Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Döpler, Jacob: Theatrum poenarum, Suppliciorum Et Executionum Criminalium, Oder Schau-Platz/ Derer Leibes und Lebens-Straffen. Bd. 1. Sonderhausen, 1693.

Bild:
<< vorherige Seite
Majol. tom. 2. dier. Canic. colloq. 2. pag. 524. Bacon. Tom. 11. Annal. anno 1509. n. 81. & 82. Joseph. Marian. lib. 15. Annal. Hispan. c. 11.

Besold. in Polit. lib. 2. c. ult. n. 55. & de Poenis fol. 313. dee rep. curanda c. ult. 9. 10.

Philipp. Harsdörffer/ im Schauplatz Lust- und Lehrreicher Geschichte p. 3. pag. 251. & part. 8. pag. 255. & 256.

Camerar. Hor. successiv. part. c. 38. pag. 130. & seqq. Just. Lips. in monuit Polit. lib. 2. c. 11. pag. 281. Abraham a Krechwiz, in Sylvula Polit. Hist. sub rubr. was die Erfoderung vor GOttes Richterstuhl für Krafft habe fol. 356. & seqq. Zwinger. in theat. Vol. 5. lib. 4. fol. 1354. Adam Cortrejo in dissert. Jurid. de Extrema Provocatione ad constantissimum & innocentissimum Tribunal JEsu Christi c. 5. th. 12. 16. & 17. Zeiler. Epist. 324.

CCLV. Worbey aber zu mercken daß in Bürgerlichen Sachen/ da einer sein Recht von der Obrigkeit/ wie er vermeinet/ daß er es haben möchte/ nicht erlangen kan / oder wenn ihm die Sache gantz abgesprochen würde/ solche frevele und boßhaffte Fürladung vor Gottes Gericht ohne Straffe zu unterfangen sich nicht erkühnen darff/ weil er noch immer an einen höhern Richter/ und endlich gar an die Landes-Herrschafft selbst appelliren kan. Denn wenn diesen also nachgesehen würde/ dürffte viele Boßheit und eigne Rache mit unterlauffen/ auch die Obrigkeit endlich gar für nichts gehalten werden/ sondern ihre Autorität mercklich fallen/ und mancher es den Advocaten/ dessen Georg Valent. Winther. in parth. litig. lib. 2. cap. 14. num. 19. gedencket/ nachthun wollen/ welcher dieser unzulässigen Provocation sich vielmahl freventlicher Weise bedienet hatte / als er aber tod kranck/ und darbey erinnert wurde/ daß er nun seiner Seelen wahr nehmen solte/ daß sie wohl führe/ blieb er bey seinem alten Lied Appello! Appello! und damit starb er elendiglich dahin/ absqve dubio sententiam immutabilem atqve inappellabilem expertus. Drum setzet auch ermeldter Winther in angeführten Tractat Lib. 3. c. 31. klar/ daß solche Art zu appelliren keines weges aus den Rechten defendiret werden könne. Welchem geichfals

Menoch. Lib. 2. de A. I. Q. cent. 4. p. 556.
Majol. tom. 2. dier. Canic. colloq. 2. pag. 524. Bacon. Tom. 11. Annal. anno 1509. n. 81. & 82. Joseph. Marian. lib. 15. Annal. Hispan. c. 11.

Besold. in Polit. lib. 2. c. ult. n. 55. & de Poenis fol. 313. dee rep. curanda c. ult. 9. 10.

Philipp. Harsdörffer/ im Schauplatz Lust- und Lehrreicher Geschichte p. 3. pag. 251. & part. 8. pag. 255. & 256.

Camerar. Hor. successiv. part. c. 38. pag. 130. & seqq. Just. Lips. in monuit Polit. lib. 2. c. 11. pag. 281. Abraham à Krechwiz, in Sylvula Polit. Hist. sub rubr. was die Erfoderung vor GOttes Richterstuhl für Krafft habe fol. 356. & seqq. Zwinger. in theat. Vol. 5. lib. 4. fol. 1354. Adam Cortrejo in dissert. Jurid. de Extrema Provocatione ad constantissimum & innocentissimum Tribunal JEsu Christi c. 5. th. 12. 16. & 17. Zeiler. Epist. 324.

CCLV. Worbey aber zu mercken daß in Bürgerlichen Sachen/ da einer sein Recht von der Obrigkeit/ wie er vermeinet/ daß er es haben möchte/ nicht erlangen kan / oder wenn ihm die Sache gantz abgesprochen würde/ solche frevele und boßhaffte Fürladung vor Gottes Gericht ohne Straffe zu unterfangen sich nicht erkühnen darff/ weil er noch immer an einen höhern Richter/ und endlich gar an die Landes-Herrschafft selbst appelliren kan. Denn wenn diesen also nachgesehen würde/ dürffte viele Boßheit und eigne Rache mit unterlauffen/ auch die Obrigkeit endlich gar für nichts gehalten werden/ sondern ihre Autorität mercklich fallen/ und mancher es den Advocaten/ dessen Georg Valent. Winther. in parth. litig. lib. 2. cap. 14. num. 19. gedencket/ nachthun wollen/ welcher dieser unzulässigen Provocation sich vielmahl freventlicher Weise bedienet hatte / als er aber tod kranck/ und darbey erinnert wurde/ daß er nun seiner Seelen wahr nehmen solte/ daß sie wohl führe/ blieb er bey seinem alten Lied Appello! Appello! und damit starb er elendiglich dahin/ absqve dubio sententiam immutabilem atqve inappellabilem expertus. Drum setzet auch ermeldter Winther in angeführten Tractat Lib. 3. c. 31. klar/ daß solche Art zu appelliren keines weges aus den Rechten defendiret werden könne. Welchem geichfals

Menoch. Lib. 2. de A. I. Q. cent. 4. p. 556.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <pb facs="#f0108" n="92"/>
        <l>Majol. tom. 2. dier. Canic. colloq. 2. pag. 524.</l>
        <l>Bacon. Tom. 11. Annal. anno 1509. n. 81. &amp; 82.</l>
        <l>Joseph. Marian. lib. 15. Annal. Hispan. c. 11.</l>
        <p>Besold. in Polit. lib. 2. c. ult. n. 55. &amp; de Poenis fol. 313. dee rep.                      curanda c. ult. 9. 10.</p>
        <p>Philipp. Harsdörffer/ im Schauplatz Lust- und Lehrreicher Geschichte p. 3. pag.                      251. &amp; part. 8. pag. 255. &amp; 256.</p>
        <l>Camerar. Hor. successiv. part. c. 38. pag. 130. &amp; seqq.</l>
        <l>Just. Lips. in monuit Polit. lib. 2. c. 11. pag. 281.</l>
        <l>Abraham à Krechwiz, in Sylvula Polit. Hist. sub rubr. was die Erfoderung vor                      GOttes Richterstuhl für Krafft habe fol. 356. &amp; seqq.</l>
        <l>Zwinger. in theat. Vol. 5. lib. 4. fol. 1354.</l>
        <l>Adam Cortrejo in dissert. Jurid. de Extrema Provocatione ad constantissimum &amp;                      innocentissimum Tribunal JEsu Christi c. 5. th. 12. 16. &amp; 17.</l>
        <l>Zeiler. Epist. 324.</l>
        <p>CCLV. Worbey aber zu mercken daß in Bürgerlichen Sachen/ da einer sein Recht von                      der Obrigkeit/ wie er vermeinet/ daß er es haben möchte/ nicht erlangen kan /                      oder wenn ihm die Sache gantz abgesprochen würde/ solche frevele und boßhaffte                      Fürladung vor Gottes Gericht ohne Straffe zu unterfangen sich nicht erkühnen                      darff/ weil er noch immer an einen höhern Richter/ und endlich gar an die                      Landes-Herrschafft selbst appelliren kan. Denn wenn diesen also nachgesehen                      würde/ dürffte viele Boßheit und eigne Rache mit unterlauffen/ auch die                      Obrigkeit endlich gar für nichts gehalten werden/ sondern ihre Autorität                      mercklich fallen/ und mancher es den Advocaten/ dessen Georg Valent. Winther.                      in parth. litig. lib. 2. cap. 14. num. 19. gedencket/ nachthun wollen/ welcher                      dieser unzulässigen Provocation sich vielmahl freventlicher Weise bedienet hatte                     / als er aber tod kranck/ und darbey erinnert wurde/ daß er nun seiner Seelen                      wahr nehmen solte/ daß sie wohl führe/ blieb er bey seinem alten Lied Appello!                      Appello! und damit starb er elendiglich dahin/ absqve dubio sententiam                      immutabilem atqve inappellabilem expertus. Drum setzet auch ermeldter Winther in                      angeführten Tractat Lib. 3. c. 31. klar/ daß solche Art zu appelliren keines                      weges aus den Rechten defendiret werden könne. Welchem geichfals</p>
        <l>Menoch. Lib. 2. de A. I. Q. cent. 4. p. 556.</l>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[92/0108] Majol. tom. 2. dier. Canic. colloq. 2. pag. 524. Bacon. Tom. 11. Annal. anno 1509. n. 81. & 82. Joseph. Marian. lib. 15. Annal. Hispan. c. 11. Besold. in Polit. lib. 2. c. ult. n. 55. & de Poenis fol. 313. dee rep. curanda c. ult. 9. 10. Philipp. Harsdörffer/ im Schauplatz Lust- und Lehrreicher Geschichte p. 3. pag. 251. & part. 8. pag. 255. & 256. Camerar. Hor. successiv. part. c. 38. pag. 130. & seqq. Just. Lips. in monuit Polit. lib. 2. c. 11. pag. 281. Abraham à Krechwiz, in Sylvula Polit. Hist. sub rubr. was die Erfoderung vor GOttes Richterstuhl für Krafft habe fol. 356. & seqq. Zwinger. in theat. Vol. 5. lib. 4. fol. 1354. Adam Cortrejo in dissert. Jurid. de Extrema Provocatione ad constantissimum & innocentissimum Tribunal JEsu Christi c. 5. th. 12. 16. & 17. Zeiler. Epist. 324. CCLV. Worbey aber zu mercken daß in Bürgerlichen Sachen/ da einer sein Recht von der Obrigkeit/ wie er vermeinet/ daß er es haben möchte/ nicht erlangen kan / oder wenn ihm die Sache gantz abgesprochen würde/ solche frevele und boßhaffte Fürladung vor Gottes Gericht ohne Straffe zu unterfangen sich nicht erkühnen darff/ weil er noch immer an einen höhern Richter/ und endlich gar an die Landes-Herrschafft selbst appelliren kan. Denn wenn diesen also nachgesehen würde/ dürffte viele Boßheit und eigne Rache mit unterlauffen/ auch die Obrigkeit endlich gar für nichts gehalten werden/ sondern ihre Autorität mercklich fallen/ und mancher es den Advocaten/ dessen Georg Valent. Winther. in parth. litig. lib. 2. cap. 14. num. 19. gedencket/ nachthun wollen/ welcher dieser unzulässigen Provocation sich vielmahl freventlicher Weise bedienet hatte / als er aber tod kranck/ und darbey erinnert wurde/ daß er nun seiner Seelen wahr nehmen solte/ daß sie wohl führe/ blieb er bey seinem alten Lied Appello! Appello! und damit starb er elendiglich dahin/ absqve dubio sententiam immutabilem atqve inappellabilem expertus. Drum setzet auch ermeldter Winther in angeführten Tractat Lib. 3. c. 31. klar/ daß solche Art zu appelliren keines weges aus den Rechten defendiret werden könne. Welchem geichfals Menoch. Lib. 2. de A. I. Q. cent. 4. p. 556.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Theatrum-Literatur der Frühen Neuzeit: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-11-26T12:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-11-26T12:54:31Z)
Arne Binder: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-11-26T12:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/doepler_theatrum01_1693
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/doepler_theatrum01_1693/108
Zitationshilfe: Döpler, Jacob: Theatrum poenarum, Suppliciorum Et Executionum Criminalium, Oder Schau-Platz/ Derer Leibes und Lebens-Straffen. Bd. 1. Sonderhausen, 1693, S. 92. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/doepler_theatrum01_1693/108>, abgerufen am 22.05.2024.