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Dincklage, Emmy von: Der Striethast. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 16. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. [180]–219. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016.

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wird kein Stück geschlachtet, das nicht best (gut) wäre! --

Sie hatte die langen Specklagen in Quadrate getheilt und befahl, daß man die Pfanne erwärme. Na, na, kicherte sie, der Rolf wird nicht allzu viel davon essen; Fasten ist heilsam für junge, übermüthige Bursche und --

Sanne Mühe! schrie Anntrin auf und erfaßte die Hand mit dem Messer. Um aller Heiligen willen, thut es nicht! Ich will Euch dienen und pflegen Nacht und Tag, ich will eine Wallfahrt für Euch machen barfuß, so weit Ihr wollt, ich will ein ganzes Jahr für Euch fasten, ich will thun, was Ihr verlangt -- aber schneidet mir nicht so ins Herz, bringt nicht solches Unglück über mich!

Na, na, na -- unkluges Mädchen, kannst du's nicht erwarten, daß er mir die Zehrung an den Hals hext, damit ich aus dem Wege komme? -- Denk an Gott, Kind, und nicht an die Mannsleute -- für deine Seele sorg' ich, so lang meine Augen offen sind! -- Bei diesen Worten schnitt Sanne Möhe die Speckquadrate franzenartig ein, so daß sie nur oben an der feinen Speckschwarte zusammenhingen, und legte vier derselben symmetrisch in die Pfanne.

Sanne, flüsterte Anntrin, ihre Augen von dem brodelnden Speck erhebend, Sanne, über diesen Striethast wird Gott eines Tages Rechenschaft von Euch fordern. Wie kann ich, wenn Ihr in der Erde liegt, des Guten,

wird kein Stück geschlachtet, das nicht best (gut) wäre! —

Sie hatte die langen Specklagen in Quadrate getheilt und befahl, daß man die Pfanne erwärme. Na, na, kicherte sie, der Rolf wird nicht allzu viel davon essen; Fasten ist heilsam für junge, übermüthige Bursche und —

Sanne Mühe! schrie Anntrin auf und erfaßte die Hand mit dem Messer. Um aller Heiligen willen, thut es nicht! Ich will Euch dienen und pflegen Nacht und Tag, ich will eine Wallfahrt für Euch machen barfuß, so weit Ihr wollt, ich will ein ganzes Jahr für Euch fasten, ich will thun, was Ihr verlangt — aber schneidet mir nicht so ins Herz, bringt nicht solches Unglück über mich!

Na, na, na — unkluges Mädchen, kannst du's nicht erwarten, daß er mir die Zehrung an den Hals hext, damit ich aus dem Wege komme? — Denk an Gott, Kind, und nicht an die Mannsleute — für deine Seele sorg' ich, so lang meine Augen offen sind! — Bei diesen Worten schnitt Sanne Möhe die Speckquadrate franzenartig ein, so daß sie nur oben an der feinen Speckschwarte zusammenhingen, und legte vier derselben symmetrisch in die Pfanne.

Sanne, flüsterte Anntrin, ihre Augen von dem brodelnden Speck erhebend, Sanne, über diesen Striethast wird Gott eines Tages Rechenschaft von Euch fordern. Wie kann ich, wenn Ihr in der Erde liegt, des Guten,

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Thomas Weitin: Herausgeber
Digital Humanities Cooperation Konstanz/Darmstadt: Bereitstellung der Texttranskription. (2017-03-14T13:59:48Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Jan Merkt, Thomas Gilli, Jasmin Bieber, Katharina Herget, Anni Peter, Christian Thomas, Benjamin Fiechter: Bearbeitung der digitalen Edition. (2017-03-14T13:59:48Z)

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Zitationshilfe: Dincklage, Emmy von: Der Striethast. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 16. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. [180]–219. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/dincklage_striethast_1910/29>, abgerufen am 21.11.2024.