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Döpler, Jacob: Theatrum poenarum, Suppliciorum Et Executionum Criminalium, Oder Schau-Platz/ Derer Leibes und Lebens-Straffen. Bd. 1. Sonderhausen, 1693.

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Nachts in ihrem Bette heimsuchen / und mit ihr verdächtig umgehen mochte. Doch ist gewis/ daß als er einsmahls des Nachts zu Witta schleichen wolte/ er von einen kleinen Hund verrathen worden / welcher mit Bellen Lerm gemacht/ daß der Schleicher vor der Wittae Gemach ertappet wurde. Als es die Hrrtzogin merckte/ sagte sie: Der Schelm sucht gewiß unser Frauenzimmer/ womit er schon so viel verstund/ daß er ja sagen solte. Ungeachtet nun Berengarius alles erfuhr/ zwang ihn doch Witta mit Zauberey / daß er sie dennoch lieben muste. Den Dominicum aber ließ er ausschneiden/ daß er künstig sein unzeitiges courtesiren muste bleiben lassen.

Luitprand. Ticinens. Hist. lib. 5. c. 15. f. 149. M. Jacob. Dan. Ernst Confect. Taffel lib. 3. n. 96. p. 779.

XXII. Origines hat sich selber auch verschnitten/ damit er nicht von den bösen Lüsten angefochten werden möchte. Euseb. lib. 6. c. 8. Leontius, Bischoff zu Alexandrien ließ sich ausscheiden/ daß er mit seiner Amasia Eustolia desto freier und sicherer courtesiren könte/ ward aber abgesetzet.

Henel. in ot. Uratislav. c. 35. p. 289.

XXIII. Adramyntes, der Lydier König/ hat unter allen zuerst Weibes-Bilder ausschneiden lassen/ und zu seinen Dienst gebrauchet. Xanthus, lib. 2. rer. Lydiarum. Coel. Rhodigin. Lect. Antiq. lib. 20. cap. 14. pag. 775. Athenaeus, lib. 12. Dipnosoph. Pert-Gregor. Tholosan. Syntagm. Jur. Univ. lib. 7. c. 2. n. 20. Deme die Perser nachgefolget. Zeiler, cent. 4. Quaest. 52. pag. 276.

XXVII. Der König in Assyrien schickte seine Gemahlin Stratonicem mit einem überaus schönen Baumeister/ Combabes genant/ nach Babylon/ einen Königlichen Pallast allda anzulegen/ und aufführen zu lassen. Damit nun der König nicht einen Verdacht auf ihn werffen möchte/ als wenn er mit der Gemahlin was böses vornehmen würde/ schnitte er ihn selber die testiculos ab. Dem etliche Edelleuthe/ so mit in der Suite waren/ drinn nachfolgeten. Dergleichen würde man heut zu Tage wenig finden/ die es so machten.

Lucian. in Dialog. de Dea Syria. Petr. Gregor. Tholosan. Syntagm. Jur. Univ. lib 7. c. 2. n. 24.

XXIV. Johann von Essen hatte von dem Hertzog zu Cleve/ gegen Erlegung einer Summa Geldes/ ein Privilegium erlanget/ daß er in seinem Lande das Vieh verschneiden durffte. Nachdem nun dieser Wind bekahm/ daß einer mit seiner Tochter Kundschafft gemacht/ hat er sie sobald in die Cammer

Nachts in ihrem Bette heimsuchen / und mit ihr verdächtig umgehen mochte. Doch ist gewis/ daß als er einsmahls des Nachts zu Witta schleichen wolte/ er von einen kleinen Hund verrathen worden / welcher mit Bellen Lerm gemacht/ daß der Schleicher vor der Wittae Gemach ertappet wurde. Als es die Hrrtzogin merckte/ sagte sie: Der Schelm sucht gewiß unser Frauenzimmer/ womit er schon so viel verstund/ daß er ja sagen solte. Ungeachtet nun Berengarius alles erfuhr/ zwang ihn doch Witta mit Zauberey / daß er sie dennoch lieben muste. Den Dominicum aber ließ er ausschneiden/ daß er künstig sein unzeitiges courtesiren muste bleiben lassen.

Luitprand. Ticinens. Hist. lib. 5. c. 15. f. 149. M. Jacob. Dan. Ernst Confect. Taffel lib. 3. n. 96. p. 779.

XXII. Origines hat sich selber auch verschnitten/ damit er nicht von den bösen Lüsten angefochten werden möchte. Euseb. lib. 6. c. 8. Leontius, Bischoff zu Alexandrien ließ sich ausscheiden/ daß er mit seiner Amasia Eustolia desto freier und sicherer courtesiren könte/ ward aber abgesetzet.

Henel. in ot. Uratislav. c. 35. p. 289.

XXIII. Adramyntes, der Lydier König/ hat unter allen zuerst Weibes-Bilder ausschneiden lassen/ und zu seinen Dienst gebrauchet. Xanthus, lib. 2. rer. Lydiarum. Coel. Rhodigin. Lect. Antiq. lib. 20. cap. 14. pag. 775. Athenaeus, lib. 12. Dipnosoph. Pert-Gregor. Tholosan. Syntagm. Jur. Univ. lib. 7. c. 2. n. 20. Deme die Perser nachgefolget. Zeiler, cent. 4. Quaest. 52. pag. 276.

XXVII. Der König in Assyrien schickte seine Gemahlin Stratonicem mit einem überaus schönen Baumeister/ Combabes genant/ nach Babylon/ einen Königlichen Pallast allda anzulegen/ und aufführen zu lassen. Damit nun der König nicht einen Verdacht auf ihn werffen möchte/ als wenn er mit der Gemahlin was böses vornehmen würde/ schnitte er ihn selber die testiculos ab. Dem etliche Edelleuthe/ so mit in der Suite waren/ drinn nachfolgeten. Dergleichen würde man heut zu Tage wenig finden/ die es so machten.

Lucian. in Dialog. de Dea Syria. Petr. Gregor. Tholosan. Syntagm. Jur. Univ. lib 7. c. 2. n. 24.

XXIV. Johann von Essen hatte von dem Hertzog zu Cleve/ gegen Erlegung einer Summa Geldes/ ein Privilegium erlanget/ daß er in seinem Lande das Vieh verschneiden durffte. Nachdem nun dieser Wind bekahm/ daß einer mit seiner Tochter Kundschafft gemacht/ hat er sie sobald in die Cammer

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        <p>XXVII. Der König in Assyrien schickte seine Gemahlin Stratonicem mit einem                      überaus schönen Baumeister/ Combabes genant/ nach Babylon/ einen Königlichen                      Pallast allda anzulegen/ und aufführen zu lassen. Damit nun der König nicht                      einen Verdacht auf ihn werffen möchte/ als wenn er mit der Gemahlin was böses                      vornehmen würde/ schnitte er ihn selber die testiculos ab. Dem etliche                      Edelleuthe/ so mit in der Suite waren/ drinn nachfolgeten. Dergleichen würde                      man heut zu Tage wenig finden/ die es so machten.</p>
        <p>Lucian. in Dialog. de Dea Syria. Petr. Gregor. Tholosan. Syntagm. Jur. Univ. lib                      7. c. 2. n. 24.</p>
        <p>XXIV. Johann von Essen hatte von dem Hertzog zu Cleve/ gegen Erlegung einer                      Summa Geldes/ ein Privilegium erlanget/ daß er in seinem Lande das Vieh                      verschneiden durffte. Nachdem nun dieser Wind bekahm/ daß einer mit seiner                      Tochter Kundschafft gemacht/ hat er sie sobald in die Cammer
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[1016/1022] Nachts in ihrem Bette heimsuchen / und mit ihr verdächtig umgehen mochte. Doch ist gewis/ daß als er einsmahls des Nachts zu Witta schleichen wolte/ er von einen kleinen Hund verrathen worden / welcher mit Bellen Lerm gemacht/ daß der Schleicher vor der Wittae Gemach ertappet wurde. Als es die Hrrtzogin merckte/ sagte sie: Der Schelm sucht gewiß unser Frauenzimmer/ womit er schon so viel verstund/ daß er ja sagen solte. Ungeachtet nun Berengarius alles erfuhr/ zwang ihn doch Witta mit Zauberey / daß er sie dennoch lieben muste. Den Dominicum aber ließ er ausschneiden/ daß er künstig sein unzeitiges courtesiren muste bleiben lassen. Luitprand. Ticinens. Hist. lib. 5. c. 15. f. 149. M. Jacob. Dan. Ernst Confect. Taffel lib. 3. n. 96. p. 779. XXII. Origines hat sich selber auch verschnitten/ damit er nicht von den bösen Lüsten angefochten werden möchte. Euseb. lib. 6. c. 8. Leontius, Bischoff zu Alexandrien ließ sich ausscheiden/ daß er mit seiner Amasia Eustolia desto freier und sicherer courtesiren könte/ ward aber abgesetzet. Henel. in ot. Uratislav. c. 35. p. 289. XXIII. Adramyntes, der Lydier König/ hat unter allen zuerst Weibes-Bilder ausschneiden lassen/ und zu seinen Dienst gebrauchet. Xanthus, lib. 2. rer. Lydiarum. Coel. Rhodigin. Lect. Antiq. lib. 20. cap. 14. pag. 775. Athenaeus, lib. 12. Dipnosoph. Pert-Gregor. Tholosan. Syntagm. Jur. Univ. lib. 7. c. 2. n. 20. Deme die Perser nachgefolget. Zeiler, cent. 4. Quaest. 52. pag. 276. XXVII. Der König in Assyrien schickte seine Gemahlin Stratonicem mit einem überaus schönen Baumeister/ Combabes genant/ nach Babylon/ einen Königlichen Pallast allda anzulegen/ und aufführen zu lassen. Damit nun der König nicht einen Verdacht auf ihn werffen möchte/ als wenn er mit der Gemahlin was böses vornehmen würde/ schnitte er ihn selber die testiculos ab. Dem etliche Edelleuthe/ so mit in der Suite waren/ drinn nachfolgeten. Dergleichen würde man heut zu Tage wenig finden/ die es so machten. Lucian. in Dialog. de Dea Syria. Petr. Gregor. Tholosan. Syntagm. Jur. Univ. lib 7. c. 2. n. 24. XXIV. Johann von Essen hatte von dem Hertzog zu Cleve/ gegen Erlegung einer Summa Geldes/ ein Privilegium erlanget/ daß er in seinem Lande das Vieh verschneiden durffte. Nachdem nun dieser Wind bekahm/ daß einer mit seiner Tochter Kundschafft gemacht/ hat er sie sobald in die Cammer

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Zitationshilfe: Döpler, Jacob: Theatrum poenarum, Suppliciorum Et Executionum Criminalium, Oder Schau-Platz/ Derer Leibes und Lebens-Straffen. Bd. 1. Sonderhausen, 1693, S. 1016. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/doepler_theatrum01_1693/1022>, abgerufen am 25.11.2024.