miae vel improbitatis habet, nisi ex accidente, ut si moribus talium hominum pessimis & sordidis aliis operis contaminetur ac infametur. Providebunt ergo accurate, quibus facultas Doctorum honores elargiendi concessa, ne inconsiderate ejusmodi lictorum, CARNIFICUM, libitinariorum, agitatorum, excoriatorum filios, utut alias doctrinae laude conspicuos abmittant, NISI MACULAM ORDINI UNIVERSO INDELEBILEM INURERE VELINT.
Vid. D. Adrian. Beier, dissert. de Expens execut. crim. c. 1. §. 15. Eylenberg, Disp. de Jure Carnif. c. 6 §. 13.
Qui ultimus addit, si tanta sit virtus & doctrina filii carnificis, ut nemo ipsi facile possit comparari, pro ratione circumstantiarum a Doctoratu arceri non posse, quae proinde accurate sint ponderandae.
LXXVII. Der vorigen Frage ist zum nechsten verwand diese: Ob diejenige/ so mit den Scharffrichtern oder Feldmeistern und Abdeckern umgehen/ essen und trincken / dadurch anrüchtig werden/ ihnen ihr zukünfftiges Handwerck zulegen/ u. sie ihrer Aembter zu entsetzen? Worbey denn ein Unterscheid zumachen unter den Scharfrichtern/ welche nur allein die Peinliche Executiones verrichten / mit den Abdecken und Schinden aber nichts zuthun haben/ und denen/ so beydes mit einander treiben/ uud Hand anlegen/ wie heutiges Tages fast von den meisten geschicht. Bey dem ersten Fall infamiret die Conversation nicht/ wie man denn auch siehet/ daß die Nachrichter/ wenn sie sich des Abdeckens äussern / sonderlich in den Nieder - Sächsischen Städten/ zumahl wenn sie in der Chirurgi und Glieder-Cur geübet und erfahren sind/ nicht sonderlich gemieden werden.
Naurath, in hypotypos. Jur. Subd. pag. 608. Hahn. ad Wesenbec. tit. de his, qui notantur infam.
Im andern Fall aber ist es vorwerflich/ allermassen D. Christoph Richter, p. 2. Decis. 80. n. 20. solches mit einem Praejudicio, welches der F. S. Schöppen Stuhl zu Jena/ ab requisitionem otto Heinrich Wahls/ Hennebergischen Nachrichters zu Meinungen Anno 1621. gesprochen/ bestercket/ also lautend: Daß kein Nachrichter seines Standes und Ambts halben für unehrlich zu halten / Immassen den andern Leuthen/ so mit ihn essen/ trincken/ und nach Gelegenheit
miae vel improbitatis habet, nisi ex accidente, ut si moribus talium hominum pessimis & sordidis aliis operis contaminetur ac infametur. Providebunt ergo accuratè, quibus facultas Doctorum honores elargiendi concessa, ne inconsideratè ejusmodi lictorum, CARNIFICUM, libitinariorum, agitatorum, excoriatorum filios, utut aliàs doctrinae laude conspicuos abmittant, NISI MACULAM ORDINI UNIVERSO INDELEBILEM INURERE VELINT.
Vid. D. Adrian. Beier, dissert. de Expens execut. crim. c. 1. §. 15. Eylenberg, Disp. de Jure Carnif. c. 6 §. 13.
Qui ultimus addit, si tanta sit virtus & doctrina filii carnificis, ut nemo ipsi facilè possit comparari, pro ratione circumstantiarum à Doctoratu arceri non posse, quae proinde accurátè sint ponderandae.
LXXVII. Der vorigen Frage ist zum nechsten verwand diese: Ob diejenige/ so mit den Scharffrichtern oder Feldmeistern und Abdeckern umgehen/ essen und trincken / dadurch anrüchtig werden/ ihnen ihr zukünfftiges Handwerck zulegen/ u. sie ihrer Aembter zu entsetzen? Worbey deñ ein Unterscheid zumachen unter den Scharfrichtern/ welche nur allein die Peinliche Executiones verrichten / mit den Abdecken und Schinden aber nichts zuthun haben/ und denen/ so beydes mit einander treiben/ uud Hand anlegen/ wie heutiges Tages fast von den meisten geschicht. Bey dem ersten Fall infamiret die Conversation nicht/ wie man denn auch siehet/ daß die Nachrichter/ wenn sie sich des Abdeckens äussern / sonderlich in den Nieder - Sächsischen Städten/ zumahl wenn sie in der Chirurgi und Glieder-Cur geübet und erfahren sind/ nicht sonderlich gemieden werden.
Naurath, in hypotypos. Jur. Subd. pag. 608. Hahn. ad Wesenbec. tit. de his, qui notantur infam.
Im andern Fall aber ist es vorwerflich/ allermassen D. Christoph Richter, p. 2. Decis. 80. n. 20. solches mit einem Praejudicio, welches der F. S. Schöppen Stuhl zu Jena/ ab requisitionem otto Heinrich Wahls/ Hennebergischen Nachrichters zu Meinungen Anno 1621. gesprochen/ bestercket/ also lautend: Daß kein Nachrichter seines Standes und Ambts halben für unehrlich zu halten / Immassen den andern Leuthen/ so mit ihn essen/ trincken/ und nach Gelegenheit
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miae vel improbitatis habet, nisi ex accidente, ut si moribus talium hominum pessimis & sordidis aliis operis contaminetur ac infametur. Providebunt ergo accuratè, quibus facultas Doctorum honores elargiendi concessa, ne inconsideratè ejusmodi lictorum, CARNIFICUM, libitinariorum, agitatorum, excoriatorum filios, utut aliàs doctrinae laude conspicuos abmittant, NISI MACULAM ORDINI UNIVERSO INDELEBILEM INURERE VELINT.</p><p>Vid. D. Adrian. Beier, dissert. de Expens execut. crim. c. 1. §. 15. Eylenberg, Disp. de Jure Carnif. c. 6 §. 13.</p><p>Qui ultimus addit, si tanta sit virtus & doctrina filii carnificis, ut nemo ipsi facilè possit comparari, pro ratione circumstantiarum à Doctoratu arceri non posse, quae proinde accurátè sint ponderandae.</p><p>LXXVII. Der vorigen Frage ist zum nechsten verwand diese: Ob diejenige/ so mit den Scharffrichtern oder Feldmeistern und Abdeckern umgehen/ essen und trincken / dadurch anrüchtig werden/ ihnen ihr zukünfftiges Handwerck zulegen/ u. sie ihrer Aembter zu entsetzen? Worbey deñ ein Unterscheid zumachen unter den Scharfrichtern/ welche nur allein die Peinliche Executiones verrichten / mit den Abdecken und Schinden aber nichts zuthun haben/ und denen/ so beydes mit einander treiben/ uud Hand anlegen/ wie heutiges Tages fast von den meisten geschicht. Bey dem ersten Fall infamiret die Conversation nicht/ wie man denn auch siehet/ daß die Nachrichter/ wenn sie sich des Abdeckens äussern / sonderlich in den Nieder - Sächsischen Städten/ zumahl wenn sie in der Chirurgi und Glieder-Cur geübet und erfahren sind/ nicht sonderlich gemieden werden.</p><p>Naurath, in hypotypos. Jur. Subd. pag. 608. Hahn. ad Wesenbec. tit. de his, qui notantur infam.</p><p>Im andern Fall aber ist es vorwerflich/ allermassen D. Christoph Richter, p. 2. Decis. 80. n. 20. solches mit einem Praejudicio, welches der F. S. Schöppen Stuhl zu Jena/ ab requisitionem otto Heinrich Wahls/ Hennebergischen Nachrichters zu Meinungen Anno 1621. gesprochen/ bestercket/ also lautend: Daß kein Nachrichter seines Standes und Ambts halben für unehrlich zu halten / Immassen den andern Leuthen/ so mit ihn essen/ trincken/ und nach Gelegenheit
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miae vel improbitatis habet, nisi ex accidente, ut si moribus talium hominum pessimis & sordidis aliis operis contaminetur ac infametur. Providebunt ergo accuratè, quibus facultas Doctorum honores elargiendi concessa, ne inconsideratè ejusmodi lictorum, CARNIFICUM, libitinariorum, agitatorum, excoriatorum filios, utut aliàs doctrinae laude conspicuos abmittant, NISI MACULAM ORDINI UNIVERSO INDELEBILEM INURERE VELINT.
Vid. D. Adrian. Beier, dissert. de Expens execut. crim. c. 1. §. 15. Eylenberg, Disp. de Jure Carnif. c. 6 §. 13.
Qui ultimus addit, si tanta sit virtus & doctrina filii carnificis, ut nemo ipsi facilè possit comparari, pro ratione circumstantiarum à Doctoratu arceri non posse, quae proinde accurátè sint ponderandae.
LXXVII. Der vorigen Frage ist zum nechsten verwand diese: Ob diejenige/ so mit den Scharffrichtern oder Feldmeistern und Abdeckern umgehen/ essen und trincken / dadurch anrüchtig werden/ ihnen ihr zukünfftiges Handwerck zulegen/ u. sie ihrer Aembter zu entsetzen? Worbey deñ ein Unterscheid zumachen unter den Scharfrichtern/ welche nur allein die Peinliche Executiones verrichten / mit den Abdecken und Schinden aber nichts zuthun haben/ und denen/ so beydes mit einander treiben/ uud Hand anlegen/ wie heutiges Tages fast von den meisten geschicht. Bey dem ersten Fall infamiret die Conversation nicht/ wie man denn auch siehet/ daß die Nachrichter/ wenn sie sich des Abdeckens äussern / sonderlich in den Nieder - Sächsischen Städten/ zumahl wenn sie in der Chirurgi und Glieder-Cur geübet und erfahren sind/ nicht sonderlich gemieden werden.
Naurath, in hypotypos. Jur. Subd. pag. 608. Hahn. ad Wesenbec. tit. de his, qui notantur infam.
Im andern Fall aber ist es vorwerflich/ allermassen D. Christoph Richter, p. 2. Decis. 80. n. 20. solches mit einem Praejudicio, welches der F. S. Schöppen Stuhl zu Jena/ ab requisitionem otto Heinrich Wahls/ Hennebergischen Nachrichters zu Meinungen Anno 1621. gesprochen/ bestercket/ also lautend: Daß kein Nachrichter seines Standes und Ambts halben für unehrlich zu halten / Immassen den andern Leuthen/ so mit ihn essen/ trincken/ und nach Gelegenheit
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Döpler, Jacob: Theatrum poenarum, Suppliciorum Et Executionum Criminalium, Oder Schau-Platz/ Derer Leibes und Lebens-Straffen. Bd. 1. Sonderhausen, 1693, S. 569. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/doepler_theatrum01_1693/585>, abgerufen am 22.11.2024.
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