und andern Waffen/ als der Feder / ausgeführeten und endigten. Volebant magis belli-potentes qvam Sapienti-potentes esse, wie
Pet. Heigius part. 1. qvaest. 7. n. 32.
ex ore Ennii redet/ drum sie auch öffters duellirten/ so/ daß wer unten lag / oder sich gefangen geben/ und üm Perdon bitten muste/ die Sache verlohr/ oder sonst vor schuldig erkant wurde. Absonderlich aber provocirte der Kläger zum Zweykampf/ wenn er keine Zeugen hatte/ womit er seine Klage beweisen konte.
Gryphiand. de Weichb. Sax. c. 45. n. 16.
CCLXXXIX. Und gaben sich die Sachsen aus vor Erfinder und Anstiffter solches vermeinten Rechts/ so sie Kampf-Faust- oder Kolden-Recht nenneten.
Gloss. ad art. 35. Weichbilds ibi:
Kämpfen ist sonderlich den Sachsen Eigenthum/ des sie sich ziehen an ihr Privilegium.
CCXC. Item die alten Schwaben und Francken /
Schottelius in tr. de singular. & antiq. in German. jurib. c. 28. §. 9.
Welche gewisse Ordnungen und Gesetze gemachet/ auf was Art und Weise/ aus was vor Ursachen/ mit wem/ und mit was vor Waffen sie solchen Kampf antreten und vollenden solten/ wie nach der Länge
im Sachsen-Spiegel. lib. 1. art. 63.
Item in Weichbild art. 35.
und Schwaben-Spiegel cap. 70. 71. 72. & 73.
Deßgleichen bey dem Goldasto part. 2. der Reichs-Satzungen sub annum 1410.
zulesen. So daß man sich nicht gnung verwundern kan/ mit was vor Ernst und Eifer sie über solch Kampf-Recht gehalten.
CCXCI. Majores illi nostri religiosissimi mortales [inqvit Aventinus Annal. Bojor. lib. 4 pag. 248.] magis Deo, qvam sibi confisi, plus divinae justitiae ejusqve promissis, qvam suo ingenio aut Sapientiae innitebantur: potiusqve Coelestibus decretis, qvam suis opinionibus stabant. Officiis omnibus atqve Actis Numen supremum interesse voluerunt, eaqve demum rata haberi, qvum divinum auspicium addixisset. Cuncta qvasi in Theatro superum despectantium, in conspectuqve Dei optimi maximigeri statuerunt. Proinde in causis ambiguis. maxime criminibus, quae nullo humano testimonio probari poterant, ad coelestia beneficia, ad summam Majestatem, qvae falli non potest, tanqvam ad arbitrium honorarium, & judicem omnium confugiebant.
und andern Waffen/ als der Feder / ausgeführeten und endigten. Volebant magis belli-potentes qvam Sapienti-potentes esse, wie
Pet. Heigius part. 1. qvaest. 7. n. 32.
ex ore Ennii redet/ drum sie auch öffters duellirten/ so/ daß wer unten lag / oder sich gefangen geben/ und üm Perdon bitten muste/ die Sache verlohr/ oder sonst vor schuldig erkant wurde. Absonderlich aber provocirte der Kläger zum Zweykampf/ wenn er keine Zeugen hatte/ womit er seine Klage beweisen konte.
Gryphiand. de Weichb. Sax. c. 45. n. 16.
CCLXXXIX. Und gaben sich die Sachsen aus vor Erfinder und Anstiffter solches vermeinten Rechts/ so sie Kampf-Faust- oder Kolden-Recht nenneten.
Gloss. ad art. 35. Weichbilds ibi:
Kämpfen ist sonderlich den Sachsen Eigenthum/ des sie sich ziehen an ihr Privilegium.
CCXC. Item die alten Schwaben und Francken /
Schottelius in tr. de singular. & antiq. in German. jurib. c. 28. §. 9.
Welche gewisse Ordnungen und Gesetze gemachet/ auf was Art und Weise/ aus was vor Ursachen/ mit wem/ und mit was vor Waffen sie solchen Kampf antreten und vollenden solten/ wie nach der Länge
im Sachsen-Spiegel. lib. 1. art. 63.
Item in Weichbild art. 35.
und Schwaben-Spiegel cap. 70. 71. 72. & 73.
Deßgleichen bey dem Goldasto part. 2. der Reichs-Satzungen sub annum 1410.
zulesen. So daß man sich nicht gnung verwundern kan/ mit was vor Ernst und Eifer sie über solch Kampf-Recht gehalten.
CCXCI. Majores illi nostri religiosissimi mortales [inqvit Aventinus Annal. Bojor. lib. 4 pag. 248.] magis Deo, qvam sibi confisi, plus divinae justitiae ejusqve promissis, qvam suo ingenio aut Sapientiae innitebantur: potiusqve Coelestibus decretis, qvam suis opinionibus stabant. Officiis omnibus atqve Actis Numen supremum interesse voluerunt, eaqve demum rata haberi, qvum divinum auspicium addixisset. Cuncta qvasi in Theatro superum despectantium, in conspectuqve Dei optimi maximigeri statuerunt. Proinde in causis ambiguis. maximè criminibus, quae nullo humano testimonio probari poterant, ad coelestia beneficia, ad summam Majestatem, qvae falli non potest, tanqvam ad arbitrium honorarium, & judicem omnium confugiebant.
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und andern Waffen/ als der Feder / ausgeführeten und endigten. Volebant magis belli-potentes qvam Sapienti-potentes esse, wie</p><p>Pet. Heigius part. 1. qvaest. 7. n. 32.</p><p>ex ore Ennii redet/ drum sie auch öffters duellirten/ so/ daß wer unten lag / oder sich gefangen geben/ und üm Perdon bitten muste/ die Sache verlohr/ oder sonst vor schuldig erkant wurde. Absonderlich aber provocirte der Kläger zum Zweykampf/ wenn er keine Zeugen hatte/ womit er seine Klage beweisen konte.</p><p>Gryphiand. de Weichb. Sax. c. 45. n. 16.</p><p>CCLXXXIX. Und gaben sich die Sachsen aus vor Erfinder und Anstiffter solches vermeinten Rechts/ so sie Kampf-Faust- oder Kolden-Recht nenneten.</p><p>Gloss. ad art. 35. Weichbilds ibi:</p><p>Kämpfen ist sonderlich den Sachsen Eigenthum/ des sie sich ziehen an ihr Privilegium.</p><p>CCXC. Item die alten Schwaben und Francken /</p><p>Schottelius in tr. de singular. & antiq. in German. jurib. c. 28. §. 9.</p><p>Welche gewisse Ordnungen und Gesetze gemachet/ auf was Art und Weise/ aus was vor Ursachen/ mit wem/ und mit was vor Waffen sie solchen Kampf antreten und vollenden solten/ wie nach der Länge</p><p>im Sachsen-Spiegel. lib. 1. art. 63.</p><p>Item in Weichbild art. 35.</p><p>und Schwaben-Spiegel cap. 70. 71. 72. & 73.</p><p>Deßgleichen bey dem Goldasto part. 2. der Reichs-Satzungen sub annum 1410.</p><p>zulesen. So daß man sich nicht gnung verwundern kan/ mit was vor Ernst und Eifer sie über solch Kampf-Recht gehalten.</p><p>CCXCI. Majores illi nostri religiosissimi mortales [inqvit Aventinus Annal. Bojor. lib. 4 pag. 248.] magis Deo, qvam sibi confisi, plus divinae justitiae ejusqve promissis, qvam suo ingenio aut Sapientiae innitebantur: potiusqve Coelestibus decretis, qvam suis opinionibus stabant. Officiis omnibus atqve Actis Numen supremum interesse voluerunt, eaqve demum rata haberi, qvum divinum auspicium addixisset. Cuncta qvasi in Theatro superum despectantium, in conspectuqve Dei optimi maximigeri statuerunt. Proinde in causis ambiguis. maximè criminibus, quae nullo humano testimonio probari poterant, ad coelestia beneficia, ad summam Majestatem, qvae falli non potest, tanqvam ad arbitrium honorarium, & judicem omnium confugiebant.</p></div></body></text></TEI>
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und andern Waffen/ als der Feder / ausgeführeten und endigten. Volebant magis belli-potentes qvam Sapienti-potentes esse, wie
Pet. Heigius part. 1. qvaest. 7. n. 32.
ex ore Ennii redet/ drum sie auch öffters duellirten/ so/ daß wer unten lag / oder sich gefangen geben/ und üm Perdon bitten muste/ die Sache verlohr/ oder sonst vor schuldig erkant wurde. Absonderlich aber provocirte der Kläger zum Zweykampf/ wenn er keine Zeugen hatte/ womit er seine Klage beweisen konte.
Gryphiand. de Weichb. Sax. c. 45. n. 16.
CCLXXXIX. Und gaben sich die Sachsen aus vor Erfinder und Anstiffter solches vermeinten Rechts/ so sie Kampf-Faust- oder Kolden-Recht nenneten.
Gloss. ad art. 35. Weichbilds ibi:
Kämpfen ist sonderlich den Sachsen Eigenthum/ des sie sich ziehen an ihr Privilegium.
CCXC. Item die alten Schwaben und Francken /
Schottelius in tr. de singular. & antiq. in German. jurib. c. 28. §. 9.
Welche gewisse Ordnungen und Gesetze gemachet/ auf was Art und Weise/ aus was vor Ursachen/ mit wem/ und mit was vor Waffen sie solchen Kampf antreten und vollenden solten/ wie nach der Länge
im Sachsen-Spiegel. lib. 1. art. 63.
Item in Weichbild art. 35.
und Schwaben-Spiegel cap. 70. 71. 72. & 73.
Deßgleichen bey dem Goldasto part. 2. der Reichs-Satzungen sub annum 1410.
zulesen. So daß man sich nicht gnung verwundern kan/ mit was vor Ernst und Eifer sie über solch Kampf-Recht gehalten.
CCXCI. Majores illi nostri religiosissimi mortales [inqvit Aventinus Annal. Bojor. lib. 4 pag. 248.] magis Deo, qvam sibi confisi, plus divinae justitiae ejusqve promissis, qvam suo ingenio aut Sapientiae innitebantur: potiusqve Coelestibus decretis, qvam suis opinionibus stabant. Officiis omnibus atqve Actis Numen supremum interesse voluerunt, eaqve demum rata haberi, qvum divinum auspicium addixisset. Cuncta qvasi in Theatro superum despectantium, in conspectuqve Dei optimi maximigeri statuerunt. Proinde in causis ambiguis. maximè criminibus, quae nullo humano testimonio probari poterant, ad coelestia beneficia, ad summam Majestatem, qvae falli non potest, tanqvam ad arbitrium honorarium, & judicem omnium confugiebant.
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Döpler, Jacob: Theatrum poenarum, Suppliciorum Et Executionum Criminalium, Oder Schau-Platz/ Derer Leibes und Lebens-Straffen. Bd. 1. Sonderhausen, 1693, S. 104. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/doepler_theatrum01_1693/120>, abgerufen am 24.11.2024.
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