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Dilger, Daniel: Herrn Johannis Arndes [...] Richtige/ und in Gottes Wort wolgegründete Lehre/ in den vier Büchern vom wahren Christenthumb. Alten Stettin, 1620.

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Das wir aber durchs Predigampt
erleuchtet werden/ weiset er schön im 3.
Buch c. 10. p. 75. vnter andern al-
so sagend: Wo das Gnaden Liecht
sol scheinen
/ da muß dz natürliche
Liecht vnter gehen/ dan die erleuch-
tung des gnadenlichts ist vber alle sin-
ne vnd vernunfft. Ja es wird durch
die natürliche sinne vnnd fleischliche
vernunfft verhindert. Da siehestu
was der natürliche Mensch in Göttli-
chen dingen vermag/ lauter nichts.
Wie aber das gnadenlicht/ gemeiner
ordnung nach/ in der Seelen auffge-
het/ da mercke. Gott hat ein gnaden-
wort das läst er verkündigen/ vnnd
wirckt durch dasselbe/ vnd dasselbi-
ge wort ist Geist vnnd leben.
Mit
welchen worten er gar zu widerfelt der
außlegung Weigelij im Dialogo
p.
33. Ingleichen lib. 4. p. 181. Von
der Löwin sagt man/ das sie jhre Jun-
gen Todt gebehre/ vnd mit einem star-
cken geschrey erwecke vnnd lebendig
mache: Also werden wir alle Geist-
lich Todt gebohren
/ nemblich Todt
in Sünden: Aber der Löwe vom

Stam-

Das wir aber durchs Predigampt
erleuchtet werden/ weiſet er ſchoͤn im 3.
Buch c. 10. p. 75. vnter andern al-
ſo ſagend: Wo das Gnaden Liecht
ſol ſcheinen
/ da muß dz natuͤrliche
Liecht vnter gehen/ dan die erleuch-
tung des gnadenlichts iſt vber alle ſin-
ne vnd vernunfft. Ja es wird durch
die natuͤrliche ſinne vnnd fleiſchliche
vernunfft verhindert. Da ſieheſtu
was der natuͤrliche Menſch in Goͤttli-
chen dingen vermag/ lauter nichts.
Wie aber das gnadenlicht/ gemeiner
ordnung nach/ in der Seelen auffge-
het/ da mercke. Gott hat ein gnaden-
wort das laͤſt er verkuͤndigen/ vnnd
wirckt durch daſſelbe/ vnd daſſelbi-
ge wort iſt Geiſt vnnd leben.
Mit
welchen worten er gar zu widerfelt der
außlegung Weigelij im Dialogo
p.
33. Ingleichen lib. 4. p. 181. Von
der Loͤwin ſagt man/ das ſie jhre Jun-
gen Todt gebehre/ vnd mit einem ſtar-
cken geſchrey erwecke vnnd lebendig
mache: Alſo werden wir alle Geiſt-
lich Todt gebohren
/ nemblich Todt
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[[204]/0204] Das wir aber durchs Predigampt erleuchtet werden/ weiſet er ſchoͤn im 3. Buch c. 10. p. 75. vnter andern al- ſo ſagend: Wo das Gnaden Liecht ſol ſcheinen/ da muß dz natuͤrliche Liecht vnter gehen/ dan die erleuch- tung des gnadenlichts iſt vber alle ſin- ne vnd vernunfft. Ja es wird durch die natuͤrliche ſinne vnnd fleiſchliche vernunfft verhindert. Da ſieheſtu was der natuͤrliche Menſch in Goͤttli- chen dingen vermag/ lauter nichts. Wie aber das gnadenlicht/ gemeiner ordnung nach/ in der Seelen auffge- het/ da mercke. Gott hat ein gnaden- wort das laͤſt er verkuͤndigen/ vnnd wirckt durch daſſelbe/ vnd daſſelbi- ge wort iſt Geiſt vnnd leben. Mit welchen worten er gar zu widerfelt der außlegung Weigelij im Dialogo p. 33. Ingleichen lib. 4. p. 181. Von der Loͤwin ſagt man/ das ſie jhre Jun- gen Todt gebehre/ vnd mit einem ſtar- cken geſchrey erwecke vnnd lebendig mache: Alſo werden wir alle Geiſt- lich Todt gebohren/ nemblich Todt in Suͤnden: Aber der Loͤwe vom Stam-

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Zitationshilfe: Dilger, Daniel: Herrn Johannis Arndes [...] Richtige/ und in Gottes Wort wolgegründete Lehre/ in den vier Büchern vom wahren Christenthumb. Alten Stettin, 1620, S. [204]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/dilger_arndes_1620/204>, abgerufen am 27.11.2024.