachen zu Sinnen zog; wie auch noch. Ging deshalb in die Domkirche da eben Herr Oberprediger Wincklern von dem Vertrauen auf GOtt predigte, und wie schwer sich ein Mensch an GOtt versündigte, wann er von GOtt ab, sich zu etwas Irdisches wendete und sein Vertrauen darauf satzte; wie der Satan ofte den Menschen alle Reiche der Welt vormalete, aber es nur ein Dampf und Schattenwerk, dahinter gar nichts, als Sorge, Angst, Furcht und böses Gewissen etc.

Ich dachte: wie kann der Mann so eigentlich von deinem Zustand wissen und sagen? Es ist eine sonderliche Schickung, daß du itzt in die Kirche gekommen mit solchen und dergleichen Bereuungs-Geoanken, daß ich mich an GOtt schwerlich versündiget, von ihm abgegangen, mein Vertrauen auf solchen Dreck gesetzet; an mein Siegel, so ich noch anhängend, gedenkende, gleich resolvierend: es nicht mehr zu thun! Griff in’n Busen, riß es vom Halse los und schmiß es auf der Breiten Straße in tiefen Schlamm. – Da ward mein Gemüthe wiedrum freudiger und leicht.

Derowegen ich umb GOttes willen alle Jugend und Menschen warne: sich vor solchen Büchern und Dingen zu hüten, ja nimmermehr von dem lieben GOtt abzusetzen und sein Vertrauen auf Menschen oder allerhand Teufels-Gaukelei zu setzen. Es gehet auf die Letzt überaus böse und gefährlich hinaus, wie ich denn viele gekannt, da es ein schlecht Ende genommen, die solche Hexerei gebraucht.

Und hätte mich GOttes Huld nicht daraus gerissen, wer weiß, wie es mir unter so vielen, folgenden, gefährlichen Umbständen noch ergangen? GOtt sei gepreiset dafür!

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          <p>Ich dachte: wie kann der Mann so eigentlich von deinem Zustand wissen und sagen? Es ist eine sonderliche Schickung, daß du itzt in die Kirche gekommen mit solchen und dergleichen Bereuungs-Geoanken, daß ich mich an GOtt schwerlich versündiget, von ihm abgegangen, mein Vertrauen auf solchen Dreck gesetzet; an mein Siegel, so ich noch anhängend, gedenkende, gleich resolvierend: es nicht mehr zu thun! Griff in&#x2019;n Busen, riß es vom Halse los und schmiß es auf der Breiten Straße in tiefen Schlamm. &#x2013; Da ward mein Gemüthe wiedrum freudiger und leicht.</p>
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[0098] Da ich nun sahe, daß solcher Gestalt alles den Krebsgang ginge, dachte ich zurück; zumal ich mir alle Sachen zu Sinnen zog; wie auch noch. Ging deshalb in die Domkirche da eben Herr Oberprediger Wincklern von dem Vertrauen auf GOtt predigte, und wie schwer sich ein Mensch an GOtt versündigte, wann er von GOtt ab, sich zu etwas Irdisches wendete und sein Vertrauen darauf satzte; wie der Satan ofte den Menschen alle Reiche der Welt vormalete, aber es nur ein Dampf und Schattenwerk, dahinter gar nichts, als Sorge, Angst, Furcht und böses Gewissen etc. Ich dachte: wie kann der Mann so eigentlich von deinem Zustand wissen und sagen? Es ist eine sonderliche Schickung, daß du itzt in die Kirche gekommen mit solchen und dergleichen Bereuungs-Geoanken, daß ich mich an GOtt schwerlich versündiget, von ihm abgegangen, mein Vertrauen auf solchen Dreck gesetzet; an mein Siegel, so ich noch anhängend, gedenkende, gleich resolvierend: es nicht mehr zu thun! Griff in’n Busen, riß es vom Halse los und schmiß es auf der Breiten Straße in tiefen Schlamm. – Da ward mein Gemüthe wiedrum freudiger und leicht. Derowegen ich umb GOttes willen alle Jugend und Menschen warne: sich vor solchen Büchern und Dingen zu hüten, ja nimmermehr von dem lieben GOtt abzusetzen und sein Vertrauen auf Menschen oder allerhand Teufels-Gaukelei zu setzen. Es gehet auf die Letzt überaus böse und gefährlich hinaus, wie ich denn viele gekannt, da es ein schlecht Ende genommen, die solche Hexerei gebraucht. Und hätte mich GOttes Huld nicht daraus gerissen, wer weiß, wie es mir unter so vielen, folgenden, gefährlichen Umbständen noch ergangen? GOtt sei gepreiset dafür!

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Zitationshilfe: Consentius, Ernst: Meister Johann Dietz erzählt sein Leben. Nach der alten Handschrift in der Königlichen Bibliothek zu Berlin. Ebenhausen, 1915, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/dietz_leben_1915/98>, abgerufen am 04.12.2024.