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Döpler, Jacob: Theatrum poenarum, Suppliciorum Et Executionum Criminalium, Oder Schau-Platz/ Derer Leibes und Lebens-Straffen. Bd. 1. Sonderhausen, 1693.

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In c. singulis, Dist. 86. L. 11. ff. de poenis.

Jacob Otto, in Corp. Jur. criminal. pag. 212.

Des Richters Ernst soll allezeit mit Güthe/ Freundligkeit und Barmhertzigkeit oder Gnade temperiret/ und ein Unterscheid zwischen des Richters ernstlichen / und des Henckers grausamen Anblicke seyn/ davon Grogorius in moralibus also schreibet: Omnis qui juste judicat, stateram in manu gestat, utroq; penso justitiam & Misericordiam portat. Sed per Justitian & Misericordiam reddit peccatis Sententiam: Per Misericordiam vero peccati temperat poenam: Maßen denn hierinn ein weltlicher Richter dem obersten Richter / nemlich Gott selbsten/ nachzufolgen hat/ von dem der Prophet Habacuc saget: Cum iratus fueris, misericordiae recordaberis: Wenn du zürnest/ wirst du doch an deine Gnade gedencken. Drum auch bey den Sinesern nebst dem Richter auf der einen Seiten ein Knabe mit einen Rosen-Strauß stehet/ auf der andern aber ein Jüngling/ dessen geblöster/ und mit Zi nober roth gefärbter Arm einen blancken Sebel empor träget: Jener bildet die Barmhertzigkeit/ dieser aber die Gerechtigkeit für.

Stifler/ in Geistlichen Historien-Schatz c. 36. pag. 2219.

Erasm. Francisci. in Neu-Polirten Geschicht-Kunst und Tugend-Spiegel Lib. 2. Disc. 2. pag. 317.

XXXIII. Allein es muß keine unzeitige Barmhertzigkeit seyn: Judex enim non mitior esse debet lege.

Novell 82. c. 10. L. ult. C. de compens. Barbosa, Thes. Pract. lib. 9. c. 88. axiom. 19.

Wie denn auch GOtt selbsten solches verbeuth Exod. c. 21. v. 12. & 14. Num. 35. v. 31. Deuteronom. 13. v. 8. Dein Auge soll seiner nicht schonen/ und solt dich seiner nicht erbarmen. Item c. 19. v. 13. & 21.

Dein Auge soll sein nicht schonen/ Fuß üm Fuß.

Vide etiam Sächß. Land-Recht/ lib. 2. art. 13. §. 4 & Weichleb. art. 17. ibi:

Welcher Richter Ungericht nicht richtet/ der ist desselben Gerichts selbst schuldig/ daß über diesen soll gehen. Ubi Glossa Germanica: Hie höre zu Richter / lässest du einem Dieb loß/ der gestohlen hat/ so bist du ein Dieb. Et in Weichbild. Wo der Richter um Dieberey/ Raub/ oder solche Sachen/ die

In c. singulis, Dist. 86. L. 11. ff. de poenis.

Jacob Otto, in Corp. Jur. criminal. pag. 212.

Des Richters Ernst soll allezeit mit Güthe/ Freundligkeit und Barmhertzigkeit oder Gnade temperiret/ und ein Unterscheid zwischen des Richters ernstlichen / uñ des Henckers grausamen Anblicke seyn/ davon Grogorius in moralibus also schreibet: Omnis qui justè judicat, stateram in manu gestat, utroq; penso justitiam & Misericordiam portat. Sed per Justitiã & Misericordiam reddit peccatis Sententiam: Per Misericordiam verò peccati temperat poenam: Maßen denn hierinn ein weltlicher Richter dem obersten Richter / nemlich Gott selbsten/ nachzufolgen hat/ von dem der Prophet Habacuc saget: Cum iratus fueris, misericordiae recordaberis: Wenn du zürnest/ wirst du doch an deine Gnade gedencken. Drum auch bey den Sinesern nebst dem Richter auf der einen Seiten ein Knabe mit einen Rosen-Strauß stehet/ auf der andern aber ein Jüngling/ dessen geblöster/ und mit Zi nober roth gefärbter Arm einen blancken Sebel empor träget: Jener bildet die Barmhertzigkeit/ dieser aber die Gerechtigkeit für.

Stifler/ in Geistlichen Historien-Schatz c. 36. pag. 2219.

Erasm. Francisci. in Neu-Polirten Geschicht-Kunst und Tugend-Spiegel Lib. 2. Disc. 2. pag. 317.

XXXIII. Allein es muß keine unzeitige Barmhertzigkeit seyn: Judex enim non mitior esse debet lege.

Novell 82. c. 10. L. ult. C. de compens. Barbosa, Thes. Pract. lib. 9. c. 88. axiom. 19.

Wie denn auch GOtt selbsten solches verbeuth Exod. c. 21. v. 12. & 14. Num. 35. v. 31. Deuteronom. 13. v. 8. Dein Auge soll seiner nicht schonen/ und solt dich seiner nicht erbarmen. Item c. 19. v. 13. & 21.

Dein Auge soll sein nicht schonen/ Fuß üm Fuß.

Vide etiam Sächß. Land-Recht/ lib. 2. art. 13. §. 4 & Weichleb. art. 17. ibi:

Welcher Richter Ungericht nicht richtet/ der ist desselben Gerichts selbst schuldig/ daß über diesen soll gehen. Ubi Glossa Germanica: Hie höre zu Richter / lässest du einem Dieb loß/ der gestohlen hat/ so bist du ein Dieb. Et in Weichbild. Wo der Richter um Dieberey/ Raub/ oder solche Sachen/ die

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        <p>Des Richters Ernst soll allezeit mit Güthe/ Freundligkeit und Barmhertzigkeit                      oder Gnade temperiret/ und ein Unterscheid zwischen des Richters ernstlichen /                      un&#x0303; des Henckers grausamen Anblicke seyn/ davon Grogorius in moralibus                      also schreibet: Omnis qui justè judicat, stateram in manu gestat, utroq; penso                      justitiam &amp; Misericordiam portat. Sed per Justitia&#x0303; &amp;                      Misericordiam reddit peccatis Sententiam: Per Misericordiam verò peccati                      temperat poenam: Maßen denn hierinn ein weltlicher Richter dem obersten Richter                     / nemlich Gott selbsten/ nachzufolgen hat/ von dem der Prophet Habacuc saget:                      Cum iratus fueris, misericordiae recordaberis: Wenn du zürnest/ wirst du doch                      an deine Gnade gedencken. Drum auch bey den Sinesern nebst dem Richter auf der                      einen Seiten ein Knabe mit einen Rosen-Strauß stehet/ auf der andern aber ein                      Jüngling/ dessen geblöster/ und mit Zi nober roth gefärbter Arm einen blancken                      Sebel empor träget: Jener bildet die Barmhertzigkeit/ dieser aber die                      Gerechtigkeit für.</p>
        <p>Stifler/ in Geistlichen Historien-Schatz c. 36. pag. 2219.</p>
        <p>Erasm. Francisci. in Neu-Polirten Geschicht-Kunst und Tugend-Spiegel Lib. 2.                      Disc. 2. pag. 317.</p>
        <p>XXXIII. Allein es muß keine unzeitige Barmhertzigkeit seyn: Judex enim non mitior                      esse debet lege.</p>
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[213/0229] In c. singulis, Dist. 86. L. 11. ff. de poenis. Jacob Otto, in Corp. Jur. criminal. pag. 212. Des Richters Ernst soll allezeit mit Güthe/ Freundligkeit und Barmhertzigkeit oder Gnade temperiret/ und ein Unterscheid zwischen des Richters ernstlichen / uñ des Henckers grausamen Anblicke seyn/ davon Grogorius in moralibus also schreibet: Omnis qui justè judicat, stateram in manu gestat, utroq; penso justitiam & Misericordiam portat. Sed per Justitiã & Misericordiam reddit peccatis Sententiam: Per Misericordiam verò peccati temperat poenam: Maßen denn hierinn ein weltlicher Richter dem obersten Richter / nemlich Gott selbsten/ nachzufolgen hat/ von dem der Prophet Habacuc saget: Cum iratus fueris, misericordiae recordaberis: Wenn du zürnest/ wirst du doch an deine Gnade gedencken. Drum auch bey den Sinesern nebst dem Richter auf der einen Seiten ein Knabe mit einen Rosen-Strauß stehet/ auf der andern aber ein Jüngling/ dessen geblöster/ und mit Zi nober roth gefärbter Arm einen blancken Sebel empor träget: Jener bildet die Barmhertzigkeit/ dieser aber die Gerechtigkeit für. Stifler/ in Geistlichen Historien-Schatz c. 36. pag. 2219. Erasm. Francisci. in Neu-Polirten Geschicht-Kunst und Tugend-Spiegel Lib. 2. Disc. 2. pag. 317. XXXIII. Allein es muß keine unzeitige Barmhertzigkeit seyn: Judex enim non mitior esse debet lege. Novell 82. c. 10. L. ult. C. de compens. Barbosa, Thes. Pract. lib. 9. c. 88. axiom. 19. Wie denn auch GOtt selbsten solches verbeuth Exod. c. 21. v. 12. & 14. Num. 35. v. 31. Deuteronom. 13. v. 8. Dein Auge soll seiner nicht schonen/ und solt dich seiner nicht erbarmen. Item c. 19. v. 13. & 21. Dein Auge soll sein nicht schonen/ Fuß üm Fuß. Vide etiam Sächß. Land-Recht/ lib. 2. art. 13. §. 4 & Weichleb. art. 17. ibi: Welcher Richter Ungericht nicht richtet/ der ist desselben Gerichts selbst schuldig/ daß über diesen soll gehen. Ubi Glossa Germanica: Hie höre zu Richter / lässest du einem Dieb loß/ der gestohlen hat/ so bist du ein Dieb. Et in Weichbild. Wo der Richter um Dieberey/ Raub/ oder solche Sachen/ die

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Zitationshilfe: Döpler, Jacob: Theatrum poenarum, Suppliciorum Et Executionum Criminalium, Oder Schau-Platz/ Derer Leibes und Lebens-Straffen. Bd. 1. Sonderhausen, 1693, S. 213. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/doepler_theatrum01_1693/229>, abgerufen am 21.11.2024.