Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Dilich, Wilhelm [i. e. Scheffer, Wilhelm]: Kriegsbuch, darin die Alte und Neue Militaria eigentlich beschrieben. Kassel, 1607.

Bild:
<< vorherige Seite

deß Andern theils.
man durch die glieder will salva geben/ die reihen hart ge-
schlossen und die glieder geöffnet werden: Vnd hinwider-
umb wan man durch die reihen zu salviren gesinnet/ die gli-
der geschlossen und die reihen geöfnet/ die rohr einander bey
den köpfen hingeleget und also abgeschossen werde.

Jm Chargiren aber wann die gantze toupe moviret/
schiessen etliche ab/ die andre aber gehen alweil ab. Vnd ge-
schicht beydes in reihen vnd glidern/ doch daß man etweder an einem
ort bleibet/ oder aber nehr zum feinde rücket/ vnnd am felde gewinne/
doch daß man alzeit in abschiessen ein glid weiter hinauß rücke.

[Abbildung]

hier rücker man hinauß vnd
wann man abgeschossen

macht man alhter widerumb
glieder.

Wann man aber solches reihen weise thun will/ so muß man zu
gleich vor sich vnnd zur seiten forttreten/ darmit an dem felde in latere
nichts abgehe.

Ferner pfleget man wann der feind vorhanden/ die
erste scharmützel mit besonderer sicherheit vortheilig zu be-
stellen/ darmit man nicht schaden leide und das volck gleich
zu anfangs darob erschrecke. Darumb lesset man nie-
mand nach seinem gefallen hienauß eilen/ sondern man ver-
ordnet bevelichleut darbey/ so die scharmuzirende anführen
müssen/ und ihnen zeigen wie sie auff einander halten/ auch
einander entsetzen sollen. Vnd ist alß dan auch desto mehr
nachdrucks und hinderhalts vonnöhten/ und daß ein theil

des
N n iij

deß Andern theils.
man durch die glieder will ſalva geben/ die reihen hart ge-
ſchloſſen und die glieder geoͤffnet werden: Vnd hinwider-
umb wan man durch die reihen zu ſalviren geſinnet/ die gli-
der geſchloſſen und die reihen geoͤfnet/ die rohr einander bey
den koͤpfen hingeleget und alſo abgeſchoſſen werde.

Jm Chargiren aber wann die gantze toupe moviret/
ſchieſſen etliche ab/ die andre aber gehen alweil ab. Vnd ge-
ſchicht beydes in reihen vnd glidern/ doch daß man etweder an einem
ort bleibet/ oder aber nehr zum feinde ruͤcket/ vnnd am felde gewinne/
doch daß man alzeit in abſchieſſen ein glid weiter hinauß ruͤcke.

[Abbildung]

hier ruͤcker man hinauß vnd
wann man abgeſchoſſen

macht man alhter widerumb
glieder.

Wann man aber ſolches reihen weiſe thun will/ ſo muß man zu
gleich vor ſich vnnd zur ſeiten forttreten/ darmit an dem felde in latere
nichts abgehe.

Ferner pfleget man wann der feind vorhanden/ die
erſte ſcharmuͤtzel mit beſonderer ſicherheit vortheilig zu be-
ſtellen/ darmit man nicht ſchaden leide und das volck gleich
zu anfangs darob erſchrecke. Darumb leſſet man nie-
mand nach ſeinem gefallen hienauß eilen/ ſondern man ver-
ordnet bevelichleut darbey/ ſo die ſcharmuzirende anfuͤhren
muͤſſen/ und ihnen zeigen wie ſie auff einander halten/ auch
einander entſetzen ſollen. Vnd iſt alß dan auch deſto mehr
nachdrucks und hinderhalts vonnoͤhten/ und daß ein theil

des
N n iij
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0309" n="288"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">deß Andern theils.</hi></fw><lb/>
man durch die glieder will &#x017F;alva geben/ die reihen hart ge-<lb/>
&#x017F;chlo&#x017F;&#x017F;en und die glieder geo&#x0364;ffnet werden: Vnd hinwider-<lb/>
umb wan man durch die reihen zu &#x017F;alviren ge&#x017F;innet/ die gli-<lb/>
der ge&#x017F;chlo&#x017F;&#x017F;en und die reihen geo&#x0364;fnet/ die rohr einander bey<lb/>
den ko&#x0364;pfen hingeleget und al&#x017F;o abge&#x017F;cho&#x017F;&#x017F;en werde.</p><lb/>
            <p>Jm Chargiren aber wann die gantze toupe moviret/<lb/>
&#x017F;chie&#x017F;&#x017F;en etliche ab/ die andre aber gehen alweil ab. <hi rendition="#fr">Vnd ge-<lb/>
&#x017F;chicht beydes in reihen vnd glidern/ doch daß man etweder an einem<lb/>
ort bleibet/ oder aber nehr zum feinde ru&#x0364;cket/ vnnd am felde gewinne/<lb/>
doch daß man alzeit in ab&#x017F;chie&#x017F;&#x017F;en ein glid weiter hinauß ru&#x0364;cke.</hi></p><lb/>
            <figure/>
            <p> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#fr">hier ru&#x0364;cker man hinauß vnd<lb/>
wann man abge&#x017F;cho&#x017F;&#x017F;en</hi> </hi> </p><lb/>
            <p> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#fr">macht man alhter widerumb<lb/>
glieder.</hi> </hi> </p><lb/>
            <p>Wann man aber &#x017F;olches reihen wei&#x017F;e thun will/ &#x017F;o muß man zu<lb/>
gleich vor &#x017F;ich vnnd zur &#x017F;eiten forttreten/ darmit an dem felde in <hi rendition="#aq">latere</hi><lb/>
nichts abgehe.</p><lb/>
            <p>Ferner pfleget man wann der feind vorhanden/ die<lb/>
er&#x017F;te &#x017F;charmu&#x0364;tzel mit be&#x017F;onderer &#x017F;icherheit vortheilig zu be-<lb/>
&#x017F;tellen/ darmit man nicht &#x017F;chaden leide und das volck gleich<lb/>
zu anfangs darob er&#x017F;chrecke. Darumb le&#x017F;&#x017F;et man nie-<lb/>
mand nach &#x017F;einem gefallen hienauß eilen/ &#x017F;ondern man ver-<lb/>
ordnet bevelichleut darbey/ &#x017F;o die &#x017F;charmuzirende anfu&#x0364;hren<lb/>
mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en/ und ihnen zeigen wie &#x017F;ie auff einander halten/ auch<lb/>
einander ent&#x017F;etzen &#x017F;ollen. Vnd i&#x017F;t alß dan auch de&#x017F;to mehr<lb/>
nachdrucks und hinderhalts vonno&#x0364;hten/ und daß ein theil<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">N n iij</fw><fw place="bottom" type="catch">des</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[288/0309] deß Andern theils. man durch die glieder will ſalva geben/ die reihen hart ge- ſchloſſen und die glieder geoͤffnet werden: Vnd hinwider- umb wan man durch die reihen zu ſalviren geſinnet/ die gli- der geſchloſſen und die reihen geoͤfnet/ die rohr einander bey den koͤpfen hingeleget und alſo abgeſchoſſen werde. Jm Chargiren aber wann die gantze toupe moviret/ ſchieſſen etliche ab/ die andre aber gehen alweil ab. Vnd ge- ſchicht beydes in reihen vnd glidern/ doch daß man etweder an einem ort bleibet/ oder aber nehr zum feinde ruͤcket/ vnnd am felde gewinne/ doch daß man alzeit in abſchieſſen ein glid weiter hinauß ruͤcke. [Abbildung] hier ruͤcker man hinauß vnd wann man abgeſchoſſen macht man alhter widerumb glieder. Wann man aber ſolches reihen weiſe thun will/ ſo muß man zu gleich vor ſich vnnd zur ſeiten forttreten/ darmit an dem felde in latere nichts abgehe. Ferner pfleget man wann der feind vorhanden/ die erſte ſcharmuͤtzel mit beſonderer ſicherheit vortheilig zu be- ſtellen/ darmit man nicht ſchaden leide und das volck gleich zu anfangs darob erſchrecke. Darumb leſſet man nie- mand nach ſeinem gefallen hienauß eilen/ ſondern man ver- ordnet bevelichleut darbey/ ſo die ſcharmuzirende anfuͤhren muͤſſen/ und ihnen zeigen wie ſie auff einander halten/ auch einander entſetzen ſollen. Vnd iſt alß dan auch deſto mehr nachdrucks und hinderhalts vonnoͤhten/ und daß ein theil des N n iij

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/dilich_kriegsbuch_1607
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/dilich_kriegsbuch_1607/309
Zitationshilfe: Dilich, Wilhelm [i. e. Scheffer, Wilhelm]: Kriegsbuch, darin die Alte und Neue Militaria eigentlich beschrieben. Kassel, 1607, S. 288. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/dilich_kriegsbuch_1607/309>, abgerufen am 24.11.2024.