Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Döpler, Jacob: Theatripoenarum, Suppliciorum Et Executionum Crminalium, Oder Schau-Platzes Derer Leibes- und Lebens-Strafen. Bd. 2. Leipzig, 1697.

Bild:
<< vorherige Seite

oder Nageln erlangen und bekommen mögen: Sie schneiden auch wohl Splitter vom Galgen. D. Thomas. de mandragora. Joh. Praetorius de pollice p. 145. weil sie damit viele Zauberey treiben.

Welches auch der Poet Lucanus bezeuget/ wenn er saget:

---Laqveum nodosqve nocentes

Ore suo rupit pendentia corpora carpsit,

Abrasitqve Crines, percussaqve viscera membris

Vulsit & incoctas admisso sole medullas.

Et Apulejus Madaurensis & ipse Magiae deditissimus, qvando de ferali officina Pamphyles Thessalicae mulieris in ea arte instructissimae loqvitur lib. 3. Metamorph. Hic ait mores & digiti illis carnosi clavo pendentium.

II. Aus dem Hirnschädel hat man auch wohl Catapotia wieder den dollen Hunde Bis bereitet.

Plinius lib. 28. Nat. Hist. c. 1.

Und C. 41. ejus dem libri schreibet er/ daß wenn einen der Kopf wehe thue/ und man einen Strick/ dran einer gehenckt worden/ üm die Schläfe herbünde / verginge es/ welches auch

Godimannus de Veneficiis lib. 1. c. 7. n. 1. Kornemann de mirac. mort. part. 5. c. 2. und Adrian Beier de Cadav. punit. Cap. 3. n. 16.

anführen.

III. So wird ferner die beste Mumia aus der gehenckten Leibern zugerichtet / wie

Paracelsus in Philos. tract. 3. de Mumia und Bonayste au de Excellentia hominis pag. 145.

bezeugen.

IV. Item eine vortrefliche Artzeney wieder die Epilepsiam aus dem Haupt und Gehirn. Wie auch von dem Moß/ so auf der Gehenckten Köpfen wächset/ welches nebst der Hirnschale und Blut von einen Menschen mit zur Waffen-Salbe kömmet.

Zeiler Miscellan. v. Wunder/ pag. 473.

V. Aus den Galgen-Ketten pflegen auch einige abergläubische Leute/ zu einer gewissen Zeit und Stunde Sporren zu schmieden/ wovor sich die Pferde fürchten / und hurtig fortgehen/ sie mögen sonst noch so träge seyn wie sie wollen. Sie bereiten auch wohl Pferde-Stangen/ Ringe und andere der-

oder Nageln erlangen und bekommen mögen: Sie schneiden auch wohl Splitter vom Galgen. D. Thomas. de mandragora. Joh. Praetorius de pollice p. 145. weil sie damit viele Zauberey treiben.

Welches auch der Poet Lucanus bezeuget/ wenn er saget:

---Laqveum nodosqve nocentes

Ore suo rupit pendentia corpora carpsit,

Abrasitqve Crines, percussaqve viscera membris

Vulsit & incoctas admisso sole medullas.

Et Apulejus Madaurensis & ipse Magiae deditissimus, qvando de ferali officina Pamphyles Thessalicae mulieris in ea arte instructissimae loqvitur lib. 3. Metamorph. Hic ait mores & digiti illis carnosi clavo pendentium.

II. Aus dem Hirnschädel hat man auch wohl Catapotia wieder den dollen Hunde Bis bereitet.

Plinius lib. 28. Nat. Hist. c. 1.

Und C. 41. ejus dem libri schreibet er/ daß wenn einen der Kopf wehe thue/ und man einen Strick/ dran einer gehenckt worden/ üm die Schläfe herbünde / verginge es/ welches auch

Godimannus de Veneficiis lib. 1. c. 7. n. 1. Kornemann de mirac. mort. part. 5. c. 2. und Adrian Beier de Cadav. punit. Cap. 3. n. 16.

anführen.

III. So wird ferner die beste Mumia aus der gehenckten Leibern zugerichtet / wie

Paracelsus in Philos. tract. 3. de Mumia und Bonayste au de Excellentia hominis pag. 145.

bezeugen.

IV. Item eine vortrefliche Artzeney wieder die Epilepsiam aus dem Haupt und Gehirn. Wie auch von dem Moß/ so auf der Gehenckten Köpfen wächset/ welches nebst der Hirnschale und Blut von einen Menschen mit zur Waffen-Salbe kömmet.

Zeiler Miscellan. v. Wunder/ pag. 473.

V. Aus den Galgen-Ketten pflegen auch einige abergläubische Leute/ zu einer gewissen Zeit und Stunde Sporren zu schmieden/ wovor sich die Pferde fürchten / und hurtig fortgehen/ sie mögen sonst noch so träge seyn wie sie wollen. Sie bereiten auch wohl Pferde-Stangen/ Ringe und andere der-

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0271" n="261"/>
oder Nageln erlangen und bekommen                      mögen: Sie schneiden auch wohl Splitter vom Galgen. D. Thomas. de mandragora.                      Joh. Praetorius de pollice p. 145. weil sie damit viele Zauberey treiben.</p>
        <p>Welches auch der Poet Lucanus bezeuget/ wenn er saget:</p>
        <p>---Laqveum nodosqve nocentes</p>
        <p>Ore suo rupit pendentia corpora carpsit,</p>
        <p>Abrasitqve Crines, percussaqve viscera membris</p>
        <p>Vulsit &amp; incoctas admisso sole medullas.</p>
        <p>Et Apulejus Madaurensis &amp; ipse Magiae deditissimus, qvando de ferali officina                      Pamphyles Thessalicae mulieris in ea arte instructissimae loqvitur lib. 3.                      Metamorph. Hic ait mores &amp; digiti illis carnosi clavo pendentium.</p>
        <p>II. Aus dem Hirnschädel hat man auch wohl Catapotia wieder den dollen Hunde Bis                      bereitet.</p>
        <p>Plinius lib. 28. Nat. Hist. c. 1.</p>
        <p>Und C. 41. ejus dem libri schreibet er/ daß wenn einen der Kopf wehe thue/ und                      man einen Strick/ dran einer gehenckt worden/ üm die Schläfe herbünde /                      verginge es/ welches auch</p>
        <l>Godimannus de Veneficiis lib. 1. c. 7. n. 1.</l>
        <l>Kornemann de mirac. mort. part. 5. c. 2. und</l>
        <l>Adrian Beier de Cadav. punit. Cap. 3. n. 16.</l>
        <p>anführen.</p>
        <p>III. So wird ferner die beste Mumia aus der gehenckten Leibern zugerichtet /                      wie</p>
        <l>Paracelsus in Philos. tract. 3. de Mumia und</l>
        <l>Bonayste au de Excellentia hominis pag. 145.</l>
        <p>bezeugen.</p>
        <p>IV. Item eine vortrefliche Artzeney wieder die Epilepsiam aus dem Haupt und                      Gehirn. Wie auch von dem Moß/ so auf der Gehenckten Köpfen wächset/ welches                      nebst der Hirnschale und Blut von einen Menschen mit zur Waffen-Salbe                      kömmet.</p>
        <p>Zeiler Miscellan. v. Wunder/ pag. 473.</p>
        <p>V. Aus den Galgen-Ketten pflegen auch einige abergläubische Leute/ zu einer                      gewissen Zeit und Stunde Sporren zu schmieden/ wovor sich die Pferde fürchten /                      und hurtig fortgehen/ sie mögen sonst noch so träge seyn wie sie wollen. Sie                      bereiten auch wohl Pferde-Stangen/ Ringe und andere der-
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[261/0271] oder Nageln erlangen und bekommen mögen: Sie schneiden auch wohl Splitter vom Galgen. D. Thomas. de mandragora. Joh. Praetorius de pollice p. 145. weil sie damit viele Zauberey treiben. Welches auch der Poet Lucanus bezeuget/ wenn er saget: ---Laqveum nodosqve nocentes Ore suo rupit pendentia corpora carpsit, Abrasitqve Crines, percussaqve viscera membris Vulsit & incoctas admisso sole medullas. Et Apulejus Madaurensis & ipse Magiae deditissimus, qvando de ferali officina Pamphyles Thessalicae mulieris in ea arte instructissimae loqvitur lib. 3. Metamorph. Hic ait mores & digiti illis carnosi clavo pendentium. II. Aus dem Hirnschädel hat man auch wohl Catapotia wieder den dollen Hunde Bis bereitet. Plinius lib. 28. Nat. Hist. c. 1. Und C. 41. ejus dem libri schreibet er/ daß wenn einen der Kopf wehe thue/ und man einen Strick/ dran einer gehenckt worden/ üm die Schläfe herbünde / verginge es/ welches auch Godimannus de Veneficiis lib. 1. c. 7. n. 1. Kornemann de mirac. mort. part. 5. c. 2. und Adrian Beier de Cadav. punit. Cap. 3. n. 16. anführen. III. So wird ferner die beste Mumia aus der gehenckten Leibern zugerichtet / wie Paracelsus in Philos. tract. 3. de Mumia und Bonayste au de Excellentia hominis pag. 145. bezeugen. IV. Item eine vortrefliche Artzeney wieder die Epilepsiam aus dem Haupt und Gehirn. Wie auch von dem Moß/ so auf der Gehenckten Köpfen wächset/ welches nebst der Hirnschale und Blut von einen Menschen mit zur Waffen-Salbe kömmet. Zeiler Miscellan. v. Wunder/ pag. 473. V. Aus den Galgen-Ketten pflegen auch einige abergläubische Leute/ zu einer gewissen Zeit und Stunde Sporren zu schmieden/ wovor sich die Pferde fürchten / und hurtig fortgehen/ sie mögen sonst noch so träge seyn wie sie wollen. Sie bereiten auch wohl Pferde-Stangen/ Ringe und andere der-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Theatrum-Literatur der Frühen Neuzeit: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-11-26T12:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-11-26T12:54:31Z)
Arne Binder: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-11-26T12:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/doepler_theatrum02_1697
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/doepler_theatrum02_1697/271
Zitationshilfe: Döpler, Jacob: Theatripoenarum, Suppliciorum Et Executionum Crminalium, Oder Schau-Platzes Derer Leibes- und Lebens-Strafen. Bd. 2. Leipzig, 1697, S. 261. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/doepler_theatrum02_1697/271>, abgerufen am 26.11.2024.