Döpler, Jacob: Theatrum poenarum, Suppliciorum Et Executionum Criminalium, Oder Schau-Platz/ Derer Leibes und Lebens-Straffen. Bd. 1. Sonderhausen, 1693.der Hexen angab/ sie drüber verbrand/ er aber nach beygebrachter De fension absolviret wurde/ ungeachtet zwey andere Zauberinnen/ die auch in Feuer aufflohen/ eben dieses auch auf ihn bekanten.] Alß sie nun alda angelanget/ wäre alles von Lichtern/ Fackeln und einen schreckhaften großen Feuer helle/ und unzehlig viel Volckes von Manns- und Weibesbildern/ u. noch mehr bösen Geistern allda gewesen deren Theils als grosse und vornehme Herren/ auch Cavalliers/ und Kriegs-Officirers, andere schwartz/ als Geistliche und Gelehrte/ einige als Bürger/ und sehr viele / als Bauren/ aber mit scheußlichen Gesichte sich praesentiret Unter diesen hätte sie Ruprecht Chimmaulen/ Herbort Leimstänglern/ Curt Schinckenfraßen sc. Item die Schultheissen/ wie auch des Heimbürgen/ Killian Hanenkams Weib/ ferner des Schenkens/ Lorentz Biersteupers/ und des Schäffers Hanß Wollendiebs Weiber aus ihren Dorf Zauberthal/ wie auch ihre Großmutter gekant/ die sich ihrer Ankufft gewundert/ und zugleich erfreuet/ daß sie sich auch in ihre Gesellschafft mit begeben. Drauf hätte ihr Buhle Hanß sie bey der Hand zu einen abscheulich grossen zotigten Bock/ welcher auf einen Trohn gesessen/ so der Satan gewesen/ den man den Praesidenten von der Versamlung geheissen/ geführet / vor dem sie auf die Knie niederfallen/ ihn anbethen/ huldigen/ treu und hold zu seyn/ und beständig zubleiben nochmals zu sagen/ angeloben und versprechen/ auch zu Bezeigung dessen ihm den Hintersten küssen müssen. Drauf wäre ihr Nahme in ein schwartz Buch von dem bösen Geiste geschrieben worden / welcher zu dem Ende ihr zwene Risse in den rechten Daumen gethan/ und Blut/ so viel zu solchen Einschreiben von Nöthen/ heraus gelassen. [Besold, in Thes. Pract. v. Hexen. Walburger, de Lamiis c. 3. q. 2. §. 4. circa finem. pag. 16.] Es hätte auch obgedachter Bock ihren Buhlen Hansen befohlen/ daß er sie in seine Huth nehmen/ sie nimmer verlassen/ sondern ihr aufwarten/ und dienen solte / in allen was sie begehrte: Item/ ihr allemahl anzudeuten/ wenn es Zeit/ auch so ofte es begehret würde/ bey dieser Versamlung zuerscheinen/ und sie in allen zuunterrichten. [Francisci, in Neu-polirten Geschicht-Kunst- und Sitten-Spiegel/ lib. 1. Discurs. 18. pag. 137.] Nach diesem hätten alle Anwesende Zauberer und Hexen mehr ermeltem Bock ihre reverence erwiesen und geopffert/ theils ihre eigene kleine Kinder/ so sie mitgebracht/ praesentiret. der Hexen angab/ sie drüber verbrand/ er aber nach beygebrachter De fension absolviret wurde/ ungeachtet zwey andere Zauberinnen/ die auch in Feuer aufflohen/ eben dieses auch auf ihn bekanten.] Alß sie nun alda angelanget/ wäre alles von Lichtern/ Fackeln und einen schreckhaften großen Feuer helle/ und unzehlig viel Volckes von Mañs- und Weibesbildern/ u. noch mehr bösen Geistern allda gewesen deren Theils als grosse und vornehme Herren/ auch Cavalliers/ und Kriegs-Officirers, andere schwartz/ als Geistliche und Gelehrte/ einige als Bürger/ und sehr viele / als Bauren/ aber mit scheußlichen Gesichte sich praesentiret Unter diesen hätte sie Ruprecht Chimmaulen/ Herbort Leimstänglern/ Curt Schinckenfraßen sc. Item die Schultheissen/ wie auch des Heimbürgen/ Killian Hanenkams Weib/ ferner des Schenkens/ Lorentz Biersteupers/ und des Schäffers Hanß Wollendiebs Weiber aus ihren Dorf Zauberthal/ wie auch ihre Großmutter gekant/ die sich ihrer Ankufft gewundert/ und zugleich erfreuet/ daß sie sich auch in ihre Gesellschafft mit begeben. Drauf hätte ihr Buhle Hanß sie bey der Hand zu einen abscheulich grossen zotigten Bock/ welcher auf einen Trohn gesessen/ so der Satan gewesen/ den man den Praesidenten von der Versamlung geheissen/ geführet / vor dem sie auf die Knie niederfallen/ ihn anbethen/ huldigen/ treu und hold zu seyn/ und beständig zubleiben nochmals zu sagen/ angeloben und versprechen/ auch zu Bezeigung dessen ihm den Hintersten küssen müssen. Drauf wäre ihr Nahme in ein schwartz Buch von dem bösen Geiste geschrieben worden / welcher zu dem Ende ihr zwene Risse in den rechten Daumen gethan/ und Blut/ so viel zu solchen Einschreiben von Nöthen/ heraus gelassen. [Besold, in Thes. Pract. v. Hexen. Walburger, de Lamiis c. 3. q. 2. §. 4. circa finem. pag. 16.] Es hätte auch obgedachter Bock ihren Buhlen Hansen befohlen/ daß er sie in seine Huth nehmen/ sie nimmer verlassen/ sondern ihr aufwarten/ und dienen solte / in allen was sie begehrte: Item/ ihr allemahl anzudeuten/ wenn es Zeit/ auch so ofte es begehret würde/ bey dieser Versamlung zuerscheinen/ und sie in allen zuunterrichten. [Francisci, in Neu-polirten Geschicht-Kunst- und Sitten-Spiegel/ lib. 1. Discurs. 18. pag. 137.] Nach diesem hätten alle Anwesende Zauberer und Hexen mehr ermeltem Bock ihre reverence erwiesen und geopffert/ theils ihre eigene kleine Kinder/ so sie mitgebracht/ praesentiret. <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0441" n="425"/> der Hexen angab/ sie drüber verbrand/ er aber nach beygebrachter De fension absolviret wurde/ ungeachtet zwey andere Zauberinnen/ die auch in Feuer aufflohen/ eben dieses auch auf ihn bekanten.]</p> <p>Alß sie nun alda angelanget/ wäre alles von Lichtern/ Fackeln und einen schreckhaften großen Feuer helle/ und unzehlig viel Volckes von Mañs- und Weibesbildern/ u. noch mehr bösen Geistern allda gewesen deren Theils als grosse und vornehme Herren/ auch Cavalliers/ und Kriegs-Officirers, andere schwartz/ als Geistliche und Gelehrte/ einige als Bürger/ und sehr viele / als Bauren/ aber mit scheußlichen Gesichte sich praesentiret Unter diesen hätte sie Ruprecht Chimmaulen/ Herbort Leimstänglern/ Curt Schinckenfraßen sc. Item die Schultheissen/ wie auch des Heimbürgen/ Killian Hanenkams Weib/ ferner des Schenkens/ Lorentz Biersteupers/ und des Schäffers Hanß Wollendiebs Weiber aus ihren Dorf Zauberthal/ wie auch ihre Großmutter gekant/ die sich ihrer Ankufft gewundert/ und zugleich erfreuet/ daß sie sich auch in ihre Gesellschafft mit begeben. Drauf hätte ihr Buhle Hanß sie bey der Hand zu einen abscheulich grossen zotigten Bock/ welcher auf einen Trohn gesessen/ so der Satan gewesen/ den man den Praesidenten von der Versamlung geheissen/ geführet / vor dem sie auf die Knie niederfallen/ ihn anbethen/ huldigen/ treu und hold zu seyn/ und beständig zubleiben nochmals zu sagen/ angeloben und versprechen/ auch zu Bezeigung dessen ihm den Hintersten küssen müssen. Drauf wäre ihr Nahme in ein schwartz Buch von dem bösen Geiste geschrieben worden / welcher zu dem Ende ihr zwene Risse in den rechten Daumen gethan/ und Blut/ so viel zu solchen Einschreiben von Nöthen/ heraus gelassen.</p> <p>[Besold, in Thes. Pract. v. Hexen. Walburger, de Lamiis c. 3. q. 2. §. 4. circa finem. pag. 16.]</p> <p>Es hätte auch obgedachter Bock ihren Buhlen Hansen befohlen/ daß er sie in seine Huth nehmen/ sie nimmer verlassen/ sondern ihr aufwarten/ und dienen solte / in allen was sie begehrte: Item/ ihr allemahl anzudeuten/ wenn es Zeit/ auch so ofte es begehret würde/ bey dieser Versamlung zuerscheinen/ und sie in allen zuunterrichten.</p> <p>[Francisci, in Neu-polirten Geschicht-Kunst- und Sitten-Spiegel/ lib. 1. Discurs. 18. pag. 137.]</p> <p>Nach diesem hätten alle Anwesende Zauberer und Hexen mehr ermeltem Bock ihre reverence erwiesen und geopffert/ theils ihre eigene kleine Kinder/ so sie mitgebracht/ praesentiret.</p> </div> </body> </text> </TEI> [425/0441]
der Hexen angab/ sie drüber verbrand/ er aber nach beygebrachter De fension absolviret wurde/ ungeachtet zwey andere Zauberinnen/ die auch in Feuer aufflohen/ eben dieses auch auf ihn bekanten.]
Alß sie nun alda angelanget/ wäre alles von Lichtern/ Fackeln und einen schreckhaften großen Feuer helle/ und unzehlig viel Volckes von Mañs- und Weibesbildern/ u. noch mehr bösen Geistern allda gewesen deren Theils als grosse und vornehme Herren/ auch Cavalliers/ und Kriegs-Officirers, andere schwartz/ als Geistliche und Gelehrte/ einige als Bürger/ und sehr viele / als Bauren/ aber mit scheußlichen Gesichte sich praesentiret Unter diesen hätte sie Ruprecht Chimmaulen/ Herbort Leimstänglern/ Curt Schinckenfraßen sc. Item die Schultheissen/ wie auch des Heimbürgen/ Killian Hanenkams Weib/ ferner des Schenkens/ Lorentz Biersteupers/ und des Schäffers Hanß Wollendiebs Weiber aus ihren Dorf Zauberthal/ wie auch ihre Großmutter gekant/ die sich ihrer Ankufft gewundert/ und zugleich erfreuet/ daß sie sich auch in ihre Gesellschafft mit begeben. Drauf hätte ihr Buhle Hanß sie bey der Hand zu einen abscheulich grossen zotigten Bock/ welcher auf einen Trohn gesessen/ so der Satan gewesen/ den man den Praesidenten von der Versamlung geheissen/ geführet / vor dem sie auf die Knie niederfallen/ ihn anbethen/ huldigen/ treu und hold zu seyn/ und beständig zubleiben nochmals zu sagen/ angeloben und versprechen/ auch zu Bezeigung dessen ihm den Hintersten küssen müssen. Drauf wäre ihr Nahme in ein schwartz Buch von dem bösen Geiste geschrieben worden / welcher zu dem Ende ihr zwene Risse in den rechten Daumen gethan/ und Blut/ so viel zu solchen Einschreiben von Nöthen/ heraus gelassen.
[Besold, in Thes. Pract. v. Hexen. Walburger, de Lamiis c. 3. q. 2. §. 4. circa finem. pag. 16.]
Es hätte auch obgedachter Bock ihren Buhlen Hansen befohlen/ daß er sie in seine Huth nehmen/ sie nimmer verlassen/ sondern ihr aufwarten/ und dienen solte / in allen was sie begehrte: Item/ ihr allemahl anzudeuten/ wenn es Zeit/ auch so ofte es begehret würde/ bey dieser Versamlung zuerscheinen/ und sie in allen zuunterrichten.
[Francisci, in Neu-polirten Geschicht-Kunst- und Sitten-Spiegel/ lib. 1. Discurs. 18. pag. 137.]
Nach diesem hätten alle Anwesende Zauberer und Hexen mehr ermeltem Bock ihre reverence erwiesen und geopffert/ theils ihre eigene kleine Kinder/ so sie mitgebracht/ praesentiret.
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