Knich. ad Privileg. Saxon. de non appell. fol. 18.Cothmann, Respons. 1. n. 545.
XXI. So hat er sich auch vor niemand zu fürchten/ sondern gleich durchzugehen / und den Armen so wohl/ als den Reichen/ den Fremden so wohl als den Einheimischen gleiches Recht mitzutheilen.
Levit. 19. v. 15.Deuter. 1. v. 17.
Judex debet examinare causas, non personas: hoc est, non attendere, quis & quasis in Judicio stet, sed quam justam causam foveat.
Dan. Clasen ad art. 3. Const. Crim. Caroli V. Pag. 50.Rudolph. Godofred, Knichen, Op. Polit. Vol. 1. lib. 2. part. 1. cap. 13. pag. 659.
Denn bey einem tapffern Gemüthe sol Recht und Billigkeit allezeit mehr gelten / als Gewalt/ drum sich auch dasselbe vor keine Drohungen fürchtet/ sie mögen auch herkommen/ von wem sie wollen.
Garzon, d. Disc. 145. pag. 1031.
Und wer furchtsam ist/ dienet nicht zum Richter: Deßwegen Syrach c. 7 v. 4. recht und wohl saget. Laß dich nicht verlangen Richter zu seyn/ du köntest denn durch dein Vermögen alles Unrecht zu rechte bringen: Daß du dich nicht vielleicht entsetzest für einen Gewaltigen/ und das Recht mit Schanden lässest / wie dem Pilato wiederfahren/ der zwar das Recht gewust/ aber sich durch die Drohungen der Jüden also schrecken lassen/ daß er mit Schanden davon abgewichen.
XXII. D. Casp. Ziegler hat diese/ und andere Virtutes Judicis, so er[unleserliches Material]an sich haben sol/ gar artig zusammen gesetzet/ wenn Er also schreibet: Judex debet esse FORTIS, ut non extimescat potentiam litigantis, & ut convitia, opprobria, libellos famosos, & quicquid denique adversi contingere possit, sebria, libellos famosos, & quicquid denique adversi contingere possit, serena fronte contemnat: TEMPERANS, ut sobrie rem agat, nec pleno gutture Sententias evomat: ab AVARITIA alienus, ne munera accipiat, neve corrumpi se patiatur. CONSTANS, ut omnes motus fortunae, mutationesque rerum, Personarum, temporum leves & imbecilles esse credat: PATIENS, sed cum ingenio, ne contemptibilis fiat. Non Iracundus, sed mansuetus, ne pravo in transversum rapiatur impetu: VERITATIS amans, ne quid omittat, quod ad Causae cognitionem plene percipiendam facit. SEVERUS, ne histrioniam agere videatur, & ut Judicii autoritatem conservet: BENIGNUS, ne duriore interpretatione Leges extendat & pro-
Knich. ad Privileg. Saxon. de non appell. fol. 18.Cothmann, Respons. 1. n. 545.
XXI. So hat er sich auch vor niemand zu fürchten/ sondern gleich durchzugehen / und den Armen so wohl/ als den Reichen/ den Fremden so wohl als den Einheimischen gleiches Recht mitzutheilen.
Levit. 19. v. 15.Deuter. 1. v. 17.
Judex debet examinare causas, non personas: hoc est, non attendere, quis & quasis in Judicio stet, sed quàm justam causam foveat.
Dan. Clasen ad art. 3. Const. Crim. Caroli V. Pag. 50.Rudolph. Godofred, Knichen, Op. Polit. Vol. 1. lib. 2. part. 1. cap. 13. pag. 659.
Denn bey einem tapffern Gemüthe sol Recht und Billigkeit allezeit mehr gelten / als Gewalt/ drum sich auch dasselbe vor keine Drohungen fürchtet/ sie mögen auch herkommen/ von wem sie wollen.
Garzon, d. Disc. 145. pag. 1031.
Und wer furchtsam ist/ dienet nicht zum Richter: Deßwegen Syrach c. 7 v. 4. recht und wohl saget. Laß dich nicht verlangen Richter zu seyn/ du köntest denn durch dein Vermögen alles Unrecht zu rechte bringen: Daß du dich nicht vielleicht entsetzest für einen Gewaltigen/ und das Recht mit Schanden lässest / wie dem Pilato wiederfahren/ der zwar das Recht gewust/ aber sich durch die Drohungen der Jüden also schrecken lassen/ daß er mit Schanden davon abgewichen.
XXII. D. Casp. Ziegler hat diese/ und andere Virtutes Judicis, so er[unleserliches Material]an sich haben sol/ gar artig zusammen gesetzet/ wenn Er also schreibet: Judex debet esse FORTIS, ut non extimescat potentiam litigantis, & ut convitia, opprobria, libellos famosos, & quicquid denique adversi contingere possit, sebria, libellos famosos, & quicquid denique adversi contingere possit, serena fronte contemnat: TEMPERANS, ut sobriè rem agat, nec pleno gutture Sententias evomat: ab AVARITIA alienus, ne munera accipiat, neve corrumpi se patiatur. CONSTANS, ut omnes motus fortunae, mutationesque rerum, Personarum, temporum leves & imbecilles esse credat: PATIENS, sed cum ingenio, ne contemptibilis fiat. Non Iracundus, sed mansuetus, ne pravo in transversum rapiatur impetu: VERITATIS amans, ne quid omittat, quod ad Causae cognitionem plenè percipiendam facit. SEVERUS, ne histrioniam agere videatur, & ut Judicii autoritatem conservet: BENIGNUS, ne duriore interpretatione Leges extendat & pro-
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[204/0220]
Knich. ad Privileg. Saxon. de non appell. fol. 18. Cothmann, Respons. 1. n. 545. XXI. So hat er sich auch vor niemand zu fürchten/ sondern gleich durchzugehen / und den Armen so wohl/ als den Reichen/ den Fremden so wohl als den Einheimischen gleiches Recht mitzutheilen.
Levit. 19. v. 15. Deuter. 1. v. 17. Judex debet examinare causas, non personas: hoc est, non attendere, quis & quasis in Judicio stet, sed quàm justam causam foveat.
Dan. Clasen ad art. 3. Const. Crim. Caroli V. Pag. 50. Rudolph. Godofred, Knichen, Op. Polit. Vol. 1. lib. 2. part. 1. cap. 13. pag. 659. Denn bey einem tapffern Gemüthe sol Recht und Billigkeit allezeit mehr gelten / als Gewalt/ drum sich auch dasselbe vor keine Drohungen fürchtet/ sie mögen auch herkommen/ von wem sie wollen.
Garzon, d. Disc. 145. pag. 1031.
Und wer furchtsam ist/ dienet nicht zum Richter: Deßwegen Syrach c. 7 v. 4. recht und wohl saget. Laß dich nicht verlangen Richter zu seyn/ du köntest denn durch dein Vermögen alles Unrecht zu rechte bringen: Daß du dich nicht vielleicht entsetzest für einen Gewaltigen/ und das Recht mit Schanden lässest / wie dem Pilato wiederfahren/ der zwar das Recht gewust/ aber sich durch die Drohungen der Jüden also schrecken lassen/ daß er mit Schanden davon abgewichen.
XXII. D. Casp. Ziegler hat diese/ und andere Virtutes Judicis, so er_ an sich haben sol/ gar artig zusammen gesetzet/ wenn Er also schreibet: Judex debet esse FORTIS, ut non extimescat potentiam litigantis, & ut convitia, opprobria, libellos famosos, & quicquid denique adversi contingere possit, sebria, libellos famosos, & quicquid denique adversi contingere possit, serena fronte contemnat: TEMPERANS, ut sobriè rem agat, nec pleno gutture Sententias evomat: ab AVARITIA alienus, ne munera accipiat, neve corrumpi se patiatur. CONSTANS, ut omnes motus fortunae, mutationesque rerum, Personarum, temporum leves & imbecilles esse credat: PATIENS, sed cum ingenio, ne contemptibilis fiat. Non Iracundus, sed mansuetus, ne pravo in transversum rapiatur impetu: VERITATIS amans, ne quid omittat, quod ad Causae cognitionem plenè percipiendam facit. SEVERUS, ne histrioniam agere videatur, & ut Judicii autoritatem conservet: BENIGNUS, ne duriore interpretatione Leges extendat & pro-
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Döpler, Jacob: Theatrum poenarum, Suppliciorum Et Executionum Criminalium, Oder Schau-Platz/ Derer Leibes und Lebens-Straffen. Bd. 1. Sonderhausen, 1693, S. 204. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/doepler_theatrum01_1693/220>, abgerufen am 24.11.2024.
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