Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Dilich, Wilhelm [i. e. Scheffer, Wilhelm]: Kriegsbuch, darin die Alte und Neue Militaria eigentlich beschrieben. Kassel, 1607.

Bild:
<< vorherige Seite

des Ersten theils.
köstliches verrichtet alß von ihren manlichen thaten in
sturm und schlachten verbracht/ zu rühmen wissen.

III Diebstahl ist bey den alten bey verlust leibs und
lebens verbotten gewesen/ und dahero hat Tiberius einen
soldaten vmb eines pauen willen/ Pescennius Niger zehen
soldaten umb eines hahnen willen töden und zween Tribu-
nos,
darumb daß sie mit der profeant untreulich umbgan-
gen und die den soldaten entwendet/ mit steinen zu todt werf-
fen lassen/ in massen auch Keyser Alexander alle Tribunos
so in derogleichen that begrieffen am leben gestraaffet. Sol-
che schleunige executiones ob so geringen diebstal ver-
bracht/ geschahen viel mehr wegen des beschenen verbots/
alß umb des werts willen der gestohlnen sachen. Heut aber
achtet man diebstahl beynahe vor keinen diebstahl/ son-
dern meinet/ was einem nuhrt vorkömmet/ es stehe zu
freunden oder feinden/ müsse preiß sein und mitgehen. Vnd
diß sey von Legibus Communibus.

Peculiates und welche allein den Kriegß-
man angehen

SJndt und werden in diesen tractat begriffen in be-
griffen in beschreibung Praemiorum und Poenarum,
durch welche disciplina militaris erhalten und befestiget/
von deren auch der weise Solon, wie auch Democritus,
Lysander, Cicero, Theophrastus
unnd andere berhümpte
männer so hohch rühmen. Ja wohl ist am selben nicht al-
lein in Castrensi, sondern auch fotensi politia sehr viel und
hohch gelegen. Dan wan man jenen seines wohlhaltens we-

gen

des Erſten theils.
koͤſtliches verrichtet alß von ihren manlichen thaten in
ſturm und ſchlachten verbracht/ zu ruͤhmen wiſſen.

III Diebſtahl iſt bey den alten bey verluſt leibs und
lebens verbotten geweſen/ und dahero hat Tiberius einen
ſoldaten vmb eines pauen willen/ Peſcennius Niger zehen
ſoldaten umb eines hahnen willen toͤden und zween Tribu-
nos,
darumb daß ſie mit der profeant untreulich umbgan-
gen uñ die den ſoldaten entwendet/ mit ſteinen zu todt werf-
fen laſſen/ in maſſen auch Keyſer Alexander alle Tribunos
ſo in derogleichen that begrieffen am leben geſtraaffet. Sol-
che ſchleunige executiones ob ſo geringen diebſtal ver-
bracht/ geſchahen viel mehr wegen des beſchenen verbots/
alß umb des werts willen der geſtohlnen ſachen. Heut aber
achtet man diebſtahl beynahe vor keinen diebſtahl/ ſon-
dern meinet/ was einem nuhrt vorkoͤmmet/ es ſtehe zu
freunden oder feinden/ muͤſſe preiß ſein und mitgehen. Vnd
diß ſey von Legibus Communibus.

Peculiates und welche allein den Kriegß-
man angehen

SJndt und werden in dieſen tractat begriffen in be-
griffen in beſchreibung Præmiorum und Pœnarum,
durch welche diſciplina militaris erhalten und befeſtiget/
von deren auch der weiſe Solon, wie auch Democritus,
Lyſander, Cicero, Theophraſtus
unnd andere berhuͤmpte
maͤnner ſo hohch ruͤhmen. Ja wohl iſt am ſelben nicht al-
lein in Caſtrenſi, ſondern auch fotenſi politia ſehr viel und
hohch gelegẽ. Dan wan man jenen ſeines wohlhaltens we-

gen
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <p><pb facs="#f0129" n="119"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">des Er&#x017F;ten theils.</hi></fw><lb/>
ko&#x0364;&#x017F;tliches verrichtet alß von ihren manlichen thaten in<lb/>
&#x017F;turm und &#x017F;chlachten verbracht/ zu ru&#x0364;hmen wi&#x017F;&#x017F;en.</p><lb/>
              <p><hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">III</hi></hi> Dieb&#x017F;tahl i&#x017F;t bey den alten bey verlu&#x017F;t leibs und<lb/>
lebens verbotten gewe&#x017F;en/ und dahero hat <hi rendition="#aq">Tiberius</hi> einen<lb/>
&#x017F;oldaten vmb eines pauen willen/ <hi rendition="#aq">Pe&#x017F;cennius Niger</hi> zehen<lb/>
&#x017F;oldaten umb eines hahnen willen to&#x0364;den und zween <hi rendition="#aq">Tribu-<lb/>
nos,</hi> darumb daß &#x017F;ie mit der profeant untreulich umbgan-<lb/>
gen un&#x0303; die den &#x017F;oldaten entwendet/ mit &#x017F;teinen zu todt werf-<lb/>
fen la&#x017F;&#x017F;en/ in ma&#x017F;&#x017F;en auch Key&#x017F;er Alexander alle <hi rendition="#aq">Tribunos</hi><lb/>
&#x017F;o in derogleichen that begrieffen am leben ge&#x017F;traaffet. Sol-<lb/>
che &#x017F;chleunige executiones ob &#x017F;o geringen dieb&#x017F;tal ver-<lb/>
bracht/ ge&#x017F;chahen viel mehr wegen des be&#x017F;chenen verbots/<lb/>
alß umb des werts willen der ge&#x017F;tohlnen &#x017F;achen. Heut aber<lb/>
achtet man dieb&#x017F;tahl beynahe vor keinen dieb&#x017F;tahl/ &#x017F;on-<lb/>
dern meinet/ was einem nuhrt vorko&#x0364;mmet/ es &#x017F;tehe zu<lb/>
freunden oder feinden/ mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;e preiß &#x017F;ein und mitgehen. Vnd<lb/>
diß &#x017F;ey von <hi rendition="#aq">Legibus Communibus.</hi></p>
            </div>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head> <hi rendition="#aq">Peculiates</hi> <hi rendition="#b">und welche allein den Kriegß-<lb/>
man angehen</hi> </head><lb/>
            <p><hi rendition="#in">S</hi>Jndt und werden in die&#x017F;en tractat begriffen in be-<lb/>
griffen in be&#x017F;chreibung <hi rendition="#aq">Præmiorum</hi> und <hi rendition="#aq">P&#x0153;narum,</hi><lb/>
durch welche <hi rendition="#aq">di&#x017F;ciplina militaris</hi> erhalten und befe&#x017F;tiget/<lb/>
von deren auch der wei&#x017F;e <hi rendition="#aq">Solon,</hi> wie auch <hi rendition="#aq">Democritus,<lb/>
Ly&#x017F;ander, Cicero, Theophra&#x017F;tus</hi> unnd andere berhu&#x0364;mpte<lb/>
ma&#x0364;nner &#x017F;o hohch ru&#x0364;hmen. Ja wohl i&#x017F;t am &#x017F;elben nicht al-<lb/>
lein <hi rendition="#aq">in Ca&#x017F;tren&#x017F;i,</hi> &#x017F;ondern auch <hi rendition="#aq">foten&#x017F;i politia</hi> &#x017F;ehr viel und<lb/>
hohch gelege&#x0303;. Dan wan man jenen &#x017F;eines wohlhaltens we-<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">gen</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[119/0129] des Erſten theils. koͤſtliches verrichtet alß von ihren manlichen thaten in ſturm und ſchlachten verbracht/ zu ruͤhmen wiſſen. III Diebſtahl iſt bey den alten bey verluſt leibs und lebens verbotten geweſen/ und dahero hat Tiberius einen ſoldaten vmb eines pauen willen/ Peſcennius Niger zehen ſoldaten umb eines hahnen willen toͤden und zween Tribu- nos, darumb daß ſie mit der profeant untreulich umbgan- gen uñ die den ſoldaten entwendet/ mit ſteinen zu todt werf- fen laſſen/ in maſſen auch Keyſer Alexander alle Tribunos ſo in derogleichen that begrieffen am leben geſtraaffet. Sol- che ſchleunige executiones ob ſo geringen diebſtal ver- bracht/ geſchahen viel mehr wegen des beſchenen verbots/ alß umb des werts willen der geſtohlnen ſachen. Heut aber achtet man diebſtahl beynahe vor keinen diebſtahl/ ſon- dern meinet/ was einem nuhrt vorkoͤmmet/ es ſtehe zu freunden oder feinden/ muͤſſe preiß ſein und mitgehen. Vnd diß ſey von Legibus Communibus. Peculiates und welche allein den Kriegß- man angehen SJndt und werden in dieſen tractat begriffen in be- griffen in beſchreibung Præmiorum und Pœnarum, durch welche diſciplina militaris erhalten und befeſtiget/ von deren auch der weiſe Solon, wie auch Democritus, Lyſander, Cicero, Theophraſtus unnd andere berhuͤmpte maͤnner ſo hohch ruͤhmen. Ja wohl iſt am ſelben nicht al- lein in Caſtrenſi, ſondern auch fotenſi politia ſehr viel und hohch gelegẽ. Dan wan man jenen ſeines wohlhaltens we- gen

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/dilich_kriegsbuch_1607
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/dilich_kriegsbuch_1607/129
Zitationshilfe: Dilich, Wilhelm [i. e. Scheffer, Wilhelm]: Kriegsbuch, darin die Alte und Neue Militaria eigentlich beschrieben. Kassel, 1607, S. 119. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/dilich_kriegsbuch_1607/129>, abgerufen am 23.11.2024.