Welches gleichfals der heilige Kirchen Vater Hieronymus, in den Commentario über den Propheten Esaiam/ bezeuget/ wenn er spricht: Non est omnium recte judicare, sed eorum, qui sunt Prudentes.
Und gehet es heut zu Tage nicht mehr so zu wie bey den Römern/ welche Ungelehrten/ ja wohl mannigmahl alten ausgedienten Soldaten und Officirern / als eine Gnade/ das Richterliche Ambt auftrugen/ etliche Assessores aber / welche auf etwas niedrigern Stühlen/ als des Richters seiner war/ sassen / Ihnen adjungirten/ die Rath gaben/ wie solche ungeschickte Richter urtheilen und Recht sprechen solten. Dannenhero auch ihren Bescheiden allemahl die Clausul: Auf genommenen Bedacht/ und gehabten Rath/ inseriret und mit eingerücket wurde/ teste
Besold. in Process. Jur. Thes. Pract. annex. c. 3. pag. 1061.
Sondern ein ieder Fürst und Herr/ trachtet darnach/ daß er zu solchen wichtigen Ambt tüchtige/ gelehrte und erfahrne Leute erlange und bestelle.
Adam Keller. d. tr. c. 27. pag. 195.
Allermaßen auch Käyser CARL der Fünffte/ in der Peinlichen Hals-Gerichts-Ordnung / Art. I. ausdrücklich gebeut/ in Verb. Daß alle/ sonderlich aber die Peinliche Gerichte/ mit frommen/ erbarn/ verständigen und erfahrnen Richtern / nnd andern Gerichts-Personen/ so tungendlich und best dieselbe/ nach Gelegenheit iedes Orths/ zu haben/ und zu bekommen sind/ zu bestellen.
Add. Praefat. Ord. Process. Jud. Sax.
ibi
Auch zu mehrern Verhuf dessen nicht allein unsere Regierung/ Appellation- und Hoff-Gericht/ Consistoria, Juristen Faculteten und Schöppen-Stühle mit ehrlichen und die Gerechtigkeit liebhabenden Persohnen besetzet.
Ignorantia enim judicis, plerumque est Calamitas innocentis, inquit Augustinus.
Lib. 19. de Civit. Dei c. 6.
Et judicandi munere indigni habentur qui imperiti sunt Legum, & usu rerum sunt destituti.
Novell. 82. pr.
Quia tales non possunt per se nosse, quid Justum sit, sed honestatem judicandi aliunde emendicare coguntur, Hoc autem nihil aliud est, quam alienis oculis videre, & alienis auribus audire.
Welches gleichfals der heilige Kirchen Vater Hieronymus, in den Commentario über den Propheten Esaiam/ bezeuget/ wenn er spricht: Non est omnium rectè judicare, sed eorum, qui sunt Prudentes.
Und gehet es heut zu Tage nicht mehr so zu wie bey den Römern/ welche Ungelehrten/ ja wohl mannigmahl alten ausgedienten Soldaten und Officirern / als eine Gnade/ das Richterliche Ambt auftrugen/ etliche Assessores aber / welche auf etwas niedrigern Stühlen/ als des Richters seiner war/ sassen / Ihnen adjungirten/ die Rath gaben/ wie solche ungeschickte Richter urtheilen und Recht sprechen solten. Dannenhero auch ihren Bescheiden allemahl die Clausul: Auf genommenen Bedacht/ und gehabten Rath/ inseriret und mit eingerücket wurde/ teste
Besold. in Process. Jur. Thes. Pract. annex. c. 3. pag. 1061.
Sondern ein ieder Fürst und Herr/ trachtet darnach/ daß er zu solchen wichtigen Ambt tüchtige/ gelehrte und erfahrne Leute erlange und bestelle.
Adam Keller. d. tr. c. 27. pag. 195.
Allermaßen auch Käyser CARL der Fünffte/ in der Peinlichen Hals-Gerichts-Ordnung / Art. I. ausdrücklich gebeut/ in Verb. Daß alle/ sonderlich aber die Peinliche Gerichte/ mit frommen/ erbarn/ verständigen und erfahrnen Richtern / nnd andern Gerichts-Personen/ so tungendlich und best dieselbe/ nach Gelegenheit iedes Orths/ zu haben/ und zu bekommen sind/ zu bestellen.
Add. Praefat. Ord. Process. Jud. Sax.
ibi
Auch zu mehrern Verhuf dessen nicht allein unsere Regierung/ Appellation- und Hoff-Gericht/ Consistoria, Juristen Faculteten und Schöppen-Stühle mit ehrlichen und die Gerechtigkeit liebhabenden Persohnen besetzet.
Ignorantia enim judicis, plerumque est Calamitas innocentis, inquit Augustinus.
Lib. 19. de Civit. Dei c. 6.
Et judicandi munere indigni habentur qui imperiti sunt Legum, & usu rerum sunt destituti.
Novell. 82. pr.
Quia tales non possunt per se nosse, quid Justum sit, sed honestatem judicandi aliunde emendicare coguntur, Hoc autem nihil aliud est, quàm alienis oculis videre, & alienis auribus audire.
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[186/0202]
Welches gleichfals der heilige Kirchen Vater Hieronymus, in den Commentario über den Propheten Esaiam/ bezeuget/ wenn er spricht: Non est omnium rectè judicare, sed eorum, qui sunt Prudentes.
Und gehet es heut zu Tage nicht mehr so zu wie bey den Römern/ welche Ungelehrten/ ja wohl mannigmahl alten ausgedienten Soldaten und Officirern / als eine Gnade/ das Richterliche Ambt auftrugen/ etliche Assessores aber / welche auf etwas niedrigern Stühlen/ als des Richters seiner war/ sassen / Ihnen adjungirten/ die Rath gaben/ wie solche ungeschickte Richter urtheilen und Recht sprechen solten. Dannenhero auch ihren Bescheiden allemahl die Clausul: Auf genommenen Bedacht/ und gehabten Rath/ inseriret und mit eingerücket wurde/ teste
Besold. in Process. Jur. Thes. Pract. annex. c. 3. pag. 1061.
Sondern ein ieder Fürst und Herr/ trachtet darnach/ daß er zu solchen wichtigen Ambt tüchtige/ gelehrte und erfahrne Leute erlange und bestelle.
Adam Keller. d. tr. c. 27. pag. 195.
Allermaßen auch Käyser CARL der Fünffte/ in der Peinlichen Hals-Gerichts-Ordnung / Art. I. ausdrücklich gebeut/ in Verb. Daß alle/ sonderlich aber die Peinliche Gerichte/ mit frommen/ erbarn/ verständigen und erfahrnen Richtern / nnd andern Gerichts-Personen/ so tungendlich und best dieselbe/ nach Gelegenheit iedes Orths/ zu haben/ und zu bekommen sind/ zu bestellen.
Add. Praefat. Ord. Process. Jud. Sax.
ibi
Auch zu mehrern Verhuf dessen nicht allein unsere Regierung/ Appellation- und Hoff-Gericht/ Consistoria, Juristen Faculteten und Schöppen-Stühle mit ehrlichen und die Gerechtigkeit liebhabenden Persohnen besetzet.
Ignorantia enim judicis, plerumque est Calamitas innocentis, inquit Augustinus.
Lib. 19. de Civit. Dei c. 6.
Et judicandi munere indigni habentur qui imperiti sunt Legum, & usu rerum sunt destituti.
Novell. 82. pr.
Quia tales non possunt per se nosse, quid Justum sit, sed honestatem judicandi aliunde emendicare coguntur, Hoc autem nihil aliud est, quàm alienis oculis videre, & alienis auribus audire.
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Döpler, Jacob: Theatrum poenarum, Suppliciorum Et Executionum Criminalium, Oder Schau-Platz/ Derer Leibes und Lebens-Straffen. Bd. 1. Sonderhausen, 1693, S. 186. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/doepler_theatrum01_1693/202>, abgerufen am 16.02.2025.
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