Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Döpler, Jacob: Theatripoenarum, Suppliciorum Et Executionum Crminalium, Oder Schau-Platzes Derer Leibes- und Lebens-Strafen. Bd. 2. Leipzig, 1697.

Bild:
<< vorherige Seite

at profundum, mare ponatur qvasi cum ungventa bulliunt Job. 41. Gaudium & tripudium ejus censetur, sicut gaudent Angeli super uno peccatore poenitentiam agente, in coelis. Gaudia vero sua diabolus non in laetitia & dulcedine peragit, sed in turbine & furore, prout est turbidus & furiosus Spiritus.

CXCIX. Ich kan hierbey nicht unerwehnet lassen/ daß zu Paris ein Becker viele Pasteten verkaufft/ darein er Fleisch von den gehenckten Dieben und andern Maleficanten gethan/ weicher/ als es auskommen/ lebendig verbrandt/ dessen Haus abgerissen und vom König verbothen worden solches wieder auffzubauen.

Autor. tract. de poenis Criminal. & exitu horribili pag. 154.

Wie denn zu Crakau Anno 1597. gleichfalls ein Fleischer von Grota gehenckt worden / welcher das Fleisch von verreckten Kälbern verkaufft hat.

Henr. Roch in der neuen Lausenitz-Böhm- und Schlesisch. Chronic. p. 56. CC. Arbogastus Bischoff zu Straßburg/ so Anno 658. gestorben/ hat vor seinem Ende gebethen/ daß man ihn bey den Galgen begraben möchte/ seine grosse Demuth dadurch anzuzeigen/ und daß er nicht in der Stad/ sondern ausserhalb/ wie Christus/ ruhen wolte. Iren. lib. 3. c. 46. schreibet von ihm daß er des Königs Dagoberti Sohn wieder von den Todten aufferwecket habe.

Kornemann. part. 9. q. 40. Balaeus cent. 14. c. 81.

CCI. Sonsten aber ist es ein grosser Schimpff wenn eine Malefiz-Person vor oder nach dem Bekäntniß im Gefängniß stirbet/ und unter den Galgen begraben wird.

CCII. Eine grausame Injurie ist es auch wenn man einen an den Galgen mahlet / seinen Nahmen dran schläget/ schreibet oder gar sein Contrafait dran henget.

CCIII. Drum auch Carolus der letzte Hertzog in Burgundien auff einen Tag funff hundert gefangene Schweitzer hencken lassen/ weil sie sein und seiner vornehmsten Bedienten Bildniß am Galgen gehenckt/ und sie dadurch auffs ärgste beschimpffet hatten.

Baptist. Fulgo. lib. 9. c. 2. de crudelitate.

CCIV. Von den jenigen so geheckt/ aber wenn sie abgenommen/ wieder lebendig worden/ videatur Christ. a Vega art. med. lib. 3. Sect. 5. c. 8.

Petr. Forestus lib. 15. obs. 25. Alex. Beneaictus lib. 7. c. 1.

at profundum, mare ponatur qvasi cum ungventa bulliunt Job. 41. Gaudium & tripudium ejus censetur, sicut gaudent Angeli super uno peccatore poenitentiam agente, in coelis. Gaudia verò sua diabolus non in laetitia & dulcedine peragit, sed in turbine & furore, prout est turbidus & furiosus Spiritus.

CXCIX. Ich kan hierbey nicht unerwehnet lassen/ daß zu Paris ein Becker viele Pasteten verkaufft/ darein er Fleisch von den gehenckten Dieben und andern Maleficanten gethan/ weicher/ als es auskommen/ lebendig verbrandt/ dessen Haus abgerissen und vom König verbothen worden solches wieder auffzubauen.

Autor. tract. de poenis Criminal. & exitu horribili pag. 154.

Wie denn zu Crakau Anno 1597. gleichfalls ein Fleischer von Grota gehenckt worden / welcher das Fleisch von verreckten Kälbern verkaufft hat.

Henr. Roch in der neuen Lausenitz-Böhm- und Schlesisch. Chronic. p. 56. CC. Arbogastus Bischoff zu Straßburg/ so Anno 658. gestorben/ hat vor seinem Ende gebethen/ daß man ihn bey den Galgen begraben möchte/ seine grosse Demuth dadurch anzuzeigen/ und daß er nicht in der Stad/ sondern ausserhalb/ wie Christus/ ruhen wolte. Iren. lib. 3. c. 46. schreibet von ihm daß er des Königs Dagoberti Sohn wieder von den Todten aufferwecket habe.

Kornemann. part. 9. q. 40. Balaeus cent. 14. c. 81.

CCI. Sonsten aber ist es ein grosser Schimpff wenn eine Malefiz-Person vor oder nach dem Bekäntniß im Gefängniß stirbet/ und unter den Galgen begraben wird.

CCII. Eine grausame Injurie ist es auch wenn man einen an den Galgen mahlet / seinen Nahmen dran schläget/ schreibet oder gar sein Contrafait dran henget.

CCIII. Drum auch Carolus der letzte Hertzog in Burgundien auff einen Tag funff hundert gefangene Schweitzer hencken lassen/ weil sie sein und seiner vornehmsten Bedienten Bildniß am Galgen gehenckt/ und sie dadurch auffs ärgste beschimpffet hatten.

Baptist. Fulgo. lib. 9. c. 2. de crudelitate.

CCIV. Von den jenigen so geheckt/ aber wenn sie abgenommen/ wieder lebendig worden/ videatur Christ. à Vega art. med. lib. 3. Sect. 5. c. 8.

Petr. Forestus lib. 15. obs. 25. Alex. Beneaictus lib. 7. c. 1.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0262" n="252"/>
at profundum, mare ponatur qvasi                      cum ungventa bulliunt Job. 41. Gaudium &amp; tripudium ejus censetur, sicut                      gaudent Angeli super uno peccatore poenitentiam agente, in coelis. Gaudia verò                      sua diabolus non in laetitia &amp; dulcedine peragit, sed in turbine &amp;                      furore, prout est turbidus &amp; furiosus Spiritus.</p>
        <p>CXCIX. Ich kan hierbey nicht unerwehnet lassen/ daß zu Paris ein Becker viele                      Pasteten verkaufft/ darein er Fleisch von den gehenckten Dieben und andern                      Maleficanten gethan/ weicher/ als es auskommen/ lebendig verbrandt/ dessen                      Haus abgerissen und vom König verbothen worden solches wieder auffzubauen.</p>
        <p>Autor. tract. de poenis Criminal. &amp; exitu horribili pag. 154.</p>
        <p>Wie denn zu Crakau Anno 1597. gleichfalls ein Fleischer von Grota gehenckt worden                     / welcher das Fleisch von verreckten Kälbern verkaufft hat.</p>
        <p>Henr. Roch in der neuen Lausenitz-Böhm- und Schlesisch. Chronic. p. 56. CC.                      Arbogastus Bischoff zu Straßburg/ so Anno 658. gestorben/ hat vor seinem Ende                      gebethen/ daß man ihn bey den Galgen begraben möchte/ seine grosse Demuth                      dadurch anzuzeigen/ und daß er nicht in der Stad/ sondern ausserhalb/ wie                      Christus/ ruhen wolte. Iren. lib. 3. c. 46. schreibet von ihm daß er des Königs                      Dagoberti Sohn wieder von den Todten aufferwecket habe.</p>
        <l>Kornemann. part. 9. q. 40.</l>
        <l>Balaeus cent. 14. c. 81.</l>
        <p>CCI. Sonsten aber ist es ein grosser Schimpff wenn eine Malefiz-Person vor oder                      nach dem Bekäntniß im Gefängniß stirbet/ und unter den Galgen begraben                      wird.</p>
        <p>CCII. Eine grausame Injurie ist es auch wenn man einen an den Galgen mahlet /                      seinen Nahmen dran schläget/ schreibet oder gar sein Contrafait dran                      henget.</p>
        <p>CCIII. Drum auch Carolus der letzte Hertzog in Burgundien auff einen Tag funff                      hundert gefangene Schweitzer hencken lassen/ weil sie sein und seiner                      vornehmsten Bedienten Bildniß am Galgen gehenckt/ und sie dadurch auffs ärgste                      beschimpffet hatten.</p>
        <p>Baptist. Fulgo. lib. 9. c. 2. de crudelitate.</p>
        <p>CCIV. Von den jenigen so geheckt/ aber wenn sie abgenommen/ wieder lebendig                      worden/ videatur Christ. à Vega art. med. lib. 3. Sect. 5. c. 8.</p>
        <l>Petr. Forestus lib. 15. obs. 25.</l>
        <l>Alex. Beneaictus lib. 7. c. 1.</l>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[252/0262] at profundum, mare ponatur qvasi cum ungventa bulliunt Job. 41. Gaudium & tripudium ejus censetur, sicut gaudent Angeli super uno peccatore poenitentiam agente, in coelis. Gaudia verò sua diabolus non in laetitia & dulcedine peragit, sed in turbine & furore, prout est turbidus & furiosus Spiritus. CXCIX. Ich kan hierbey nicht unerwehnet lassen/ daß zu Paris ein Becker viele Pasteten verkaufft/ darein er Fleisch von den gehenckten Dieben und andern Maleficanten gethan/ weicher/ als es auskommen/ lebendig verbrandt/ dessen Haus abgerissen und vom König verbothen worden solches wieder auffzubauen. Autor. tract. de poenis Criminal. & exitu horribili pag. 154. Wie denn zu Crakau Anno 1597. gleichfalls ein Fleischer von Grota gehenckt worden / welcher das Fleisch von verreckten Kälbern verkaufft hat. Henr. Roch in der neuen Lausenitz-Böhm- und Schlesisch. Chronic. p. 56. CC. Arbogastus Bischoff zu Straßburg/ so Anno 658. gestorben/ hat vor seinem Ende gebethen/ daß man ihn bey den Galgen begraben möchte/ seine grosse Demuth dadurch anzuzeigen/ und daß er nicht in der Stad/ sondern ausserhalb/ wie Christus/ ruhen wolte. Iren. lib. 3. c. 46. schreibet von ihm daß er des Königs Dagoberti Sohn wieder von den Todten aufferwecket habe. Kornemann. part. 9. q. 40. Balaeus cent. 14. c. 81. CCI. Sonsten aber ist es ein grosser Schimpff wenn eine Malefiz-Person vor oder nach dem Bekäntniß im Gefängniß stirbet/ und unter den Galgen begraben wird. CCII. Eine grausame Injurie ist es auch wenn man einen an den Galgen mahlet / seinen Nahmen dran schläget/ schreibet oder gar sein Contrafait dran henget. CCIII. Drum auch Carolus der letzte Hertzog in Burgundien auff einen Tag funff hundert gefangene Schweitzer hencken lassen/ weil sie sein und seiner vornehmsten Bedienten Bildniß am Galgen gehenckt/ und sie dadurch auffs ärgste beschimpffet hatten. Baptist. Fulgo. lib. 9. c. 2. de crudelitate. CCIV. Von den jenigen so geheckt/ aber wenn sie abgenommen/ wieder lebendig worden/ videatur Christ. à Vega art. med. lib. 3. Sect. 5. c. 8. Petr. Forestus lib. 15. obs. 25. Alex. Beneaictus lib. 7. c. 1.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Theatrum-Literatur der Frühen Neuzeit: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-11-26T12:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-11-26T12:54:31Z)
Arne Binder: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-11-26T12:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/doepler_theatrum02_1697
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/doepler_theatrum02_1697/262
Zitationshilfe: Döpler, Jacob: Theatripoenarum, Suppliciorum Et Executionum Crminalium, Oder Schau-Platzes Derer Leibes- und Lebens-Strafen. Bd. 2. Leipzig, 1697, S. 252. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/doepler_theatrum02_1697/262>, abgerufen am 23.06.2024.