TAXILLORUM TORMENTO, quod STANGHETTA nuncupatur, supponi & tormentari. Qui sic adductus, antepuam dict. tormento supponeretur, fuit pluries per Dn. benigne monitus, ad veritatem dicendam; alias dicto tormento supponetur, respondit &c. Et cum veritatem fateri nollet, Dn. mandavit, ipsum Constitutum dicto tormento supponi, & in eo tormentari; qui sic dicto tormento suppositus, in terra prostratus, talo pedis dextri denudato, inter duos ferreos taxillos concavos posito, & Custode carcerum eos STANGHETTA comprimente, clamare cepit alta voce: O hime &c. Et cum in dicto tormento suppositus stetisset per spacium duorum miserere, & aliud ab eo haberi non posset, Dn. mandavit, eundem C. a dicto tormento amoveri, & ad locum suum rep oni &c.
CLXVII. Cavalcanus,
de Brachio Regio part. 3. n. 57.
saget/ daß dieses Tormentum Taxillorum nicht nur zu Peinigung der Füße/ sondern auch der Finger und Hände gebraucht werde/ zumahl bey den Weibern und unerwachsenen jungen Leuthen/ in geringen Verbrechen/ welchen auch Modern. Rom.
Quaest. 39. n. 68.
beystimmet/ sagende/ daß wenn man mit der Sirick-Wach- und andern Voltern die Inhafftirte nicht angreiffen könte/ man sich dieser gelindern Frage bediente / wie wohl selten durch dieselbe das rechte Bekändtnis heraus gebracht würde / indem es mit der Marter nicht lange/ sondern nur drey biß vier Vater Unser lang währete.
CLXVIII. Es scheinet auch/ als wenn Sebast. Guazzin.
in tr. ad Defens. Inquisitor. carcerat. reor. &c. Defens 30. c. 21. n. 11.
einen Unterscheid machen wolte unter tormentum taxillorum und Stanchetae, und daß das letztere etwas schärffer sey/ auch gemeiniglich an der lincken Hand oder lincken Bein appliciret werde/ und zwar zwischen den Gelencken der Finger und Zuhen.
TORMENTUM SIBILORUM,
CLXIX. Ist gleichfals noch in Welschland gebräuchlich/ an den Weibesbildern und jungen Knaben /
Farinac. Quaest. Crim. 28. n. 68.
deren Finger damit geklemmet und ged. ückt werden/ üm die Warheit zubekennen.
TAXILLORUM TORMENTO, quod STANGHETTA nuncupatur, supponi & tormentari. Qui sic adductus, antepuam dict. tormento supponeretur, fuit pluries per Dn. benignè monitus, ad veritatem dicendam; aliàs dicto tormento supponetur, respondit &c. Et cum veritatem fateri nollet, Dn. mandavit, ipsum Constitutum dicto tormento supponi, & in eô tormentari; qui sic dicto tormento suppositus, in terra prostratus, talo pedis dextri denudato, inter duos ferreos taxillos concavos posito, & Custode carcerum eos STANGHETTA comprimente, clamare cepit alta voce: O hime &c. Et cum in dicto tormento suppositus stetisset per spacium duorum miserere, & aliud ab eo haberi non posset, Dn. mandavit, eundem C. à dicto tormento amoveri, & ad locum suum rep oni &c.
CLXVII. Cavalcanus,
de Brachio Regio part. 3. n. 57.
saget/ daß dieses Tormentum Taxillorum nicht nur zu Peinigung der Füße/ sondern auch der Finger und Hände gebraucht werde/ zumahl bey den Weibern und unerwachsenen jungen Leuthen/ in geringen Verbrechen/ welchen auch Modern. Rom.
Quaest. 39. n. 68.
beystimmet/ sagende/ daß wenn man mit der Sirick-Wach- und andern Voltern die Inhafftirte nicht angreiffen könte/ man sich dieser gelindern Frage bediente / wie wohl selten durch dieselbe das rechte Bekändtnis heraus gebracht würde / indem es mit der Marter nicht lange/ sondern nur drey biß vier Vater Unser lang währete.
CLXVIII. Es scheinet auch/ als wenn Sebast. Guazzin.
in tr. ad Defens. Inquisitor. carcerat. reor. &c. Defens 30. c. 21. n. 11.
einen Unterscheid machen wolte unter tormentum taxillorum und Stanchetae, und daß das letztere etwas schärffer sey/ auch gemeiniglich an der lincken Hand oder lincken Bein appliciret werde/ und zwar zwischen den Gelencken der Finger und Zuhen.
TORMENTUM SIBILORUM,
CLXIX. Ist gleichfals noch in Welschland gebräuchlich/ an den Weibesbildern und jungen Knaben /
Farinac. Quaest. Crim. 28. n. 68.
deren Finger damit geklemmet und ged. ückt werden/ üm die Warheit zubekennen.
<TEI><text><body><div><p><pbfacs="#f0318"n="302"/>
TAXILLORUM TORMENTO, quod STANGHETTA nuncupatur, supponi & tormentari. Qui sic adductus, antepuam dict. tormento supponeretur, fuit pluries per Dn. benignè monitus, ad veritatem dicendam; aliàs dicto tormento supponetur, respondit &c. Et cum veritatem fateri nollet, Dn. mandavit, ipsum Constitutum dicto tormento supponi, & in eô tormentari; qui sic dicto tormento suppositus, in terra prostratus, talo pedis dextri denudato, inter duos ferreos taxillos concavos posito, & Custode carcerum eos STANGHETTA comprimente, clamare cepit alta voce: O hime &c. Et cum in dicto tormento suppositus stetisset per spacium duorum miserere, & aliud ab eo haberi non posset, Dn. mandavit, eundem C. à dicto tormento amoveri, & ad locum suum rep oni &c.</p><p>CLXVII. Cavalcanus,</p><p>de Brachio Regio part. 3. n. 57.</p><p>saget/ daß dieses Tormentum Taxillorum nicht nur zu Peinigung der Füße/ sondern auch der Finger und Hände gebraucht werde/ zumahl bey den Weibern und unerwachsenen jungen Leuthen/ in geringen Verbrechen/ welchen auch Modern. Rom.</p><p>Quaest. 39. n. 68.</p><p>beystimmet/ sagende/ daß wenn man mit der Sirick-Wach- und andern Voltern die Inhafftirte nicht angreiffen könte/ man sich dieser gelindern Frage bediente / wie wohl selten durch dieselbe das rechte Bekändtnis heraus gebracht würde / indem es mit der Marter nicht lange/ sondern nur drey biß vier Vater Unser lang währete.</p><p>CLXVIII. Es scheinet auch/ als wenn Sebast. Guazzin.</p><p>in tr. ad Defens. Inquisitor. carcerat. reor. &c. Defens 30. c. 21. n. 11.</p><p>einen Unterscheid machen wolte unter tormentum taxillorum und Stanchetae, und daß das letztere etwas schärffer sey/ auch gemeiniglich an der lincken Hand oder lincken Bein appliciret werde/ und zwar zwischen den Gelencken der Finger und Zuhen.</p><p>TORMENTUM SIBILORUM,</p><p>CLXIX. Ist gleichfals noch in Welschland gebräuchlich/ an den Weibesbildern und jungen Knaben /</p><p>Farinac. Quaest. Crim. 28. n. 68.</p><p>deren Finger damit geklemmet und ged. ückt werden/ üm die Warheit zubekennen.</p></div></body></text></TEI>
[302/0318]
TAXILLORUM TORMENTO, quod STANGHETTA nuncupatur, supponi & tormentari. Qui sic adductus, antepuam dict. tormento supponeretur, fuit pluries per Dn. benignè monitus, ad veritatem dicendam; aliàs dicto tormento supponetur, respondit &c. Et cum veritatem fateri nollet, Dn. mandavit, ipsum Constitutum dicto tormento supponi, & in eô tormentari; qui sic dicto tormento suppositus, in terra prostratus, talo pedis dextri denudato, inter duos ferreos taxillos concavos posito, & Custode carcerum eos STANGHETTA comprimente, clamare cepit alta voce: O hime &c. Et cum in dicto tormento suppositus stetisset per spacium duorum miserere, & aliud ab eo haberi non posset, Dn. mandavit, eundem C. à dicto tormento amoveri, & ad locum suum rep oni &c.
CLXVII. Cavalcanus,
de Brachio Regio part. 3. n. 57.
saget/ daß dieses Tormentum Taxillorum nicht nur zu Peinigung der Füße/ sondern auch der Finger und Hände gebraucht werde/ zumahl bey den Weibern und unerwachsenen jungen Leuthen/ in geringen Verbrechen/ welchen auch Modern. Rom.
Quaest. 39. n. 68.
beystimmet/ sagende/ daß wenn man mit der Sirick-Wach- und andern Voltern die Inhafftirte nicht angreiffen könte/ man sich dieser gelindern Frage bediente / wie wohl selten durch dieselbe das rechte Bekändtnis heraus gebracht würde / indem es mit der Marter nicht lange/ sondern nur drey biß vier Vater Unser lang währete.
CLXVIII. Es scheinet auch/ als wenn Sebast. Guazzin.
in tr. ad Defens. Inquisitor. carcerat. reor. &c. Defens 30. c. 21. n. 11.
einen Unterscheid machen wolte unter tormentum taxillorum und Stanchetae, und daß das letztere etwas schärffer sey/ auch gemeiniglich an der lincken Hand oder lincken Bein appliciret werde/ und zwar zwischen den Gelencken der Finger und Zuhen.
TORMENTUM SIBILORUM,
CLXIX. Ist gleichfals noch in Welschland gebräuchlich/ an den Weibesbildern und jungen Knaben /
Farinac. Quaest. Crim. 28. n. 68.
deren Finger damit geklemmet und ged. ückt werden/ üm die Warheit zubekennen.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Sie haben einen Fehler gefunden?
Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform
DTAQ melden.
Kommentar zur DTA-Ausgabe
Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert.
Weitere Informationen …
Theatrum-Literatur der Frühen Neuzeit: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI.
(2013-11-26T12:54:31Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Döpler, Jacob: Theatrum poenarum, Suppliciorum Et Executionum Criminalium, Oder Schau-Platz/ Derer Leibes und Lebens-Straffen. Bd. 1. Sonderhausen, 1693, S. 302. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/doepler_theatrum01_1693/318>, abgerufen am 22.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.