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Dilich, Wilhelm [i. e. Scheffer, Wilhelm]: Kriegsbuch, darin die Alte und Neue Militaria eigentlich beschrieben. Kassel, 1607.

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Erste buch

BEy den Röhmern und Griechen hat man sehr hart
darüber gehalten/ und wann ein soldat aus der ord-
nung gegangen/ denselben am leben gestraafft. Ach welch
ein ungleichheit der alten mit der unsrigen zeit/ in deren
nichts so gemein/ alß herumb streiffen und beuten/ wenig
dero alten schöne ufsicht behertziget/ die auch einen soldaten
umb eines geringen abtrits willen gestraaffet.

Billich ists noch/ daß man gute ufsicht hat/ darmit man beysam-
men bleibe/ vnd nicht hin vnd wider zerlauffe vnnd in die dörffer falle/
besonders aber die in der Vorwacht vnd Vorzug/ dan wan dieselbigen es
anfahen/ so folgen die andern hernach. Jsts dan nahend bey dem feind
oder in der feinde landt/ so werden ihrer viel darüber erschlagen vnd ge-
fangen. Darumb thut man wohl/ daß niemands von reuttern oder
knechten zum quartiren vorhin geschicket werde/ alß der ordentliche quar.
tiermeister/ die fuhrirer vnd etliche wenige persohnen/ so ihnen zugegeben.

Locatio militum ist aber in seriebus und reihen also/ der er-
ste ist der Rottmeister/ der 2/ 4/ 6/ 8/ 10 Substites und ge-
meine soldaten/ der 3/ 5/ 7/ 9 und eilfte antistites oder gu-
te soldaten und dann der letzte der Rottknecht/ ist aber eine
rotte von 16/ wie des Vegetij/ so ist nichstoweniger der
hinderste der Rottknecht.

[Tabelle]

Ein
Erſte buch

BEy den Roͤhmern und Griechen hat man ſehr hart
daruͤber gehalten/ und wann ein ſoldat aus der ord-
nung gegangen/ denſelben am leben geſtraafft. Ach welch
ein ungleichheit der alten mit der unſrigen zeit/ in deren
nichts ſo gemein/ alß herumb ſtreiffen und beuten/ wenig
dero alten ſchoͤne ufſicht behertziget/ die auch einen ſoldaten
umb eines geringen abtrits willen geſtraaffet.

Billich iſts noch/ daß man gute ufſicht hat/ darmit man beyſam-
men bleibe/ vnd nicht hin vnd wider zerlauffe vnnd in die doͤrffer falle/
beſonders aber die in der Vorwacht vnd Vorzug/ dan wan dieſelbigen es
anfahen/ ſo folgen die andern hernach. Jſts dan nahend bey dem feind
oder in der feinde landt/ ſo werden ihrer viel daruͤber erſchlagen vnd ge-
fangen. Darumb thut man wohl/ daß niemands von reuttern oder
knechten zum quartiren vorhin geſchicket werde/ alß der ordentliche quar.
tiermeiſter/ die fuhrirer vnd etliche wenige perſohnen/ ſo ihnen zugegeben.

Locatio militum iſt aber in ſeriebus und reihen alſo/ der er-
ſte iſt der Rottmeiſter/ der 2/ 4/ 6/ 8/ 10 Subſtites und ge-
meine ſoldaten/ der 3/ 5/ 7/ 9 und eilfte antiſtites oder gu-
te ſoldaten und dann der letzte der Rottknecht/ iſt aber eine
rotte von 16/ wie des Vegetij/ ſo iſt nichſtoweniger der
hinderſte der Rottknecht.

[Tabelle]

Ein
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[245/0262] Erſte buch BEy den Roͤhmern und Griechen hat man ſehr hart daruͤber gehalten/ und wann ein ſoldat aus der ord- nung gegangen/ denſelben am leben geſtraafft. Ach welch ein ungleichheit der alten mit der unſrigen zeit/ in deren nichts ſo gemein/ alß herumb ſtreiffen und beuten/ wenig dero alten ſchoͤne ufſicht behertziget/ die auch einen ſoldaten umb eines geringen abtrits willen geſtraaffet. Billich iſts noch/ daß man gute ufſicht hat/ darmit man beyſam- men bleibe/ vnd nicht hin vnd wider zerlauffe vnnd in die doͤrffer falle/ beſonders aber die in der Vorwacht vnd Vorzug/ dan wan dieſelbigen es anfahen/ ſo folgen die andern hernach. Jſts dan nahend bey dem feind oder in der feinde landt/ ſo werden ihrer viel daruͤber erſchlagen vnd ge- fangen. Darumb thut man wohl/ daß niemands von reuttern oder knechten zum quartiren vorhin geſchicket werde/ alß der ordentliche quar. tiermeiſter/ die fuhrirer vnd etliche wenige perſohnen/ ſo ihnen zugegeben. Locatio militum iſt aber in ſeriebus und reihen alſo/ der er- ſte iſt der Rottmeiſter/ der 2/ 4/ 6/ 8/ 10 Subſtites und ge- meine ſoldaten/ der 3/ 5/ 7/ 9 und eilfte antiſtites oder gu- te ſoldaten und dann der letzte der Rottknecht/ iſt aber eine rotte von 16/ wie des Vegetij/ ſo iſt nichſtoweniger der hinderſte der Rottknecht. Ein

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Zitationshilfe: Dilich, Wilhelm [i. e. Scheffer, Wilhelm]: Kriegsbuch, darin die Alte und Neue Militaria eigentlich beschrieben. Kassel, 1607, S. 245. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/dilich_kriegsbuch_1607/262>, abgerufen am 23.11.2024.