Dilich, Wilhelm [i. e. Scheffer, Wilhelm]: Kriegsbuch, darin die Alte und Neue Militaria eigentlich beschrieben. Kassel, 1607.des Ersten theils. richt gefordertt. Daselbsten erinnert der Schultheiß seineGerichtsleut ihres eidts/ thut seine gebührlich umbfrage/ verbannet das gericht/ redet darnach klägern/ ist der Pro- foeß/ an/ daß er das jenige/ so vorzubringen und zu klagen/ ansagen solle. Darauff begeret kläger oder Profohß einen führsprechen vnnd nach wichtigkeit der sache ettwa auch einen beystandt/ welcher dan ihme/ so wohl auch be- klagtem vergönnet wirdt/ doch daß der beystandt nuhrt von zweien persohnen. Alß dan fehet der Profohß oder sein fürsprecher an vnd thut seine klage vnnd beweiß dero- selben/ vnd ihme nach beklagter seine verantwortung/ bittet etwa umb schub vnd tag/ welcher ihm auch/ wie in civili judicio angeregt/ allermassen vergönnet wirdt vnnd braucht auch jeder seinen vorigen beistandt vnd vor- sprechen. Da wird den letzlich uff angehörte klage des Pro- fohsen vnd gegentheils verantwortung/ red vnd widerred/ auch gehörete kundtschafft durch Schultheß vnd Richter mit einhelliger umbfrag zu recht erkennet/ ob beklagter loeß gezelet oder aber dem Profohsen zugestellet werden soll/ der ihn mit heimführet vnd hiernechst dem Freien man vnd Nachrichter auff freien platz liefert (da dan for- ters dem urtheil ein genüge geschicht) in mit dem strang an nechsten baum auffzuhengem oder dem schwert/ radt/ wasser/ feuer/ oder mit was todt vermöge urtheilß/ hinzu richten. Ferners ist ad Criminale Judiciun gehörig das Spieß- solchem Y
des Erſten theils. richt gefordertt. Daſelbſten erinnert der Schultheiß ſeineGerichtsleut ihres eidts/ thut ſeine gebuͤhrlich umbfrage/ verbannet das gericht/ redet darnach klaͤgern/ iſt der Pro- foeß/ an/ daß er das jenige/ ſo vorzubringen und zu klagen/ anſagen ſolle. Darauff begeret klaͤger oder Profohß einen fuͤhrſprechen vnnd nach wichtigkeit der ſache ettwa auch einen beyſtandt/ welcher dan ihme/ ſo wohl auch be- klagtem vergoͤnnet wirdt/ doch daß der beyſtandt nuhrt von zweien perſohnen. Alß dan fehet der Profohß oder ſein fuͤrſprecher an vnd thut ſeine klage vnnd beweiß dero- ſelben/ vnd ihme nach beklagter ſeine verantwortung/ bittet etwa umb ſchub vnd tag/ welcher ihm auch/ wie in civili judicio angeregt/ allermaſſen vergoͤnnet wirdt vnnd braucht auch jeder ſeinen vorigen beiſtandt vnd vor- ſprechen. Da wird den letzlich uff angehoͤrte klage des Pro- fohſen vnd gegentheils verantwortung/ red vnd widerred/ auch gehoͤrete kundtſchafft durch Schultheß vnd Richter mit einhelliger umbfrag zu recht erkennet/ ob beklagter loeß gezelet oder aber dem Profohſen zugeſtellet werden ſoll/ der ihn mit heimfuͤhret vnd hiernechſt dem Freien man vnd Nachrichter auff freien platz liefert (da dan for- ters dem urtheil ein genuͤge geſchicht) in mit dem ſtrang an nechſtẽ baum auffzuhengem oder dem ſchwert/ radt/ waſſer/ feuer/ oder mit was todt vermoͤge urtheilß/ hinzu richten. Ferners iſt ad Criminale Judiciũ gehoͤrig das Spieß- ſolchem Y
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <p><pb facs="#f0179" n="175"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">des Erſten theils.</hi></fw><lb/> richt gefordertt. Daſelbſten erinnert der Schultheiß ſeine<lb/> Gerichtsleut ihres eidts/ thut ſeine gebuͤhrlich umbfrage/<lb/> verbannet das gericht/ redet darnach klaͤgern/ iſt der Pro-<lb/> foeß/ an/ daß er das jenige/ ſo vorzubringen und zu klagen/<lb/> anſagen ſolle. Darauff begeret klaͤger oder Profohß<lb/> einen fuͤhrſprechen vnnd nach wichtigkeit der ſache ettwa<lb/> auch einen beyſtandt/ welcher dan ihme/ ſo wohl auch be-<lb/> klagtem vergoͤnnet wirdt/ doch daß der beyſtandt nuhrt<lb/> von zweien perſohnen. Alß dan fehet der Profohß oder<lb/> ſein fuͤrſprecher an vnd thut ſeine klage vnnd beweiß dero-<lb/> ſelben/ vnd ihme nach beklagter ſeine verantwortung/<lb/> bittet etwa umb ſchub vnd tag/ welcher ihm auch/ wie in<lb/><hi rendition="#aq">civili judicio</hi> angeregt/ allermaſſen vergoͤnnet wirdt<lb/> vnnd braucht auch jeder ſeinen vorigen beiſtandt vnd vor-<lb/> ſprechen. Da wird den letzlich uff angehoͤrte klage des Pro-<lb/> fohſen vnd gegentheils verantwortung/ red vnd widerred/<lb/> auch gehoͤrete kundtſchafft durch Schultheß vnd Richter<lb/> mit einhelliger umbfrag zu recht erkennet/ ob beklagter<lb/> loeß gezelet oder aber dem Profohſen zugeſtellet werden<lb/> ſoll/ der ihn mit heimfuͤhret vnd hiernechſt dem Freien<lb/> man vnd Nachrichter auff freien platz liefert (da dan for-<lb/> ters dem urtheil ein genuͤge geſchicht) in mit dem ſtrang an<lb/> nechſtẽ baum auffzuhengem oder dem ſchwert/ radt/ waſſer/<lb/> feuer/ oder mit was todt vermoͤge urtheilß/ hinzu richten.</p><lb/> <p>Ferners iſt <hi rendition="#aq">ad Criminale Judiciũ</hi> gehoͤrig das Spieß-<lb/> recht/ welches man mehrertheils zu anfanges eines zugs<lb/> pflegt zu zulaſſen/ darmit auch der gemeine ſoldat ſehe vnd<lb/> lerne/ wie ſchwer es ſey uͤber mentſchen blut urtheilen. Zu<lb/> <fw place="bottom" type="sig">Y</fw><fw place="bottom" type="catch">ſolchem</fw><lb/></p> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [175/0179]
des Erſten theils.
richt gefordertt. Daſelbſten erinnert der Schultheiß ſeine
Gerichtsleut ihres eidts/ thut ſeine gebuͤhrlich umbfrage/
verbannet das gericht/ redet darnach klaͤgern/ iſt der Pro-
foeß/ an/ daß er das jenige/ ſo vorzubringen und zu klagen/
anſagen ſolle. Darauff begeret klaͤger oder Profohß
einen fuͤhrſprechen vnnd nach wichtigkeit der ſache ettwa
auch einen beyſtandt/ welcher dan ihme/ ſo wohl auch be-
klagtem vergoͤnnet wirdt/ doch daß der beyſtandt nuhrt
von zweien perſohnen. Alß dan fehet der Profohß oder
ſein fuͤrſprecher an vnd thut ſeine klage vnnd beweiß dero-
ſelben/ vnd ihme nach beklagter ſeine verantwortung/
bittet etwa umb ſchub vnd tag/ welcher ihm auch/ wie in
civili judicio angeregt/ allermaſſen vergoͤnnet wirdt
vnnd braucht auch jeder ſeinen vorigen beiſtandt vnd vor-
ſprechen. Da wird den letzlich uff angehoͤrte klage des Pro-
fohſen vnd gegentheils verantwortung/ red vnd widerred/
auch gehoͤrete kundtſchafft durch Schultheß vnd Richter
mit einhelliger umbfrag zu recht erkennet/ ob beklagter
loeß gezelet oder aber dem Profohſen zugeſtellet werden
ſoll/ der ihn mit heimfuͤhret vnd hiernechſt dem Freien
man vnd Nachrichter auff freien platz liefert (da dan for-
ters dem urtheil ein genuͤge geſchicht) in mit dem ſtrang an
nechſtẽ baum auffzuhengem oder dem ſchwert/ radt/ waſſer/
feuer/ oder mit was todt vermoͤge urtheilß/ hinzu richten.
Ferners iſt ad Criminale Judiciũ gehoͤrig das Spieß-
recht/ welches man mehrertheils zu anfanges eines zugs
pflegt zu zulaſſen/ darmit auch der gemeine ſoldat ſehe vnd
lerne/ wie ſchwer es ſey uͤber mentſchen blut urtheilen. Zu
ſolchem
Y
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |