Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Döpler, Jacob: Theatripoenarum, Suppliciorum Et Executionum Crminalium, Oder Schau-Platzes Derer Leibes- und Lebens-Strafen. Bd. 2. Leipzig, 1697.

Bild:
<< vorherige Seite

CCCLXXXV. Ferner und zum Elfften werden mit dem Schwerd hingerichtet die boßhaffte und vorsetzliche Todschläger. §. item lex Cornelia Instit. de Publ. judic. L. 3. §. Patiatur C. de Episcop. audient. L. 3. Legis Corneliae ff. ad Leg. Cornel. de Sicariis. P. H. O. Caroli V. art. 137. Carpzov. p. 1. q. 1. n. 8.

Welches auch GOtt selbst im ersten Buch Mosis am 9. Capitel v. 6. durch ein kräfftiges Urthel bestätiget/ nemlich: Wer Menschen-Blut vergenst/ des Blut soll auch durch Menschen vergossen werden/ denn GOtt hat den Menschen zu seinem Bilde gemacht. Welches so wohl im alten Testament Levit. 24. v. 17. & Deuteron. 19. v. 11. als neuen Matth. 5. v. 21. & c. 26. v. 52. Apocalyps. 13. v. 10. wiederholet wird. Drumb auch die Rechtslehrer solch Crimen atrox, grave, horribile & detestabile nennen. Gomez. var. resol. tom. 3. c. 3. Farinac. lib. 4. tit. 14. Pract. Crim. q. 119. n. 1.

CCCLXXXVI. Ja die Heyden selber haben nicht allein die Thiere/ sondern auch leblose Dinge/ so einen Menschen ümgebracht/ abgestrafft/ wie man denn von den Atheniensern lieset daß nach Anleitung ihres Gesetzgebers Draconis sie eine Statue, welche dem berühmten Fechter Niconi Thasio zu Ehren gesetzt gewesen / aber von einem des Niconis Mißgönnern und Feinden/ aus Neid mit Prügeln geschlagen worden/ in wehrenden Handel herab gefallen/ und diefen erschlagen / dessen Freunde aber die Seule/ als einen Todschläger angeklagt/ von dem Magistrat dieselbe/ als schuldig/ verdammet/ und zur Straffe ins Meer geworffen worden.

Tiber. decianintr. Crim. lib. 9. c. 17. n. 12.

Welches sie auch mit einen Degen gethan/ womit einer von den Priestern ümgebracht worden/ man aber den Thäter nicht ausmachen konte.

Joh. Christoph. Boityn in disc. de mero Imperio membr. 2. circ. fin.

Die Anklage und Verdammung solcher leblosen Dinge geschahe in dem Gericht zu Athen/ welches man Prytanaeum nennete.

Budaeus ad L. 16. §. 8. ff. de poenis Demosthen. in Orat. advers. Aristocratem.

Es meldet auch Pausanias lib. 1. daß zu Athen alle Jahr zu gewisser Zeit ein Beil / womit des Königs Erythraei Ochse allda ümgebracht in ermelten Prytanaeo vor Gericht gestellet werden.

CCCLXXXVII. Bey den Persern wurden der jenigen Kleider und Bünde /

CCCLXXXV. Ferner und zum Elfften werden mit dem Schwerd hingerichtet die boßhaffte und vorsetzliche Todschläger. §. item lex Cornelia Instit. de Publ. judic. L. 3. §. Patiatur C. de Episcop. audient. L. 3. Legis Corneliae ff. ad Leg. Cornel. de Sicariis. P. H. O. Caroli V. art. 137. Carpzov. p. 1. q. 1. n. 8.

Welches auch GOtt selbst im ersten Buch Mosis am 9. Capitel v. 6. durch ein kräfftiges Urthel bestätiget/ nemlich: Wer Menschen-Blut vergenst/ des Blut soll auch durch Menschen vergossen werden/ denn GOtt hat den Menschen zu seinem Bilde gemacht. Welches so wohl im alten Testament Levit. 24. v. 17. & Deuteron. 19. v. 11. als neuen Matth. 5. v. 21. & c. 26. v. 52. Apocalyps. 13. v. 10. wiederholet wird. Drumb auch die Rechtslehrer solch Crimen atrox, grave, horribile & detestabile nennen. Gomez. var. resol. tom. 3. c. 3. Farinac. lib. 4. tit. 14. Pract. Crim. q. 119. n. 1.

CCCLXXXVI. Ja die Heyden selber haben nicht allein die Thiere/ sondern auch leblose Dinge/ so einen Menschen ümgebracht/ abgestrafft/ wie man denn von den Atheniensern lieset daß nach Anleitung ihres Gesetzgebers Draconis sie eine Statue, welche dem berühmten Fechter Niconi Thasio zu Ehren gesetzt gewesen / aber von einem des Niconis Mißgönnern und Feinden/ aus Neid mit Prügeln geschlagen worden/ in wehrenden Handel herab gefallen/ und diefen erschlagen / dessen Freunde aber die Seule/ als einen Todschläger angeklagt/ von dem Magistrat dieselbe/ als schuldig/ verdammet/ und zur Straffe ins Meer geworffen worden.

Tiber. decianintr. Crim. lib. 9. c. 17. n. 12.

Welches sie auch mit einen Degen gethan/ womit einer von den Priestern ümgebracht worden/ man aber den Thäter nicht ausmachen konte.

Joh. Christoph. Boityn in disc. de mero Imperio membr. 2. circ. fin.

Die Anklage und Verdammung solcher leblosen Dinge geschahe in dem Gericht zu Athen/ welches man Prytanaeum nennete.

Budaeus ad L. 16. §. 8. ff. de poenis Demosthen. in Orat. advers. Aristocratem.

Es meldet auch Pausanias lib. 1. daß zu Athen alle Jahr zu gewisser Zeit ein Beil / womit des Königs Erythraei Ochse allda ümgebracht in ermelten Prytanaeo vor Gericht gestellet werden.

CCCLXXXVII. Bey den Persern wurden der jenigen Kleider und Bünde /

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <pb facs="#f0180" n="170"/>
        <p>CCCLXXXV. Ferner und zum Elfften werden mit dem Schwerd hingerichtet die                      boßhaffte und vorsetzliche Todschläger. §. item lex Cornelia Instit. de Publ.                      judic. L. 3. §. Patiatur C. de Episcop. audient. L. 3. Legis Corneliae ff. ad                      Leg. Cornel. de Sicariis. P. H. O. Caroli V. art. 137. Carpzov. p. 1. q. 1. n.                      8.</p>
        <p>Welches auch GOtt selbst im ersten Buch Mosis am 9. Capitel v. 6. durch ein                      kräfftiges Urthel bestätiget/ nemlich: Wer Menschen-Blut vergenst/ des Blut                      soll auch durch Menschen vergossen werden/ denn GOtt hat den Menschen zu seinem                      Bilde gemacht. Welches so wohl im alten Testament Levit. 24. v. 17. &amp;                      Deuteron. 19. v. 11. als neuen Matth. 5. v. 21. &amp; c. 26. v. 52. Apocalyps.                      13. v. 10. wiederholet wird. Drumb auch die Rechtslehrer solch Crimen atrox,                      grave, horribile &amp; detestabile nennen. Gomez. var. resol. tom. 3. c. 3.                      Farinac. lib. 4. tit. 14. Pract. Crim. q. 119. n. 1.</p>
        <p>CCCLXXXVI. Ja die Heyden selber haben nicht allein die Thiere/ sondern auch                      leblose Dinge/ so einen Menschen ümgebracht/ abgestrafft/ wie man denn von                      den Atheniensern lieset daß nach Anleitung ihres Gesetzgebers Draconis sie eine                      Statue, welche dem berühmten Fechter Niconi Thasio zu Ehren gesetzt gewesen /                      aber von einem des Niconis Mißgönnern und Feinden/ aus Neid mit Prügeln                      geschlagen worden/ in wehrenden Handel herab gefallen/ und diefen erschlagen /                      dessen Freunde aber die Seule/ als einen Todschläger angeklagt/ von dem                      Magistrat dieselbe/ als schuldig/ verdammet/ und zur Straffe ins Meer                      geworffen worden.</p>
        <p>Tiber. decianintr. Crim. lib. 9. c. 17. n. 12.</p>
        <p>Welches sie auch mit einen Degen gethan/ womit einer von den Priestern                      ümgebracht worden/ man aber den Thäter nicht ausmachen konte.</p>
        <p>Joh. Christoph. Boityn in disc. de mero Imperio membr. 2. circ. fin.</p>
        <p>Die Anklage und Verdammung solcher leblosen Dinge geschahe in dem Gericht zu                      Athen/ welches man Prytanaeum nennete.</p>
        <p>Budaeus ad L. 16. §. 8. ff. de poenis Demosthen. in Orat. advers.                      Aristocratem.</p>
        <p>Es meldet auch Pausanias lib. 1. daß zu Athen alle Jahr zu gewisser Zeit ein Beil                     / womit des Königs Erythraei Ochse allda ümgebracht in ermelten Prytanaeo vor                      Gericht gestellet werden.</p>
        <p>CCCLXXXVII. Bey den Persern wurden der jenigen Kleider und Bünde /
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[170/0180] CCCLXXXV. Ferner und zum Elfften werden mit dem Schwerd hingerichtet die boßhaffte und vorsetzliche Todschläger. §. item lex Cornelia Instit. de Publ. judic. L. 3. §. Patiatur C. de Episcop. audient. L. 3. Legis Corneliae ff. ad Leg. Cornel. de Sicariis. P. H. O. Caroli V. art. 137. Carpzov. p. 1. q. 1. n. 8. Welches auch GOtt selbst im ersten Buch Mosis am 9. Capitel v. 6. durch ein kräfftiges Urthel bestätiget/ nemlich: Wer Menschen-Blut vergenst/ des Blut soll auch durch Menschen vergossen werden/ denn GOtt hat den Menschen zu seinem Bilde gemacht. Welches so wohl im alten Testament Levit. 24. v. 17. & Deuteron. 19. v. 11. als neuen Matth. 5. v. 21. & c. 26. v. 52. Apocalyps. 13. v. 10. wiederholet wird. Drumb auch die Rechtslehrer solch Crimen atrox, grave, horribile & detestabile nennen. Gomez. var. resol. tom. 3. c. 3. Farinac. lib. 4. tit. 14. Pract. Crim. q. 119. n. 1. CCCLXXXVI. Ja die Heyden selber haben nicht allein die Thiere/ sondern auch leblose Dinge/ so einen Menschen ümgebracht/ abgestrafft/ wie man denn von den Atheniensern lieset daß nach Anleitung ihres Gesetzgebers Draconis sie eine Statue, welche dem berühmten Fechter Niconi Thasio zu Ehren gesetzt gewesen / aber von einem des Niconis Mißgönnern und Feinden/ aus Neid mit Prügeln geschlagen worden/ in wehrenden Handel herab gefallen/ und diefen erschlagen / dessen Freunde aber die Seule/ als einen Todschläger angeklagt/ von dem Magistrat dieselbe/ als schuldig/ verdammet/ und zur Straffe ins Meer geworffen worden. Tiber. decianintr. Crim. lib. 9. c. 17. n. 12. Welches sie auch mit einen Degen gethan/ womit einer von den Priestern ümgebracht worden/ man aber den Thäter nicht ausmachen konte. Joh. Christoph. Boityn in disc. de mero Imperio membr. 2. circ. fin. Die Anklage und Verdammung solcher leblosen Dinge geschahe in dem Gericht zu Athen/ welches man Prytanaeum nennete. Budaeus ad L. 16. §. 8. ff. de poenis Demosthen. in Orat. advers. Aristocratem. Es meldet auch Pausanias lib. 1. daß zu Athen alle Jahr zu gewisser Zeit ein Beil / womit des Königs Erythraei Ochse allda ümgebracht in ermelten Prytanaeo vor Gericht gestellet werden. CCCLXXXVII. Bey den Persern wurden der jenigen Kleider und Bünde /

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Theatrum-Literatur der Frühen Neuzeit: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-11-26T12:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-11-26T12:54:31Z)
Arne Binder: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-11-26T12:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/doepler_theatrum02_1697
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/doepler_theatrum02_1697/180
Zitationshilfe: Döpler, Jacob: Theatripoenarum, Suppliciorum Et Executionum Crminalium, Oder Schau-Platzes Derer Leibes- und Lebens-Strafen. Bd. 2. Leipzig, 1697, S. 170. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/doepler_theatrum02_1697/180>, abgerufen am 27.11.2024.