Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Döpler, Jacob: Theatrum poenarum, Suppliciorum Et Executionum Criminalium, Oder Schau-Platz/ Derer Leibes und Lebens-Straffen. Bd. 1. Sonderhausen, 1693.

Bild:
<< vorherige Seite

93. n. 76. 75 & 77. Ein Notarius, welcher verbothene Contractus [e. g. pactiones monopolarum, Mercatorum, opificumque illicitas] machet/ schreibet und verfertiget/ wird dadurch infam und ehrloß/ verliehret auch sein Notariat.

D. Sode, disp. de Monopol. Jenae, Anno 656. habita th. 73. Gehe, de falsis. cap. 3. th. 9.

XXXV. Viertens/ wird auch ein falsum begangen ARBUSU REI, oder in Mißbrauch der Sachen/ als wenn man mit Wissen und Willen sich für Gericht behilfft mit falschen Zeugnissen/ Instrumenten, Briefen und Siegeln. L. majorem 4. L qui fals. 8. C. ad Leg. Corn. de fals. Paulus lib. 5. Sentent. tit. 25. §. 9. & ibi Cujac. P. H. O. art. 113. Damhoud. prax. rer crim. c. 125. Item wann man boßhafftiger und gefährlicher Weise salfche Maß/ Gewicht und Ellen hat/ machet / und sich derselben gebrauchet/ welches auch im Gesetze Gottes verbothen ist. Deuteron. 25. v. 13. & seq. Proverb. c. 11. v. 1. & c. 20. v 10. & 23. Und gehören unter solche Zunfft die Ehr- und Pflichtvergessene Diener oder diebe/ so mit der Frucht zuthun haben/ wenn sie mit einen grossen Scheffel die Pacht - Zinß - und vorwergs - Früchte einnehmen/ mit einen kleinern aber ausgeben/ oder bey dem Aufheben der ausgedroschenen Früchte auf den Tennen / oder Lieferung derselben auf den Böden/ bey den Einheben u. Abstreichen viel auf den Scheffel stehen lassen/ oder falscher Streich Höltzer/ die in der Mitten ausgeschnitten sind/ gebrauchen/ oder wenn die Bauren die Zins-Früchte. liefern/ und aus den Säcken ins Maaß schütten/ um dasselbe herum gehen/ und trippeln daß/ die Früchte sich setzen/ und zusammen fallen/ so vor diesen mit zweyfacher Ersetzung des Schadens/ auch Abschickung ins Elend bestraffet worden / juxta L. pen. §. si venditor ff. ad Leg. Corn. de fals. L. annonam §. fin. ff. de Extraord. erim. L. damus C. de falsis.

XXXVI. Heut zu Tage ist fast in gantz Teutschland/ und insonderheit in den Sächsischen solcher falsariorum Bestraffung willkührlich/ pro modo ac ratione delicti & damni per id dati, als Gefängnis/ Landes - Verweisung / Staupen-Schlag. P. H. O. art. 113. lib. 2. Land-R. art. 13. Carpzov. q. 93. n. 80. 81. & 82. allwo dieser [unleserliches Material]. 84. & 35. zwey Urthel anführet/ daß einem Müller/ der einer falschen Mühl-Metzen sich gebraucht/ die ewige Landes-Verweisung/ und einem Raths - Herrn/ welcher einen falschen

93. n. 76. 75 & 77. Ein Notarius, welcher verbothene Contractus [e. g. pactiones monopolarum, Mercatorum, opificumque illicitas] machet/ schreibet und verfertiget/ wird dadurch infam und ehrloß/ verliehret auch sein Notariat.

D. Sode, disp. de Monopol. Jenae, Anno 656. habita th. 73. Gehe, de falsis. cap. 3. th. 9.

XXXV. Viertens/ wird auch ein falsum begangen ARBUSU REI, oder in Mißbrauch der Sachen/ als wenn man mit Wissen und Willen sich für Gericht behilfft mit falschen Zeugnissen/ Instrumenten, Briefen und Siegeln. L. majorem 4. L qui fals. 8. C. ad Leg. Corn. de fals. Paulus lib. 5. Sentent. tit. 25. §. 9. & ibi Cujac. P. H. O. art. 113. Damhoud. prax. rer crim. c. 125. Item wann man boßhafftiger und gefährlicher Weise salfche Maß/ Gewicht und Ellen hat/ machet / und sich derselben gebrauchet/ welches auch im Gesetze Gottes verbothen ist. Deuteron. 25. v. 13. & seq. Proverb. c. 11. v. 1. & c. 20. v 10. & 23. Und gehören unter solche Zunfft die Ehr- und Pflichtvergessene Diener oder diebe/ so mit der Frucht zuthun haben/ wenn sie mit einen grossen Scheffel die Pacht - Zinß - und vorwergs - Früchte einnehmen/ mit einen kleinern aber ausgeben/ oder bey dem Aufheben der ausgedroschenen Früchte auf den Tennen / oder Lieferung derselben auf den Böden/ bey den Einheben u. Abstreichen viel auf den Scheffel stehen lassen/ oder falscher Streich Höltzer/ die in der Mitten ausgeschnitten sind/ gebrauchen/ oder wenn die Bauren die Zins-Früchte. liefern/ und aus den Säcken ins Maaß schütten/ um dasselbe herum gehen/ und trippeln daß/ die Früchte sich setzen/ und zusammen fallen/ so vor diesen mit zweyfacher Ersetzung des Schadens/ auch Abschickung ins Elend bestraffet worden / juxta L. pen. §. si venditor ff. ad Leg. Corn. de fals. L. annonam §. fin. ff. de Extraord. erim. L. damus C. de falsis.

XXXVI. Heut zu Tage ist fast in gantz Teutschland/ und insonderheit in den Sächsischen solcher falsariorum Bestraffung willkührlich/ pro modo ac ratione delicti & damni per id dati, als Gefängnis/ Landes - Verweisung / Staupen-Schlag. P. H. O. art. 113. lib. 2. Land-R. art. 13. Carpzov. q. 93. n. 80. 81. & 82. allwo dieser [unleserliches Material]. 84. & 35. zwey Urthel anführet/ daß einem Müller/ der einer falschen Mühl-Metzen sich gebraucht/ die ewige Landes-Verweisung/ und einem Raths - Herrn/ welcher einen falschen

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0896" n="886"/>
93. n. 76. 75 &amp; 77. Ein                      Notarius, welcher verbothene Contractus [e. g. pactiones monopolarum,                      Mercatorum, opificumque illicitas] machet/ schreibet und verfertiget/ wird                      dadurch infam und ehrloß/ verliehret auch sein Notariat.</p>
        <p>D. Sode, disp. de Monopol. Jenae, Anno 656. habita th. 73. Gehe, de falsis. cap.                      3. th. 9.</p>
        <p>XXXV. Viertens/ wird auch ein falsum begangen ARBUSU REI, oder in Mißbrauch der                      Sachen/ als wenn man mit Wissen und Willen sich für Gericht behilfft mit                      falschen Zeugnissen/ Instrumenten, Briefen und Siegeln. L. majorem 4. L qui                      fals. 8. C. ad Leg. Corn. de fals. Paulus lib. 5. Sentent. tit. 25. §. 9. &amp;                      ibi Cujac. P. H. O. art. 113. Damhoud. prax. rer crim. c. 125. Item wann man                      boßhafftiger und gefährlicher Weise salfche Maß/ Gewicht und Ellen hat/ machet                     / und sich derselben gebrauchet/ welches auch im Gesetze Gottes verbothen ist.                      Deuteron. 25. v. 13. &amp; seq. Proverb. c. 11. v. 1. &amp; c. 20. v 10. &amp;                      23. Und gehören unter solche Zunfft die Ehr- und Pflichtvergessene Diener oder                      diebe/ so mit der Frucht zuthun haben/ wenn sie mit einen grossen Scheffel die                      Pacht - Zinß - und vorwergs - Früchte einnehmen/ mit einen kleinern aber                      ausgeben/ oder bey dem Aufheben der ausgedroschenen Früchte auf den Tennen /                      oder Lieferung derselben auf den Böden/ bey den Einheben u. Abstreichen viel                      auf den Scheffel stehen lassen/ oder falscher Streich Höltzer/ die in der                      Mitten ausgeschnitten sind/ gebrauchen/ oder wenn die Bauren die Zins-Früchte.                      liefern/ und aus den Säcken ins Maaß schütten/ um dasselbe herum gehen/ und                      trippeln daß/ die Früchte sich setzen/ und zusammen fallen/ so vor diesen mit                      zweyfacher Ersetzung des Schadens/ auch Abschickung ins Elend bestraffet worden                     / juxta L. pen. §. si venditor ff. ad Leg. Corn. de fals. L. annonam §. fin. ff.                      de Extraord. erim. L. damus C. de falsis.</p>
        <p>XXXVI. Heut zu Tage ist fast in gantz Teutschland/ und insonderheit in den                      Sächsischen solcher falsariorum Bestraffung willkührlich/ pro modo ac ratione                      delicti &amp; damni per id dati, als Gefängnis/ Landes - Verweisung /                      Staupen-Schlag. P. H. O. art. 113. lib. 2. Land-R. art. 13. Carpzov. q. 93. n.                      80. 81. &amp; 82. allwo dieser <gap reason="illegible"/>. 84. &amp; 35. zwey Urthel anführet/ daß                      einem Müller/ der einer falschen Mühl-Metzen sich gebraucht/ die ewige                      Landes-Verweisung/ und einem Raths - Herrn/ welcher einen falschen
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[886/0896] 93. n. 76. 75 & 77. Ein Notarius, welcher verbothene Contractus [e. g. pactiones monopolarum, Mercatorum, opificumque illicitas] machet/ schreibet und verfertiget/ wird dadurch infam und ehrloß/ verliehret auch sein Notariat. D. Sode, disp. de Monopol. Jenae, Anno 656. habita th. 73. Gehe, de falsis. cap. 3. th. 9. XXXV. Viertens/ wird auch ein falsum begangen ARBUSU REI, oder in Mißbrauch der Sachen/ als wenn man mit Wissen und Willen sich für Gericht behilfft mit falschen Zeugnissen/ Instrumenten, Briefen und Siegeln. L. majorem 4. L qui fals. 8. C. ad Leg. Corn. de fals. Paulus lib. 5. Sentent. tit. 25. §. 9. & ibi Cujac. P. H. O. art. 113. Damhoud. prax. rer crim. c. 125. Item wann man boßhafftiger und gefährlicher Weise salfche Maß/ Gewicht und Ellen hat/ machet / und sich derselben gebrauchet/ welches auch im Gesetze Gottes verbothen ist. Deuteron. 25. v. 13. & seq. Proverb. c. 11. v. 1. & c. 20. v 10. & 23. Und gehören unter solche Zunfft die Ehr- und Pflichtvergessene Diener oder diebe/ so mit der Frucht zuthun haben/ wenn sie mit einen grossen Scheffel die Pacht - Zinß - und vorwergs - Früchte einnehmen/ mit einen kleinern aber ausgeben/ oder bey dem Aufheben der ausgedroschenen Früchte auf den Tennen / oder Lieferung derselben auf den Böden/ bey den Einheben u. Abstreichen viel auf den Scheffel stehen lassen/ oder falscher Streich Höltzer/ die in der Mitten ausgeschnitten sind/ gebrauchen/ oder wenn die Bauren die Zins-Früchte. liefern/ und aus den Säcken ins Maaß schütten/ um dasselbe herum gehen/ und trippeln daß/ die Früchte sich setzen/ und zusammen fallen/ so vor diesen mit zweyfacher Ersetzung des Schadens/ auch Abschickung ins Elend bestraffet worden / juxta L. pen. §. si venditor ff. ad Leg. Corn. de fals. L. annonam §. fin. ff. de Extraord. erim. L. damus C. de falsis. XXXVI. Heut zu Tage ist fast in gantz Teutschland/ und insonderheit in den Sächsischen solcher falsariorum Bestraffung willkührlich/ pro modo ac ratione delicti & damni per id dati, als Gefängnis/ Landes - Verweisung / Staupen-Schlag. P. H. O. art. 113. lib. 2. Land-R. art. 13. Carpzov. q. 93. n. 80. 81. & 82. allwo dieser _ . 84. & 35. zwey Urthel anführet/ daß einem Müller/ der einer falschen Mühl-Metzen sich gebraucht/ die ewige Landes-Verweisung/ und einem Raths - Herrn/ welcher einen falschen

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Theatrum-Literatur der Frühen Neuzeit: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-11-26T12:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-11-26T12:54:31Z)
Arne Binder: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-11-26T12:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/doepler_theatrum01_1693
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/doepler_theatrum01_1693/896
Zitationshilfe: Döpler, Jacob: Theatrum poenarum, Suppliciorum Et Executionum Criminalium, Oder Schau-Platz/ Derer Leibes und Lebens-Straffen. Bd. 1. Sonderhausen, 1693, S. 886. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/doepler_theatrum01_1693/896>, abgerufen am 16.07.2024.