Döpler, Jacob: Theatrum poenarum, Suppliciorum Et Executionum Criminalium, Oder Schau-Platz/ Derer Leibes und Lebens-Straffen. Bd. 1. Sonderhausen, 1693.chen sie sich doch derselben wieder die/ so ein Crimen Loesae Majestatis begangen haben. Besold. d. dissert. 2. de praemiis, poenis, & Legit. §. 7. Sonderlich aber einer Presse/ so einer Truhen oder Laden gleich ist/ darein legete man den Ubelthäter/ welcher sich mit Speiß und Tranck anfüllen muß/ und schraubet dann nach und nach zu/ welcher nun in solcher Quaal stirbt/ erhält seinen Kindern das Vermögen/ daß sonst dem Könige heimfället. Man schraubet auch zuweilen solche Presse nicht zu/ sondern bindet die grosse Zäen des Ubelthäters an eine Schnur/ ziehet solche durch ein Löchlein/ und windet sie an eine Säule/ oder drehet sie an einen Knebel/ wie die Fuhrleuthe die Ketten ratteln/ sc. Dither, in addit. Thes. Pract. Pesoldi v. Peinliche Frage/ p. 731. & in contin. Thos. Besold. v. Zehe/ p. 684. In Schottland ist die Volter auch gebräuchlich/ wie bey dem Boethio lib. 2. Histor. Scot. pag. 231. n. 44. zusehen. Wie auch in Dennemarck. Ut apparet ex Receß. 3. arr. 19. & alibi: nec non ex processu Dinae Danicae. In Schweden aber soll dieselbe gar selten vorgenommen werden. Tabor. de Tortura, c. 2. n. 18. CXC. Welches auch Gomez, 2. tom. 3. resol. c. 13. inpr. von den Königreich Arragonien schreibet: Käyser Aurelianus pflegte die/ so ihm verdächtig waren/ daß sie eine Ubelthat begangen hätten/ an statt der Volter/ in Wein truncken zu machen/ und durch dieses LENE TORMENTUM: wie es Horatius lib. 3. od. 21. nennet/ sie auszuforschen/ was sie gethan hatten. Petr. Papp. in Corp. Jur. milit. pag. 671. Gleichfals machten es so die Illirici und Macedonier Tubero de temporibus suis, lib. 6. fol. 145. CXCI. Bey uns in Teutschland/ sind vor diesen folgende Instrumenta bey den Torturen gebräuchlich gewesen/ welche auch tyrannische und blutdürstige Richter erdacht und erfunden/ als Stachlichte Sessel/ Stachlichte Stühle/ Stachlichte Wiegen/ Stachlichte Schuhe/ Stachlichte Bünden/ brennende Eisen/ brennende Pulver/ brennendo chen sie sich doch derselben wieder die/ so ein Crimen Loesae Majestatis begangen haben. Besold. d. dissert. 2. de praemiis, poenis, & Legit. §. 7. Sonderlich aber einer Presse/ so einer Truhen oder Laden gleich ist/ darein legete man den Ubelthäter/ welcher sich mit Speiß und Tranck anfüllen muß/ und schraubet dann nach und nach zu/ welcher nun in solcher Quaal stirbt/ erhält seinen Kindern das Vermögen/ daß sonst dem Könige heimfället. Man schraubet auch zuweilen solche Presse nicht zu/ sondern bindet die grosse Zäen des Ubelthäters an eine Schnur/ ziehet solche durch ein Löchlein/ und windet sie an eine Säule/ oder drehet sie an einen Knebel/ wie die Fuhrleuthe die Ketten ratteln/ sc. Dither, in addit. Thes. Pract. Pesoldi v. Peinliche Frage/ p. 731. & in contin. Thos. Besold. v. Zehe/ p. 684. In Schottland ist die Volter auch gebräuchlich/ wie bey dem Boëthio lib. 2. Histor. Scot. pag. 231. n. 44. zusehen. Wie auch in Dennemarck. Ut apparet ex Receß. 3. arr. 19. & alibi: nec non ex processu Dinae Danicae. In Schweden aber soll dieselbe gar selten vorgenommen werden. Tabor. de Tortura, c. 2. n. 18. CXC. Welches auch Gomez, 2. tom. 3. resol. c. 13. inpr. von den Königreich Arragonien schreibet: Käyser Aurelianus pflegte die/ so ihm verdächtig waren/ daß sie eine Ubelthat begangen hätten/ an statt der Volter/ in Wein truncken zu machen/ und durch dieses LENE TORMENTUM: wie es Horatius lib. 3. od. 21. nennet/ sie auszuforschen/ was sie gethan hatten. Petr. Papp. in Corp. Jur. milit. pag. 671. Gleichfals machten es so die Illirici und Macedonier Tubero de temporibus suis, lib. 6. fol. 145. CXCI. Bey uns in Teutschland/ sind vor diesen folgende Instrumenta bey den Torturen gebräuchlich gewesen/ welche auch tyrannische und blutdürstige Richter erdacht und erfunden/ als Stachlichte Sessel/ Stachlichte Stühle/ Stachlichte Wiegen/ Stachlichte Schuhe/ Stachlichte Bünden/ brennende Eisen/ brennende Pulver/ brennendo <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0327" n="311"/> chen sie sich doch derselben wieder die/ so ein Crimen Loesae Majestatis begangen haben.</p> <p>Besold. d. dissert. 2. de praemiis, poenis, & Legit. §. 7.</p> <p>Sonderlich aber einer Presse/ so einer Truhen oder Laden gleich ist/ darein legete man den Ubelthäter/ welcher sich mit Speiß und Tranck anfüllen muß/ und schraubet dann nach und nach zu/ welcher nun in solcher Quaal stirbt/ erhält seinen Kindern das Vermögen/ daß sonst dem Könige heimfället. Man schraubet auch zuweilen solche Presse nicht zu/ sondern bindet die grosse Zäen des Ubelthäters an eine Schnur/ ziehet solche durch ein Löchlein/ und windet sie an eine Säule/ oder drehet sie an einen Knebel/ wie die Fuhrleuthe die Ketten ratteln/ sc.</p> <p>Dither, in addit. Thes. Pract. Pesoldi v. Peinliche Frage/ p. 731. & in contin. Thos. Besold. v. Zehe/ p. 684.</p> <p>In Schottland ist die Volter auch gebräuchlich/ wie bey dem Boëthio lib. 2. Histor. Scot. pag. 231. n. 44.</p> <p>zusehen.</p> <p>Wie auch in Dennemarck.</p> <p>Ut apparet ex Receß. 3. arr. 19. & alibi: nec non ex processu Dinae Danicae.</p> <p>In Schweden aber soll dieselbe gar selten vorgenommen werden.</p> <p>Tabor. de Tortura, c. 2. n. 18.</p> <p>CXC. Welches auch Gomez,</p> <p>2. tom. 3. resol. c. 13. inpr.</p> <p>von den Königreich Arragonien schreibet:</p> <p>Käyser Aurelianus pflegte die/ so ihm verdächtig waren/ daß sie eine Ubelthat begangen hätten/ an statt der Volter/ in Wein truncken zu machen/ und durch dieses LENE TORMENTUM: wie es Horatius</p> <p>lib. 3. od. 21.</p> <p>nennet/ sie auszuforschen/ was sie gethan hatten.</p> <p>Petr. Papp. in Corp. Jur. milit. pag. 671.</p> <p>Gleichfals machten es so die Illirici und Macedonier</p> <p>Tubero de temporibus suis, lib. 6. fol. 145.</p> <p>CXCI. Bey uns in Teutschland/ sind vor diesen folgende Instrumenta bey den Torturen gebräuchlich gewesen/ welche auch tyrannische und blutdürstige Richter erdacht und erfunden/ als Stachlichte Sessel/ Stachlichte Stühle/ Stachlichte Wiegen/ Stachlichte Schuhe/ Stachlichte Bünden/ brennende Eisen/ brennende Pulver/ brennendo </p> </div> </body> </text> </TEI> [311/0327]
chen sie sich doch derselben wieder die/ so ein Crimen Loesae Majestatis begangen haben.
Besold. d. dissert. 2. de praemiis, poenis, & Legit. §. 7.
Sonderlich aber einer Presse/ so einer Truhen oder Laden gleich ist/ darein legete man den Ubelthäter/ welcher sich mit Speiß und Tranck anfüllen muß/ und schraubet dann nach und nach zu/ welcher nun in solcher Quaal stirbt/ erhält seinen Kindern das Vermögen/ daß sonst dem Könige heimfället. Man schraubet auch zuweilen solche Presse nicht zu/ sondern bindet die grosse Zäen des Ubelthäters an eine Schnur/ ziehet solche durch ein Löchlein/ und windet sie an eine Säule/ oder drehet sie an einen Knebel/ wie die Fuhrleuthe die Ketten ratteln/ sc.
Dither, in addit. Thes. Pract. Pesoldi v. Peinliche Frage/ p. 731. & in contin. Thos. Besold. v. Zehe/ p. 684.
In Schottland ist die Volter auch gebräuchlich/ wie bey dem Boëthio lib. 2. Histor. Scot. pag. 231. n. 44.
zusehen.
Wie auch in Dennemarck.
Ut apparet ex Receß. 3. arr. 19. & alibi: nec non ex processu Dinae Danicae.
In Schweden aber soll dieselbe gar selten vorgenommen werden.
Tabor. de Tortura, c. 2. n. 18.
CXC. Welches auch Gomez,
2. tom. 3. resol. c. 13. inpr.
von den Königreich Arragonien schreibet:
Käyser Aurelianus pflegte die/ so ihm verdächtig waren/ daß sie eine Ubelthat begangen hätten/ an statt der Volter/ in Wein truncken zu machen/ und durch dieses LENE TORMENTUM: wie es Horatius
lib. 3. od. 21.
nennet/ sie auszuforschen/ was sie gethan hatten.
Petr. Papp. in Corp. Jur. milit. pag. 671.
Gleichfals machten es so die Illirici und Macedonier
Tubero de temporibus suis, lib. 6. fol. 145.
CXCI. Bey uns in Teutschland/ sind vor diesen folgende Instrumenta bey den Torturen gebräuchlich gewesen/ welche auch tyrannische und blutdürstige Richter erdacht und erfunden/ als Stachlichte Sessel/ Stachlichte Stühle/ Stachlichte Wiegen/ Stachlichte Schuhe/ Stachlichte Bünden/ brennende Eisen/ brennende Pulver/ brennendo
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