Dilich, Wilhelm [i. e. Scheffer, Wilhelm]: Kriegsbuch, darin die Alte und Neue Militaria eigentlich beschrieben. Kassel, 1607.Erste buch Wo man aber mit ein grosser anzahl schiff/ sich zu Obrist
Erſte buch Wo man aber mit ein groſſer anzahl ſchiff/ ſich zu Obriſt
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Erſte buch
Wo man aber mit ein groſſer anzahl ſchiff/ ſich zu
Meehr begeben will/ und alſo mit einer gantzen armada
frembte Laͤnder zu bekriegen entſchloſſen/ iſt es vor ein be-
ſonder genadt und gluͤck zu achten/ wan einem ſolchen vor-
nemen und reiſe daß wetter/ luft und windt beyfaͤllig und
mitgefertich ſich erzeigẽ. Nachdem nuhn auß vergunſt deß
wetterß/ der Admiral von landt ſtoſſen und fahren will/
ſchicket er zwey geringe ſchiff/ gleichſam in prophylacia ſo
mit außbuͤndigen ſoldaten beſetzt/ in die Vorflut oder zug/
welchẽ gebuͤret/ ſo balt ſie etwaß von feindſchafft vermerckẽ/
dem Obriſten oder nechſten hinder ihnen durch ein ge-
merck zeichen oder fahnen deß tageß/ vnd zu nacht durch
licht oder latern kund zu thun. Vnd ob ſie ſchon etwas ver-
mercken gebuͤhret ihnen nichſto weniger fort zu ruͤcken/ ſo
lang biß ſie des feindeß gelegenheit/ macht und ſtaͤrcke ei-
gentlich ingenommen und alß dann ſich wiederumb zu den
ihren zu wenden/ und ihnen alleß anzumelden. Dieſen
beyden ſchiffen folget die gantze Armada in guter ordnung/
ſo viel muͤglich beyſammen/ doch alſo daß kein ſchiff das
ander beruͤhre und im fahren hindere. Die kleinen muͤſſen
ihre ſegel alſo regieren/ daß ſie nicht geſchwinder als die
groſſen und ſchwerbeladenen/ fortrucken und hiermit die
ordnung brechen: Auch werden ſolche groſſe ſchiffe glie-
derweiß mitten ein in Taxi gefuͤhret/ und mit den andern
gleich einem mantel und mauren umbgeben und bedecket.
Nemblich die kleinen fahren theils im Vorzug/ theilß im
Nachzug/ und theils zu beyden ſeiten/ wie die angehaͤnge-
te fluͤgel. Jſt der Kriegßfuͤrſt ſelbſt zu gegen/ muß ſich der
Obriſt
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