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Döpler, Jacob: Theatrum poenarum, Suppliciorum Et Executionum Criminalium, Oder Schau-Platz/ Derer Leibes und Lebens-Straffen. Bd. 1. Sonderhausen, 1693.

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CCCLVI. Durch Zerbrechung des Stabes wird angedeutet/ daß/ wie mit den Stabe / also auch mit des armen Sünders Leben es geschehen sey.

Matth. Stephani, in not. ad art. 96. Ordin. Criminal. Caroli V. Carpzov. Quaest. 136. n. 37.

CCCLVII. Es hat auch der Judex acht zugeben/ daß der Scharffrichter mit dem armen Sünder nicht unbarmherzig umgehe/ noch auch solchen alzuhart binde / sondern dieser sol bedencken/ wenn es schon ein zum Tode verurtheilter Mann ist / dennoch es ein Mensch sey/ mit welchen billig Mitleiden zuhaben.

Petr. Gregor. Tholosan. in Sytagm. Jur. Univ. lib. 1. c. 2. n. 3.

Vielmehr gebühret dem Scharffrichter/ solchen Leuthen glimpflich zuzureden / getrost zu seyn/ für dem Tod sich nicht zu fürchten/ er wolte ihnen bald abhe[unleserliches Material]ffen/ ja auf den Galgen/ wenn er ihnen den Strick um den Hals thut / und bald von der Leither werffen wil/ ihm noch mit kurtzen Seuffzerlein: HErr Jesu/ dir lebe ich/ HErr JEsu dir sterbe ich sc. und andem zuzuruffen.

CCCLVIII. Nach den Richtplatz/ es geschehe die Execution in der Stadt auf den Marckt/ oder vor dem Thor im Felde/ begleiten den armen Sünder/ welchen die Hände vorwarts zusammen gebunden sind/ und von des Nachrichters Knecht an einen Strick geführet wird/ zween/ oder zuweilen wohl mehr Geistliche/ die ihn vorbethen und aus Gotteswort trösten.

CCCLIX. Unterwegens wird ihm/ wenn er es begehret/ ein Trunck Wein zur Labsal und Erquickung gegeben/ juxta illud Proverb. cap. 31. v. 6. & 7. DATE VINUM [alii siceram] HIS, QUI AMARO SUNT ANIMO, UT BIBANT, ET OBLIVISCANTUR EGESTATIS SUAE, ET DOLORIS SUI NON RECORDENTUR AMPLIUS. Welches der selige Herr D. Luther also vertiret: Gebet starck Geträncke denen/ die ümkommen sollen/ und Wein den betrübten Seelen: Daß sie trincken/ und ihres Unglücks nicht mehr gedencken.

CCCLX. Und findet man/ daß theils Völcker vor Alters/ sonderlich aber die Jüden / nach der Babylonischen Gefängnis/ im Gebrauch gehabt/ denen/ so hingerichtet werden sollen/ Wein mit Weyrauch/ oder Myrrhen vermischet/ zu trincken zu geben.

Henric. Kipping, de cruce & cruciariis, Exerc. X. §. 1. pag. 67. Dan.

CCCLVI. Durch Zerbrechung des Stabes wird angedeutet/ daß/ wie mit den Stabe / also auch mit des armen Sünders Leben es geschehen sey.

Matth. Stephani, in not. ad art. 96. Ordin. Criminal. Caroli V. Carpzov. Quaest. 136. n. 37.

CCCLVII. Es hat auch der Judex acht zugeben/ daß der Scharffrichter mit dem armen Sünder nicht unbarmherzig umgehe/ noch auch solchen alzuhart binde / sondern dieser sol bedencken/ wenn es schon ein zum Tode verurtheilter Mann ist / dennoch es ein Mensch sey/ mit welchen billig Mitleiden zuhaben.

Petr. Gregor. Tholosan. in Sytagm. Jur. Univ. lib. 1. c. 2. n. 3.

Vielmehr gebühret dem Scharffrichter/ solchen Leuthen glimpflich zuzureden / getrost zu seyn/ für dem Tod sich nicht zu fürchten/ er wolte ihnen bald abhe[unleserliches Material]ffen/ ja auf den Galgen/ wenn er ihnen den Strick um den Hals thut / und bald von der Leither werffen wil/ ihm noch mit kurtzen Seuffzerlein: HErr Jesu/ dir lebe ich/ HErr JEsu dir sterbe ich sc. und andem zuzuruffen.

CCCLVIII. Nach den Richtplatz/ es geschehe die Execution in der Stadt auf den Marckt/ oder vor dem Thor im Felde/ begleiten den armen Sünder/ welchen die Hände vorwarts zusammen gebunden sind/ und von des Nachrichters Knecht an einen Strick geführet wird/ zween/ oder zuweilen wohl mehr Geistliche/ die ihn vorbethen und aus Gotteswort trösten.

CCCLIX. Unterwegens wird ihm/ wenn er es begehret/ ein Trunck Wein zur Labsal und Erquickung gegeben/ juxta illud Proverb. cap. 31. v. 6. & 7. DATE VINUM [alii siceram] HIS, QUI AMARO SUNT ANIMO, UT BIBANT, ET OBLIVISCANTUR EGESTATIS SUAE, ET DOLORIS SUI NON RECORDENTUR AMPLIUS. Welches der selige Herr D. Luther also vertiret: Gebet starck Geträncke denen/ die ümkommen sollen/ und Wein den betrübten Seelen: Daß sie trincken/ und ihres Unglücks nicht mehr gedencken.

CCCLX. Und findet man/ daß theils Völcker vor Alters/ sonderlich aber die Jüden / nach der Babylonischen Gefängnis/ im Gebrauch gehabt/ denen/ so hingerichtet werden sollen/ Wein mit Weyrauch/ oder Myrrhen vermischet/ zu trincken zu geben.

Henric. Kipping, de cruce & cruciariis, Exerc. X. §. 1. pag. 67. Dan.

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        <p>Petr. Gregor. Tholosan. in Sytagm. Jur. Univ. lib. 1. c. 2. n. 3.</p>
        <p>Vielmehr gebühret dem Scharffrichter/ solchen Leuthen glimpflich zuzureden /                      getrost zu seyn/ für dem Tod sich nicht zu fürchten/ er wolte ihnen bald                      abhe<gap reason="illegible"/>ffen/ ja auf den Galgen/ wenn er ihnen den Strick um den Hals thut /                      und bald von der Leither werffen wil/ ihm noch mit kurtzen Seuffzerlein: HErr                      Jesu/ dir lebe ich/ HErr JEsu dir sterbe ich sc. und andem zuzuruffen.</p>
        <p>CCCLVIII. Nach den Richtplatz/ es geschehe die Execution in der Stadt auf den                      Marckt/ oder vor dem Thor im Felde/ begleiten den armen Sünder/ welchen die                      Hände vorwarts zusammen gebunden sind/ und von des Nachrichters Knecht an einen                      Strick geführet wird/ zween/ oder zuweilen wohl mehr Geistliche/ die ihn                      vorbethen und aus Gotteswort trösten.</p>
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        <p>CCCLX. Und findet man/ daß theils Völcker vor Alters/ sonderlich aber die Jüden                     / nach der Babylonischen Gefängnis/ im Gebrauch gehabt/ denen/ so                      hingerichtet werden sollen/ Wein mit Weyrauch/ oder Myrrhen vermischet/ zu                      trincken zu geben.</p>
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[454/0470] CCCLVI. Durch Zerbrechung des Stabes wird angedeutet/ daß/ wie mit den Stabe / also auch mit des armen Sünders Leben es geschehen sey. Matth. Stephani, in not. ad art. 96. Ordin. Criminal. Caroli V. Carpzov. Quaest. 136. n. 37. CCCLVII. Es hat auch der Judex acht zugeben/ daß der Scharffrichter mit dem armen Sünder nicht unbarmherzig umgehe/ noch auch solchen alzuhart binde / sondern dieser sol bedencken/ wenn es schon ein zum Tode verurtheilter Mann ist / dennoch es ein Mensch sey/ mit welchen billig Mitleiden zuhaben. Petr. Gregor. Tholosan. in Sytagm. Jur. Univ. lib. 1. c. 2. n. 3. Vielmehr gebühret dem Scharffrichter/ solchen Leuthen glimpflich zuzureden / getrost zu seyn/ für dem Tod sich nicht zu fürchten/ er wolte ihnen bald abhe_ ffen/ ja auf den Galgen/ wenn er ihnen den Strick um den Hals thut / und bald von der Leither werffen wil/ ihm noch mit kurtzen Seuffzerlein: HErr Jesu/ dir lebe ich/ HErr JEsu dir sterbe ich sc. und andem zuzuruffen. CCCLVIII. Nach den Richtplatz/ es geschehe die Execution in der Stadt auf den Marckt/ oder vor dem Thor im Felde/ begleiten den armen Sünder/ welchen die Hände vorwarts zusammen gebunden sind/ und von des Nachrichters Knecht an einen Strick geführet wird/ zween/ oder zuweilen wohl mehr Geistliche/ die ihn vorbethen und aus Gotteswort trösten. CCCLIX. Unterwegens wird ihm/ wenn er es begehret/ ein Trunck Wein zur Labsal und Erquickung gegeben/ juxta illud Proverb. cap. 31. v. 6. & 7. DATE VINUM [alii siceram] HIS, QUI AMARO SUNT ANIMO, UT BIBANT, ET OBLIVISCANTUR EGESTATIS SUAE, ET DOLORIS SUI NON RECORDENTUR AMPLIUS. Welches der selige Herr D. Luther also vertiret: Gebet starck Geträncke denen/ die ümkommen sollen/ und Wein den betrübten Seelen: Daß sie trincken/ und ihres Unglücks nicht mehr gedencken. CCCLX. Und findet man/ daß theils Völcker vor Alters/ sonderlich aber die Jüden / nach der Babylonischen Gefängnis/ im Gebrauch gehabt/ denen/ so hingerichtet werden sollen/ Wein mit Weyrauch/ oder Myrrhen vermischet/ zu trincken zu geben. Henric. Kipping, de cruce & cruciariis, Exerc. X. §. 1. pag. 67. Dan.

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Zitationshilfe: Döpler, Jacob: Theatrum poenarum, Suppliciorum Et Executionum Criminalium, Oder Schau-Platz/ Derer Leibes und Lebens-Straffen. Bd. 1. Sonderhausen, 1693, S. 454. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/doepler_theatrum01_1693/470>, abgerufen am 22.11.2024.