sua. Accurrunt statim ex Urbis vicina porta multi ad occisum adhuc spirantem, interqve illos militis uxor protinus evertit spirans Cadaver, ut vultus ac Venter terram contingeret: Et Ecce! eodem statim momento, ut notatum ab excubitore milite supra Urbis portam fuit, fugiens retrahi se sentit, & post longam luctam inter abitum & reditum, tandem sponte redit ad Urbem, & Magistratui se sistit. Retractus igitur hic fuit non ab alio qvam a Diabolo ex pacto cum militis illius uxore seu explicito seu implicito, &c.
CLXXV. Hinc pendet etiam ratio cujusdam moris antiqvi eorum, qvi caesorum a se corporum, per insidias maxime, summas partes recidere & secum sub alis appensas gestare consueverant, sperantes hoc modo infirmum reddi mortuum ad vindicandum facinus. Innuit & hoc Apollo Rhod lib. 4. Argonaut. additqve, TER SANGVINEM CAEDIS AUCTORES EORUM, QVOS INTEREMISSENT, LINGVERE consuevisse.
Petr. Greg. Tholos. lib. 36. Synt. Juris univ. c. 20. n. 8.
CLXXVI. Ferdinandus Gonzaga, Fürst zu Mantua erforschte den unbekanten Todtschläger auf diese Weise: Er ließ für sich kommen den gantzen Hauffen / unter welchen der Thäter vermuthet ward; Hieß einen jeden die Brust blössen / und begriff dieselbe mit eigner Hand/ biß er endlich zu einen kam/ welchen das Hertze mercklicher klopffte und zappelte/ weder des vorigen; zu diesen sprach er alsobald: Du hast es gethan! Und derselbe gestund es auch alsobald/ weil ihm die Angst seines bösen Gewissens solchesheraus trieb.
Erasm. Francisc. d. lib. 2. disc. 3. pag. 336.
CLXXVII. An etlichen Orten hält man dafür/ wann einem/ der bey einer Feuers-Brunst sich befindet/ die Schuh an den Füssen anfahen zu brennen / derselbe der Thäter sey.
Just. Georg. Schottel. in der Teutschen Haupt-Sprache fol. 501.Besold. in Thes. pract. v. Baar-Recht pag. 71.
CLXXVIII. [II.] Das Acker-Gericht/ darinn werden die Streitigkeiten wegen Rein und Stein/ auch anderer Urkunden der Aecker/ Wiesen und dergleichen Feld - Güter entschieden und erörtert/ welches sonderlich zu Franckfurt am Mäyn üblich / wie mit mehrern aus derselben Reform. part. 9. tit. 3. zusehen/ ibi: So sich die alten Steine in der Furchen/ oder sonsten wiederum finden/ so gelten die alten und nicht die neugesetzte Steine. Diejenigen/ so die gesetzte Steine / sie seyen jung oder alt ausheben/ auswerffen/ oder dieselben sürsetzlich mit Wasamen [i. e. Rasen] Erden oder sonst De-
sua. Accurrunt statim ex Urbis vicinâ portâ multi ad occisum adhuc spirantem, interqve illos militis uxor protinus evertit spirans Cadaver, ut vultus ac Venter terram contingeret: Et Ecce! eodem statim momento, ut notatum ab excubitore milite supra Urbis portam fuit, fugiens retrahi se sentit, & post longam luctam inter abitum & reditum, tandem spontè redit ad Urbem, & Magistratui se sistit. Retractus igitur hic fuit non ab alio qvam à Diabolo ex pacto cum militis illius uxore seu explicito seu implicito, &c.
CLXXV. Hinc pendet etiam ratio cujusdam moris antiqvi eorum, qvi caesorum à se corporum, per insidias maximè, summas partes recidere & secum sub alis appensas gestare consueverant, sperantes hoc modo infirmum reddi mortuum ad vindicandum facinus. Innuit & hoc Apollo Rhod lib. 4. Argonaut. additqve, TER SANGVINEM CAEDIS AUCTORES EORUM, QVOS INTEREMISSENT, LINGVERE consuevisse.
Petr. Greg. Tholos. lib. 36. Synt. Juris univ. c. 20. n. 8.
CLXXVI. Ferdinandus Gonzaga, Fürst zu Mantua erforschte den unbekanten Todtschläger auf diese Weise: Er ließ für sich kom̃en den gantzen Hauffen / unter welchen der Thäter vermuthet ward; Hieß einen jeden die Brust blössen / und begriff dieselbe mit eigner Hand/ biß er endlich zu einen kam/ welchen das Hertze mercklicher klopffte und zappelte/ weder des vorigen; zu diesen sprach er alsobald: Du hast es gethan! Und derselbe gestund es auch alsobald/ weil ihm die Angst seines bösen Gewissens solchesheraus trieb.
Erasm. Francisc. d. lib. 2. disc. 3. pag. 336.
CLXXVII. An etlichen Orten hält man dafür/ wann einem/ der bey einer Feuers-Brunst sich befindet/ die Schuh an den Füssen anfahen zu brennen / derselbe der Thäter sey.
Just. Georg. Schottel. in der Teutschen Haupt-Sprache fol. 501.Besold. in Thes. pract. v. Baar-Recht pag. 71.
CLXXVIII. [II.] Das Acker-Gericht/ darinn werden die Streitigkeiten wegen Rein und Stein/ auch anderer Urkunden der Aecker/ Wiesen und dergleichen Feld - Güter entschieden und erörtert/ welches sonderlich zu Franckfurt am Mäyn üblich / wie mit mehrern aus derselben Reform. part. 9. tit. 3. zusehen/ ibi: So sich die alten Steine in der Furchen/ oder sonsten wiederum finden/ so gelten die alten und nicht die neugesetzte Steine. Diejenigen/ so die gesetzte Steine / sie seyen jung oder alt ausheben/ auswerffen/ oder dieselben sürsetzlich mit Wasamen [i. e. Rasen] Erden oder sonst De-
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sua. Accurrunt statim ex Urbis vicinâ portâ multi ad occisum adhuc spirantem, interqve illos militis uxor protinus evertit spirans Cadaver, ut vultus ac Venter terram contingeret: Et Ecce! eodem statim momento, ut notatum ab excubitore milite supra Urbis portam fuit, fugiens retrahi se sentit, & post longam luctam inter abitum & reditum, tandem spontè redit ad Urbem, & Magistratui se sistit. Retractus igitur hic fuit non ab alio qvam à Diabolo ex pacto cum militis illius uxore seu explicito seu implicito, &c.</p><p>CLXXV. Hinc pendet etiam ratio cujusdam moris antiqvi eorum, qvi caesorum à se corporum, per insidias maximè, summas partes recidere & secum sub alis appensas gestare consueverant, sperantes hoc modo infirmum reddi mortuum ad vindicandum facinus. Innuit & hoc Apollo Rhod lib. 4. Argonaut. additqve, TER SANGVINEM CAEDIS AUCTORES EORUM, QVOS INTEREMISSENT, LINGVERE consuevisse.</p><p>Petr. Greg. Tholos. lib. 36. Synt. Juris univ. c. 20. n. 8.</p><p>CLXXVI. Ferdinandus Gonzaga, Fürst zu Mantua erforschte den unbekanten Todtschläger auf diese Weise: Er ließ für sich kom̃en den gantzen Hauffen / unter welchen der Thäter vermuthet ward; Hieß einen jeden die Brust blössen / und begriff dieselbe mit eigner Hand/ biß er endlich zu einen kam/ welchen das Hertze mercklicher klopffte und zappelte/ weder des vorigen; zu diesen sprach er alsobald: Du hast es gethan! Und derselbe gestund es auch alsobald/ weil ihm die Angst seines bösen Gewissens solchesheraus trieb.</p><p>Erasm. Francisc. d. lib. 2. disc. 3. pag. 336.</p><p>CLXXVII. An etlichen Orten hält man dafür/ wann einem/ der bey einer Feuers-Brunst sich befindet/ die Schuh an den Füssen anfahen zu brennen / derselbe der Thäter sey.</p><l>Just. Georg. Schottel. in der Teutschen Haupt-Sprache fol. 501.</l><l>Besold. in Thes. pract. v. Baar-Recht pag. 71.</l><p>CLXXVIII. [II.] Das Acker-Gericht/ darinn werden die Streitigkeiten wegen Rein und Stein/ auch anderer Urkunden der Aecker/ Wiesen und dergleichen Feld - Güter entschieden und erörtert/ welches sonderlich zu Franckfurt am Mäyn üblich / wie mit mehrern aus derselben Reform. part. 9. tit. 3. zusehen/ ibi: So sich die alten Steine in der Furchen/ oder sonsten wiederum finden/ so gelten die alten und nicht die neugesetzte Steine. Diejenigen/ so die gesetzte Steine / sie seyen jung oder alt ausheben/ auswerffen/ oder dieselben sürsetzlich mit Wasamen [i. e. Rasen] Erden oder sonst De-
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sua. Accurrunt statim ex Urbis vicinâ portâ multi ad occisum adhuc spirantem, interqve illos militis uxor protinus evertit spirans Cadaver, ut vultus ac Venter terram contingeret: Et Ecce! eodem statim momento, ut notatum ab excubitore milite supra Urbis portam fuit, fugiens retrahi se sentit, & post longam luctam inter abitum & reditum, tandem spontè redit ad Urbem, & Magistratui se sistit. Retractus igitur hic fuit non ab alio qvam à Diabolo ex pacto cum militis illius uxore seu explicito seu implicito, &c.
CLXXV. Hinc pendet etiam ratio cujusdam moris antiqvi eorum, qvi caesorum à se corporum, per insidias maximè, summas partes recidere & secum sub alis appensas gestare consueverant, sperantes hoc modo infirmum reddi mortuum ad vindicandum facinus. Innuit & hoc Apollo Rhod lib. 4. Argonaut. additqve, TER SANGVINEM CAEDIS AUCTORES EORUM, QVOS INTEREMISSENT, LINGVERE consuevisse.
Petr. Greg. Tholos. lib. 36. Synt. Juris univ. c. 20. n. 8.
CLXXVI. Ferdinandus Gonzaga, Fürst zu Mantua erforschte den unbekanten Todtschläger auf diese Weise: Er ließ für sich kom̃en den gantzen Hauffen / unter welchen der Thäter vermuthet ward; Hieß einen jeden die Brust blössen / und begriff dieselbe mit eigner Hand/ biß er endlich zu einen kam/ welchen das Hertze mercklicher klopffte und zappelte/ weder des vorigen; zu diesen sprach er alsobald: Du hast es gethan! Und derselbe gestund es auch alsobald/ weil ihm die Angst seines bösen Gewissens solchesheraus trieb.
Erasm. Francisc. d. lib. 2. disc. 3. pag. 336.
CLXXVII. An etlichen Orten hält man dafür/ wann einem/ der bey einer Feuers-Brunst sich befindet/ die Schuh an den Füssen anfahen zu brennen / derselbe der Thäter sey.
Just. Georg. Schottel. in der Teutschen Haupt-Sprache fol. 501. Besold. in Thes. pract. v. Baar-Recht pag. 71. CLXXVIII. [II.] Das Acker-Gericht/ darinn werden die Streitigkeiten wegen Rein und Stein/ auch anderer Urkunden der Aecker/ Wiesen und dergleichen Feld - Güter entschieden und erörtert/ welches sonderlich zu Franckfurt am Mäyn üblich / wie mit mehrern aus derselben Reform. part. 9. tit. 3. zusehen/ ibi: So sich die alten Steine in der Furchen/ oder sonsten wiederum finden/ so gelten die alten und nicht die neugesetzte Steine. Diejenigen/ so die gesetzte Steine / sie seyen jung oder alt ausheben/ auswerffen/ oder dieselben sürsetzlich mit Wasamen [i. e. Rasen] Erden oder sonst De-
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Döpler, Jacob: Theatrum poenarum, Suppliciorum Et Executionum Criminalium, Oder Schau-Platz/ Derer Leibes und Lebens-Straffen. Bd. 1. Sonderhausen, 1693, S. 52. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/doepler_theatrum01_1693/68>, abgerufen am 24.11.2024.
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