Döpler, Jacob: Theatripoenarum, Suppliciorum Et Executionum Crminalium, Oder Schau-Platzes Derer Leibes- und Lebens-Strafen. Bd. 2. Leipzig, 1697.X. Ob aber aus solchen Tragen der Dolche/ Brod-Taschen-auch Feder-Messer animus occidendi zu praemusiren/ ist die Frage? Alciatus in d. l. armorum de V. S. Item Aretinus Consil. 80 und Klock de aerario. lib. 2. c. 142. n. 35. & 36. negiren solches: Mascardus de probat. concl. 97. Vol. 1. n. 29. und Mynsius Consil. 27. n. 3. aber stellen es dem arbitrio Judicis anheim. XI. Doch kan ex circumstantiarum condition animus occidendi daraus gar wol arguiret werden. Gomez. tom. 3. Var. resolut. c. 3. n. 17. Rüdinger Cent. 3. observ. pract. 58. pag. 259. XII. Drumb auch an vielen Orten in Italien/ item zu Neapolis bey hoher/ ja Lebens-Straffe verbothen ist/ Stillete, Dolche/ lange Messer/ Puffer und andere heimliche Gewehr zu tragen. Besold. in Thes. pract. V. Messer/ pag. 668. J. Alois. Riccius decis. 122. de Curia. Arnisaerus lib. 2. de Jure Majest. c. 5. § 5. pag. 337. XIII. Denen Gefangenen/ sonderlich die das Leben verwirckt/ werden stracks bey ihrer Captur die Messer abgenommen/ umb sich keinen Schaden damit zu thun/ aus Furcht der öffentlichen Straffe und weltlichen Schande. Da nun einer so kühn ist / und steckt denenselben ein Messer zu solchem Ende zu/ ist er nach gemeinen Wohn der Rechtsgelehrten/ in die Straffe L. Cornel. de Sicariis verfallen. Idem Besold. d. loc. Die Mahler bilden zwar den Abraham/ als er auf GOttes Befehl seinen Sohn Isaac auf dem Berg Moria schlachten und opffern wolte/ ab/ daß er ein Schwerd in der Hand hat/ damit ausholet/ und dem Isaac den Kopf abhauen will; aber dieses ist ein Irrthum/ weil Abraham kein Schwerd/ (als ein Scharffrichter) sondern nur sein Schlacht-Messer bey sich gehabt/ und solches entblösset. D. Luther. in Comment. ad Genes. cap. 22. D. August. Pfeiffer in Paßions-Spiegel. Concion. 3. p. 59. M. Philipp Rohr in pictor. errant. c. 2. § 5. Lips. An. 1679. excus. Massen denn auch bey den Heiden/ wenn sie ihren Göttern opffern wolten / gebräuchlich war/ daß die Schlachtung des Viehes mit einem Messer geschahe / wohin auch Virgil. lib. 3. Georg. ziehlet mit folgenden Worren: X. Ob aber aus solchen Tragen der Dolche/ Brod-Taschen-auch Feder-Messer animus occidendi zu praemusiren/ ist die Frage? Alciatus in d. l. armorum de V. S. Item Aretinus Consil. 80 und Klock de aerario. lib. 2. c. 142. n. 35. & 36. negiren solches: Mascardus de probat. concl. 97. Vol. 1. n. 29. und Mynsius Consil. 27. n. 3. aber stellen es dem arbitrio Judicis anheim. XI. Doch kan ex circumstantiarum condition animus occidendi daraus gar wol arguiret werden. Gomez. tom. 3. Var. resolut. c. 3. n. 17. Rüdinger Cent. 3. observ. pract. 58. pag. 259. XII. Drumb auch an vielen Orten in Italien/ item zu Neapolis bey hoher/ ja Lebens-Straffe verbothen ist/ Stillete, Dolche/ lange Messer/ Puffer und andere heimliche Gewehr zu tragen. Besold. in Thes. pract. V. Messer/ pag. 668. J. Alois. Riccius decis. 122. de Curia. Arnisaerus lib. 2. de Jure Majest. c. 5. § 5. pag. 337. XIII. Denen Gefangenen/ sonderlich die das Leben verwirckt/ werden stracks bey ihrer Captur die Messer abgenommen/ umb sich keinen Schaden damit zu thun/ aus Furcht der öffentlichen Straffe und weltlichen Schande. Da nun einer so kühn ist / und steckt denenselben ein Messer zu solchem Ende zu/ ist er nach gemeinen Wohn der Rechtsgelehrten/ in die Straffe L. Cornel. de Sicariis verfallen. Idem Besold. d. loc. Die Mahler bilden zwar den Abraham/ als er auf GOttes Befehl seinen Sohn Isaac auf dem Berg Moria schlachten und opffern wolte/ ab/ daß er ein Schwerd in der Hand hat/ damit ausholet/ und dem Isaac den Kopf abhauen will; aber dieses ist ein Irrthum/ weil Abraham kein Schwerd/ (als ein Scharffrichter) sondern nur sein Schlacht-Messer bey sich gehabt/ und solches entblösset. D. Luther. in Comment. ad Genes. cap. 22. D. August. Pfeiffer in Paßions-Spiegel. Concion. 3. p. 59. M. Philipp Rohr in pictor. errant. c. 2. § 5. Lips. An. 1679. excus. Massen deñ auch bey den Heiden/ wenn sie ihren Göttern opffern wolten / gebräuchlich war/ daß die Schlachtung des Viehes mit einem Messer geschahe / wohin auch Virgil. lib. 3. Georg. ziehlet mit folgenden Worren: <TEI> <text> <body> <div> <pb facs="#f0014" n="4"/> <p>X. Ob aber aus solchen Tragen der Dolche/ Brod-Taschen-auch Feder-Messer animus occidendi zu praemusiren/ ist die Frage?</p> <p>Alciatus in d. l. armorum de V. S. Item Aretinus Consil. 80 und Klock de aerario. lib. 2. c. 142. n. 35. & 36. negiren solches: Mascardus de probat. concl. 97. Vol. 1. n. 29. und Mynsius Consil. 27. n. 3. aber stellen es dem arbitrio Judicis anheim.</p> <p>XI. Doch kan ex circumstantiarum condition animus occidendi daraus gar wol arguiret werden.</p> <p>Gomez. tom. 3. Var. resolut. c. 3. n. 17. Rüdinger Cent. 3. observ. pract. 58. pag. 259.</p> <p>XII. Drumb auch an vielen Orten in Italien/ item zu Neapolis bey hoher/ ja Lebens-Straffe verbothen ist/ Stillete, Dolche/ lange Messer/ Puffer und andere heimliche Gewehr zu tragen.</p> <p>Besold. in Thes. pract. V. Messer/ pag. 668.</p> <p>J. Alois. Riccius decis. 122. de Curia.</p> <p>Arnisaerus lib. 2. de Jure Majest. c. 5. § 5. pag. 337.</p> <p>XIII. Denen Gefangenen/ sonderlich die das Leben verwirckt/ werden stracks bey ihrer Captur die Messer abgenommen/ umb sich keinen Schaden damit zu thun/ aus Furcht der öffentlichen Straffe und weltlichen Schande. Da nun einer so kühn ist / und steckt denenselben ein Messer zu solchem Ende zu/ ist er nach gemeinen Wohn der Rechtsgelehrten/ in die Straffe L. Cornel. de Sicariis verfallen.</p> <p>Idem Besold. d. loc.</p> <p>Die Mahler bilden zwar den Abraham/ als er auf GOttes Befehl seinen Sohn Isaac auf dem Berg Moria schlachten und opffern wolte/ ab/ daß er ein Schwerd in der Hand hat/ damit ausholet/ und dem Isaac den Kopf abhauen will; aber dieses ist ein Irrthum/ weil Abraham kein Schwerd/ (als ein Scharffrichter) sondern nur sein Schlacht-Messer bey sich gehabt/ und solches entblösset.</p> <p>D. Luther. in Comment. ad Genes. cap. 22. D. August. Pfeiffer in Paßions-Spiegel. Concion. 3. p. 59. M. Philipp Rohr in pictor. errant. c. 2. § 5. Lips. An. 1679. excus.</p> <p>Massen deñ auch bey den Heiden/ wenn sie ihren Göttern opffern wolten / gebräuchlich war/ daß die Schlachtung des Viehes mit einem Messer geschahe / wohin auch Virgil. lib. 3. Georg. ziehlet mit folgenden Worren:</p> </div> </body> </text> </TEI> [4/0014]
X. Ob aber aus solchen Tragen der Dolche/ Brod-Taschen-auch Feder-Messer animus occidendi zu praemusiren/ ist die Frage?
Alciatus in d. l. armorum de V. S. Item Aretinus Consil. 80 und Klock de aerario. lib. 2. c. 142. n. 35. & 36. negiren solches: Mascardus de probat. concl. 97. Vol. 1. n. 29. und Mynsius Consil. 27. n. 3. aber stellen es dem arbitrio Judicis anheim.
XI. Doch kan ex circumstantiarum condition animus occidendi daraus gar wol arguiret werden.
Gomez. tom. 3. Var. resolut. c. 3. n. 17. Rüdinger Cent. 3. observ. pract. 58. pag. 259.
XII. Drumb auch an vielen Orten in Italien/ item zu Neapolis bey hoher/ ja Lebens-Straffe verbothen ist/ Stillete, Dolche/ lange Messer/ Puffer und andere heimliche Gewehr zu tragen.
Besold. in Thes. pract. V. Messer/ pag. 668.
J. Alois. Riccius decis. 122. de Curia.
Arnisaerus lib. 2. de Jure Majest. c. 5. § 5. pag. 337.
XIII. Denen Gefangenen/ sonderlich die das Leben verwirckt/ werden stracks bey ihrer Captur die Messer abgenommen/ umb sich keinen Schaden damit zu thun/ aus Furcht der öffentlichen Straffe und weltlichen Schande. Da nun einer so kühn ist / und steckt denenselben ein Messer zu solchem Ende zu/ ist er nach gemeinen Wohn der Rechtsgelehrten/ in die Straffe L. Cornel. de Sicariis verfallen.
Idem Besold. d. loc.
Die Mahler bilden zwar den Abraham/ als er auf GOttes Befehl seinen Sohn Isaac auf dem Berg Moria schlachten und opffern wolte/ ab/ daß er ein Schwerd in der Hand hat/ damit ausholet/ und dem Isaac den Kopf abhauen will; aber dieses ist ein Irrthum/ weil Abraham kein Schwerd/ (als ein Scharffrichter) sondern nur sein Schlacht-Messer bey sich gehabt/ und solches entblösset.
D. Luther. in Comment. ad Genes. cap. 22. D. August. Pfeiffer in Paßions-Spiegel. Concion. 3. p. 59. M. Philipp Rohr in pictor. errant. c. 2. § 5. Lips. An. 1679. excus.
Massen deñ auch bey den Heiden/ wenn sie ihren Göttern opffern wolten / gebräuchlich war/ daß die Schlachtung des Viehes mit einem Messer geschahe / wohin auch Virgil. lib. 3. Georg. ziehlet mit folgenden Worren:
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