Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Dilich, Wilhelm [i. e. Scheffer, Wilhelm]: Kriegsbuch, darin die Alte und Neue Militaria eigentlich beschrieben. Kassel, 1607.

Bild:
<< vorherige Seite

des Anderentheilß.
plätzen/ alß stätte/ Schlösser und Schantzen. Wihr
wollen aber in Obsidione zweyerley betrachten/ in massen
auch in Stataria pugna beschehen/ Aggressionem unnd Re-
gressum,
wie man nemblich eine belägerung angehen/ oder
aber/ so man deß platzes nich mächtig werden kan/ widerumm
abziehen und retrette nemen soll.

Aggressio und wie man ein verwarten ort an-
gehen soll/

Jst zweyerley/ nemblich durch Insidias oder listige
practiken/ und dann ein beständige belägerung/ könt es et-
wa nennen Diuturnam oppugnationem.

Jn Diuturnam

Kommet zweyerley zu besehen/ Cinctio und Propu-
gnatio
wie man nemblich ein statt anzugehen/ und auch
hingegen/ wie man sich in gegenwehrlicher besatzung zu
verhalten pfleget.

Cinctio und Belägerung einer festung

Muhß geschehen durch folgende posten/ durch das
Berennen/ durch Vmbschantzen/ durch Beschissen/ durch
Bestürmen.

Ohne ists aber nicht/ daß ein Feldtobrister vnd Krigßherr wohl
zu bedencken vnd zeitlich zu berahtschlagen/ daß er sich in keine unnoht-
wendige/ langwirige vnd mißliche belägerung begebe: dann verzehret
man leutte/ gelt vnd zeit/ vnd kompt des feindes entsatzung darzwischen/
darob man dann zu weilen etwa mit spot abziehen muß/ so hats aller-
hand gefahr auff sich. Vnnd sind insonders die belägerungen Win-
terßzeit zu meiden. Darumb soll man alle heimligkeit/ schwäche vnd
stärcke des Platzes zuvor wohl wissen. Jtem ob man sich des feindes
anzug vnd entsatzung zu vermuhten habe: Vnnd da er keme/ ob man

gefast
P p ij

des Anderentheilß.
plaͤtzen/ alß ſtaͤtte/ Schloͤſſer und Schantzen. Wihr
wollen aber in Obſidione zweyerley betrachten/ in maſſen
auch in Stataria pugna beſchehen/ Aggreſſionem unnd Re-
greſſum,
wie man nemblich eine belaͤgerung angehen/ oder
aber/ ſo man deß platzes nich maͤchtig werden kan/ widerum̃
abziehen und retrette nemen ſoll.

Aggreſſio und wie man ein verwarten ort an-
gehen ſoll/

Jſt zweyerley/ nemblich durch Inſidias oder liſtige
practiken/ und dann ein beſtaͤndige belaͤgerung/ koͤnt es et-
wa nennen Diuturnam oppugnationem.

Jn Diuturnam

Kommet zweyerley zu beſehen/ Cinctio und Propu-
gnatio
wie man nemblich ein ſtatt anzugehen/ und auch
hingegen/ wie man ſich in gegenwehrlicher beſatzung zu
verhalten pfleget.

Cinctio und Belaͤgerung einer feſtung

Muhß geſchehen durch folgende poſten/ durch das
Berennen/ durch Vmbſchantzen/ durch Beſchiſſen/ durch
Beſtuͤrmen.

Ohne iſts aber nicht/ daß ein Feldtobriſter vnd Krigßherr wohl
zu bedencken vnd zeitlich zu berahtſchlagen/ daß er ſich in keine unnoht-
wendige/ langwirige vnd mißliche belaͤgerung begebe: dann verzehret
man leutte/ gelt vnd zeit/ vnd kompt des feindes entſatzung darzwiſchen/
darob man dann zu weilen etwa mit ſpot abziehen muß/ ſo hats aller-
hand gefahr auff ſich. Vnnd ſind inſonders die belaͤgerungen Win-
terßzeit zu meiden. Darumb ſoll man alle heimligkeit/ ſchwaͤche vnd
ſtaͤrcke des Platzes zuvor wohl wiſſen. Jtem ob man ſich des feindes
anzug vnd entſatzung zu vermuhten habe: Vnnd da er keme/ ob man

gefaſt
P p ij
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0323" n="302"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">des Anderentheilß.</hi></fw><lb/>
pla&#x0364;tzen/ alß &#x017F;ta&#x0364;tte/ Schlo&#x0364;&#x017F;&#x017F;er und Schantzen. Wihr<lb/>
wollen aber in <hi rendition="#aq">Ob&#x017F;idione</hi> zweyerley betrachten/ in ma&#x017F;&#x017F;en<lb/>
auch in <hi rendition="#aq">Stataria pugna</hi> be&#x017F;chehen/ <hi rendition="#aq">Aggre&#x017F;&#x017F;ionem</hi> unnd <hi rendition="#aq">Re-<lb/>
gre&#x017F;&#x017F;um,</hi> wie man nemblich eine bela&#x0364;gerung angehen/ oder<lb/>
aber/ &#x017F;o man deß platzes nich ma&#x0364;chtig werden kan/ widerum&#x0303;<lb/>
abziehen und retrette nemen &#x017F;oll.</p><lb/>
            <div n="4">
              <head><hi rendition="#aq">Aggre&#x017F;&#x017F;io</hi> und wie man ein verwarten ort an-<lb/>
gehen &#x017F;oll/</head><lb/>
              <p>J&#x017F;t zweyerley/ nemblich durch <hi rendition="#aq">In&#x017F;idias</hi> oder li&#x017F;tige<lb/>
practiken/ und dann ein be&#x017F;ta&#x0364;ndige bela&#x0364;gerung/ ko&#x0364;nt es et-<lb/>
wa nennen <hi rendition="#aq">Diuturnam oppugnationem.</hi></p>
            </div><lb/>
            <div n="4">
              <head> <hi rendition="#b">Jn</hi> <hi rendition="#aq">Diuturnam</hi> </head><lb/>
              <p>Kommet zweyerley zu be&#x017F;ehen/ <hi rendition="#aq">Cinctio</hi> und <hi rendition="#aq">Propu-<lb/>
gnatio</hi> wie man nemblich ein &#x017F;tatt anzugehen/ und auch<lb/>
hingegen/ wie man &#x017F;ich in gegenwehrlicher be&#x017F;atzung zu<lb/>
verhalten pfleget.</p>
            </div><lb/>
            <div n="4">
              <head> <hi rendition="#aq">Cinctio</hi> <hi rendition="#b">und Bela&#x0364;gerung einer fe&#x017F;tung</hi> </head><lb/>
              <p>Muhß ge&#x017F;chehen durch folgende po&#x017F;ten/ durch das<lb/>
Berennen/ durch Vmb&#x017F;chantzen/ durch Be&#x017F;chi&#x017F;&#x017F;en/ durch<lb/>
Be&#x017F;tu&#x0364;rmen.</p><lb/>
              <p>Ohne i&#x017F;ts aber nicht/ daß ein Feldtobri&#x017F;ter vnd Krigßherr wohl<lb/>
zu bedencken vnd zeitlich zu beraht&#x017F;chlagen/ daß er &#x017F;ich in keine unnoht-<lb/>
wendige/ langwirige vnd mißliche bela&#x0364;gerung begebe: dann verzehret<lb/>
man leutte/ gelt vnd zeit/ vnd kompt des feindes ent&#x017F;atzung darzwi&#x017F;chen/<lb/>
darob man dann zu weilen etwa mit &#x017F;pot abziehen muß/ &#x017F;o hats aller-<lb/>
hand gefahr auff &#x017F;ich. Vnnd &#x017F;ind in&#x017F;onders die bela&#x0364;gerungen Win-<lb/>
terßzeit zu meiden. Darumb &#x017F;oll man alle heimligkeit/ &#x017F;chwa&#x0364;che vnd<lb/>
&#x017F;ta&#x0364;rcke des Platzes zuvor wohl wi&#x017F;&#x017F;en. Jtem ob man &#x017F;ich des feindes<lb/>
anzug vnd ent&#x017F;atzung zu vermuhten habe: Vnnd da er keme/ ob man<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">P p ij</fw><fw place="bottom" type="catch">gefa&#x017F;t</fw><lb/></p>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[302/0323] des Anderentheilß. plaͤtzen/ alß ſtaͤtte/ Schloͤſſer und Schantzen. Wihr wollen aber in Obſidione zweyerley betrachten/ in maſſen auch in Stataria pugna beſchehen/ Aggreſſionem unnd Re- greſſum, wie man nemblich eine belaͤgerung angehen/ oder aber/ ſo man deß platzes nich maͤchtig werden kan/ widerum̃ abziehen und retrette nemen ſoll. Aggreſſio und wie man ein verwarten ort an- gehen ſoll/ Jſt zweyerley/ nemblich durch Inſidias oder liſtige practiken/ und dann ein beſtaͤndige belaͤgerung/ koͤnt es et- wa nennen Diuturnam oppugnationem. Jn Diuturnam Kommet zweyerley zu beſehen/ Cinctio und Propu- gnatio wie man nemblich ein ſtatt anzugehen/ und auch hingegen/ wie man ſich in gegenwehrlicher beſatzung zu verhalten pfleget. Cinctio und Belaͤgerung einer feſtung Muhß geſchehen durch folgende poſten/ durch das Berennen/ durch Vmbſchantzen/ durch Beſchiſſen/ durch Beſtuͤrmen. Ohne iſts aber nicht/ daß ein Feldtobriſter vnd Krigßherr wohl zu bedencken vnd zeitlich zu berahtſchlagen/ daß er ſich in keine unnoht- wendige/ langwirige vnd mißliche belaͤgerung begebe: dann verzehret man leutte/ gelt vnd zeit/ vnd kompt des feindes entſatzung darzwiſchen/ darob man dann zu weilen etwa mit ſpot abziehen muß/ ſo hats aller- hand gefahr auff ſich. Vnnd ſind inſonders die belaͤgerungen Win- terßzeit zu meiden. Darumb ſoll man alle heimligkeit/ ſchwaͤche vnd ſtaͤrcke des Platzes zuvor wohl wiſſen. Jtem ob man ſich des feindes anzug vnd entſatzung zu vermuhten habe: Vnnd da er keme/ ob man gefaſt P p ij

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/dilich_kriegsbuch_1607
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/dilich_kriegsbuch_1607/323
Zitationshilfe: Dilich, Wilhelm [i. e. Scheffer, Wilhelm]: Kriegsbuch, darin die Alte und Neue Militaria eigentlich beschrieben. Kassel, 1607, S. 302. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/dilich_kriegsbuch_1607/323>, abgerufen am 25.11.2024.