Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Dilger, Daniel: Herrn Johannis Arndes [...] Richtige/ und in Gottes Wort wolgegründete Lehre/ in den vier Büchern vom wahren Christenthumb. Alten Stettin, 1620.

Bild:
<< vorherige Seite

Winter nackent vnd bloß da stehen/
Also sollen wir auch nicht schliessen/
das darumb kein glaube ist/ weil er sich
nicht allezeit sehen lest. Dan der GeistIoh. 3.
Gottes bleset wie ein Wind/ wenn vnd
wohin er wil

10. Wann man vber den schwa-Klage vber
den schwachen
glauben ist
ein zeugniß
des glau-
bens.

chen glauben klagt/ so merckeet man/
das ein Kempffender glaube ist/ vnnd
das ist eben der rechte Glaube. Dan
es ist ein stetiger Kampff des glaubens
vnd vnglaubens im Menschen. Der
Glaube muß hie stehen vnter vielen
Schwertern der anfechtung. Dann
es ist ein schwer ding/ vnd hat viel zu-
thun/ das dz jrdische Hertz mit Christo
vnnd der böse Acker mit dem Himli-
schen Saamen durch den Glauben
könne vereiniget werden/ vnd die fin-
sterniß des Liechtes vehig werde. Da
wil jmmer dz fleisch den holtzweg/ vnd
vber den Geist herrschen/ vnnd die fin-
sterniß wil jmmer vberhand haben. Vber
diesen Kampff haben die H. GOttes
geklagt. Vnd das ist ein gewiß anzei-
gen/ das der rechte Glaube da ist.

Dann die gantz keinen glauben

haben

Winter nackent vnd bloß da ſtehen/
Alſo ſollen wir auch nicht ſchlieſſen/
das darumb kein glaube iſt/ weil er ſich
nicht allezeit ſehen leſt. Dan der GeiſtIoh. 3.
Gottes bleſet wie ein Wind/ weñ vnd
wohin er wil

10. Wann man vber den ſchwa-Klage vber
dẽ ſchwachẽ
glauben iſt
ein zeugniß
des glau-
bens.

chen glauben klagt/ ſo merckeet man/
das ein Kempffender glaube iſt/ vnnd
das iſt eben der rechte Glaube. Dan
es iſt ein ſtetiger Kampff des glaubens
vnd vnglaubens im Menſchen. Der
Glaube muß hie ſtehen vnter vielen
Schwertern der anfechtung. Dañ
es iſt ein ſchwer ding/ vnd hat viel zu-
thun/ das dz jrdiſche Hertz mit Chriſto
vnnd der boͤſe Acker mit dem Himli-
ſchen Saamen durch den Glauben
koͤnne vereiniget werden/ vnd die fin-
ſterniß des Liechtes vehig werde. Da
wil jmmer dz fleiſch den holtzweg/ vnd
vber den Geiſt herꝛſchen/ vnnd die fin-
ſterniß wil jm̃er vberhand habẽ. Vber
dieſen Kampff haben die H. GOttes
geklagt. Vnd das iſt ein gewiß anzei-
gen/ das der rechte Glaube da iſt.

Dann die gantz keinen glauben

haben
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0177" n="[177]"/>
Winter nackent vnd bloß da &#x017F;tehen/<lb/>
Al&#x017F;o &#x017F;ollen wir auch nicht &#x017F;chlie&#x017F;&#x017F;en/<lb/>
das darumb kein glaube i&#x017F;t/ weil er &#x017F;ich<lb/>
nicht allezeit &#x017F;ehen le&#x017F;t. Dan der Gei&#x017F;t<note place="right"><hi rendition="#aq">Ioh.</hi> 3.</note><lb/>
Gottes ble&#x017F;et wie ein Wind/ wen&#x0303; vnd<lb/>
wohin er wil</p><lb/>
          <p>10. Wann man vber den &#x017F;chwa-<note place="right">Klage vber<lb/>
de&#x0303; &#x017F;chwache&#x0303;<lb/>
glauben i&#x017F;t<lb/>
ein zeugniß<lb/>
des glau-<lb/>
bens.</note><lb/>
chen glauben klagt/ &#x017F;o merckeet man/<lb/>
das ein Kempffender glaube i&#x017F;t/ vnnd<lb/>
das i&#x017F;t eben der rechte Glaube. Dan<lb/>
es i&#x017F;t ein &#x017F;tetiger Kampff des glaubens<lb/>
vnd vnglaubens im Men&#x017F;chen. Der<lb/>
Glaube muß hie &#x017F;tehen vnter vielen<lb/>
Schwertern der anfechtung. Dan&#x0303;<lb/>
es i&#x017F;t ein &#x017F;chwer ding/ vnd hat viel zu-<lb/>
thun/ das dz jrdi&#x017F;che Hertz mit Chri&#x017F;to<lb/>
vnnd der bo&#x0364;&#x017F;e Acker mit dem Himli-<lb/>
&#x017F;chen Saamen durch den Glauben<lb/>
ko&#x0364;nne vereiniget werden/ vnd die fin-<lb/>
&#x017F;terniß des Liechtes vehig werde. Da<lb/>
wil jmmer dz flei&#x017F;ch den holtzweg/ vnd<lb/>
vber den Gei&#x017F;t her&#xA75B;&#x017F;chen/ vnnd die fin-<lb/>
&#x017F;terniß wil jm&#x0303;er vberhand habe&#x0303;. Vber<lb/>
die&#x017F;en Kampff haben die H. GOttes<lb/>
geklagt. Vnd das i&#x017F;t ein gewiß anzei-<lb/>
gen/ das der rechte Glaube da i&#x017F;t.</p><lb/>
          <p>Dann die gantz keinen glauben<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">haben</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[177]/0177] Winter nackent vnd bloß da ſtehen/ Alſo ſollen wir auch nicht ſchlieſſen/ das darumb kein glaube iſt/ weil er ſich nicht allezeit ſehen leſt. Dan der Geiſt Gottes bleſet wie ein Wind/ weñ vnd wohin er wil Ioh. 3. 10. Wann man vber den ſchwa- chen glauben klagt/ ſo merckeet man/ das ein Kempffender glaube iſt/ vnnd das iſt eben der rechte Glaube. Dan es iſt ein ſtetiger Kampff des glaubens vnd vnglaubens im Menſchen. Der Glaube muß hie ſtehen vnter vielen Schwertern der anfechtung. Dañ es iſt ein ſchwer ding/ vnd hat viel zu- thun/ das dz jrdiſche Hertz mit Chriſto vnnd der boͤſe Acker mit dem Himli- ſchen Saamen durch den Glauben koͤnne vereiniget werden/ vnd die fin- ſterniß des Liechtes vehig werde. Da wil jmmer dz fleiſch den holtzweg/ vnd vber den Geiſt herꝛſchen/ vnnd die fin- ſterniß wil jm̃er vberhand habẽ. Vber dieſen Kampff haben die H. GOttes geklagt. Vnd das iſt ein gewiß anzei- gen/ das der rechte Glaube da iſt. Klage vber dẽ ſchwachẽ glauben iſt ein zeugniß des glau- bens. Dann die gantz keinen glauben haben

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/dilger_arndes_1620
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/dilger_arndes_1620/177
Zitationshilfe: Dilger, Daniel: Herrn Johannis Arndes [...] Richtige/ und in Gottes Wort wolgegründete Lehre/ in den vier Büchern vom wahren Christenthumb. Alten Stettin, 1620, S. [177]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/dilger_arndes_1620/177>, abgerufen am 21.11.2024.