Döpler, Jacob: Theatripoenarum, Suppliciorum Et Executionum Crminalium, Oder Schau-Platzes Derer Leibes- und Lebens-Strafen. Bd. 2. Leipzig, 1697.Vorhaben brauchen wollen/ ist er ertappet/ gefoltert/ und nach seinen Bekäntniß/ dem Verdienst gemäß gerichtet worden. XI. Anno 1560. brachte ein Gottloser Sohn zu Breslau seinen Vater mit Gifft umbs Leben. Dieser Vater-Mörder wurde kurtz hierauf auf einem Brete in der Stadt von einer Gasse zur andern geschleifft/ mit heissen Zangen gezwickt/ nachmahls ihm Arme und Beine mit dem Rade zustossen/ und jämmerlich abgestrafft. Roch in der neuen Schlesischen Schronic. p. 189. XII. Anno 1562. hat ein Weib zu Droysig des Nachtes ihren Mann mit einen Holtzschlägel erschlagen/ zu Fleischschroten gehauen/ Haupt/ Hände und Füsse in einen Kessel gekocht/ etliches in die Feuer-Mauren gehenckt/ mit Stroh und Dampf geräuchert/ derowegen sie in der Nacht/ da man den Dampf und Stanck vernommen/ am Sonntage Vocem jucunditatis gefangen/ hernach auf Urthel und Recht mit glüenden Zangen gerissen und aufs Rad geleget worden. Joh. Vulpius in Beschreib. der Residenz Stadt Weissenfels/ Section. 2. XIII. Anno 1589. den 26. Octob. sind zwey Brüder beyde Fischer zu Lauban (welche 5. Jahr zuvor ihren Vater ermordet/ dessen Cörper in ein Tuch gebunden/ des Nachts im veise auf einer Blösse in den Sand verscharret/ vorgebende/ der Vater wäre in Böhmen gezogen) vor den Urtel-Bäncken auf einen Wagen gesetzet / umb den Marckt geführet/ auf aller Vierteln mit glüenden Zangen gerissen/ und beyde von unten auf geräbert worden/ Michel Schubert aber/ als der eine Bruder ist mit den zerstossenen Gliedern ein wenig von dannen geschleifft/ also noch lebendig an einen Pfahl gebunden/ und wegen seiner mit einem Vieh in Preussen begangenen Sodomitischen Unzucht/ verbrannt und Paul aufs Rad geleget worden. Idem Roch in denck würdigen Geschichten des Marggrafthums Lausitz/ pag. 408. XIV. Anno 1603. wurde ein Mörder den 25. Septemb. auf dem Marckt zu Crazau welcher 22. Mörde begangen/ zwey Kirchen erbrochen/ zwey schwangere Weiber aufgeschnitten/ und viel Frauen und Jungfrauen geschändet hatte/ viermahl mit glüenden Zangen gerissen/ nachmahls zum Galgen hinaus geführet/ mit dem Rade gestossen/ und auf das Feuer geleget und verbrand. Vorhaben brauchen wollen/ ist er ertappet/ gefoltert/ und nach seinen Bekäntniß/ dem Verdienst gemäß gerichtet worden. XI. Anno 1560. brachte ein Gottloser Sohn zu Breslau seinen Vater mit Gifft umbs Leben. Dieser Vater-Mörder wurde kurtz hierauf auf einem Brete in der Stadt von einer Gasse zur andern geschleifft/ mit heissen Zangen gezwickt/ nachmahls ihm Arme und Beine mit dem Rade zustossen/ und jämmerlich abgestrafft. Roch in der neuen Schlesischen Schronic. p. 189. XII. Anno 1562. hat ein Weib zu Droysig des Nachtes ihren Mann mit einen Holtzschlägel erschlagen/ zu Fleischschroten gehauen/ Haupt/ Hände und Füsse in einen Kessel gekocht/ etliches in die Feuer-Mauren gehenckt/ mit Stroh und Dampf geräuchert/ derowegen sie in der Nacht/ da man den Dampf und Stanck vernommen/ am Sonntage Vocem jucunditatis gefangen/ hernach auf Urthel und Recht mit glüenden Zangen gerissen und aufs Rad geleget worden. Joh. Vulpius in Beschreib. der Residenz Stadt Weissenfels/ Section. 2. XIII. Anno 1589. den 26. Octob. sind zwey Brüder beyde Fischer zu Lauban (welche 5. Jahr zuvor ihren Vater ermordet/ dessen Cörper in ein Tuch gebunden/ des Nachts im veise auf einer Blösse in den Sand verscharret/ vorgebende/ der Vater wäre in Böhmen gezogen) vor den Urtel-Bäncken auf einen Wagen gesetzet / umb den Marckt geführet/ auf aller Vierteln mit glüenden Zangen gerissen/ und beyde von unten auf geräbert worden/ Michel Schubert aber/ als der eine Bruder ist mit den zerstossenen Gliedern ein wenig von dannen geschleifft/ also noch lebendig an einen Pfahl gebunden/ und wegen seiner mit einem Vieh in Preussen begangenen Sodomitischen Unzucht/ verbrannt und Paul aufs Rad geleget worden. Idem Roch in denck würdigen Geschichten des Marggrafthums Lausitz/ pag. 408. XIV. Anno 1603. wurde ein Mörder den 25. Septemb. auf dem Marckt zu Crazau welcher 22. Mörde begangen/ zwey Kirchen erbrochen/ zwey schwangere Weiber aufgeschnitten/ und viel Frauen und Jungfrauen geschändet hatte/ viermahl mit glüenden Zangen gerissen/ nachmahls zum Galgen hinaus geführet/ mit dem Rade gestossen/ und auf das Feuer geleget und verbrand. <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0338" n="328"/> Vorhaben brauchen wollen/ ist er ertappet/ gefoltert/ und nach seinen Bekäntniß/ dem Verdienst gemäß gerichtet worden.</p> <p>XI. Anno 1560. brachte ein Gottloser Sohn zu Breslau seinen Vater mit Gifft umbs Leben. Dieser Vater-Mörder wurde kurtz hierauf auf einem Brete in der Stadt von einer Gasse zur andern geschleifft/ mit heissen Zangen gezwickt/ nachmahls ihm Arme und Beine mit dem Rade zustossen/ und jämmerlich abgestrafft.</p> <p>Roch in der neuen Schlesischen Schronic. p. 189.</p> <p>XII. Anno 1562. hat ein Weib zu Droysig des Nachtes ihren Mann mit einen Holtzschlägel erschlagen/ zu Fleischschroten gehauen/ Haupt/ Hände und Füsse in einen Kessel gekocht/ etliches in die Feuer-Mauren gehenckt/ mit Stroh und Dampf geräuchert/ derowegen sie in der Nacht/ da man den Dampf und Stanck vernommen/ am Sonntage Vocem jucunditatis gefangen/ hernach auf Urthel und Recht mit glüenden Zangen gerissen und aufs Rad geleget worden.</p> <p>Joh. Vulpius in Beschreib. der Residenz Stadt Weissenfels/ Section. 2.</p> <p>XIII. Anno 1589. den 26. Octob. sind zwey Brüder beyde Fischer zu Lauban (welche 5. Jahr zuvor ihren Vater ermordet/ dessen Cörper in ein Tuch gebunden/ des Nachts im veise auf einer Blösse in den Sand verscharret/ vorgebende/ der Vater wäre in Böhmen gezogen) vor den Urtel-Bäncken auf einen Wagen gesetzet / umb den Marckt geführet/ auf aller Vierteln mit glüenden Zangen gerissen/ und beyde von unten auf geräbert worden/ Michel Schubert aber/ als der eine Bruder ist mit den zerstossenen Gliedern ein wenig von dannen geschleifft/ also noch lebendig an einen Pfahl gebunden/ und wegen seiner mit einem Vieh in Preussen begangenen Sodomitischen Unzucht/ verbrannt und Paul aufs Rad geleget worden.</p> <p>Idem Roch in denck würdigen Geschichten des Marggrafthums Lausitz/ pag. 408.</p> <p>XIV. Anno 1603. wurde ein Mörder den 25. Septemb. auf dem Marckt zu Crazau welcher 22. Mörde begangen/ zwey Kirchen erbrochen/ zwey schwangere Weiber aufgeschnitten/ und viel Frauen und Jungfrauen geschändet hatte/ viermahl mit glüenden Zangen gerissen/ nachmahls zum Galgen hinaus geführet/ mit dem Rade gestossen/ und auf das Feuer geleget und verbrand.</p> </div> </body> </text> </TEI> [328/0338]
Vorhaben brauchen wollen/ ist er ertappet/ gefoltert/ und nach seinen Bekäntniß/ dem Verdienst gemäß gerichtet worden.
XI. Anno 1560. brachte ein Gottloser Sohn zu Breslau seinen Vater mit Gifft umbs Leben. Dieser Vater-Mörder wurde kurtz hierauf auf einem Brete in der Stadt von einer Gasse zur andern geschleifft/ mit heissen Zangen gezwickt/ nachmahls ihm Arme und Beine mit dem Rade zustossen/ und jämmerlich abgestrafft.
Roch in der neuen Schlesischen Schronic. p. 189.
XII. Anno 1562. hat ein Weib zu Droysig des Nachtes ihren Mann mit einen Holtzschlägel erschlagen/ zu Fleischschroten gehauen/ Haupt/ Hände und Füsse in einen Kessel gekocht/ etliches in die Feuer-Mauren gehenckt/ mit Stroh und Dampf geräuchert/ derowegen sie in der Nacht/ da man den Dampf und Stanck vernommen/ am Sonntage Vocem jucunditatis gefangen/ hernach auf Urthel und Recht mit glüenden Zangen gerissen und aufs Rad geleget worden.
Joh. Vulpius in Beschreib. der Residenz Stadt Weissenfels/ Section. 2.
XIII. Anno 1589. den 26. Octob. sind zwey Brüder beyde Fischer zu Lauban (welche 5. Jahr zuvor ihren Vater ermordet/ dessen Cörper in ein Tuch gebunden/ des Nachts im veise auf einer Blösse in den Sand verscharret/ vorgebende/ der Vater wäre in Böhmen gezogen) vor den Urtel-Bäncken auf einen Wagen gesetzet / umb den Marckt geführet/ auf aller Vierteln mit glüenden Zangen gerissen/ und beyde von unten auf geräbert worden/ Michel Schubert aber/ als der eine Bruder ist mit den zerstossenen Gliedern ein wenig von dannen geschleifft/ also noch lebendig an einen Pfahl gebunden/ und wegen seiner mit einem Vieh in Preussen begangenen Sodomitischen Unzucht/ verbrannt und Paul aufs Rad geleget worden.
Idem Roch in denck würdigen Geschichten des Marggrafthums Lausitz/ pag. 408.
XIV. Anno 1603. wurde ein Mörder den 25. Septemb. auf dem Marckt zu Crazau welcher 22. Mörde begangen/ zwey Kirchen erbrochen/ zwey schwangere Weiber aufgeschnitten/ und viel Frauen und Jungfrauen geschändet hatte/ viermahl mit glüenden Zangen gerissen/ nachmahls zum Galgen hinaus geführet/ mit dem Rade gestossen/ und auf das Feuer geleget und verbrand.
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Zitationshilfe: | Döpler, Jacob: Theatripoenarum, Suppliciorum Et Executionum Crminalium, Oder Schau-Platzes Derer Leibes- und Lebens-Strafen. Bd. 2. Leipzig, 1697, S. 328. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/doepler_theatrum02_1697/338>, abgerufen am 27.07.2024. |